Marillion - Live im Colosseum Essen | 15. + 16.12.2019
Ein wenig über ein Jahr ist es her, dass wir, gemeinsam mit Freunden, Marillion live erlebt hatten. In diesem Jahr lud ebenfalls das Colosseum ein, ihren beiden letzten Konzerten in diesem Jahr und damit der Beendigung ihrer Europatournee beizuwohnen. So warteten die beiden Tickets seit Monaten an der Pinwand darauf, endlich eingelöst zu werden. Let's go - wie war es?
Gesang Steve Hogarth | Gitarre Steve Rothery | Bass Pete Trewavas | Keyboard Mark Kelly | Schlagzeug Ian Mosley
Bereits beim Betreten des Colosseums gab es eine faustdicke Überraschung: Steve Rothery stand am Merchandisestand, signierte fleißig Mitgebrachtes sowie gerade Erworbenes und - ließ sich, stets freundlich und lächelnd, gerne mit seinen Fans via deren Handies mittels Selfiefunktion ablichten. Sehr sympathisch, dieser Mann.
Ein Pils, ein kurzes Geschlender durch die Vorhalle, dann ging es auf die Plätze. Bei der Platzauswahl hatte ich mich im Vorverkauf ein wenig verkalkuliert. Ganz nah waren wir nicht am Geschehen. Da die Konzerthalle allerdings recht übersichtlich war, war Reihe 17 nicht ganz so weit von der Bühne entfernt wie befürchtet. Mittige Plätze erlaubten gute Sicht auf die Bühne.
Um 21 Uhr, der Vorakt war seit ca. 30 Minuten beendet und die Bühne für Marillion umgebaut, begann das Konzert. Kaum wurde das Saallicht aus- und auf Bühnenbeleuchtung umgeschaltet, waberten schon die ersten Takte des Openers durch die Halle. Es dauerte ein wenig, bis der Song erkannt wurde - was dann direkt mit lautem und langanhaltendem Applaus begrüßt wurde:
Der Opener: Gaza (hier eine Liveversion aus 2013)
Top Auftakt. Das knüppelte dicke aus den Boxen, ging in ruhige, melodische Sequenzen über, um dann wieder in ein berauschendes Klanggewitter überzugehen. Währenddessen feuerte immer wieder eine Scheinwerfersalve in das Publikum und tauchte es in gleißendes Licht. Hogarth brauchte die ganze Bühne, um seinen Bewegungsdrang auszuleben, während Rothery stoisch und fast regungslos in seiner Ecke, wie ein ruhender Pol, verweilte. Es war bereits mit dem Eröffnungssong die Hölle los, ein phantastischer Abend mit Band in bester Spiellaune kündigte sich an.
Unsere anfängliche Vermutung, dieses Essener Marillion-Wochenende könnte angesichts der sechs "Friends from Orchestra" ins zu weichgespülte abdriften, erwies sich von Anfang bis Ende als unbegründet. Während der "härteren Nummern" traten die klassischen Instrumente dezent in den Hintergrund, während die melodisch-melancholischen Songs perfekt unterstützt wurden. Davon einmal abgesehen war schnell zu sehen, dass diese Musiker nicht nur ihren Job erfüllten. Wie oft die "Klassiker" überschwänglich lachten, begeistert die Hände in die Luft reckten oder sich vor Spielfreude ansahen, vermag ich gar nicht mehr zu sagen. Einfach schön.
Erst einmal ging es allerdings mit Volldampf weiter, bevor mit Beyond You, Seasons End und Estonia die ersten getragenen Nummern gespielt wurden. Hier machte sich, vor allem im Song "Estonia", die zusätzliche Unterstützung der klassischen Musiker positiv bemerkbar. Viel emotionaler, getragener und wärmer kamen die Songs rüber.
Estonia (aus dem Album Marillion - With Friends From The Orchestra)
Bereits 1985, also vor fast 35 Jahren, habe ich "mein" erstes Marillion-Konzert besucht. Das war die "Misplaced Childhood" - Tour, damals noch mit Fish am Micro. Marillion blickt also auf eine langjährige Bühnenerfahrung zurück. So verwundert es niemanden mehr, dass die Band weiß, wie ein Song dramaturgisch in Szene gesetzt und das Publikum auf Spannung gehalten wird. Dennoch schlich sich nie das Gefühl ein, dass hier etwas altbewährtes heruntergespult wird. Ganz im Gegenteil, die offensichtliche Spielfreude wurde immer wieder mit lang anhaltenden Standing Ovations belohnt, was die Band sichtlich genoss.
Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der beiden Konzertabende trug Steve Hogarth bei. Fast körperlich schien er seine Songs zu leben, tauchte mit Gestik und Mimik in sie hinein. Viele der Stücke wurden mit langen Erläuterungen angekündigt, Zwischenrufe aus dem Publikum wurden mit pfiffigen Antworten erwidert. Eine dermaßen sympathische Zugewandtheit und ein solches Einfühlungsvermögen dem Publikum gegenüber habe ich bislang auf keiner Bühne erlebt. Das kam nicht einstudiert professionell, sondern gelebt herüber. Viele seiner Zwischenkommentare wurden mal mit Beifall, mal mit herzhaften Lachern (...fucking brexit, ...Bayern Munchen - ho-hoo-hooooo, ...au, sorry, wrong city, hahaa) belohnt.
Neben vielen älteren Songs nahmen einen großen Teil der beiden Konzertabende Stücke aus dem Album "F.E.A.R." ein. Ein Album, welches ich erst nach und nach zu schätzen gelernt hatte. Marillion politisch - wo, meiner Meinung nach, wurde das deutlicher als auf diesem Album? Live bestens in Szene gesetzt wurden daraus die einzelnen Stücke "The New Kings I - IV" als Ganzes präsentiert.
The New Kings (Liveaufzeichnung Royal Albert Hall)
Während Steve Rothery wie gewohnt scheinbar angenagelt an seinem Platz stehen blieb, fegte Pete Trewavas hin und wieder über einen Teil der Bühne. Meist natürlich dann, wenn seine Basspräsenz für den Rhythmus sorgte, der keinen Hintern auf den Plätzen ließ.
Trotz der vermeintlichen Bewegungslosigkeit des Steve Rothery bedeutete dies nicht, dass er emotionslos auf der Bühne stand. So lachte auch er bei manchen der Hogarth-Einlagen herzhaft mit. Ansonsten aber spielte er sehr versonnen und scheinbar in sich versunken gewohnt hervorragend und gefühlvoll seine Gitarre.
Während Hogarth, Rothery und Trewavas vorne auf der Bühne allseits gut sichtbar waren, spielte Kelley weiter hinten, aber dennoch gut zu erblicken seine Keyboards. Schwebende Klangteppiche, meist in nebelverhangener Bühne, untermalten die Songs sehr stimmig. Kaum zu sehen jedoch bearbeitete Ian Mosley seine Drums. Lediglich ab und an lugten die Kopfhörer, die er aufgesetzt hatte, mit einem Teil seines Schädels hinter den Becken hervor. Erst am Ende eines jeweiligen Sets, beim Aufstehen und vor dem Verlassen der Schlagzeugbatterie, war er in Gänze zu sehen.
Marillion, an zwei Abenden direkt hintereinander. Kann das funktionieren, ohne langweilig zu werden? Aber natürlich! Die Setlist der beiden Abende hatte nur wenige Überschneidungen. An jedem Abend wurden Songs gespielt, die, wäre nur eines der beiden Konzerte besucht worden, vermisst würden. Dennoch hätte ich gerne Neverland oder das Medley Kayleigh Lavender Heart Of Lothian - Out of Season gehört, welches den Saal zum Kochen gebracht hätte (---> hier live in NL). Aber - nach so vielen Jahren Marillion mit entsprechend vielen Alben - wer will hier schon die für jedermann treffende Auswahl finden? Frau C.'s Wunsch jedoch wurde am zweiten Abend erfüllt: einmal Ocean Cloud live erleben. Mit kräftiger Unterstützung der Friends from Orchestra. Ganz dicke Pelle auf der Haut!
Ocean Cloud (live NL, Out Of Season
Würde ich mir etwas für das nächste Konzert wünschen dürfen, dann, siehe das oben angeführte Medley in NL, dass das deutsche Publikum etwas mehr Bereitschaft zeigt, einen Song lautstark zu unterstützen. Trotz mehrerer Versuche Hogarths blieb das meist erfolglos oder wurde nach wenigen Sekunden abgebrochen. Diese niederländische Lockerheit und Textsicherheit müssen wir wohl erst noch erlernen. Es wäre vielleicht das Tüpfelchen auf dem "i" gewesen.
Sei's drum, das trübt die beiden packenden, emotionalen und oft gänsehauterzeugenden Konzerte in keinster Weise. Essen hat mit dem zweiten Abend das Abschlusskonzert der diesjährigen Europatournee erleben dürfen. Entsprechend emotional ging es auch zu, legten Marillion eine kräftige Schöppe, verglichen mit dem Sonntagabend, drauf. Band und Publikum, so darf vermutet werden, haben sich gegenseitig hochgeputscht und angetrieben. Als das Publikum, geschätzt nach ca. 90 Minuten, stehend nicht aufhören wollte, heftigen Beifall zu spenden, meinte Hogarth breit grinsend, als würde bereits der Zugabenteil eingefordert (frei übersetzt): "Oh Manh, wir sind noch nicht am Ende, wir spielen noch eine ganze Weile". So ging der Konzertabend nach sagenhaften drei Stunden zuende. Wir haben viele derer, die das Konzert auch am ersten Abend erlebten, wiedergesehen. Wie wir dürften sich auch diese gewünscht haben, dass noch einige Zugaben folgen werden. Aber, nach einem solchen Auftritt haben sich die Artisten auf der Bühne redlich ihren Feierabend verdient.
Setlist Sonntag, 15.12.19
1 Gaza | 2 Power | 3 (followed by Introduction of the Orchestra) | 4 Beyond You | 5 Seasons End | 6 Estonia | 7 A Collection | 8 The New Kings: I. Fuck Everyone and Run | 9 The New Kings: II. Russia's Locked Doors | 10 The New Kings: III. A Scary Sky | 11 The New Kings: IV. Why Is Nothing Ever True? | 12 Man of a Thousand Faces | 13 The Space...
Zugabe 1: 14 Separated Out | 15 (featuring Kaschmir Snippet)
Zugabe 2: 16 This Strange Engine
Setlist Montag, 16.12.
1 Gaza | 2 Fantastic Place | 3 You're Gone | 4 Seasons End | 5 Estonia | 6 Hollow Man | 7 Ocean Cloud | 8 The Sky Above the Rain | 9 The Great Escape
Zugabe 1: 10 Afraid of Sunlight
Zugabe 2: 11 The New Kings: I. Fuck Everyone and Run | 12 The New Kings: II. Russia's Locked Doors | 13 The New Kings: III. A Scary Sky | 14 This Strange Engine
Einmal mehr bewiesen Marillion, dass sie den Ruf einer hervorragenden Liveband völlig zu Recht haben. Präzise ausgesteuerter Sound, eine phantastische Licht- und Bühnenshow, auf den Punkt sitzende Videoclipeinspielungen und vor allem diese überschäumende Spiellaune machten bislang jedes Konzert zu einem Genuss. Trotz deren Alters wird diese Band noch lange nicht zum alten Eisen zählen. So freuen wir uns bereits heute auf das nächste Liveerlebnis.
Impressionen der Künstler und der Bühne
Ein wenig über ein Jahr ist es her, dass wir, gemeinsam mit Freunden, Marillion live erlebt hatten. In diesem Jahr lud ebenfalls das Colosseum ein, ihren beiden letzten Konzerten in diesem Jahr und damit der Beendigung ihrer Europatournee beizuwohnen. So warteten die beiden Tickets seit Monaten an der Pinwand darauf, endlich eingelöst zu werden. Let's go - wie war es?
Gesang Steve Hogarth | Gitarre Steve Rothery | Bass Pete Trewavas | Keyboard Mark Kelly | Schlagzeug Ian Mosley

Ein Pils, ein kurzes Geschlender durch die Vorhalle, dann ging es auf die Plätze. Bei der Platzauswahl hatte ich mich im Vorverkauf ein wenig verkalkuliert. Ganz nah waren wir nicht am Geschehen. Da die Konzerthalle allerdings recht übersichtlich war, war Reihe 17 nicht ganz so weit von der Bühne entfernt wie befürchtet. Mittige Plätze erlaubten gute Sicht auf die Bühne.
Um 21 Uhr, der Vorakt war seit ca. 30 Minuten beendet und die Bühne für Marillion umgebaut, begann das Konzert. Kaum wurde das Saallicht aus- und auf Bühnenbeleuchtung umgeschaltet, waberten schon die ersten Takte des Openers durch die Halle. Es dauerte ein wenig, bis der Song erkannt wurde - was dann direkt mit lautem und langanhaltendem Applaus begrüßt wurde:
Der Opener: Gaza (hier eine Liveversion aus 2013)
Top Auftakt. Das knüppelte dicke aus den Boxen, ging in ruhige, melodische Sequenzen über, um dann wieder in ein berauschendes Klanggewitter überzugehen. Währenddessen feuerte immer wieder eine Scheinwerfersalve in das Publikum und tauchte es in gleißendes Licht. Hogarth brauchte die ganze Bühne, um seinen Bewegungsdrang auszuleben, während Rothery stoisch und fast regungslos in seiner Ecke, wie ein ruhender Pol, verweilte. Es war bereits mit dem Eröffnungssong die Hölle los, ein phantastischer Abend mit Band in bester Spiellaune kündigte sich an.

Erst einmal ging es allerdings mit Volldampf weiter, bevor mit Beyond You, Seasons End und Estonia die ersten getragenen Nummern gespielt wurden. Hier machte sich, vor allem im Song "Estonia", die zusätzliche Unterstützung der klassischen Musiker positiv bemerkbar. Viel emotionaler, getragener und wärmer kamen die Songs rüber.

Estonia (aus dem Album Marillion - With Friends From The Orchestra)
Bereits 1985, also vor fast 35 Jahren, habe ich "mein" erstes Marillion-Konzert besucht. Das war die "Misplaced Childhood" - Tour, damals noch mit Fish am Micro. Marillion blickt also auf eine langjährige Bühnenerfahrung zurück. So verwundert es niemanden mehr, dass die Band weiß, wie ein Song dramaturgisch in Szene gesetzt und das Publikum auf Spannung gehalten wird. Dennoch schlich sich nie das Gefühl ein, dass hier etwas altbewährtes heruntergespult wird. Ganz im Gegenteil, die offensichtliche Spielfreude wurde immer wieder mit lang anhaltenden Standing Ovations belohnt, was die Band sichtlich genoss.
Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der beiden Konzertabende trug Steve Hogarth bei. Fast körperlich schien er seine Songs zu leben, tauchte mit Gestik und Mimik in sie hinein. Viele der Stücke wurden mit langen Erläuterungen angekündigt, Zwischenrufe aus dem Publikum wurden mit pfiffigen Antworten erwidert. Eine dermaßen sympathische Zugewandtheit und ein solches Einfühlungsvermögen dem Publikum gegenüber habe ich bislang auf keiner Bühne erlebt. Das kam nicht einstudiert professionell, sondern gelebt herüber. Viele seiner Zwischenkommentare wurden mal mit Beifall, mal mit herzhaften Lachern (...fucking brexit, ...Bayern Munchen - ho-hoo-hooooo, ...au, sorry, wrong city, hahaa) belohnt.


Neben vielen älteren Songs nahmen einen großen Teil der beiden Konzertabende Stücke aus dem Album "F.E.A.R." ein. Ein Album, welches ich erst nach und nach zu schätzen gelernt hatte. Marillion politisch - wo, meiner Meinung nach, wurde das deutlicher als auf diesem Album? Live bestens in Szene gesetzt wurden daraus die einzelnen Stücke "The New Kings I - IV" als Ganzes präsentiert.
The New Kings (Liveaufzeichnung Royal Albert Hall)
Während Steve Rothery wie gewohnt scheinbar angenagelt an seinem Platz stehen blieb, fegte Pete Trewavas hin und wieder über einen Teil der Bühne. Meist natürlich dann, wenn seine Basspräsenz für den Rhythmus sorgte, der keinen Hintern auf den Plätzen ließ.

Trotz der vermeintlichen Bewegungslosigkeit des Steve Rothery bedeutete dies nicht, dass er emotionslos auf der Bühne stand. So lachte auch er bei manchen der Hogarth-Einlagen herzhaft mit. Ansonsten aber spielte er sehr versonnen und scheinbar in sich versunken gewohnt hervorragend und gefühlvoll seine Gitarre.


Während Hogarth, Rothery und Trewavas vorne auf der Bühne allseits gut sichtbar waren, spielte Kelley weiter hinten, aber dennoch gut zu erblicken seine Keyboards. Schwebende Klangteppiche, meist in nebelverhangener Bühne, untermalten die Songs sehr stimmig. Kaum zu sehen jedoch bearbeitete Ian Mosley seine Drums. Lediglich ab und an lugten die Kopfhörer, die er aufgesetzt hatte, mit einem Teil seines Schädels hinter den Becken hervor. Erst am Ende eines jeweiligen Sets, beim Aufstehen und vor dem Verlassen der Schlagzeugbatterie, war er in Gänze zu sehen.


Marillion, an zwei Abenden direkt hintereinander. Kann das funktionieren, ohne langweilig zu werden? Aber natürlich! Die Setlist der beiden Abende hatte nur wenige Überschneidungen. An jedem Abend wurden Songs gespielt, die, wäre nur eines der beiden Konzerte besucht worden, vermisst würden. Dennoch hätte ich gerne Neverland oder das Medley Kayleigh Lavender Heart Of Lothian - Out of Season gehört, welches den Saal zum Kochen gebracht hätte (---> hier live in NL). Aber - nach so vielen Jahren Marillion mit entsprechend vielen Alben - wer will hier schon die für jedermann treffende Auswahl finden? Frau C.'s Wunsch jedoch wurde am zweiten Abend erfüllt: einmal Ocean Cloud live erleben. Mit kräftiger Unterstützung der Friends from Orchestra. Ganz dicke Pelle auf der Haut!
Ocean Cloud (live NL, Out Of Season
Würde ich mir etwas für das nächste Konzert wünschen dürfen, dann, siehe das oben angeführte Medley in NL, dass das deutsche Publikum etwas mehr Bereitschaft zeigt, einen Song lautstark zu unterstützen. Trotz mehrerer Versuche Hogarths blieb das meist erfolglos oder wurde nach wenigen Sekunden abgebrochen. Diese niederländische Lockerheit und Textsicherheit müssen wir wohl erst noch erlernen. Es wäre vielleicht das Tüpfelchen auf dem "i" gewesen.
Sei's drum, das trübt die beiden packenden, emotionalen und oft gänsehauterzeugenden Konzerte in keinster Weise. Essen hat mit dem zweiten Abend das Abschlusskonzert der diesjährigen Europatournee erleben dürfen. Entsprechend emotional ging es auch zu, legten Marillion eine kräftige Schöppe, verglichen mit dem Sonntagabend, drauf. Band und Publikum, so darf vermutet werden, haben sich gegenseitig hochgeputscht und angetrieben. Als das Publikum, geschätzt nach ca. 90 Minuten, stehend nicht aufhören wollte, heftigen Beifall zu spenden, meinte Hogarth breit grinsend, als würde bereits der Zugabenteil eingefordert (frei übersetzt): "Oh Manh, wir sind noch nicht am Ende, wir spielen noch eine ganze Weile". So ging der Konzertabend nach sagenhaften drei Stunden zuende. Wir haben viele derer, die das Konzert auch am ersten Abend erlebten, wiedergesehen. Wie wir dürften sich auch diese gewünscht haben, dass noch einige Zugaben folgen werden. Aber, nach einem solchen Auftritt haben sich die Artisten auf der Bühne redlich ihren Feierabend verdient.
Setlist Sonntag, 15.12.19
1 Gaza | 2 Power | 3 (followed by Introduction of the Orchestra) | 4 Beyond You | 5 Seasons End | 6 Estonia | 7 A Collection | 8 The New Kings: I. Fuck Everyone and Run | 9 The New Kings: II. Russia's Locked Doors | 10 The New Kings: III. A Scary Sky | 11 The New Kings: IV. Why Is Nothing Ever True? | 12 Man of a Thousand Faces | 13 The Space...
Zugabe 1: 14 Separated Out | 15 (featuring Kaschmir Snippet)
Zugabe 2: 16 This Strange Engine
Setlist Montag, 16.12.
1 Gaza | 2 Fantastic Place | 3 You're Gone | 4 Seasons End | 5 Estonia | 6 Hollow Man | 7 Ocean Cloud | 8 The Sky Above the Rain | 9 The Great Escape
Zugabe 1: 10 Afraid of Sunlight
Zugabe 2: 11 The New Kings: I. Fuck Everyone and Run | 12 The New Kings: II. Russia's Locked Doors | 13 The New Kings: III. A Scary Sky | 14 This Strange Engine
Einmal mehr bewiesen Marillion, dass sie den Ruf einer hervorragenden Liveband völlig zu Recht haben. Präzise ausgesteuerter Sound, eine phantastische Licht- und Bühnenshow, auf den Punkt sitzende Videoclipeinspielungen und vor allem diese überschäumende Spiellaune machten bislang jedes Konzert zu einem Genuss. Trotz deren Alters wird diese Band noch lange nicht zum alten Eisen zählen. So freuen wir uns bereits heute auf das nächste Liveerlebnis.
Impressionen der Künstler und der Bühne




































