Dawes - Passwords USA - 08/2018 - Rock, Folkrock
[Einleitung]
Seit annähernd 10 Jahren im Geschäft und bereits das sechste Album? Wo hat sich die Kapelle versteckt? Und wie kommt es, dass ich sie gerade jetzt entdeckt habe? Zumindest die letzte Frage kann ich beantworten: Ein gewisser Jonathan Wilson hat diese Scheibe produziert, auch einiges an Gitarren- und Gesangsparts beigesteuert. Da die drei Silberlinge Wilsons' hier in letzter Zeit sehr häufig gespielt werden, war ich neugierig auf seine sonstigen Aktivitäten. Diese Neugierde führte mich letztendlich zu der Band Dawes
[Die Band]
Dawes, das ist eine US-amerikanische Band, deren Musik in den Genres Rock, Folkrock, Americana eingeordnet werden kann. Gegründet hat sich die Band im Jahr 2009 in Los Angeles, Kalifornien. Seitdem spielt sie fast in konstanter Besetzung, die hier vorgestellte Scheibe wurde eingespielt von
* Taylor Goldsmith, Guitar & Vocals
* Griffin Goldsmith, Drums
* Wylie Gelber, Bass
* Lee Pardini, Keyboards
Produziert wurde die Scheibe von Jonathan Wilson. Ebenso waren die ersten beiden Veröffentlichungen der Band, North Hills und Nothing Is Wrong, seiner Handschrift zuzuschreiben.
[Die Scheibe]
Bereits das Cover deutet es an: zu erwarten sind keine technisch ausgeklügelten Songs, vielmehr ist der Sound rückwärts gewandt und fühlt sich in den 70ern zuhause. Sollte das Cover nicht entsprechend gedeutet werden, macht dies spätestens der Opener der Scheibe klar: Living In The Future startet mit einem fetten old-school-Gitarrenriff (beim ersten Hören hatte ich sofort deWolff im Ohr). Verhaltener Gesang - sofern nicht der Refrain einsetzt. Trockener Basslauf, knackig und präzise die Drums, immer wieder kreischt die Gitarre in den Song. Ein satter Einstieg.
Living In The Future
Dass es auch anders, verhaltener geht, wird im nächsten Song geklärt. Stay Down kommt herrlich leicht und luftig daher. Eine Melodie zum Mitsummen, die sich schnell im Gedächtnis verankern kann. Witzig, wie das Musikvideo dazu umgesetzt wurde: auf einem altertümlichen Gerät rollt langsam das Millimeterpapier nach oben, während der Druckerkopf den Text der Ballade auf das Papier druckt. Aber, nicht nur Stay Down, auch Crack The Case fährt eine Spur langsamer. Wenngleich die Melodie recht harmlos daherkommt, lässt der Text doch einige Interpretationen zu.
Stay Down
Crack The Fire
Textbeispiel:
Ignoring all of the remedies
Believing all of the rumors
With their endless database
I wanna sit with my enemies
And say, "We should have done this sooner"
While I look them in the face
Maybe that will crack the case
Die Musik der Dawes kommt mit einer beflügelnden Leichtigkeit daher. Oft wird der Synthie genutzt, um die Songs mit einer Prise Melancholie zu würzen, ohne sie jedoch schwülstig werden zu lassen. Wer sich ein wenig in die Musik von Jonathan Wilson eingehört hat, wird sicher dessen Handschrift als Produzent erkennen. Platten im Retrostil erscheinen in letzter Zeit vermehrt auf dem Markt, Gingerpig, deWolff, Koufax oder The Futureheads wären hier beispielhaft zu nennen. Dennoch legen Dawes hier ein völlig eigenständiges Werk vor, welches zu entdecken sich lohnt.
[Weitere Hörbeispiele]
Time Flies Either Way
Das komplette Album
[Die Songs]
01: Living In The Future / 4:51
02: Stay Down / 3:20
03: Crack The Case / 5:55
04: Feed The Fire / 5:57
05: My Greatest Invention / 5:47
06: Telescope / 6:34
07: I Can't Love / 5:35
08: Mistakes We Should Have Made / 3:48
09: Never Gonna Say Goodbye / 3:56
10: Time Flies Either Way / 3:48
[Die Verpackung]
Die CD wird in einem aufklappbaren Digipack geliefert. Im linken Schuber ist ein 16-seitiges, auf dickem Papier gedrucktes Booklet eingelegt. Das Booklet enthält sehr ausführlich alle Credits, Songtexte und auf der vorletzten Seite eine s/w-Abbildung der Bandmitglieder. Rechts ist ein Kunststofftray aufgeklebt, auf dem die CD sicher gehalten wird und leicht entnommen werden kann.
[Im Web]
Homepage der Band
Review in der "FAZ"
[Mein Fazit]
Wer Musik im Stil der 70er Jahre mag, wird hier bestens bedient. In vielen Online-Rezensionen sind oft Namen wie Jackson Browne, Bruce Hornsby oder Tom Petty zur vergleichsweisen Einordnung der Musik genannt. So schreibt bspw. die FAZ (Auszug, Link zum vollständigen Artikel siehe oben):
Goldsmith ist viel verglichen worden mit der goldenen Siebziger-Generation des Songwriter-Rock, die ihrerseits Persönliches mit Politischen verflochten hat: Joni Mitchell, Warren Zevon, Jackson Browne – Musiker, die ein Land in Auf- und dann in Abbruchstimmung erlebten.
Dem schließe ich mich bedingt gerne an. Insgesamt ist mir das Album zu eigenständig, als dass ich auf "Vorbilder" schauen möchte. Also - knapp 52 Minuten Musik, die ohne Zappingvorrichtung bestens durchgehört werden können.
[Einleitung]
Seit annähernd 10 Jahren im Geschäft und bereits das sechste Album? Wo hat sich die Kapelle versteckt? Und wie kommt es, dass ich sie gerade jetzt entdeckt habe? Zumindest die letzte Frage kann ich beantworten: Ein gewisser Jonathan Wilson hat diese Scheibe produziert, auch einiges an Gitarren- und Gesangsparts beigesteuert. Da die drei Silberlinge Wilsons' hier in letzter Zeit sehr häufig gespielt werden, war ich neugierig auf seine sonstigen Aktivitäten. Diese Neugierde führte mich letztendlich zu der Band Dawes
[Die Band]
Dawes, das ist eine US-amerikanische Band, deren Musik in den Genres Rock, Folkrock, Americana eingeordnet werden kann. Gegründet hat sich die Band im Jahr 2009 in Los Angeles, Kalifornien. Seitdem spielt sie fast in konstanter Besetzung, die hier vorgestellte Scheibe wurde eingespielt von
* Taylor Goldsmith, Guitar & Vocals
* Griffin Goldsmith, Drums
* Wylie Gelber, Bass
* Lee Pardini, Keyboards
Produziert wurde die Scheibe von Jonathan Wilson. Ebenso waren die ersten beiden Veröffentlichungen der Band, North Hills und Nothing Is Wrong, seiner Handschrift zuzuschreiben.
[Die Scheibe]
Bereits das Cover deutet es an: zu erwarten sind keine technisch ausgeklügelten Songs, vielmehr ist der Sound rückwärts gewandt und fühlt sich in den 70ern zuhause. Sollte das Cover nicht entsprechend gedeutet werden, macht dies spätestens der Opener der Scheibe klar: Living In The Future startet mit einem fetten old-school-Gitarrenriff (beim ersten Hören hatte ich sofort deWolff im Ohr). Verhaltener Gesang - sofern nicht der Refrain einsetzt. Trockener Basslauf, knackig und präzise die Drums, immer wieder kreischt die Gitarre in den Song. Ein satter Einstieg.
Living In The Future
Dass es auch anders, verhaltener geht, wird im nächsten Song geklärt. Stay Down kommt herrlich leicht und luftig daher. Eine Melodie zum Mitsummen, die sich schnell im Gedächtnis verankern kann. Witzig, wie das Musikvideo dazu umgesetzt wurde: auf einem altertümlichen Gerät rollt langsam das Millimeterpapier nach oben, während der Druckerkopf den Text der Ballade auf das Papier druckt. Aber, nicht nur Stay Down, auch Crack The Case fährt eine Spur langsamer. Wenngleich die Melodie recht harmlos daherkommt, lässt der Text doch einige Interpretationen zu.
Stay Down
Crack The Fire
Textbeispiel:
Ignoring all of the remedies
Believing all of the rumors
With their endless database
I wanna sit with my enemies
And say, "We should have done this sooner"
While I look them in the face
Maybe that will crack the case
Die Musik der Dawes kommt mit einer beflügelnden Leichtigkeit daher. Oft wird der Synthie genutzt, um die Songs mit einer Prise Melancholie zu würzen, ohne sie jedoch schwülstig werden zu lassen. Wer sich ein wenig in die Musik von Jonathan Wilson eingehört hat, wird sicher dessen Handschrift als Produzent erkennen. Platten im Retrostil erscheinen in letzter Zeit vermehrt auf dem Markt, Gingerpig, deWolff, Koufax oder The Futureheads wären hier beispielhaft zu nennen. Dennoch legen Dawes hier ein völlig eigenständiges Werk vor, welches zu entdecken sich lohnt.
[Weitere Hörbeispiele]
Time Flies Either Way
Das komplette Album
[Die Songs]
01: Living In The Future / 4:51
02: Stay Down / 3:20
03: Crack The Case / 5:55
04: Feed The Fire / 5:57
05: My Greatest Invention / 5:47
06: Telescope / 6:34
07: I Can't Love / 5:35
08: Mistakes We Should Have Made / 3:48
09: Never Gonna Say Goodbye / 3:56
10: Time Flies Either Way / 3:48
[Die Verpackung]
Die CD wird in einem aufklappbaren Digipack geliefert. Im linken Schuber ist ein 16-seitiges, auf dickem Papier gedrucktes Booklet eingelegt. Das Booklet enthält sehr ausführlich alle Credits, Songtexte und auf der vorletzten Seite eine s/w-Abbildung der Bandmitglieder. Rechts ist ein Kunststofftray aufgeklebt, auf dem die CD sicher gehalten wird und leicht entnommen werden kann.
[Im Web]
Homepage der Band
Review in der "FAZ"
[Mein Fazit]
Wer Musik im Stil der 70er Jahre mag, wird hier bestens bedient. In vielen Online-Rezensionen sind oft Namen wie Jackson Browne, Bruce Hornsby oder Tom Petty zur vergleichsweisen Einordnung der Musik genannt. So schreibt bspw. die FAZ (Auszug, Link zum vollständigen Artikel siehe oben):
Goldsmith ist viel verglichen worden mit der goldenen Siebziger-Generation des Songwriter-Rock, die ihrerseits Persönliches mit Politischen verflochten hat: Joni Mitchell, Warren Zevon, Jackson Browne – Musiker, die ein Land in Auf- und dann in Abbruchstimmung erlebten.
Dem schließe ich mich bedingt gerne an. Insgesamt ist mir das Album zu eigenständig, als dass ich auf "Vorbilder" schauen möchte. Also - knapp 52 Minuten Musik, die ohne Zappingvorrichtung bestens durchgehört werden können.