Jetzt habe ich den Faden gefunden, also:
Meine ersten Konzerte waren i. d. gr. DDR d. Welt natürlich die von Lokalmatadoren, die ich besuchte, die aber weiter keiner Erwähnung wert sind noch recht erinnert werden. In Erinnerung blieb aber immer beim "Jugendtanz" Anfang der 70er Jahre die Angst vorm Rausschmiss! Reinkommen ging noch, aber dann streiften die Wächter der Anzugsordnung durch den Saal und das Gebäude - Jeans tragen verboten! Und tatsächlich erwischte es so manchen, der die "falschen" Hosen an hatte, der flog dann. Aber irgendwann hatten alle nur noch die falschen Hosen an, und lange Haare, da hätte man alle rausschmeißen müssen!
Die ersten 10 Konzerte bekomme ich nicht mehr zusammen, dafür aber doch zwei denkwürdige. 1971 Herbst oder Frühjahr 1972? Weiß ich echt nicht mehr, aber in Halle/Saale spielte im Steintorvarieté die Modern-Soul Band. Special guest war, wenn man so will, die damalige Lebensgefährtin Wolfgang Biermanns, Eva-Maria Hagen. Wir waren wegen der Modern-Soul Band gekommen, nicht wegen Frau Hagen, aber egal. Die Band spielte, und wie damals üblich, gab es nach einer ca. ¾ Stunde eine Pause, in der Frau Hagen, am Klavier sich selbst begleitend, auftrat. Es klappte nur leider nicht so richtig, die Fans wollten Modern-Soul hören und nicht, wenn auch politisch brisant, die in die Provinztheater verbannte Biermannsche Lebensgefährtin. Der Saal war zu laut, keiner hörte ihr so recht zu - sie verspielte sich. Sie verspielte sich nochmal und nochmal und nochmal...der Saal war amüsiert. Buhrufe und Pfiffe waren die Folge. Frau Hagen war tapfer und versuchte es weiter, aber der renitente Saal wollte etwas anderes hören. Schließlich verließ sie weinend (!) die Bühne, der Saal johlte und die Modern-Soul Musiker betraten schmunzelnd die Bühne.
Genug der Grausamkeiten:
1976 Warschau, erstes großes internationales Konzert anlässlich der Jazz Jamboree im Kongressaal und Warschauer Klubs.
Muddy Waters trat auf! Das Volk kam und huldigte dem Meister. Die meisten Fans waren sicherlich aus der DDR, egal, als Muddy Waters auftrat, tanzte der Saal, 3000 Leute! Es war unbeschreiblich, obwohl rückblickend die ganze Sache nicht so heftig war. Aber es war ein Erlebnis, denn solche Größen wie Muddy Waters konnten damals in d. gr. DDR d. Welt nicht gastieren. In Polen aber schon.
Wir zehrten jahrelang von dieser Erinnerung!
Es gab noch ein paar andere Highlights bei dieser Jamboree; herausragend für uns alle war das Orchester von Gil Evans. Wir waren hin und weg, so etwas hatten wir vorher noch nie gehört!
Des weiteren das
Michael Smith Ensemble (USA, F, PL)
Ganelin Trio (UdSSR)
Stanko - Vesala Quartet (PL, SF, S)
Laboratorium (PL)
und der Altmeister im Sextett, was auch sehr interessant war - Benny Goodman!
radiot grüßt!
Meine ersten Konzerte waren i. d. gr. DDR d. Welt natürlich die von Lokalmatadoren, die ich besuchte, die aber weiter keiner Erwähnung wert sind noch recht erinnert werden. In Erinnerung blieb aber immer beim "Jugendtanz" Anfang der 70er Jahre die Angst vorm Rausschmiss! Reinkommen ging noch, aber dann streiften die Wächter der Anzugsordnung durch den Saal und das Gebäude - Jeans tragen verboten! Und tatsächlich erwischte es so manchen, der die "falschen" Hosen an hatte, der flog dann. Aber irgendwann hatten alle nur noch die falschen Hosen an, und lange Haare, da hätte man alle rausschmeißen müssen!
Die ersten 10 Konzerte bekomme ich nicht mehr zusammen, dafür aber doch zwei denkwürdige. 1971 Herbst oder Frühjahr 1972? Weiß ich echt nicht mehr, aber in Halle/Saale spielte im Steintorvarieté die Modern-Soul Band. Special guest war, wenn man so will, die damalige Lebensgefährtin Wolfgang Biermanns, Eva-Maria Hagen. Wir waren wegen der Modern-Soul Band gekommen, nicht wegen Frau Hagen, aber egal. Die Band spielte, und wie damals üblich, gab es nach einer ca. ¾ Stunde eine Pause, in der Frau Hagen, am Klavier sich selbst begleitend, auftrat. Es klappte nur leider nicht so richtig, die Fans wollten Modern-Soul hören und nicht, wenn auch politisch brisant, die in die Provinztheater verbannte Biermannsche Lebensgefährtin. Der Saal war zu laut, keiner hörte ihr so recht zu - sie verspielte sich. Sie verspielte sich nochmal und nochmal und nochmal...der Saal war amüsiert. Buhrufe und Pfiffe waren die Folge. Frau Hagen war tapfer und versuchte es weiter, aber der renitente Saal wollte etwas anderes hören. Schließlich verließ sie weinend (!) die Bühne, der Saal johlte und die Modern-Soul Musiker betraten schmunzelnd die Bühne.
Genug der Grausamkeiten:
1976 Warschau, erstes großes internationales Konzert anlässlich der Jazz Jamboree im Kongressaal und Warschauer Klubs.
Muddy Waters trat auf! Das Volk kam und huldigte dem Meister. Die meisten Fans waren sicherlich aus der DDR, egal, als Muddy Waters auftrat, tanzte der Saal, 3000 Leute! Es war unbeschreiblich, obwohl rückblickend die ganze Sache nicht so heftig war. Aber es war ein Erlebnis, denn solche Größen wie Muddy Waters konnten damals in d. gr. DDR d. Welt nicht gastieren. In Polen aber schon.
Wir zehrten jahrelang von dieser Erinnerung!
Es gab noch ein paar andere Highlights bei dieser Jamboree; herausragend für uns alle war das Orchester von Gil Evans. Wir waren hin und weg, so etwas hatten wir vorher noch nie gehört!
Des weiteren das
Michael Smith Ensemble (USA, F, PL)
Ganelin Trio (UdSSR)
Stanko - Vesala Quartet (PL, SF, S)
Laboratorium (PL)
und der Altmeister im Sextett, was auch sehr interessant war - Benny Goodman!
radiot grüßt!