Galactic Ramble - The Fullest Ever Study Of The 60s And 70s UK Music Scene
Editor - Richard Morton Jack; 2019
Als 2009 die erste Ausgabe dieses Plattenbesprechungsbuches herauskam, verpaßte ich den Ankauf
und ärgerte mich dann über die rasch ansteigenden 2-Hand-Preise, die zwischenzeitlich bis auf weit
über € 400 stiegen. Trotz der hervorragenden Kritiken; mir war das deutlich zuviel.
Verständlich, daß Herausgeber Richard Morton Jack mit Bitten um eine Neuausgabe bombardiert
wurde; man möchte meinen, daß die gesamte Sammlerszene nach diesem Buch schrie.
Vor einem Jahr wurden die Bitten erhört; eine stark erweiterte 2nd Edition erschien; diesmal
allerdings im Eigenverlag und ansonsten nur erhältlich in Spezial-Buchläden oder Versänden,
wie z.B. den sehr engagierten Yeahbooks aus Münster.
Was aber ist Galactic Ramble im Detail?
Nun, es ist ein großformatiger und kiloschwerer Wälzer, der auf 920 Seiten(!) Tausende(!) von
LPs bespricht, die im Zeitraum frühe 60er bis Mitte 70er in UK und Irland erschienen, wobei
das Spektrum von den Beatles und Stones bis hin zu Oberobskuritäten reicht.
Bands, die hier im Forum in letzter Zeit Erwähnung finden; Battered Ornaments, Piblokto, Velvet Fogg;
Spencer Davis, T2, NSU, Heavy Jelly, Ainsley Dunbar..., jede Rarität, die man sich denken kann...,
man findet sie alle.
Gleichsam ist aber um 75/76 Schluß, auch dann wenn Bands noch weitere Platten gemacht haben
(z.B. bei Stones, Wishbone Ash, Robin Trower, etc).
Die Grenze ist hier ganz klar die anstehende Punk-Revolution; die den Punk quasi-einleitenden
Puprocker wie Ducks DeLuxe oder Bees Make Honey finden sich; Dr. Feelgood aber, die immerhin schon
ab 1972 zugange waren, erschienen dem Editorenteam wohl zu 'neu'.
Zu jeder Platte gibt es vollständige oder auszügliche Original-Besprechungen aus der Vielzahl damaliger
UK-Presse; d.h. aus den 6 oder 7 (!) wöchtentlichen Zeitungen, wie Melody Maker, Sounds, NME, Music
Echo, Disc, etc; aber auch aus Fanzines wie z.B. dem ZigZag. Im Anschluß liest man noch die Bewertung
eines Redaktionsmitgliedes aus (persönlicher) heutiger Sicht.
Stilistisch ist alles vertreten; Beat, R'n'B, Blues Rock, Progressiver Rock (so wie wir ihn ursprünglich
verstanden), Folk Rock, UK Psychhedelia, Jazz Rock... Gutes und Schlechtes, Aufregendes und Langweiliges,
Klassiker und Überflüssiges... es wird sehr schwer werden, eine wirklich wichtige und bedeutende
LP (egal wie obskur) NICHT zu finden.
Anders als in Vernon Joynson's Monumentalwälzer 'Tapestry Of Delights', der sich in weit über 2000
Seiten in detaillierteste Bandhistorien, Discographien und Besetzungen ergeht, finden sich in
Galactic Vibes ausschließlich LP-Besprechungen (die man in Tapestry wiederum nicht findet; so ergänzen
sich also beide Bücher sehr gut).
Aufgepeppt wird das ganze durch Abbildungen vieler Cover und Werbeanzeigen aus damaligen
Publikationen; es gibt auch zwei Blöcke mit Farbcoverabdrucken.
Alles ist sehr übersichtlich gehalten (wenngleich auch ein Index fehlt) und liest sich flüssig durch.
Abschließend finden sich noch geschätzte 80-100 verschieden aufgebaute Top Tens der Redaktion:
'Ten Fine Lps Released in 1966' - 'Ten Fine Vertigo Rarities' - 'Ten Lps With Big Mono/Stereo Differences';
oder individuelle Aufstellungen der Autoren. Interessant bis lustig ist das.
Wer nun z.B. irgendwann in den frühen bis späten 60ern mit der Musik angefangen und sich seither
intensivst damit beschäftigt hat, der wird natürlich alle 'seine' bands aus jenen Tagen längst kennen
und im Regal haben; dem werden die Obskuritäten bestens bekannt sein und der wird vermutlich
auch nicht immer mit den teils jüngeren Autoren ('Rotznasen') einer Meinung sein.
Für mich persönlich ist es immer ein Riesenvergnügen, mich mit einem Referenz- und Nachschlagwerk
wie diesem aufs Sofa zu verziehen, um wie so oft Revue passieren zu lassen, was man von irgend
einer Rarität zu halten hat (jedenfalls laut der Autoren), während die entsprechende Scheibe
gerade läuft. Das wertet die Musik auf und macht sie noch haltbarer und dauerhafter, verknüpft sie
noch mehr mit mir, als sie es ohnehin schon tut.
Diese Edition wird in Kürze auch wieder sehr rar und teuer werden.
Interessierte finden Exemplare derzeit noch bei:
https://www.yeahbooks.de/ für € 85,55;
oder direkt bei
http://www.galacticramble.co.uk/ für ca. €88 inkl. Porto
(meine Bestellung direkt in UK war schon nach 3 Tagen (!) hier).
Editor - Richard Morton Jack; 2019
Als 2009 die erste Ausgabe dieses Plattenbesprechungsbuches herauskam, verpaßte ich den Ankauf
und ärgerte mich dann über die rasch ansteigenden 2-Hand-Preise, die zwischenzeitlich bis auf weit
über € 400 stiegen. Trotz der hervorragenden Kritiken; mir war das deutlich zuviel.
Verständlich, daß Herausgeber Richard Morton Jack mit Bitten um eine Neuausgabe bombardiert
wurde; man möchte meinen, daß die gesamte Sammlerszene nach diesem Buch schrie.
Vor einem Jahr wurden die Bitten erhört; eine stark erweiterte 2nd Edition erschien; diesmal
allerdings im Eigenverlag und ansonsten nur erhältlich in Spezial-Buchläden oder Versänden,
wie z.B. den sehr engagierten Yeahbooks aus Münster.
Was aber ist Galactic Ramble im Detail?
Nun, es ist ein großformatiger und kiloschwerer Wälzer, der auf 920 Seiten(!) Tausende(!) von
LPs bespricht, die im Zeitraum frühe 60er bis Mitte 70er in UK und Irland erschienen, wobei
das Spektrum von den Beatles und Stones bis hin zu Oberobskuritäten reicht.
Bands, die hier im Forum in letzter Zeit Erwähnung finden; Battered Ornaments, Piblokto, Velvet Fogg;
Spencer Davis, T2, NSU, Heavy Jelly, Ainsley Dunbar..., jede Rarität, die man sich denken kann...,
man findet sie alle.
Gleichsam ist aber um 75/76 Schluß, auch dann wenn Bands noch weitere Platten gemacht haben
(z.B. bei Stones, Wishbone Ash, Robin Trower, etc).
Die Grenze ist hier ganz klar die anstehende Punk-Revolution; die den Punk quasi-einleitenden
Puprocker wie Ducks DeLuxe oder Bees Make Honey finden sich; Dr. Feelgood aber, die immerhin schon
ab 1972 zugange waren, erschienen dem Editorenteam wohl zu 'neu'.
Zu jeder Platte gibt es vollständige oder auszügliche Original-Besprechungen aus der Vielzahl damaliger
UK-Presse; d.h. aus den 6 oder 7 (!) wöchtentlichen Zeitungen, wie Melody Maker, Sounds, NME, Music
Echo, Disc, etc; aber auch aus Fanzines wie z.B. dem ZigZag. Im Anschluß liest man noch die Bewertung
eines Redaktionsmitgliedes aus (persönlicher) heutiger Sicht.
Stilistisch ist alles vertreten; Beat, R'n'B, Blues Rock, Progressiver Rock (so wie wir ihn ursprünglich
verstanden), Folk Rock, UK Psychhedelia, Jazz Rock... Gutes und Schlechtes, Aufregendes und Langweiliges,
Klassiker und Überflüssiges... es wird sehr schwer werden, eine wirklich wichtige und bedeutende
LP (egal wie obskur) NICHT zu finden.

Anders als in Vernon Joynson's Monumentalwälzer 'Tapestry Of Delights', der sich in weit über 2000
Seiten in detaillierteste Bandhistorien, Discographien und Besetzungen ergeht, finden sich in
Galactic Vibes ausschließlich LP-Besprechungen (die man in Tapestry wiederum nicht findet; so ergänzen
sich also beide Bücher sehr gut).
Aufgepeppt wird das ganze durch Abbildungen vieler Cover und Werbeanzeigen aus damaligen
Publikationen; es gibt auch zwei Blöcke mit Farbcoverabdrucken.
Alles ist sehr übersichtlich gehalten (wenngleich auch ein Index fehlt) und liest sich flüssig durch.
Abschließend finden sich noch geschätzte 80-100 verschieden aufgebaute Top Tens der Redaktion:
'Ten Fine Lps Released in 1966' - 'Ten Fine Vertigo Rarities' - 'Ten Lps With Big Mono/Stereo Differences';
oder individuelle Aufstellungen der Autoren. Interessant bis lustig ist das.
Wer nun z.B. irgendwann in den frühen bis späten 60ern mit der Musik angefangen und sich seither
intensivst damit beschäftigt hat, der wird natürlich alle 'seine' bands aus jenen Tagen längst kennen
und im Regal haben; dem werden die Obskuritäten bestens bekannt sein und der wird vermutlich
auch nicht immer mit den teils jüngeren Autoren ('Rotznasen') einer Meinung sein.
Für mich persönlich ist es immer ein Riesenvergnügen, mich mit einem Referenz- und Nachschlagwerk
wie diesem aufs Sofa zu verziehen, um wie so oft Revue passieren zu lassen, was man von irgend
einer Rarität zu halten hat (jedenfalls laut der Autoren), während die entsprechende Scheibe
gerade läuft. Das wertet die Musik auf und macht sie noch haltbarer und dauerhafter, verknüpft sie
noch mehr mit mir, als sie es ohnehin schon tut.
Diese Edition wird in Kürze auch wieder sehr rar und teuer werden.
Interessierte finden Exemplare derzeit noch bei:
https://www.yeahbooks.de/ für € 85,55;
oder direkt bei
http://www.galacticramble.co.uk/ für ca. €88 inkl. Porto
(meine Bestellung direkt in UK war schon nach 3 Tagen (!) hier).