Nicht neu, aber es passt irgendwie zu den derzeit herrschenden Temperaturen ............ wer weiß?
Schnee im Juli
Als ich erwachte, war es sehr hell draußen. Das konnte ich sogar
trotz der zugezogenen Gardinen erkennen.
Erst einmal erschrak ich. Hatte ich verschlafen?
Wir hatten zwar Mitte Juli, aber um 5 Uhr morgens war es noch nicht
so hell.
…….und auch nicht so kalt.
Als ich aus dem warmen Bett auf den Steinfußboden trat – barfuß
natürlich – fühlten sich meine Füße sofort eiskalt an.
Mit einem Ruck zog ich die Gardinen auf und……… blinzelte ungläubig.
Im Garten, auf den angrenzenden Wiesen, dem Schuppendach, überall
lag Schnee.
Ein erster Gedanke schoss mir durch den Kopf :
*Du träumst und das ist alles gar nicht wahr*.
Die dicken Flocken, die vom Himmel fielen, belehrten mich eines Besseren.
Ich sollte noch dazu sagen, dass ich nicht etwa in den Bergen wohnte, sondern
in Norddeutschland.
Mir war kalt und da ich noch Zeit hatte, kroch ich wieder ins warme Bett.
Ich war schon wieder dabei, einzudösen, als ich mich mit einem Ruck aufsetzte.
Wie sollte ich zur Arbeit kommen?
Meistens nahm ich den Bus, aber der fuhr während der Sommerferien später.
Dann benutzte ich mein Fahrrad.
Sommerferien ?? Was würden wohl die Kinder sagen?
Sie wollten heute mit ein paar Freunden ins Freibad.
Gestern hatten wir noch 29 ° und den schönsten Sonnenschein.
Schnell stand ich wieder auf, angelte nach meinen Flip Flops, die ich nur
selten anzog.
Ich zog es vor, im Sommer mit bloßen Füßen im Haus herumzulaufen.
In der Küche angekommen sah ich schon meine Mutter im kuscheligen Morgenmantel und warmen Hausschuhen das Frühstück zubereiten.
Im Ofen hatte sie Feuer gemacht, es wurde langsam wärmer.
Aber auch sie sah etwas ratlos aus.
In einer Pfanne auf dem Ofen brutzelten Eier mit Speck und dazu hatte sie
leckeres Bauernbrot und Butter auf den Tisch gestellt.
Ihr Grundsatz lautete, dass man ohne ein gutes Frühstück gar keine Entscheidungen
treffen könne.
Inzwischen war es 6 Uhr und ich setzte mich auch ganz brav an den Tisch,
bekam einen Becher Kaffee und ließ es mir schmecken.
Mehrmals setzte meine Mutter zum Reden an, schaute mich an, dann wieder auf
Ihren Teller und sagte dann doch nichts.
6.30 Uhr – Zeit für die Nachrichten und den Wetterbericht.
Wir saßen beide wie angewurzelt und hörten gespannt zu und dann………..nichts.
Kein Wort von Schneefall, Kälte……..rein gar nichts.
Vom schönen Sommerwetter war die Rede.
Gleichzeitig standen meine Mutter und ich auf, gingen zum Fenster und sahen
hinaus.
Nach wie vor war alles weiß und es schneite munter weiter.
Nur so ganz nebenbei hörte ich den Sprecher sagen :“ Es ist jetzt 6 Uhr und 40 Minuten
und ich hoffe, Sie haben nichts Besseres zu tun, als sich an diesem wunderschönen, warmen Sonnabend in die Sonne zu legen…………“
Sonnabend?
Lief denn heute alles quer??
Heute war Freitag, der 13. Juli!
Mein Sonnenbrand, den ich mir am letzten Wochenende geholt hatte, war langsam einer leichten Bräune gewichen, es wirkte noch unwirklicher bei dem winterlichen Wetter dort draußen.
Die Kinder waren auch aufgestanden und standen zitternd in der Küche.
Noch hatten sie nicht gemerkt, was passiert war, bis mein Sohn aus dem Fenster schaute.
Sofort drehte er sich zu seiner Schwester um und zeigte in den Garten.
An den Scheiben drückten sie sich die Nasen platt und überlegten laut, ob sie wohl den Schlitten aus dem Keller holen sollten.
Das war erst einmal nicht so wichtig.
Ich holte meinen Fotoapparat aus meinem Büro. Da mit jedem Foto auch das Datum gespeichert wird, sollte dies als Beweis dienen, dass wir nicht geträumt hatten.
Schnell zog ich mir warme Sachen an, Stiefel und Anorak natürlich auch.
Die Kinder waren auch schnell fertig, nur meine Mutter zog es vor, im Haus zu bleiben. Es war ziemlich kalt, das Außenthermometer zeigte minus 7 ° C an.
Ich fotografierte alles, auch die Kinder, die sich mit Schnee bewarfen.
Die Bilder übertrug ich auf meinen PC, weil ich sie sofort meinem Chef, Redakteur einer kleinen lokalen Zeitung, bei der ich in der Anzeigen Annahme arbeitete, zuschicken wollte.
Leider bekam ich keine Verbindung zu ihm.
Auch andere Bekannte, die außerhalb unseres Dorfes wohnten, konnte ich nicht erreichen.
Merkwürdig!
Ich rief dann die Mutter eines der Klassenkameraden meiner Kinder an, die gegenüber wohnte.
Sie hob sofort den Hörer ab und wir unterhielten uns über das Wetterphänomen.
Auch sie konnte nicht nach außerhalb telefonieren.
Sie hatte ein Auto und wir beschlossen, in die 6 km entfernte Stadt zu fahren.
Leider kamen wir nicht weit. Es schneite in so dichten Flocken, dass die Scheibenwischer es nicht schafften und die Straße gar nicht zu erkennen war.
Ich war davon überzeugt, dass an der Ortsgrenze der Schneefall plötzlich aufhören würde, aber ich hätte nicht erklären können, wieso ich das wusste.
Selbst zu Fuß war kein Fortkommen möglich.
Also wieder ans Radio und die neuesten Nachrichten gehört, doch wirklich neu war nicht, was der Sprecher von sich gab. Im Grunde sagte er nichts anderes, als vorhin.
Die Kinder waren auch wieder in der Küche aufgetaucht und frühstückten.
Sie tranken heißen Kakao. Gestern hatten sie um diese Zeit schon ihr Badezeug an und schleckten ein Eis.
Wiederholt versuchte ich, ein Telefongespräch mit meinem Chef zu führen, schließlich konnte ich ja nicht zur Arbeit kommen, aber ich hatte keine Chance.
Wir waren abgeschnitten von der übrigen Welt.
Ich hatte so viele Fragen, tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, aber ich kam nicht einen Schritt weiter.
Der Nachrichtensprecher lobte weiterhin das schöne Sommerwetter……….pah, der hatte gut reden.
Im Fernsehen gab es auch nur Bilder von Menschen in leichter Kleidung und meine Internetverbindung war wie *eingefroren*.
Wieder telefonierte ich mit meiner Bekannten aus dem Dorf und später kam sie mit ihren Kindern zu uns, um eine Art Kriegsrat abzuhalten.
Wir versuchten noch einmal, mit dem Auto das Dorf zu verlassen, kamen aber nicht weiter, als am Morgen.
Jeder Versuch, diesen…..*Bannkreis* zu verlassen, scheiterte.
Die Kinder hatten sich inzwischen alle an den Küchentisch gesetzt und bastelten und malten.
Wir beschlossen, bis zum nächsten Tag zu warten. Uns blieb ja auch nichts anderes übrig.
Die Nachbarin ging mit ihren Kindern wieder nach Hause, wir hatten verabredet, um 6 Uhr am nächsten Morgen miteinander zu telefonieren.
Wir saßen noch einige Zeit in der Küche zusammen, tranken heißen Tee und aßen frische Waffeln.
Nach einigen Runden *Mensch ärgere Dich nicht* und immer wieder prüfenden Blicken auf das Thermometer und aus dem Fenster, war es 20 Uhr geworden.
Da ich früh aufgestanden war, wurde ich so langsam müde.
Eigentlich wollte ich so lange wach bleiben, bis der Tag um Mitternacht endete, um zu sehen, was weiter passierte, aber das schaffte ich nicht.
Noch vor 22 Uhr lagen wir alle im Bett und waren kurz darauf eingeschlafen.
Als der Wecker um 6 Uhr klingelte, lag ich schon eine halbe Stunde wach im Bett, hatte mich aber noch nicht getraut, aus dem Fenster zu schauen.
Noch bevor ich die Decke zur Seite legte, kam es mir so vor, als sei es nicht mehr so kalt wie gestern.
Jetzt klingelte auch das Telefon und die aufgeregte Stimme der Nachbarin tönte mir entgegen.
Erst verstand ich gar nicht, was sie mir sagen wollte, aber nach und nach hörte ich aus dem Redeschwall heraus, dass der Spuk vorbei war.
Schnell lief ich ans Fenster und siehe da…………kein Schnee mehr zu sehen, alles war grün und die Blumen blühten.
Auch nach Augen reiben blieb dies sommerliche Bild bestehen.
Schnell legte ich den Hörer auf und ging in die Küche.
Dieses Mal kein knisterndes Feuer. Meine Mutter war natürlich auch schon wach, lächelte mich an und schnippelte verschiedenes Obst für das Müsli, was wir gerne im Sommer aßen.
Dann die Nachrichten……..!
Der Sprecher spulte exakt denselben Text herunter, wie am Tag zuvor.
Wieder rotierten die Gedanken in meinem Kopf.
Was war geschehen??
Da ja nun offensichtlich Sonnabend war, musste ich nicht zur Arbeit.
Also machte ich mich in Ruhe fertig und setzte mich nach einer Tasse Kaffee und einem Müsli an meinen Computer.
Die Fotos, die ich gestern gemacht hatte, wollte ich auf dem PC speichern.
Aber es war nicht möglich, sie waren weg!!
War unser Dorf 24 Stunden in einer anderen Zeit gewesen?
Wer würde uns das glauben?
Keine Fotos, keine Beweise!
Eine Stunde später standen auch die Kinder auf. Da sie nicht fragten, was gestern passiert war, sprach ich sie auch nicht darauf an.
Mit kurzer Hose und Shirt bekleidet, liefen sie in den Garten. Die Winterkleidung, die noch im Eingang hing, streiften sie nur kurz mit einem Blick.
Das Treffen mit meiner Nachbarin war da schon ergiebiger, aber auch wieder nicht.
Das, was geschehen war, wussten wir nicht einzuordnen.
Als ich meinem Chef am Montag meine Geschichte erzählte, schaute er zuerst auch ganz ungläubig, aber angesichts der Tatsache, dass ja ein ganzes Dorf betroffen war und es jede Menge Zeugen gab, glaubte er es schließlich doch.
Nach etlichen Recherchen kam zwar keine Erklärung aber eine Menge anderer merkwürdiger Geschichten dazu und er beschloss, eine Serie darüber in seiner Zeitung zu veröffentlichen.
Ich durfte mein eigenes Erlebnis selbst verfassen und weil es so spannend geschrieben war, auch bei den anderen Artikeln mitwirken.
Später wurden die einzelnen Berichte in einem Buch zusammengefasst.
Der Titel, wie könnte es anders sein, war *Schnee im Juli* !
Schnee im Juli
Als ich erwachte, war es sehr hell draußen. Das konnte ich sogar
trotz der zugezogenen Gardinen erkennen.
Erst einmal erschrak ich. Hatte ich verschlafen?
Wir hatten zwar Mitte Juli, aber um 5 Uhr morgens war es noch nicht
so hell.
…….und auch nicht so kalt.
Als ich aus dem warmen Bett auf den Steinfußboden trat – barfuß
natürlich – fühlten sich meine Füße sofort eiskalt an.
Mit einem Ruck zog ich die Gardinen auf und……… blinzelte ungläubig.
Im Garten, auf den angrenzenden Wiesen, dem Schuppendach, überall
lag Schnee.
Ein erster Gedanke schoss mir durch den Kopf :
*Du träumst und das ist alles gar nicht wahr*.
Die dicken Flocken, die vom Himmel fielen, belehrten mich eines Besseren.
Ich sollte noch dazu sagen, dass ich nicht etwa in den Bergen wohnte, sondern
in Norddeutschland.
Mir war kalt und da ich noch Zeit hatte, kroch ich wieder ins warme Bett.
Ich war schon wieder dabei, einzudösen, als ich mich mit einem Ruck aufsetzte.
Wie sollte ich zur Arbeit kommen?
Meistens nahm ich den Bus, aber der fuhr während der Sommerferien später.
Dann benutzte ich mein Fahrrad.
Sommerferien ?? Was würden wohl die Kinder sagen?
Sie wollten heute mit ein paar Freunden ins Freibad.
Gestern hatten wir noch 29 ° und den schönsten Sonnenschein.
Schnell stand ich wieder auf, angelte nach meinen Flip Flops, die ich nur
selten anzog.
Ich zog es vor, im Sommer mit bloßen Füßen im Haus herumzulaufen.
In der Küche angekommen sah ich schon meine Mutter im kuscheligen Morgenmantel und warmen Hausschuhen das Frühstück zubereiten.
Im Ofen hatte sie Feuer gemacht, es wurde langsam wärmer.
Aber auch sie sah etwas ratlos aus.
In einer Pfanne auf dem Ofen brutzelten Eier mit Speck und dazu hatte sie
leckeres Bauernbrot und Butter auf den Tisch gestellt.
Ihr Grundsatz lautete, dass man ohne ein gutes Frühstück gar keine Entscheidungen
treffen könne.
Inzwischen war es 6 Uhr und ich setzte mich auch ganz brav an den Tisch,
bekam einen Becher Kaffee und ließ es mir schmecken.
Mehrmals setzte meine Mutter zum Reden an, schaute mich an, dann wieder auf
Ihren Teller und sagte dann doch nichts.
6.30 Uhr – Zeit für die Nachrichten und den Wetterbericht.
Wir saßen beide wie angewurzelt und hörten gespannt zu und dann………..nichts.
Kein Wort von Schneefall, Kälte……..rein gar nichts.
Vom schönen Sommerwetter war die Rede.
Gleichzeitig standen meine Mutter und ich auf, gingen zum Fenster und sahen
hinaus.
Nach wie vor war alles weiß und es schneite munter weiter.
Nur so ganz nebenbei hörte ich den Sprecher sagen :“ Es ist jetzt 6 Uhr und 40 Minuten
und ich hoffe, Sie haben nichts Besseres zu tun, als sich an diesem wunderschönen, warmen Sonnabend in die Sonne zu legen…………“
Sonnabend?
Lief denn heute alles quer??
Heute war Freitag, der 13. Juli!
Mein Sonnenbrand, den ich mir am letzten Wochenende geholt hatte, war langsam einer leichten Bräune gewichen, es wirkte noch unwirklicher bei dem winterlichen Wetter dort draußen.
Die Kinder waren auch aufgestanden und standen zitternd in der Küche.
Noch hatten sie nicht gemerkt, was passiert war, bis mein Sohn aus dem Fenster schaute.
Sofort drehte er sich zu seiner Schwester um und zeigte in den Garten.
An den Scheiben drückten sie sich die Nasen platt und überlegten laut, ob sie wohl den Schlitten aus dem Keller holen sollten.
Das war erst einmal nicht so wichtig.
Ich holte meinen Fotoapparat aus meinem Büro. Da mit jedem Foto auch das Datum gespeichert wird, sollte dies als Beweis dienen, dass wir nicht geträumt hatten.
Schnell zog ich mir warme Sachen an, Stiefel und Anorak natürlich auch.
Die Kinder waren auch schnell fertig, nur meine Mutter zog es vor, im Haus zu bleiben. Es war ziemlich kalt, das Außenthermometer zeigte minus 7 ° C an.
Ich fotografierte alles, auch die Kinder, die sich mit Schnee bewarfen.
Die Bilder übertrug ich auf meinen PC, weil ich sie sofort meinem Chef, Redakteur einer kleinen lokalen Zeitung, bei der ich in der Anzeigen Annahme arbeitete, zuschicken wollte.
Leider bekam ich keine Verbindung zu ihm.
Auch andere Bekannte, die außerhalb unseres Dorfes wohnten, konnte ich nicht erreichen.
Merkwürdig!
Ich rief dann die Mutter eines der Klassenkameraden meiner Kinder an, die gegenüber wohnte.
Sie hob sofort den Hörer ab und wir unterhielten uns über das Wetterphänomen.
Auch sie konnte nicht nach außerhalb telefonieren.
Sie hatte ein Auto und wir beschlossen, in die 6 km entfernte Stadt zu fahren.
Leider kamen wir nicht weit. Es schneite in so dichten Flocken, dass die Scheibenwischer es nicht schafften und die Straße gar nicht zu erkennen war.
Ich war davon überzeugt, dass an der Ortsgrenze der Schneefall plötzlich aufhören würde, aber ich hätte nicht erklären können, wieso ich das wusste.
Selbst zu Fuß war kein Fortkommen möglich.
Also wieder ans Radio und die neuesten Nachrichten gehört, doch wirklich neu war nicht, was der Sprecher von sich gab. Im Grunde sagte er nichts anderes, als vorhin.
Die Kinder waren auch wieder in der Küche aufgetaucht und frühstückten.
Sie tranken heißen Kakao. Gestern hatten sie um diese Zeit schon ihr Badezeug an und schleckten ein Eis.
Wiederholt versuchte ich, ein Telefongespräch mit meinem Chef zu führen, schließlich konnte ich ja nicht zur Arbeit kommen, aber ich hatte keine Chance.
Wir waren abgeschnitten von der übrigen Welt.
Ich hatte so viele Fragen, tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, aber ich kam nicht einen Schritt weiter.
Der Nachrichtensprecher lobte weiterhin das schöne Sommerwetter……….pah, der hatte gut reden.
Im Fernsehen gab es auch nur Bilder von Menschen in leichter Kleidung und meine Internetverbindung war wie *eingefroren*.
Wieder telefonierte ich mit meiner Bekannten aus dem Dorf und später kam sie mit ihren Kindern zu uns, um eine Art Kriegsrat abzuhalten.
Wir versuchten noch einmal, mit dem Auto das Dorf zu verlassen, kamen aber nicht weiter, als am Morgen.
Jeder Versuch, diesen…..*Bannkreis* zu verlassen, scheiterte.
Die Kinder hatten sich inzwischen alle an den Küchentisch gesetzt und bastelten und malten.
Wir beschlossen, bis zum nächsten Tag zu warten. Uns blieb ja auch nichts anderes übrig.
Die Nachbarin ging mit ihren Kindern wieder nach Hause, wir hatten verabredet, um 6 Uhr am nächsten Morgen miteinander zu telefonieren.
Wir saßen noch einige Zeit in der Küche zusammen, tranken heißen Tee und aßen frische Waffeln.
Nach einigen Runden *Mensch ärgere Dich nicht* und immer wieder prüfenden Blicken auf das Thermometer und aus dem Fenster, war es 20 Uhr geworden.
Da ich früh aufgestanden war, wurde ich so langsam müde.
Eigentlich wollte ich so lange wach bleiben, bis der Tag um Mitternacht endete, um zu sehen, was weiter passierte, aber das schaffte ich nicht.
Noch vor 22 Uhr lagen wir alle im Bett und waren kurz darauf eingeschlafen.
Als der Wecker um 6 Uhr klingelte, lag ich schon eine halbe Stunde wach im Bett, hatte mich aber noch nicht getraut, aus dem Fenster zu schauen.
Noch bevor ich die Decke zur Seite legte, kam es mir so vor, als sei es nicht mehr so kalt wie gestern.
Jetzt klingelte auch das Telefon und die aufgeregte Stimme der Nachbarin tönte mir entgegen.
Erst verstand ich gar nicht, was sie mir sagen wollte, aber nach und nach hörte ich aus dem Redeschwall heraus, dass der Spuk vorbei war.
Schnell lief ich ans Fenster und siehe da…………kein Schnee mehr zu sehen, alles war grün und die Blumen blühten.
Auch nach Augen reiben blieb dies sommerliche Bild bestehen.
Schnell legte ich den Hörer auf und ging in die Küche.
Dieses Mal kein knisterndes Feuer. Meine Mutter war natürlich auch schon wach, lächelte mich an und schnippelte verschiedenes Obst für das Müsli, was wir gerne im Sommer aßen.
Dann die Nachrichten……..!
Der Sprecher spulte exakt denselben Text herunter, wie am Tag zuvor.
Wieder rotierten die Gedanken in meinem Kopf.
Was war geschehen??
Da ja nun offensichtlich Sonnabend war, musste ich nicht zur Arbeit.
Also machte ich mich in Ruhe fertig und setzte mich nach einer Tasse Kaffee und einem Müsli an meinen Computer.
Die Fotos, die ich gestern gemacht hatte, wollte ich auf dem PC speichern.
Aber es war nicht möglich, sie waren weg!!
War unser Dorf 24 Stunden in einer anderen Zeit gewesen?
Wer würde uns das glauben?
Keine Fotos, keine Beweise!
Eine Stunde später standen auch die Kinder auf. Da sie nicht fragten, was gestern passiert war, sprach ich sie auch nicht darauf an.
Mit kurzer Hose und Shirt bekleidet, liefen sie in den Garten. Die Winterkleidung, die noch im Eingang hing, streiften sie nur kurz mit einem Blick.
Das Treffen mit meiner Nachbarin war da schon ergiebiger, aber auch wieder nicht.
Das, was geschehen war, wussten wir nicht einzuordnen.
Als ich meinem Chef am Montag meine Geschichte erzählte, schaute er zuerst auch ganz ungläubig, aber angesichts der Tatsache, dass ja ein ganzes Dorf betroffen war und es jede Menge Zeugen gab, glaubte er es schließlich doch.
Nach etlichen Recherchen kam zwar keine Erklärung aber eine Menge anderer merkwürdiger Geschichten dazu und er beschloss, eine Serie darüber in seiner Zeitung zu veröffentlichen.
Ich durfte mein eigenes Erlebnis selbst verfassen und weil es so spannend geschrieben war, auch bei den anderen Artikeln mitwirken.
Später wurden die einzelnen Berichte in einem Buch zusammengefasst.
Der Titel, wie könnte es anders sein, war *Schnee im Juli* !