Neulich grübelte ich vor dem Rechner und einer einschlägigen Verkaufsplattform, welche Platten aus den 80ern ich mir schon immer mal besorgen wollte. Zu unpassenden Zeitpunkten wird das Hirn mit Ideen natürlich geflutet, aber nie, wenn man zur Tat schreiten will. Trotzdem durchzuckte es mich plötzlich wie ein Blitz, als mir die schwedische Band Union Carbide Productions einfiel. Ich habe das Debutalbum und wollte immer mal nachlegen. Nichts lag natürlich näher, während der Suche nach Folgealben, das Vorhandene nach langer Zeit mal wieder aufzulegen.
Um dieses Album geht‘s: In The Air Tonight (1987)
Ein recht zynischer Titel, wenn man bedenkt, dass die Firma Union Carbide Corporation für die Giftgaskatastrophe in Bhopal verantwortlich war.
Los geht‘s gleich mit einem Gassenhauer. „Ring My Bell“ ist eine Mischung aus rauhem, abgesoffenen Gesang, schrammeligen Gitarren, Punk, Blues und einem E-Piano im Hintergund, welches durch sein Boogie-Spiel (ich glaube zumindest, dass das ein Boogie-Rhxthmus ist. Musiker mögen mich belehren) dem Ganzen eine wippende Note verleiht. Das Stück dient als Blaupause für die Songs der ersten Seite. Die Musiker haben keine Zeit, rasen durch die Songs und reißen nebenbei das Dach ab.
Die zweite Seite beginnt mit dem Titelsong und macht weiter, wo die erste Seite aufgehört hat. Mit dem vorletzten Stück geschieht ein verblüffender Break. Ein kurzes Freejazz-Intermezzo. Es wird wild trompeted und gesaxophont, was einem so gerade in den Sinn kommt. Auf jeden Fall scheint man viel Spaß bei der Sache gehabt und sich vielleicht auch diverse Substanzen reingepfiffen zu haben.
Zum Ende wird zum großen Schlag ausgeholt. „Down On The Beach“. Ein 11-Minuter von unglaubliche Dichte. Es beginnt mit scheinbar nacktem Chaos. Allerdings wird das ganze Lied über unbeirrbar ein stoischer Rhythmus beibehalten, auf dessen Fundament die beiden Gitarristen ihren unterschiedlichen psychedelischen Wahnsinn verbreiten, um schließlich doch zueinander zu finden und einen brandungsartigen Gesamtsound zu kreieren. Das Spiel wiederholt sich dreimal. Allerdings steigt bei der dritten Sequenz der Sänger ein und erzählt, warum wir uns keine Sorgen über was auch immer machen brauchen. Der Text ist wie ein Binärbaum aufgebaut und führt uns bis in die Hölle (to the other place, wie es dort so schön heißt). Die letzte Frage „Why worry?“ wird in einer Loop wiederholt und jedesmal langsamer abgespielt, sodass es wahrlich dämonisch klingt.
Kein Album für jeden Tag. Aber ab und zu zum Gruseln und Gänsehaut bekommen, vor allem durch "Down On The Beach", ist es die perfekt Platte.
Um dieses Album geht‘s: In The Air Tonight (1987)

Ein recht zynischer Titel, wenn man bedenkt, dass die Firma Union Carbide Corporation für die Giftgaskatastrophe in Bhopal verantwortlich war.
Los geht‘s gleich mit einem Gassenhauer. „Ring My Bell“ ist eine Mischung aus rauhem, abgesoffenen Gesang, schrammeligen Gitarren, Punk, Blues und einem E-Piano im Hintergund, welches durch sein Boogie-Spiel (ich glaube zumindest, dass das ein Boogie-Rhxthmus ist. Musiker mögen mich belehren) dem Ganzen eine wippende Note verleiht. Das Stück dient als Blaupause für die Songs der ersten Seite. Die Musiker haben keine Zeit, rasen durch die Songs und reißen nebenbei das Dach ab.
Die zweite Seite beginnt mit dem Titelsong und macht weiter, wo die erste Seite aufgehört hat. Mit dem vorletzten Stück geschieht ein verblüffender Break. Ein kurzes Freejazz-Intermezzo. Es wird wild trompeted und gesaxophont, was einem so gerade in den Sinn kommt. Auf jeden Fall scheint man viel Spaß bei der Sache gehabt und sich vielleicht auch diverse Substanzen reingepfiffen zu haben.
Zum Ende wird zum großen Schlag ausgeholt. „Down On The Beach“. Ein 11-Minuter von unglaubliche Dichte. Es beginnt mit scheinbar nacktem Chaos. Allerdings wird das ganze Lied über unbeirrbar ein stoischer Rhythmus beibehalten, auf dessen Fundament die beiden Gitarristen ihren unterschiedlichen psychedelischen Wahnsinn verbreiten, um schließlich doch zueinander zu finden und einen brandungsartigen Gesamtsound zu kreieren. Das Spiel wiederholt sich dreimal. Allerdings steigt bei der dritten Sequenz der Sänger ein und erzählt, warum wir uns keine Sorgen über was auch immer machen brauchen. Der Text ist wie ein Binärbaum aufgebaut und führt uns bis in die Hölle (to the other place, wie es dort so schön heißt). Die letzte Frage „Why worry?“ wird in einer Loop wiederholt und jedesmal langsamer abgespielt, sodass es wahrlich dämonisch klingt.
Kein Album für jeden Tag. Aber ab und zu zum Gruseln und Gänsehaut bekommen, vor allem durch "Down On The Beach", ist es die perfekt Platte.