Sylvan - Home (2015)

 
Stattmeister
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Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 25.02.2015 - 13:01 Uhr  ·  #1
SYLVAN - HOME (2015)



Label:
Gentle Art of Music

VÖ: 20.02.2015

Line-Up:
Marco Glühmann: Vocals
Matthias Harder: Drums
Sebastian Harnack: Bass
Volker Söhl: Keys

Gastmusiker: Jonathan Beck: Guitar

Songs:
1. Not Far From The Sky 6:30
2. Shaped Out Of Clouds 6:02
3. In Between 10:50
4. With The Eyes Of A Child 4:19
5. Black And White 7:14
6. Sound Of Her World 9:23
7. Off Her Hands 5:31
8. Sleep Tight 3:42
9. Shine 6:18
10. Point Of No Return 5:25
11. All These Years 5:40
12. Home 6:05

Gesamtspielzeit: 76:59 min.

Rund 3 Jahre nach dem sehr beeindruckenden Doppelalbum “Sceneries” legt die Hamburger Band SYLVAN dieser Tage ein neues Album vor. Mit knapp 77 Minuten Spielzeit wird die maximale Kapazität einer CD wieder nahezu komplett ausgenutzt, nur wenige Songs liegen unter der 6-Minuten-Grenze.

Personell hat sich eine Änderung ergeben, Gitarrist Jan Petersen hat die Band verlassen, offiziell ist der bei „Home“ beteiligte Jonathan Beck nur als Gastmusiker geführt, möglicherweise macht die Band als Quartett weiter.

SYLVAN haben es in den 17 Jahren ihres Bestehens geschafft einen unverwechselbaren Sound zu kreieren der Elemente von Prog, Art-Rock und Pop geschickt miteinander verwebt. Als Querverweise werden zwar immer wieder Marillion, Porcupine Tree oder Pink Floyd genannt – ich tue mich mit dieser Kategorisierung aber etwas schwer. Geprägt wird das Ganze sicher auch durch die markante Stimme von Marco Glühmann, die bestimmt nicht Jedermanns Sache ist und in höheren Lagen manchmal etwas angestrengt klingt.

„Home“ ist wieder ein Konzeptalbum (wie auch das 2008er Werk „Posthumous Silence“) das sich mit der Suche des Individuums nach Heimat und Geborgenheit auseinandersetzt. Zu diesem Zweck haben SYLVAN eine Geschichte entworfen, die von der Wiederentdeckung der langvergessenen Kindheitserinnerungen einer Protagonistin erzählt, der sich nach und nach das Bild einer bedrohlichen Welt eröffnet – ohne Hoffnung, ohne Heimat. Diese Protagonistin, eine schwangere Frau, gewinnt durch alte Zeitungsausschnitte, die sie in einer Kiste auf dem Dachboden findet, sukzessive ihre verdrängten Kindheitserinnerung wieder, wie die Songtitel wie „With The Eyes Of A Child“ und „Sound Of Her World“ auch andeuten.

Musikalisch hat sich zu den Vorgänger-Alben nicht viel verändert, die Trademarks wurden beibehalten, auffällig ist allerdings der verstärkte Einsatz von klassischen Elementen (hier: gesampelte echte Streicher). So direkt im Eröffnungstrack „Not Far From The Sky“, das auf leisen Pfoten mit fast gehauchtem Gesang daherkommt und elegisch in das Album einführt.

Auch das folgende „Shaped Out Of Clouds“ bewegt sich noch in ruhigeren Balladen-Gewässern bevor dann der erste von zwei Longtracks „In Between“ mit einem Intermezzo aus Progressive Metal-Anleihen, hymnenartigen Zwischentönen und eindringlichem Gesang aufwartet. Was hierbei allerdings die berühmte Reagan-Berlin-Rede (mit der Aufforderung „open this gate“) hier zu suchen hat erschließt sich mir nicht ganz.

Einzelne Stücke herauszuheben fällt aber schwer, denn der Konzeptgedanke wird perfekt umgesetzt, das ganze Album ist in sich geschlossen, bereits zu Anfang aufgenommene musikalische Themen werden später aufgegriffen und erweitert bzw. variiert. Da ist dann auch das konzentrierte Anhören der Scheibe in einem Durchgang fast schon Pflicht.

Sehr gut finde ich, dass Keyboarder Volker Söhl oft zum Piano wechselt und so schöne Kontrapunkte zum dichten Gitarren- und Bass-Sound schafft.

Mein Fazit: SYLVAN erfinden sich mit diesem Album nicht neu, halten aber locker ihr hohes Niveau und erstaunen den Zuhörer erneut mit einem atmosphärisch sehr dichten Album.

Musik: 14/15
Klang: 14/15

Hörproben:





P.S.: Für alle Norddeutschen Fans bestimmt interessant: das Release-Konzert findet am 14.März im Terrace Hill in Hamburg statt.
Scoot
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 25.02.2015 - 13:12 Uhr  ·  #2
Schön geschrieben, Dirk, danke dafür.
Und die Musik gefällt mir auch noch richtig gut,
somit bewege ich mich schon wieder auf gaaaanz dünnem Eise.... :lol:
hmc
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 27.02.2015 - 16:43 Uhr  ·  #3
Das ist schade, damit wäre die Brüder nun endgültig raus. Der Tastenmann war ja auch ein Petersen.

Bestellt habe ich das Werk, mal abwarten was da so an meine Ohren kommt.
sunny
 
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 27.02.2015 - 19:45 Uhr  ·  #4
danke für die tolle Vorstellung, muss mal suchen... :D
hmc
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 03.03.2015 - 12:03 Uhr  ·  #5
Ich habe das Album komplett durchgehört und bin etwas irritiert. Natürlich war klar, das die Band ihrer Linie treu bleiben würde, nur kann ich mit den vielen Verfremdungen des Schlagzeugs und der Stimme „noch“ nicht viel anfangen.

Entweder ist meine Anlage zu schlecht oder es ist so gewollt. Beim Drumset ist es nicht weiter störend, es verleiht allem einen modernen Charakter, aber der Gesang ist teilweise kaum zu verstehen.

Da es sich um ein Themenwerk handelt, möchte ich die Texte auch verstehen, was mir oftmals nicht gelingt.

Bei Herbert kennt man das, da muss das Inlet herhalten, aber bei Sylvan hätte ich mir die Stimme klarer gewünscht.

Die Musik ist sehr gut und ich teile die 14 von 15 Punkten. Klanglich ist das Werk ebenfalls als gut einzustufen. Das Piano und auch das Bussfundament stechen hier als postiv heraus.

Insgesamt wieder ein Album, das ich gern emfehlen kann.
Stattmeister
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 03.03.2015 - 17:11 Uhr  ·  #6
Also die mangelnde Verständlichkeit von M.Glühmann wurde in einer anderen Rezi auch bemängelt. Liegt nicht an deiner Anlage. Er sang aus meinner Sicht aber noch nie sehr "sauber".
hmc
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 03.03.2015 - 18:01 Uhr  ·  #7
Er sang aus meiner Sicht aber noch nie sehr "sauber".

Endlich sagt jemand was ich denke, aber nie ausgesprochen habe.
Stattmeister
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 04.03.2015 - 09:14 Uhr  ·  #8
Also live fällt dies noch mehr auf. Ich sah sie vor 2 Jahren in Unna, da hatte er schon schwer zu kämpfen, insbesondere mit den hohen Tönen.
badMoon
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 04.03.2015 - 10:14 Uhr  ·  #9
"Was hierbei allerdings die berühmte Reagan-Berlin-Rede (mit der Aufforderung „open this gate“) hier zu suchen hat erschließt sich mir nicht ganz. "

Nun ja, ...das Album schimpft sich "Home" von daher sehe ich schon einen Zusammenhang.

So,

das Album habe ich nun auch komplett durchgehört. Ich empfand es nicht ganz so eingängig und sofort zugänglich wie Posthumous Silence oder Sceneries. Dennoch oder gerade deshalb - so ging es mir oft nach den ersten Hördurchgängen - gewinnt das Album bei jedem Hördurchgang mehr und mehr.

Für mich ist das ein weiteres, rundes und hervorragendes Sylvan-Album. Vor der "ausländischen" Konkurrenz braucht sich die Band nicht mehr verstecken. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an das erlebte Loreley-Konzert. Nach Ende der Veranstaltung standen noch einige Event-Besucher nachts an der Hoteltheke bei einem Bier. Und zwei, ...ich glaube, es waren Kanadier oder Australier, machten recht deutlich, dass Sylvan zu einem ihrer Top-Acts der zwei Veranstaltungstage gehörten. Und das bei einer Auswahl, zu der u.a. Marillion gehörten.

OK, die Texte mögen bei dem Gesang nicht immer gut oder gar schlecht zu verstehen sein. Das ist bei Mr. Fogerty oder dem Knödelbarden Dylan meist auch der Fall. Für mich ist die Stimme mehr ein Instrument, zumal mein Englisch sowieso nicht so gut ist, als dass ich komplexen Songtexten folgen könnte. Möchte ich die Geschichte zum Song verfolgen, nehme ich das Booklet zur Hand und lese mit.

Ansonsten- stimme ich der Rezi voll und ganz zu. Und bedanke mich für die Mühe und den ausführlichen Bericht zu der Scheibe.
hmc
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 06.03.2015 - 12:17 Uhr  ·  #10
Gestern ein weites Mal komplett gehört. Klasse Album, mehr muss ich nicht schreiben.
Scoot
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 06.03.2015 - 12:26 Uhr  ·  #11
Habe hier jetzt auch die Möglichkeit bekommen, das Album zu hören.
Ich werde berichten....
Negerhalle
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 06.03.2015 - 13:07 Uhr  ·  #12
HAB DAS ALBUM AUF EINER LÄNGEREN AUTOFAHRT DURCHGEHÖRT, Fazit:

Es sind ein paar echte Brecher (z. B. 09 Shine) dabei. Zwei Lieder kann man sich definitv nicht anhören, da musste ich weiterzappen. Den Gesamteindurck zum Sänger kann ich nur bestätigen. Ich war vor 2 Jahren mit Stattmeister auf dem Konzert und das war schon grenzwertig, wie schlecht der Sänger teilweise die Töne traf.
Offensichtlich und selbst auf einem Studioalbum tut er sich zunehmend schwerer. Es kommt mir vor, als ob sich seine stimmlichen Fähigkeiten stetig verschlechtern, sozusagen vokales Alzheimer.
badMoon
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 02.04.2015 - 15:17 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Scoot

Habe hier jetzt auch die Möglichkeit bekommen, das Album zu hören.
Ich werde berichten....


...ich warte o)
Scoot
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 02.04.2015 - 18:01 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von badMoon

Zitat geschrieben von Scoot

Habe hier jetzt auch die Möglichkeit bekommen, das Album zu hören.
Ich werde berichten....


...ich warte o)


Bitte jetzt nicht drängeln....
Scoot
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 04.04.2015 - 17:08 Uhr  ·  #15
......„Home“ ist wieder ein Konzeptalbum....
steht da oben.
Das ist gut beschrieben und kommt bei mir auch so an..
Bis auf 2 Tracks kann ich dieses Konzept-Album fast gänzlich durchhören.

Bei
03. In Between
10. Point Of No Return
fällt es mir sehr schwer, nicht weiter zu zappen. Den Sound mag ich ja nun überhaupt nicht, oder er liegt mir nicht.
Egal, muss er auch nicht.
Ansonsten ein für mich feines Album !
Stattmeister
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Re: Sylvan - Home (2015)

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Gepostet: 13.11.2018 - 16:59 Uhr  ·  #16
Mal nach oben. Lief seit längerem mal wieder hier.
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