Das Interview wurde im Januar 2007 von Rudi Vogel mit Harry Rosenkind, dem Drummer von Subject Esq und Sahara, per E-Mail geführt.
Rudi: Die Besetzung von Sahara ist ja ähnlich wie die von Subject Esq, aber die musikalische Richtung hat sich - meiner Meinung nach - deutlich geändert. Gab es einen Grund für diesen musikalischen Kurswechsel? Warum erfolgte der Namenswechsel?
Harry: Die Kern-Band blieb unverändert: Harry Rosenkind und Michael Hofmann als Gründungsmitglieder plus Stephan Wissnet. Alex Pittwohn war auf der 1.PL ebenfalls schon dabei. An der Hammond-Orgel noch Peter Stadler. Wir hatten keinen "hauptamtlichen" Lead-Gitarristen", da Peter Markl kurz vor der Produktion ausstieg (1972).
1972, nach den Subject Esq. - Aufnahmen kamen Nick Woodland (Gitarre) und Hennes Hering (Hammond) in die Band und beeinflußten natürlich auch den Stil. Als Kurswechsel würde ich das nicht bezeichnen, aber als wichtige musikalische Entwicklung, im kompositorischen Bereich, aber auch in der persönlichen Entwicklung der Musiker.
Mit dem Namenswechsel ist das so eine Sache. Aus heutiger Sicht war es eigentlich nicht nötig. Wir dachten damals, daß wir den Wechsel von CBS zu Ariola, die musikalischen und personellen Veränderungen und unsere Ambitionen, auch international erfolgreich zu sein, mit dem neuen Namen manifestieren sollten. Ich glaube, wir haben unsere Fans und die Medien damit eher verwirrt.
Rudi: "Sunrise" scheint, zumindest in meinem Bekanntenkreis, ein ziemlich unterschätzes Album zu sein. Auch mir hat das Album bei gelegentlichen Hörversuchen nicht so sehr gefallen, aber das ist schon eine Weile her und ich habe mir vorgenommen, mich damit nächste Woche noch einmal ausführlich zu beschäftigen. Mein Lieblingsalbum ist das von Subject Esq, gefolgt von "For all the clowns" von Sahara.
Harry: Das muß jeder für sich entscheiden. Live spielen wir heute Titel aus allen 3 LPs und sie klingen richtig geil, auch 30 Jahre später!!!
Wir finden, eigentlich besser denn je 8-) !
Zu "Sunrise" kann ich eigentlich nur sagen: Kopfhörer auf und sich einfach reinfallen lassen. Hier wird eine musikalische Geschichte erzählt, die man fühlen muß, nicht nur hören.
Ein Tipp: Im Netz gibt es ein bootleg vom Metropolis-Konzert. Das kannst Du Dir ja mal runterladen:
http://heavyrockspectacular.bl…-2007.html
Rudi: Was gibt über die Single zu erzählen, die vom „Sunrise“-Album veröffentlicht wurde?
Harry: Die Single würde ich nicht überbewerten. Es war eine sog. Promotion-Single. Irgendjemand von der Plattenfirma hatte wohl gedacht, damit Airplay zu bekommen. Daß "Sunrise" mit fast 28 Minuten Länge der eigentliche "Hit" dieser LP ist, hatten die nicht gecheckt.
Rudi: Das Album von Subject Esq wurde ja interessanterweise auf dem Epic-Label veröffentlicht, das ja eigentlich keine anderen mir bekannten deutschen Produktionen veröffentlich hat. Wie kam es dazu?
Harry: Den Vertrag hatten wir bei CBS unterschrieben. Warum wir letztlich auf dem EPIC-Label veröffentlicht wurden, weiß ich nicht mehr so genau. Allerding hatten die Majors damal erhebliche Probleme, die musikalische Entwicklung der deutschen Rockszene, die ja gerade erst begann, einzuschätzen. Vielleicht war das der Grund, es nicht gleich unter der großen Marke CBS zu versuchen.
Rudi: Konntet ihr von eurer Musik leben, oder habt ihr die Musik nur nebenbei betrieben? Viele deutsche Bands waren ja sehr berühmt, aber halt leider kommerziell erfolglos.
Harry: In der Zeit, in der wir als Band Musik machten, waren wir entweder Schüler oder Studenten. Die Musik war unser absoluter Lebensmittelpunkt, aber keine finanzielle Quelle, von der wir Leben konnten. Den Lebensunterhalt verdienten sich mit Musik Nick Woodland und später Günther Moll (Gitarre) und Holger Brandt (Schlagzeug), die auf der "For All The Clowns"- LP mitwirkten. Später blieben wir alle mehr oder weniger der Musik auch beruflich verbunden.
Rudi: In welchen Auflagen wurden eure Alben produziert?
Harry: Das weiß ich heute nicht mehr genau. Es gab auch einige Veröffentlichungen im Ausland, z.B. und Großbritannien und den USA. und ist deshalb schwer einzuschätzen.
Rudi: Was war nach Sahara? Wart ihr noch musikalisch aktiv?
Harry: Ja. Allerdings in verschieden Bands oder in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.Einige waren mit Peter Maffay unterwegs, Stephan arbeitete später im MusicLand Studio in München. Hier aus dem Internet:
FREDDIE MERCURY : MR BAD GUY
All songs composed by FREDDIE MERCURY
ORIGINAL LABEL AND CAT. NO:CBS/86312 (UK) COLUMBIA/FC 471 (USA)
RELEASE DATE:29 APRIL 1985 (UK) 7 MAY 1985 (USA)
PRODUCED BY:MACK AND FREDDIE MERCURY
ENGINEERED BY:MACK, ASSISTED BY : STEPHEN WISSNET
Stephan hat auch die Bässe eingespielt!
RECORDED AT:MUSICLAND
WHEN:1983 - 1985
COVER CONCEPT:FREDDIE MERCURY
Hennes Hering, unser Keyboarder, wurde nach dem Studium Gymnasiallehrer am Gymnasium Miesbach und ist mehrfacher Kulturpreisträger mit diversen bundesweiten Choraufführungen und anderen musikalischen Aktivitäten. Michael Hofmann komponierte und produzierte im Pop-Bereich und schrieb z.B. einen Titel für Elton John. Heute ist er einer der erfolgreichsten Komponisten für Fernsehserien.
Rudi: Was lieferte den Anstoss zur Reunion von Sahara 2006?
Harry: Wir hatten in den letzten Jahrzehnten sehr wenig Kontakt untereinander.
2002 feierte Alex Pittwohn seinen 50. und lud die Band ein, ein paar Titel zu spielen. Ich machte damals nicht mit, auch Nick Woodland nicht. Allerdings wurde dabei die Idee geboren, Sahara wieder zusammenzubringen. Im Herbst 2005 trafen wir uns zu den ersten Proben. Es groovte einfach geil! 2006 war es dann soweit, Sahara BACK ON STAGE! ... und besser den je
!
Rudi: Spielt ihr momentan live auch die Subject Esq-Stücke? Spielt ihr auch neue Stücke? Wird es eventuell ein Live-Album oder ein neues Album geben?
Harry: Hier unser augenblickliches Programm:
Sunrise
Source
Giantania
Marie Celeste
Durance Is Waiting
Mountain King
For All The Clowns
Mammon
Neue Stücke, das weiß ich noch nicht. Wir haben noch viel mehr Stücke, die noch gar nicht veröffentlicht wurden und ebenfalls zu unserem damaligen Live-Repertoire gehörten. Wir glauben, daß die Fans lieber diese Songs hören wollen und nicht unbedingt neue Kompositionen. aber ausschließen kann ich es nicht. Dafür sind die Sahara-Komponisten zuständig. Schließlich bin ich nur der Trommler
!
Sobald wir es schaffen, unseren Theatron-Gig, der am 2.August 2006 TV-mäßig aufgezeichnet wurde, zu bearbeiten, veröffentlichen wir eine Live-DVD, wo vielleicht noch mehr drauf sein wird, als diess Reunion-Konzert.
Übrigens: Wie immer Du auch Krautrock definierst: Wir fühlten und fühlen uns in dieser Schublade immer noch unwohl. "Progressive Rock" trifft es da weit zielgenauer. Aber das ist eine andere Diskussion.
Sahara 1974: * Michael Hofmann * Alex Pittwohn * Nick Woodland * Hennes Hering * Stephan Wissnet * Harry Rosenkind
Sahara 2006: * Michael Hofmann * Alex Pittwohn * Nick Woodland * Hennes Hering * Stephan Wissnet * Harry Rosenkind
Weitere Infos findet ihr auf der Sahara-Homepage www.sahara-music.de bzw. in unserer Krautrock-Datenbank http://www.krautrock-musikzirkus.de/de,Sahara_240.html.
© Musikzirkus 2008
Rudi: Die Besetzung von Sahara ist ja ähnlich wie die von Subject Esq, aber die musikalische Richtung hat sich - meiner Meinung nach - deutlich geändert. Gab es einen Grund für diesen musikalischen Kurswechsel? Warum erfolgte der Namenswechsel?
Harry: Die Kern-Band blieb unverändert: Harry Rosenkind und Michael Hofmann als Gründungsmitglieder plus Stephan Wissnet. Alex Pittwohn war auf der 1.PL ebenfalls schon dabei. An der Hammond-Orgel noch Peter Stadler. Wir hatten keinen "hauptamtlichen" Lead-Gitarristen", da Peter Markl kurz vor der Produktion ausstieg (1972).
1972, nach den Subject Esq. - Aufnahmen kamen Nick Woodland (Gitarre) und Hennes Hering (Hammond) in die Band und beeinflußten natürlich auch den Stil. Als Kurswechsel würde ich das nicht bezeichnen, aber als wichtige musikalische Entwicklung, im kompositorischen Bereich, aber auch in der persönlichen Entwicklung der Musiker.
Mit dem Namenswechsel ist das so eine Sache. Aus heutiger Sicht war es eigentlich nicht nötig. Wir dachten damals, daß wir den Wechsel von CBS zu Ariola, die musikalischen und personellen Veränderungen und unsere Ambitionen, auch international erfolgreich zu sein, mit dem neuen Namen manifestieren sollten. Ich glaube, wir haben unsere Fans und die Medien damit eher verwirrt.
Rudi: "Sunrise" scheint, zumindest in meinem Bekanntenkreis, ein ziemlich unterschätzes Album zu sein. Auch mir hat das Album bei gelegentlichen Hörversuchen nicht so sehr gefallen, aber das ist schon eine Weile her und ich habe mir vorgenommen, mich damit nächste Woche noch einmal ausführlich zu beschäftigen. Mein Lieblingsalbum ist das von Subject Esq, gefolgt von "For all the clowns" von Sahara.
Harry: Das muß jeder für sich entscheiden. Live spielen wir heute Titel aus allen 3 LPs und sie klingen richtig geil, auch 30 Jahre später!!!
Wir finden, eigentlich besser denn je 8-) !
Zu "Sunrise" kann ich eigentlich nur sagen: Kopfhörer auf und sich einfach reinfallen lassen. Hier wird eine musikalische Geschichte erzählt, die man fühlen muß, nicht nur hören.
Ein Tipp: Im Netz gibt es ein bootleg vom Metropolis-Konzert. Das kannst Du Dir ja mal runterladen:
http://heavyrockspectacular.bl…-2007.html
Rudi: Was gibt über die Single zu erzählen, die vom „Sunrise“-Album veröffentlicht wurde?
Harry: Die Single würde ich nicht überbewerten. Es war eine sog. Promotion-Single. Irgendjemand von der Plattenfirma hatte wohl gedacht, damit Airplay zu bekommen. Daß "Sunrise" mit fast 28 Minuten Länge der eigentliche "Hit" dieser LP ist, hatten die nicht gecheckt.
Rudi: Das Album von Subject Esq wurde ja interessanterweise auf dem Epic-Label veröffentlicht, das ja eigentlich keine anderen mir bekannten deutschen Produktionen veröffentlich hat. Wie kam es dazu?
Harry: Den Vertrag hatten wir bei CBS unterschrieben. Warum wir letztlich auf dem EPIC-Label veröffentlicht wurden, weiß ich nicht mehr so genau. Allerding hatten die Majors damal erhebliche Probleme, die musikalische Entwicklung der deutschen Rockszene, die ja gerade erst begann, einzuschätzen. Vielleicht war das der Grund, es nicht gleich unter der großen Marke CBS zu versuchen.
Rudi: Konntet ihr von eurer Musik leben, oder habt ihr die Musik nur nebenbei betrieben? Viele deutsche Bands waren ja sehr berühmt, aber halt leider kommerziell erfolglos.
Harry: In der Zeit, in der wir als Band Musik machten, waren wir entweder Schüler oder Studenten. Die Musik war unser absoluter Lebensmittelpunkt, aber keine finanzielle Quelle, von der wir Leben konnten. Den Lebensunterhalt verdienten sich mit Musik Nick Woodland und später Günther Moll (Gitarre) und Holger Brandt (Schlagzeug), die auf der "For All The Clowns"- LP mitwirkten. Später blieben wir alle mehr oder weniger der Musik auch beruflich verbunden.
Rudi: In welchen Auflagen wurden eure Alben produziert?
Harry: Das weiß ich heute nicht mehr genau. Es gab auch einige Veröffentlichungen im Ausland, z.B. und Großbritannien und den USA. und ist deshalb schwer einzuschätzen.
Rudi: Was war nach Sahara? Wart ihr noch musikalisch aktiv?
Harry: Ja. Allerdings in verschieden Bands oder in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.Einige waren mit Peter Maffay unterwegs, Stephan arbeitete später im MusicLand Studio in München. Hier aus dem Internet:
FREDDIE MERCURY : MR BAD GUY
All songs composed by FREDDIE MERCURY
ORIGINAL LABEL AND CAT. NO:CBS/86312 (UK) COLUMBIA/FC 471 (USA)
RELEASE DATE:29 APRIL 1985 (UK) 7 MAY 1985 (USA)
PRODUCED BY:MACK AND FREDDIE MERCURY
ENGINEERED BY:MACK, ASSISTED BY : STEPHEN WISSNET
Stephan hat auch die Bässe eingespielt!
RECORDED AT:MUSICLAND
WHEN:1983 - 1985
COVER CONCEPT:FREDDIE MERCURY
Hennes Hering, unser Keyboarder, wurde nach dem Studium Gymnasiallehrer am Gymnasium Miesbach und ist mehrfacher Kulturpreisträger mit diversen bundesweiten Choraufführungen und anderen musikalischen Aktivitäten. Michael Hofmann komponierte und produzierte im Pop-Bereich und schrieb z.B. einen Titel für Elton John. Heute ist er einer der erfolgreichsten Komponisten für Fernsehserien.
Rudi: Was lieferte den Anstoss zur Reunion von Sahara 2006?
Harry: Wir hatten in den letzten Jahrzehnten sehr wenig Kontakt untereinander.
2002 feierte Alex Pittwohn seinen 50. und lud die Band ein, ein paar Titel zu spielen. Ich machte damals nicht mit, auch Nick Woodland nicht. Allerdings wurde dabei die Idee geboren, Sahara wieder zusammenzubringen. Im Herbst 2005 trafen wir uns zu den ersten Proben. Es groovte einfach geil! 2006 war es dann soweit, Sahara BACK ON STAGE! ... und besser den je

Rudi: Spielt ihr momentan live auch die Subject Esq-Stücke? Spielt ihr auch neue Stücke? Wird es eventuell ein Live-Album oder ein neues Album geben?
Harry: Hier unser augenblickliches Programm:
Sunrise
Source
Giantania
Marie Celeste
Durance Is Waiting
Mountain King
For All The Clowns
Mammon
Neue Stücke, das weiß ich noch nicht. Wir haben noch viel mehr Stücke, die noch gar nicht veröffentlicht wurden und ebenfalls zu unserem damaligen Live-Repertoire gehörten. Wir glauben, daß die Fans lieber diese Songs hören wollen und nicht unbedingt neue Kompositionen. aber ausschließen kann ich es nicht. Dafür sind die Sahara-Komponisten zuständig. Schließlich bin ich nur der Trommler

Sobald wir es schaffen, unseren Theatron-Gig, der am 2.August 2006 TV-mäßig aufgezeichnet wurde, zu bearbeiten, veröffentlichen wir eine Live-DVD, wo vielleicht noch mehr drauf sein wird, als diess Reunion-Konzert.
Übrigens: Wie immer Du auch Krautrock definierst: Wir fühlten und fühlen uns in dieser Schublade immer noch unwohl. "Progressive Rock" trifft es da weit zielgenauer. Aber das ist eine andere Diskussion.

Sahara 1974: * Michael Hofmann * Alex Pittwohn * Nick Woodland * Hennes Hering * Stephan Wissnet * Harry Rosenkind


Sahara 2006: * Michael Hofmann * Alex Pittwohn * Nick Woodland * Hennes Hering * Stephan Wissnet * Harry Rosenkind
Weitere Infos findet ihr auf der Sahara-Homepage www.sahara-music.de bzw. in unserer Krautrock-Datenbank http://www.krautrock-musikzirkus.de/de,Sahara_240.html.
© Musikzirkus 2008