Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

das Erstlingswerk!

 
firebyrd
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Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

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Gepostet: 11.12.2006 - 14:15 Uhr  ·  #1
Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

ESP – welch magisches Plattenlabel!

Bernard Stollman gründete diese Firma in New York, mit der Absicht, die Sprache Esperanto(daher ESP) musikalisch zu verbreiten(erste Veröffentlichung daher die Gruppe Esperanto mit „Ni kantu en Esperanto“).

Aber bereits die 2. Veröffentlichung widmete sich dem freien Jazz, der Avantgarde, Albert Ayler’s „Spiritual Unity“.

Doch heute geht es um Pharoah Sanders, seine erste Platte, die dritte auf ESP.

Ja, es gab also auch ein „Leben vor Coltrane“ für Sanders!

Im September des Jahres 1964 betrat Sanders das Studio, wobei 2 lange Stücke,

„Seven by seven“(26:17) und
„Bethera“ (23:39)

in dieser Besetzung eingespielt wurden:

Pharoah Sanders: tenor saxophone;
Stan Foster: trumpet;
Jane Getz: piano;
William Bennett: contrabass;
Marvin Patillo: percussion.


1965, als er bereits mit Coltrane zusammenarbeitete, erschien die Platte.
Doch auch bereits auf diesen beiden Aufnahmen spürt man den Einfluß Trane’s, ohne daß Sanders nicht aber seine persönliche Note einbrachte, vielleicht etwas orientiert an der Musik Don Cherry’s, d.h. dessen musikalischer Vorstellung von freier Musik.
Leider gilt das aber nicht der Rest der Band, denn hier sind eher bebop-orientierte Musiker am Werk.

So ist dieses grundsätzlich sicher Hard Bop, teilweise geht die Musik bereits in eine avantgardistische Richtung, doch im Gegensatz zum Zeit- und Labelgenossen Ayler eher „bieder“ im Vergleich.

Das erste Stück ist jenes, daß bereits verheißen lässt, was da noch kommen sollte, während das zweite dann doch eher an die End-Fünfziger-Jahre anlehnt.

Wunderbar ausdrucksstarkes Spiel von Sanders, von der Rhythmusgruppe sehr gut unterstützt. Lediglich für Jane Getz hätte ich lieber eine druckvollere Besetzung gehabt. Sie spielt durchaus elegant und versucht, sich an McCoy Tyner zu orientieren. Sie und der Trompeter haben neben Sanders reichlich solistischen Freiraum.

Zur Abrundung der Sanders-Diskografie aber eine sicher wichtige Platte.

Wer sich allerdings an Sanders'-Impulse-Phase orientiert, darf diese Musik nicht daran messen.

Wolfgang


P.S. : Als Nachtrag zur ESP-Geschichte hier noch am Rande der Hinweis, daß dann später noch solche Acts wie Timothy Leary, The Fugs und Tuli Kupferberg zum Kreis der Künstler zählten!



4 verschiedene Cover gab es zu dieser Platte: (hier die 3 gängigen)
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Re: Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

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Gepostet: 11.12.2006 - 15:01 Uhr  ·  #2
Im untenstehenden Design ist meine CD (nebenbei auch die Cover-Art die mir davon am besten gefällt. Nicht das Album um mit Sanders zu beginnen, aber eine schöne Ergänzung wenn man ihn und sein Spiel mag.

"Pharoah" - heißt übrigens sein Album von 1976 (oder 77?) und ist leider recht selten. Hat mir gestern nacht wieder jemand auf Ebay USA weggeschnappt.

Jerry
firebyrd
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Re: Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

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Gepostet: 27.09.2010 - 10:21 Uhr  ·  #3
freaksound
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Re: Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

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Gepostet: 27.09.2010 - 11:57 Uhr  ·  #4
das ist cool : Amazon USA bietet die Scheibe als 10 Track extended version an.

Wie sich das heutzutage (leider) gehört auch als mp3-download Version.
Entweder kann man das komplette Albun runterladen oder einzelne Songs - mit Ausnahme der ersten beiden.
Dazu muß man wissen, daß die ersten beiden Songs diejenigen sind welche oben von Firebyrd besprochen wurden und die restlichen 8 Tracks sind Interviews :8)
firebyrd
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Re: Pharoah Sanders – Pharaoh, später:Pharoah’s First (ESP 1003)

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Gepostet: 01.03.2025 - 17:43 Uhr  ·  #5
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