Die Brüder Rodney und Douglas Dillard gegründeten in den späten 50er Jahren eine Band die als „The Dillards“ in Salem -Missouri- bekannt wurde.
1960 schlossen sich Dean Webb und Mitch Jayne an und formierten das klassische Dillards-Line-Up, welches sich dem Bluegrass verschrieben hatte und deren Zuhörerschaft fast ausschließlich aus Folkern bestand.
Nach dem Umzug nach Los Angeles wurde die Band von Elektra Records unter Vertrag genommen und ihr erstes Album „Back Porch Bluegrass“ erschien 1963, worauf noch zwei weitere reine, traditionelle Bluegrass-Alben folgten.
Die Dillards hatten sich zu einer von Amerikas besten Bluegrass-Gruppen gemausert, ab 1967 begannen einige Mitglieder jedoch andere Ideen zu erforschen und zu experimentieren, womit sie sich zu einem progressiveren Sound hin bewegten.
Der Banjospieler Doug Dillard war mit dieser Entwicklung unglücklich und verließ die Gruppe.
Dafür kam der hervorragende Leadsänger Herb Pedersen (Banjo / Gitarre) dessen Tenorgesang die vokalen Harmonien noch verstärkte.
Als eine der ersten Bluegrass-Gruppen elektrifizierten ihre Instrumente, womit sie zu Pionieren im aufkeimenden Folk-, und Country-Rock-Genres wurden.
Die Band tourte mit The Byrds (mit dem zukünftigen Buffalo Springfield Schlagzeuger Dewey Martin), was die Aufnahmen zu WHEATSTRAW SUITE zusätzlich beeinflusste.
Das Album enthält 7 Original-Songs und 6 Coverversionen die überwiegend von zeitgenössischen Rock- und Pop-Musikern sowie Traditionals stammen und perfektionierten eine Mischung aus Bluegrass, Country, Folk, großartigen vokalen Harmonien und virtuosem Banjo-Picking.
Die erste Plattenseite startet mit dem Intro-artigen Gospel-Stück "I'll Fly Away" von Albert Edward Brumley -wunderschön A-Capella gesungen!
Mit einer perfekten Balance aus Resignation und Hoffnung ist das eine wunderbare Art, ein Album zu beginnen.
Einen Gang schneller geht es mit "Nobody Knows", ein üppiger Country-Song mit Popsensibilität und famosen Banjo- und Mandolinen-Soli.
Ein perfekter Song ... Das sind die Byrds wie bei "Sweethearts of the Rodeo", aber mit mehr Country als Rock.
"Hey Boys" lehnt sich etwas mehr an traditionellen Bluegrass an (die Rhytmusfraktion ist kaum präsent), erinnert gesanglich sogar an die Beach Boys.... und wieder reißen einen die Harmonien und das Banjo mit.
"The Biggest Whatever" ist eine niedliche Shaggy-Dog-Geschichte, die mit einem kleinen Dialog beginnt, ähnlich wie das Intro von Nitty Gritty Dirt Band zu "Mr. Bojangles "auf ihrem Album Uncle Charlie & His Dog Teddy.
"Listen to the Sound" ist eine leicht psychedelische Folk-Ballade mit perfektem Chorgesang.
"Little Pete" besticht mit großartigem Pedal Steel von Buddy Simmons und einem treibendem Rhythmus.
Ein moralischer Country-Song der deine Füße zum wippen bringt, sofern du nicht tot bist. :biggrinn:
Seite 1 schließt mit einer grandiosen Version von Tim Hardins "Reason to Believe".
Die Arrangements strahlen eine zarte, gedämpfte Üppigkeit aus, ein Meisterstück!
Seite zwei beginnt mit einer geradeaus marschierenden, bluesigen Basslinie und dem Country & Western-Stück, "Single Saddle", gesungen von Herb Pedersen.
Auf "I've just seen a face" wird ein Beatles Song mit Banjo und Pedal Steel fusioniert -die Beatles im Bluegrass-Country-Style.!
Herausragend umgesetzt, fügt es etwas neues hinzu und bleibt dabei dennoch dem Original-Sound treu.
"Lemon Chimes" ist eine weitere langsame Folk-Ballade, die diesmal von einem subtilen Streicherarrangement und der herzzerreißenden Stimme von Rodney Dillard getragen wird.
"Do not You Cry" ist eine Bluegrass-Nummer, die durch ein üppiges Vokal- und Orchesterarrangement abgerundet wird – ein gutes Beispiel für progressiven Bluegrass.
"Bending the Strings" ist genau das, was man vom Titel erwartet - eine instrumentale Demonstration der Picking-Fähigkeiten von Pedersen und Webb.
Das Album schließt mit einer großartigen Version von "She Sang Hymns Out of Tune".
Der Track beginnt mit einer Collage und geht in ein sich allmählich aufbauendes Arrangement über, das schließlich so sanft endet wie es anfing.
Das Stück ist eine Coverversion von Jesse Lee Kincaid der von den Rising Sons (mit Ry Cooder und Taj Mahal) her bekannt ist, sonst aber nur wenig beachtet wurde.
WHEATSTRAW SUITE war kein großer Erfolg beschieden, was nichts daran ändert, dass sie damit eine bahnbrechende Mischung aus Folk, Rock, Country und Pop-Sensibilität hervorbrachten.
Musikalisch ist es nicht gerade Bluegrass, ist nicht direkt Folk-Rock und auch nicht unbedingt Country-Rock, es insgesamt zu vielseitig und eklektisch, um in irgendeines dieser Genres eingeordnet werden zu können.
Das Banjo und die Mandoline, die den Dillard-Sound in ihren reinen Bluegrass-Tagen ausgemacht hatten, wurden durch E-Bass von Joe Osborn, Drums von Toxey French und Jim Gordon, und Pedal-Steel-Gitarre von Buddy Emmons erweitert.
Einige geschmackvolle gelegentliche Orchestrierungen brachten mehr kommerzielle Attraktivität, gab den Songs aber auch eine gewisse Tiefe.
Erstklassige Gruppenoriginale wurden durch phantasievolle Coverversionen von Songs der Beatles, Tim Hardin und des obskuren Folk-Rockers Jesse Kincaid ergänzt.
Die konstanten Elemente waren die großartigen Gesangsarrangements, auf einigen Liedern wurden sie von Sessionmusikern begleitet aber ihre Bluegrass-Instrumentierung blieb im Kern erhalten.
Das Ergebnis all dieser Faktoren ist ein wegweisendes progressives Bluegrass-Album, dass die Grenzen der damaligen Folk-Rock-Szene überschritt.
Als die Byrds 1968 erste Anstrengungen unternahmen, Rock- und Country-Musik näher zusammen zu bringen, machten die Dillards das gleiche mit Bluegrass und Rock.
Heute gilt WHEATSTRAW SUITE als ein einflussreiches frühes Beispiel für Country-Rock was Bands wie die Byrds, Eagles oder auch Elton John inspirierte.
Produced by Rodney Dillard and Jimmy Hilton
Band:
Rodney Dillard - lead vocal, rhythm and lead guitars, dobro, pedal steel
Herb Pedersen - lead vocal, Nashville rhythm guitar, banjo
Dean Webb - mandolin
Mitch Jayne - acoustic bass
Gastmusiker:
Buddy Emmons - pedal steel
Joe Osborn - electric bass
Toxey French - drums
Jimmy Gordon - drums
Seite A:
A1 I'll Fly Away (Albert E. Brumley) - :39
A2 Nobody Knows (Mitch Jayne, Rodney Dillard) - 2:15
A3 Hey Boys (The Dillards) - 2:27
A4 The Biggest Whatever (Mitch Jayne, Rodney Dillard) - 2:15
A5 Listen to the Sound (Herb Pedersen, Mitch Jayne) - 2:36
A6 Little Pete (Herb Pedersen) - 1:58
A7 Reason to Believe (Tim Hardin) - 2:25
Seite B:
B1 Single Saddle (Arthur Altman, Hal David) - 1:22
B2 I've Just Seen a Face (John Lennon, Paul McCartney) - 1:55
B3 Lemon Chimes (Bill Martin, Rodney Dillard) - 3:12
B4 Don't You Cry (The Dillards) - 1:50
B5 Bending the Strings (Allen Shelton) - 1:26
B6 She Sang Hymns Out of Tune (Jesse Lee Kincaid) - 3:20
1960 schlossen sich Dean Webb und Mitch Jayne an und formierten das klassische Dillards-Line-Up, welches sich dem Bluegrass verschrieben hatte und deren Zuhörerschaft fast ausschließlich aus Folkern bestand.
Nach dem Umzug nach Los Angeles wurde die Band von Elektra Records unter Vertrag genommen und ihr erstes Album „Back Porch Bluegrass“ erschien 1963, worauf noch zwei weitere reine, traditionelle Bluegrass-Alben folgten.
Die Dillards hatten sich zu einer von Amerikas besten Bluegrass-Gruppen gemausert, ab 1967 begannen einige Mitglieder jedoch andere Ideen zu erforschen und zu experimentieren, womit sie sich zu einem progressiveren Sound hin bewegten.
Der Banjospieler Doug Dillard war mit dieser Entwicklung unglücklich und verließ die Gruppe.
Dafür kam der hervorragende Leadsänger Herb Pedersen (Banjo / Gitarre) dessen Tenorgesang die vokalen Harmonien noch verstärkte.
Als eine der ersten Bluegrass-Gruppen elektrifizierten ihre Instrumente, womit sie zu Pionieren im aufkeimenden Folk-, und Country-Rock-Genres wurden.
Die Band tourte mit The Byrds (mit dem zukünftigen Buffalo Springfield Schlagzeuger Dewey Martin), was die Aufnahmen zu WHEATSTRAW SUITE zusätzlich beeinflusste.
Das Album enthält 7 Original-Songs und 6 Coverversionen die überwiegend von zeitgenössischen Rock- und Pop-Musikern sowie Traditionals stammen und perfektionierten eine Mischung aus Bluegrass, Country, Folk, großartigen vokalen Harmonien und virtuosem Banjo-Picking.
Die erste Plattenseite startet mit dem Intro-artigen Gospel-Stück "I'll Fly Away" von Albert Edward Brumley -wunderschön A-Capella gesungen!
Mit einer perfekten Balance aus Resignation und Hoffnung ist das eine wunderbare Art, ein Album zu beginnen.
Einen Gang schneller geht es mit "Nobody Knows", ein üppiger Country-Song mit Popsensibilität und famosen Banjo- und Mandolinen-Soli.
Ein perfekter Song ... Das sind die Byrds wie bei "Sweethearts of the Rodeo", aber mit mehr Country als Rock.
"Hey Boys" lehnt sich etwas mehr an traditionellen Bluegrass an (die Rhytmusfraktion ist kaum präsent), erinnert gesanglich sogar an die Beach Boys.... und wieder reißen einen die Harmonien und das Banjo mit.
"The Biggest Whatever" ist eine niedliche Shaggy-Dog-Geschichte, die mit einem kleinen Dialog beginnt, ähnlich wie das Intro von Nitty Gritty Dirt Band zu "Mr. Bojangles "auf ihrem Album Uncle Charlie & His Dog Teddy.
"Listen to the Sound" ist eine leicht psychedelische Folk-Ballade mit perfektem Chorgesang.
"Little Pete" besticht mit großartigem Pedal Steel von Buddy Simmons und einem treibendem Rhythmus.
Ein moralischer Country-Song der deine Füße zum wippen bringt, sofern du nicht tot bist. :biggrinn:
Seite 1 schließt mit einer grandiosen Version von Tim Hardins "Reason to Believe".
Die Arrangements strahlen eine zarte, gedämpfte Üppigkeit aus, ein Meisterstück!
Seite zwei beginnt mit einer geradeaus marschierenden, bluesigen Basslinie und dem Country & Western-Stück, "Single Saddle", gesungen von Herb Pedersen.
Auf "I've just seen a face" wird ein Beatles Song mit Banjo und Pedal Steel fusioniert -die Beatles im Bluegrass-Country-Style.!
Herausragend umgesetzt, fügt es etwas neues hinzu und bleibt dabei dennoch dem Original-Sound treu.
"Lemon Chimes" ist eine weitere langsame Folk-Ballade, die diesmal von einem subtilen Streicherarrangement und der herzzerreißenden Stimme von Rodney Dillard getragen wird.
"Do not You Cry" ist eine Bluegrass-Nummer, die durch ein üppiges Vokal- und Orchesterarrangement abgerundet wird – ein gutes Beispiel für progressiven Bluegrass.
"Bending the Strings" ist genau das, was man vom Titel erwartet - eine instrumentale Demonstration der Picking-Fähigkeiten von Pedersen und Webb.
Das Album schließt mit einer großartigen Version von "She Sang Hymns Out of Tune".
Der Track beginnt mit einer Collage und geht in ein sich allmählich aufbauendes Arrangement über, das schließlich so sanft endet wie es anfing.
Das Stück ist eine Coverversion von Jesse Lee Kincaid der von den Rising Sons (mit Ry Cooder und Taj Mahal) her bekannt ist, sonst aber nur wenig beachtet wurde.
WHEATSTRAW SUITE war kein großer Erfolg beschieden, was nichts daran ändert, dass sie damit eine bahnbrechende Mischung aus Folk, Rock, Country und Pop-Sensibilität hervorbrachten.
Musikalisch ist es nicht gerade Bluegrass, ist nicht direkt Folk-Rock und auch nicht unbedingt Country-Rock, es insgesamt zu vielseitig und eklektisch, um in irgendeines dieser Genres eingeordnet werden zu können.
Das Banjo und die Mandoline, die den Dillard-Sound in ihren reinen Bluegrass-Tagen ausgemacht hatten, wurden durch E-Bass von Joe Osborn, Drums von Toxey French und Jim Gordon, und Pedal-Steel-Gitarre von Buddy Emmons erweitert.
Einige geschmackvolle gelegentliche Orchestrierungen brachten mehr kommerzielle Attraktivität, gab den Songs aber auch eine gewisse Tiefe.
Erstklassige Gruppenoriginale wurden durch phantasievolle Coverversionen von Songs der Beatles, Tim Hardin und des obskuren Folk-Rockers Jesse Kincaid ergänzt.
Die konstanten Elemente waren die großartigen Gesangsarrangements, auf einigen Liedern wurden sie von Sessionmusikern begleitet aber ihre Bluegrass-Instrumentierung blieb im Kern erhalten.
Das Ergebnis all dieser Faktoren ist ein wegweisendes progressives Bluegrass-Album, dass die Grenzen der damaligen Folk-Rock-Szene überschritt.
Als die Byrds 1968 erste Anstrengungen unternahmen, Rock- und Country-Musik näher zusammen zu bringen, machten die Dillards das gleiche mit Bluegrass und Rock.
Heute gilt WHEATSTRAW SUITE als ein einflussreiches frühes Beispiel für Country-Rock was Bands wie die Byrds, Eagles oder auch Elton John inspirierte.

Produced by Rodney Dillard and Jimmy Hilton
Band:
Rodney Dillard - lead vocal, rhythm and lead guitars, dobro, pedal steel
Herb Pedersen - lead vocal, Nashville rhythm guitar, banjo
Dean Webb - mandolin
Mitch Jayne - acoustic bass
Gastmusiker:
Buddy Emmons - pedal steel
Joe Osborn - electric bass
Toxey French - drums
Jimmy Gordon - drums
Seite A:
A1 I'll Fly Away (Albert E. Brumley) - :39
A2 Nobody Knows (Mitch Jayne, Rodney Dillard) - 2:15
A3 Hey Boys (The Dillards) - 2:27
A4 The Biggest Whatever (Mitch Jayne, Rodney Dillard) - 2:15
A5 Listen to the Sound (Herb Pedersen, Mitch Jayne) - 2:36
A6 Little Pete (Herb Pedersen) - 1:58
A7 Reason to Believe (Tim Hardin) - 2:25
Seite B:
B1 Single Saddle (Arthur Altman, Hal David) - 1:22
B2 I've Just Seen a Face (John Lennon, Paul McCartney) - 1:55
B3 Lemon Chimes (Bill Martin, Rodney Dillard) - 3:12
B4 Don't You Cry (The Dillards) - 1:50
B5 Bending the Strings (Allen Shelton) - 1:26
B6 She Sang Hymns Out of Tune (Jesse Lee Kincaid) - 3:20