
THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA – AMBER GALACTIC
VÖ: 19.05.2017 Label: Nuclear Blast
Track list
1. "Midnight Flyer" 6:07
2. "Star of Rio" 4:34
3. "Gemini" 4:18
4. "Sad State of Affairs" 4:50
5. "Jennie" 4:32
6. "Domino" 5:01
7. "Josephine" 4:41
8. "Space Whisperer" 4:35
9. "Something Mysterious" 4:10
10. "Saturn in Velvet" 7:26
Gesamt: 50:07
Musiker:
Björn "Speed" Strid – vocals
David Andersson – guitar
Sharlee D'Angelo – bass
Richard Larsson – keyboards, percussion
Jonas Källsbäck – drums, percussion
Sebastian Forslund – congas, percussion, guitar
Gastmusiker:
Johanna Beijbom – backing vocals on "Star of Rio" and "Josephine"
Martin Lindqvist – sax solo on "Just Another Night"
Hanna Carlsson – cello
Kurzes zur Band aus wiki:
The Night Flight Orchestra is a Swedish classic rock/AOR band from Helsingborg. They are signed to Nuclear Blast Records. Formed in 2007 by Björn Strid and David Andersson while they were touring in the USA with their band Soilwork, they were later joined by bassist Sharlee D'Angelo (Arch Enemy, Spiritual Beggars, ex-King Diamond), Richard Larsson (Von Benzo), Jonas Källsbäck (Mean Streak) and, more recently, Sebastian Forslund (Kadwatha). After releasing Internal Affairs in 2012 and Skyline Whispers in 2015, The Night Flight Orchestra entered Handsome Hard Studio in Spring 2016 to record their third album.
Rezi
Gut, dass ich mich ab und an dem monatlich erscheinenden Sampler der Zeitschrift eclipsed widme. Ansonsten hätte ich dieses musikalische Kleinod bestimmt verpasst. So war auf dem TAOS Vol. 93 folgendes Stück von dem mir bis dato unbekannten Night Flight Orchestra vertreten:
Something mysterious
Nach dem ersten Hören dachte ich: wow, gut geklaut Jungs, aber auch verdammt gut gemacht. So etwas kann auch nur skandinavischen Musikern, in diesem Fall sind es Schweden, einfallen. Eigentlich aus der Metal-Ecke kommend beschlossen Sänger Björn Strid und Gitarrist David Andersson wohl nach der ein oder anderen Flasche Champagner: lass uns mal ein geiles Classic-Rock-Album machen und die Musik so spielen wie sie gespielt werden muss. Augenzwinkernd berichtet das Label: „Björn kam vor kurzem aus einer Lou Gramm Reha und David hatte eine Behandlung für seine Tommy Bolin-Psychose hinter sich.“

Welche andere Band traut sich sonst an die (völlig zu Unrecht) verschmähte Spätsiebziger-Disco-Phase von Kiss gleichermaßen heran wie sie sich in den ebenso vorhandenen, partiell progressiveren (Keyboard-)Parts und Sounds von Rushs GRACE UNDER PRESSURE inspirieren lässt?
Schnell war mir klar, dass ich sofort das Album haben muss. Also wurde flugs beim Label direkt der Download erworben und mittlerweile sind 2 Hördurchgänge abgeschlossen und ich bin schwer begeistert.
Achtung, Warnung: Wer dieses erwartet: lange Soli, aussagefähige Texte, innovative musikalische Ansätze sollte diese Scheibe nicht kaufen! Zu den Texten: TNFO arbeiten eher mit simplen Botschaften wie “She tries to make her mind up, Tries to make her mind up, Stay on the road or get lost in a dream”. Aber that’s it. Was zählt ist eh nur die Musik. Und die ist in meinen Augen verdammt gut!
Wer aber eine gewisse Affinität zum AOR und Power-Rock und ein wenig Disco-Musik der 70er und 80er hat sollte hier auf jeden Fall mal ein Öhrchen riskieren. Wer dann nicht spätestens beim Opener „Midnight flyer“ mit den Füßen wippt sollte ebenfalls die Finger von dieser Scheibe lassen.
Midnight flyer
Alle aktuellen Bands im sogenannten Retro-Fahrwasser klingen meistens wie Black Sabbath, Deep Purple oder Led Zeppelin oder wie alle drei zusammen. TNFO dachten sich aber wohl: drehen wir den Spieß mal um und machen was sonst niemand macht. Also ran an die Mucke der Bostons, Foreigners, Journeys und Survivors – heißt in diesem Fall: Classic- und Melodic Rock gepaart mit AOR.
Das alles ist aber so gut gemacht, dass man dem Sextett nachsieht, dass es sich schamlos im musikalischen Fundus der genannten Bands bedient. Und ich finde, dass Sänger Björn Strid ein absolut passende Stimme für diese Art von Musik hat.
Wie heißt es so schön im neuen Magazin von Nuclear Blast (das Label, das TNFO unter Vertrag hat) „…und den perfekten Soundtrack für Schinken wie „Miami Vice“ abliefern. Wer sich bei „Midnight flyer“ nicht mit Fliegerbrille aus dem Cabrio blicken sieht, werde bei „Domino“ nicht seinen sexiesten Hüftschwung auspackt… der ist schlicht und einfach tot.“
Also geneigte AOR-Fanboys und -girls: rein ins Cabrio (wer denn eins besitzt, ansonsten reicht auch das Bobby- oder Kett-Car des Nachwuchses) CD in den Player und laut aufgedreht. Nach einer Runde durch die City hat man tausend neidische Blicke auf sich gezogen - nein nicht wegen der Frisur oder dem stylischen T-Shirt, sondern wegen der gnadenlos guten Musik!!
Domino
Musik 15/15
Klang 13/15