Drums & Wires (Virgin 1985)
01 Making Plans For Nigel 4:12
02 Helicopter 3:55
03 Day In Day Out 3:07
04 When You're Near Me I Have Difficulty 3:20
05 Ten Feet Tall 3:10
06 Roads Girdle The Globe 4:51
07 Limelight 2:24
08 Real By Reel 3:46
09 Millions 5:35
10 That Is The Way 2:57
11 Outside World 2:40
12 Scissor Man 3:59
13 Complicated Game 4:49
14 Chain Of Command 2:33
auf manchen CDs auch dabei
15 Life Begins At The Hop 3:48
v.l.
Colin Moulding - vocals, bass
Terry Chambers - drums, percussion, backgr. vocals
Dave Gregory - guitars, keyboards, synthies, backgr. vocals
Andy Partridge - vocals, guitars
Swindon ist eine Kleinstadt zwischen London und Bristol; Windsor Castle ist nicht weit weg;
die Landschaft ist auf eine unaufregende Art ländlich nett; an Jobs mangelt es nicht und den mittelständischen Wohlstand sieht man den Leuten an der Kleidung und ihren Häusern an.
Die Probleme Nordenglands (die in Deutschland kaum jemand versteht und die miteintscheident für Brexit waren) kennt man im Südwesten nicht.
Und das war auch schon so, als XTC sich 1976 gründeten um zur ersten Welle der
'New Wave Of Punk' zu zählen; beide Musikformen waren noch eins, aber XTC waren nicht das, was man heute darunter verstehen möchte. Sie waren nie laut oder dröhnend und riefen nie zu
Anarchy In The UK auf. Die Jugendarbeitslosigkeit und die schlechten Behausungen im Norden waren nie ein Thema.
Stattdessen wurde experimentiert, mit damals neuen Ideen; die Songs waren kurz und instrumental recht rudimentär; es gab viele Melodie- und Strukturwechsel und reichlich Gruppengesang zur vorherrschenden Kombination von Gitarre und Keyboards(auch Synthies).
Die ersten beiden LPs 'White Music' und 'Go 2' dienten noch sehr der Richtungsfindung,
sind aber für den Fan bereits unverzichtbar, weil vollgestopft mit späteren Konzertfavoriten: 'Science Fiction', 'Statue Of Liberty'; 'This Is Pop', 'Battery Brides', 'Life Is Good In The Greenhouse'.
Sogar die alte Dylan-Nummer 'All Along The Watchtower' fand ihren Platz;
auf späteren LPs gab es dann nur noch Eigenes!
Mit der dritten LP wurde dann der Platz in der ersten Liga zementiert;
die Produktion war (noch) voller und reifer geworden und der Keyboarder wurde ersetzt
durch Dave Gregory, der beides, mal Keys, mal Gitarre spielen würde.
einige herausragende Stücke:
Making Plans For Nigel : Nigel hat nicht die Probleme der Jungs im Norden;
Arbeitslosigkeit und Depression; er war ja auf einer Public School, vielleicht Eton,
Rugby oder Harrow, er wird sich nie irgendwo bewerben müssen; hat schon
jetzt eine gesicherte Karriere im höheren Management von British Steel,
aber... das will er alles nicht, er will frei sein von den Zwängen des Britischen
Klassensystems und Dinge tun, die er der Klassenzugehörigkeit nach nicht
tun sollte.
Musikalisch beginnts mit einem harten Tribal Beat, unterstützt vom wummerden
Bass und schraff durchgezogenen Gitarrenakkorden.
Ein Stück, bei dem weder das Hinterteil ruhig sitzen bleiben will, noch das Hirn
sich abschalten läßt. Per-Fekt!
Damals endlose Mal im Freundeskreis mitgesungen und Persönlicher Hit-Für-Die-Ewigkeit.
Das ist das erste von ursprünglich 12 kleinoden; auf cd später 14, 15, 16
und noch mehr Stücke erweitert.
Helicopter - Da gibts ein zwitscherndes Vögelchen, daß Andy Partridge herumwirbelt wie
die Rotorblätter eines Hubschraubers. Das hört man dem vor Begeisterung überschnappenden Gesang an. Dazu paßt ein stampender Rhythmus mit schrappender Gitarre.
Life Begins At The Hop - Verhaltene klein-klein-Akkorde, unterstützt vom schmeichelnden
Piano und wirksam in Szene gesetzt von einem gleichsam unaufdringlichen und trotzdem omnipräsenten Tanzrhythmus; auch die diversen ungewöhnlichen Melodiewechsel machen
das Stück noch attraktiver.
Der aufmerksame Hörer hat wahrscheinlich spätestens hier gemerkt, daß Terry Chambers einer der besten Drummer seiner Zeit war/ist (er lebt ja noch). Sein spezieller Rhythmus zieht sich durch das gesamte Album und begeistert mich jedesmal aufs Neue.
When You're Near Me I Have Difficulty - das musikalische Thema aus schnell/wechsel zu langsam/schnell findet sich bei vielen XTC-Songs;
'quirky' ist das; oder: das Quicklebendige Hin Und Her, das es den Musikern ermöglichte,
auf der Bühne zu ihren eigenen Stücken zu tanzen... und wie...
Ich hab XTC 3 oder 4 mal live erlebt... sie wirkten jedesmal wie eine Zellenfrischkur!
Roads Girdle The Globe - Schon das Thema 'Straßen Umgürten die Erde' zeigt wieder einmal,
daß sich Andy oder Colin nie mit textlichen Banalitäten abgeben. Erneut regiert der Tribal Rhythm, sehr fest geschlagen, genau so hart werden die Gitarren dazu geschlagen,
die Solonoten kommen scharf wie Radiermesser, zwischendurch pfeift Dir ein Synthie das Hirn
raus und dann kommt dieser so intensiv gequälte Chorgesang.
Noch eine Nummer, die mich jedesmal weghaut.
Tempiwechsel sind auch für die anderen Stücke typisch; selbst das eingehend zurückhaltende That Is The Way von Colin(bei dem auch einmal eine Jazztrompete ein kurzes Gastspiel gibt) weicht nicht ab.
Millions - Das ist wieder typisch Andy; rasch, hektisch, mit einem Stimmvolumen von
begeistert schräg bis grollend, dazu seine kleinen 'quirky' Akkorde die er selbst durch seinen eigenen Gesang durcheinanderbringt; passt!
Scissor Man - Andy hats geschrieben, aber es hätte auch von den ebenfalls hochverehrten
Skids stammen können. Nur das eben wieder diverse Melodiewechsel erfolgen; Andy zieht
unbeeindruckt seine Akkorde durch, auch der Bass wummert weiter und natürlich stört sich
auch Terry nicht daran, klopft munter sein 4-Viertel herunter, ohne dabei die Akzentuierung
durch Hi-Hats zu vergessen. Das Alles endet in einem feinen Dub-Arrangement.
Complicated Game - Langsam gehts auch, vor allem damit alle Instrumente und auch der
Gesang richtig schön vor sich hin wummern können. Zwischen getragenen Synthie-Tönen
krängt sich Andy's Gitarre eben und eben so durch, immer kurz vor dem kompletten Absturz
stehend, dazu paßt der fast schreiend Gesang, immer wieder den Titel wiederholend.
Da kriegt man Atemluft, wie nach einer Injektion mit Nasenspray.
Chain Of Command - Einmal wird noch Gas gegeben; statt einer Kirmes-Orgel wimmert hier ein
Kirmes-Synthie hinten weg, erfüllt das tempo-und melodiemäßige Hin- und Her mit Leichtigkeit.
Unterm Strich eine von Steve Lillywhite hervorragend produzierte Major-Sound-Platte
ohne jeglichen Schwachpunkt.
Endlose Male gelaufen, klingt immer noch frisch wie am ersten Tag.
Und natürlich wieder eine persönliche Lieblingsgruppe.

01 Making Plans For Nigel 4:12
02 Helicopter 3:55
03 Day In Day Out 3:07
04 When You're Near Me I Have Difficulty 3:20
05 Ten Feet Tall 3:10
06 Roads Girdle The Globe 4:51
07 Limelight 2:24
08 Real By Reel 3:46
09 Millions 5:35
10 That Is The Way 2:57
11 Outside World 2:40
12 Scissor Man 3:59
13 Complicated Game 4:49
14 Chain Of Command 2:33
auf manchen CDs auch dabei
15 Life Begins At The Hop 3:48

v.l.
Colin Moulding - vocals, bass
Terry Chambers - drums, percussion, backgr. vocals
Dave Gregory - guitars, keyboards, synthies, backgr. vocals
Andy Partridge - vocals, guitars
Swindon ist eine Kleinstadt zwischen London und Bristol; Windsor Castle ist nicht weit weg;
die Landschaft ist auf eine unaufregende Art ländlich nett; an Jobs mangelt es nicht und den mittelständischen Wohlstand sieht man den Leuten an der Kleidung und ihren Häusern an.
Die Probleme Nordenglands (die in Deutschland kaum jemand versteht und die miteintscheident für Brexit waren) kennt man im Südwesten nicht.
Und das war auch schon so, als XTC sich 1976 gründeten um zur ersten Welle der
'New Wave Of Punk' zu zählen; beide Musikformen waren noch eins, aber XTC waren nicht das, was man heute darunter verstehen möchte. Sie waren nie laut oder dröhnend und riefen nie zu
Anarchy In The UK auf. Die Jugendarbeitslosigkeit und die schlechten Behausungen im Norden waren nie ein Thema.
Stattdessen wurde experimentiert, mit damals neuen Ideen; die Songs waren kurz und instrumental recht rudimentär; es gab viele Melodie- und Strukturwechsel und reichlich Gruppengesang zur vorherrschenden Kombination von Gitarre und Keyboards(auch Synthies).
Die ersten beiden LPs 'White Music' und 'Go 2' dienten noch sehr der Richtungsfindung,
sind aber für den Fan bereits unverzichtbar, weil vollgestopft mit späteren Konzertfavoriten: 'Science Fiction', 'Statue Of Liberty'; 'This Is Pop', 'Battery Brides', 'Life Is Good In The Greenhouse'.
Sogar die alte Dylan-Nummer 'All Along The Watchtower' fand ihren Platz;
auf späteren LPs gab es dann nur noch Eigenes!
Mit der dritten LP wurde dann der Platz in der ersten Liga zementiert;
die Produktion war (noch) voller und reifer geworden und der Keyboarder wurde ersetzt
durch Dave Gregory, der beides, mal Keys, mal Gitarre spielen würde.
einige herausragende Stücke:
Making Plans For Nigel : Nigel hat nicht die Probleme der Jungs im Norden;
Arbeitslosigkeit und Depression; er war ja auf einer Public School, vielleicht Eton,
Rugby oder Harrow, er wird sich nie irgendwo bewerben müssen; hat schon
jetzt eine gesicherte Karriere im höheren Management von British Steel,
aber... das will er alles nicht, er will frei sein von den Zwängen des Britischen
Klassensystems und Dinge tun, die er der Klassenzugehörigkeit nach nicht
tun sollte.
Musikalisch beginnts mit einem harten Tribal Beat, unterstützt vom wummerden
Bass und schraff durchgezogenen Gitarrenakkorden.
Ein Stück, bei dem weder das Hinterteil ruhig sitzen bleiben will, noch das Hirn
sich abschalten läßt. Per-Fekt!
Damals endlose Mal im Freundeskreis mitgesungen und Persönlicher Hit-Für-Die-Ewigkeit.
Das ist das erste von ursprünglich 12 kleinoden; auf cd später 14, 15, 16
und noch mehr Stücke erweitert.
Helicopter - Da gibts ein zwitscherndes Vögelchen, daß Andy Partridge herumwirbelt wie
die Rotorblätter eines Hubschraubers. Das hört man dem vor Begeisterung überschnappenden Gesang an. Dazu paßt ein stampender Rhythmus mit schrappender Gitarre.
Life Begins At The Hop - Verhaltene klein-klein-Akkorde, unterstützt vom schmeichelnden
Piano und wirksam in Szene gesetzt von einem gleichsam unaufdringlichen und trotzdem omnipräsenten Tanzrhythmus; auch die diversen ungewöhnlichen Melodiewechsel machen
das Stück noch attraktiver.
Der aufmerksame Hörer hat wahrscheinlich spätestens hier gemerkt, daß Terry Chambers einer der besten Drummer seiner Zeit war/ist (er lebt ja noch). Sein spezieller Rhythmus zieht sich durch das gesamte Album und begeistert mich jedesmal aufs Neue.
When You're Near Me I Have Difficulty - das musikalische Thema aus schnell/wechsel zu langsam/schnell findet sich bei vielen XTC-Songs;
'quirky' ist das; oder: das Quicklebendige Hin Und Her, das es den Musikern ermöglichte,
auf der Bühne zu ihren eigenen Stücken zu tanzen... und wie...
Ich hab XTC 3 oder 4 mal live erlebt... sie wirkten jedesmal wie eine Zellenfrischkur!
Roads Girdle The Globe - Schon das Thema 'Straßen Umgürten die Erde' zeigt wieder einmal,
daß sich Andy oder Colin nie mit textlichen Banalitäten abgeben. Erneut regiert der Tribal Rhythm, sehr fest geschlagen, genau so hart werden die Gitarren dazu geschlagen,
die Solonoten kommen scharf wie Radiermesser, zwischendurch pfeift Dir ein Synthie das Hirn
raus und dann kommt dieser so intensiv gequälte Chorgesang.
Noch eine Nummer, die mich jedesmal weghaut.
Tempiwechsel sind auch für die anderen Stücke typisch; selbst das eingehend zurückhaltende That Is The Way von Colin(bei dem auch einmal eine Jazztrompete ein kurzes Gastspiel gibt) weicht nicht ab.
Millions - Das ist wieder typisch Andy; rasch, hektisch, mit einem Stimmvolumen von
begeistert schräg bis grollend, dazu seine kleinen 'quirky' Akkorde die er selbst durch seinen eigenen Gesang durcheinanderbringt; passt!
Scissor Man - Andy hats geschrieben, aber es hätte auch von den ebenfalls hochverehrten
Skids stammen können. Nur das eben wieder diverse Melodiewechsel erfolgen; Andy zieht
unbeeindruckt seine Akkorde durch, auch der Bass wummert weiter und natürlich stört sich
auch Terry nicht daran, klopft munter sein 4-Viertel herunter, ohne dabei die Akzentuierung
durch Hi-Hats zu vergessen. Das Alles endet in einem feinen Dub-Arrangement.
Complicated Game - Langsam gehts auch, vor allem damit alle Instrumente und auch der
Gesang richtig schön vor sich hin wummern können. Zwischen getragenen Synthie-Tönen
krängt sich Andy's Gitarre eben und eben so durch, immer kurz vor dem kompletten Absturz
stehend, dazu paßt der fast schreiend Gesang, immer wieder den Titel wiederholend.
Da kriegt man Atemluft, wie nach einer Injektion mit Nasenspray.
Chain Of Command - Einmal wird noch Gas gegeben; statt einer Kirmes-Orgel wimmert hier ein
Kirmes-Synthie hinten weg, erfüllt das tempo-und melodiemäßige Hin- und Her mit Leichtigkeit.
Unterm Strich eine von Steve Lillywhite hervorragend produzierte Major-Sound-Platte
ohne jeglichen Schwachpunkt.
Endlose Male gelaufen, klingt immer noch frisch wie am ersten Tag.
Und natürlich wieder eine persönliche Lieblingsgruppe.