Pure Prairie League

 
Rainer The Mage
 
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Pure Prairie League

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Gepostet: 15.08.2014 - 17:36 Uhr  ·  #1
Anfang der 70er gab es so einige Schwergewichte, welche erfolgreich Einflüsse aus Country, Folk, Americana, Southern, Soft-Rock mischten., wie beispielsweise die Doobie Brothers, Poco, Loggins & Messina und natürlich die Eagles. Im Folgenden wird der holprige Weg einer weniger bekannten Truppe aus Ohio beschrieben.

Zwischen 1965 und 1969 begannen Craig Fuller, Tommy McGrail, Jim Caughlan und John Call in Waverly, Ohio damit, gemein zu musizieren. 1970 ging es in die Hauptstadt Columbus und McGrail brachte dort einen Namen für die Band ins Spiel. Inspiriert wurde er durch eine fiktiven Abstinenzbewegung des 19ten Jahrhunderts, welche in dem Cowboy-Film Dodge City aus dem Jahr 1939 mit Errol Flynn erwähnt wird: Pure Prairie League.

Die erste solide Formation bestand aus Fuller (Lead Guitar / Vocals), McGrail (Drums), Powell (Acoustic Guitar / Vocals), Phil Stokes (Bass) und Robin Suskind (Guitar / Mandola). Im selben Jahr stieß noch John Call (Steel Guitar) hinzu. Call sorgte mit seinem Instrument dafür, dass die Country-Nuimmer stärker rüberkamen und lieferte sich tolle Duelle mit Fullers Gitarre, was den Country-Rock-Mix der Band prägen sollte.

Um 1971 verließen McGrail und Stokes die Band um mit Bill Bartlett (Beechwood Farm, Ram Jam, The Lemon Pipers) ihre eigene Formation auf die Beine zu stellen. Jim Caughlan, welcher mit Fuller, Call und McGrail schon in anderen Gruppen gespielt hatte übernahm das Schlagzeug und Jim Lanham kam als neuer Bassist dazu.

Von Anfang an wollten sie ein landesweites Management und einen Plattenvertrag. Sie konnten zu dem relativ bekannten Promoter Roger Abramson aus Cleveland Kontakt herstellen und nachdem er sie eine Abends live gesehen hatte wurde das vertragliche geklärt. Er verschaffte ihnen einen Deal mit dem Label RCA und buchte sie als Vorband für so gut wie jede Show, die er veranstaltete. Im März 1972 erschien dann ihr in New York aufgenommenes Debut mit einem schönen Cover von Norman Rockwell, welches ursprünglich 1927 das Cover der Saturday Evening Post zierte. Sie brachen zu einer landesweiten Tour auf, nach welcher Call, Caughlan und Lanham die Band verließen.

Zu diesem Zeitpunkt schuldeten sie RCA vertraglich noch ein Album und Fuller, Powell und Produzent Bob Ringe entschieden sich dazu, ihr zweites Album in Toronto und den dortigen Studios des Labels aufzunehmen. Die Arbeiten daran nahmen sie im Sommer '72 auf und die Band bekam in Person von Billy Hinds (Drums) und dessen Freund Michael Connor (Piano) Zuwachs. Während den Aufnahmen wurden sie noch durch Mick Ronson (David Bowie, Mott The Hoople) bei den Streicher-Arrangements unterstützt. Nach den Aufnahmen stieß noch Michael Reilly am Bass hinzu. Das Album mit dem Titel Bustin' Out erschien im Oktober 1972.

Als die Band nach Ohio zurückkehrte musste sich Fuller im Februar 1973 in einem Verfahren dafür verantworten, sich der Wehrpflicht entzogen zu haben. Es war ja schließlich Viet Nam. Bevor er erklären konnte, dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren zu können, wurde er zu 6 Monaten Haft verurteilt und leistet anschließen seinen alternativen Dienst in einem Krankenhaus in Covington, Kentucky ab. Er erhielt später einen vollen Freispruch von Präsident Ford.

Die Zukunft der Band sah nun relativ düster aus, da RCA den Vertrag nicht verlängerte und sie ohne einen ihrer wichtigesten Songschreiber dastanden. Es gelang den verbliebenen Mitgliedern schließlich, Call zu einer Rückkehr zu bewegen und Reilly übernahm das Kommando in der Band und holte seinen Freund Larry Goshorn (Vocals / Guitars) als Ersatz für Fuller ins Boot. Gorshorn spielte interessanterweise zuvor in einer für Psych-Fans sehr empfehlenswerten Band: Sacred Mushroom.

Man gegan wieder zu touren, hauptsächlich im Nord- und Südosten und im mittleren Westen und es gelang ihnen durch ihren vollen Terminplan mit vielen College-Auftritten, ihre Songs bekannter zu machen. Amie wurde schnell zu dem Hit der Band und die Radio-Sender wollten eine Single. Als Resultat wurde das zweite Album der Band von RCA wiederveröffentlicht. Sie wurde nun auch wieder von dem Label aufenommen und veröffentlichten ihr drittes Album Two Lane Highway im April 1975. Auf dem Album sind einige Gäst zu finden. Chet Atkins, Johnny Gimble (Fiddle), Don Felder (The Eagles) und Emmylou Harris, welche bei "Just Can't Believe It" ein Duet mit der Band anstimmt. Der Song wurde zu der Zeit häufig im Country-Radio gespielt. Das Album stieg auf Platz 24 in die Charts ein und war so der größte Erfolg der Band. Bustin' Out erreichte später noch Gold Status.

Die Nachfolger If the Shoe Fits (January 1976), Dance (July 1976), Live, Takin' The Stage (September 1977) und Just Fly (March 1978) konnten mit diesen Verkaufszahlen nicht mehr mithalten. Call verließ 1977 die Band ein zweites mal, diesmal allerdings wegen anhaltender Rückenprobleme. Tim Goshorn, Larrys Bruder, stieg rechtzeitig vor den Aufnahmen von Just Fly für ihn ein. Ein Jahr später kam es zu eine regelrechten Exodus, als die
Goshorn-Brüder ihre eigene Band gründeten und Powell sich auf seiner Schweine-Farm zur Ruhe setzte. Reilly überbrückte dies für den Rest der Tour mit dem californischer Country-Rocker Chris Peterson (Vocals / Guitar) und dem Soundmann Jeff Redefer (Guitar).

Als dann potentielle Nachfolger vorspielten entschied sich Reilly für den Bluegrass-Musiker Vince Gill (Vocals / Guitars / Mandolin / Banjo / Fiddle), Byron Berline und Steve Patrick Bolin (Vocals / Guitars / Flute / Saxophone). Im Juni 1979 erschien dann in dieser Formation das letzte RCA-Album Can't Hold Back. Saxophonist Jeff Kirk unterstützte die Band bei einigen Tourterminen in diesem Jahr.

Sie unterzeichneten eine Vertrag bei Casablanca Records, zu der Zeit ein Disco Label und es folgte ein kontinuierlicher Abstieg mit weiteren Besetzungswechseln. Auch wenn die Band nicht mehr viel veröffentlich hat seit der Zeit, so sind sie als Live-Band immer noch sehr gefragt und spielen noch heute bis zu 100 Shows jährlich.

Da die Band einen für mich sehr interessanten Sound hat war ich lange hinter ihr her, ohne passable Hörproben oder Alben zu finden. Ich habe dann Ende letzten Jahres ordentlich zugeschlagen und dies dann ein klein wenig bereut, da die späteren Alben immer mehr nachlassen. Man sollte spätestens bei Just Fly aufhören, ausser man steht auf diesen seeehr sanften Sound. Ich hätte die Band lieber etwas rauher gehört, mit ähnlichem Material wie auf den ersten 3 Alben. Auch dürften sie da Live am stärksten gewesen sein. Trotzdem hört man auf den frühen Aufnahmen eine entspannte Mischung aus Country und Rock, welche der geneigte Hörer ruhig mal testen sollte.

Dass auch hier der Krieg mal wieder eine Rolle in der Bandgeschichte spielt ist tragisch, denn wer weiß wie es mit Fuller weitergegangen wäre.


Pure Prairie League - Same (1972)
Für mich ein sehr schönes Debut, erinnert etwas die Country-Seite der Burritos und der Byrds.




Pure Prairie League - Bustin' Out (1972)
Kaum zu glauben, aber hier wurde gleich glatter produziert. Mick Ronson beteiligung mit den Streichern wäre nicht nötig gewesen. Es wurden zwar nicht alle Kanten entfernt und es ist längst nicht so extrem wie spätere Alben in den 70ern, aber dennoch spürbar. Kein Wunder das hier mit Amie der größte Hit der Band vertreten ist, welcher allerdings auch wirklich sehr
stark ist.




Pure Prairie League - Two Lane Highway (1975)
Mehr Rock, weniger Country und trotz Hit und Erwartungshaltung wieder etwas erdiger als der Vorgänger.




Pure Prairie League - If The Shoe Fits (1976)
Hier tauchen die ersten süßlichen Momente auf, welche man nicht immer hören möchte.




Pure Prairie League - Dance (1976)
Der Country-Anteil schrumpft weiter und wird meist nur noch für Balladen verwendet.




Pure Prairie League - Takin' The Stage (1977)
Leider das einzige Live-Dokument, weil eine frühere Aufnahme wirklich interessant wäre.




Pure Prairie League - Just Fly (1978)
Hauptsache glatte Gitarre mit Mainstream-Soli und mehrstimmigem Ooooh ooh oooooh ;)

Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 15.08.2014 - 17:39 Uhr  ·  #2
Amie reich ich dann einfach nochmal nach, leider nicht so einfach mit den Hörproben <_<
badger
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 15.08.2014 - 19:06 Uhr  ·  #3
ganz tolle story über eine band, die nie so richtig 'angekommen' ist, obwohl sie viele interessante
sachen gemacht hat. wie du schon selbst schreibst, mischten sich immer wieder töne unter die
studio-scheiben, die nicht unbedingt nötig gewesen wären; seichtes und orchestriertes; das ist nicht
das, was ein gestandener country-rocker von einer band erwartet.

die ersten vier studioscheiben dürften wohl wirklich die besten gewesen sein; wobei hier wieder
die 1. und die 3. herausragen; auch für mich.
das wir wohl beide recht haben, mit dieser bewertung, geht auch daraus hervor, daß gerade
'Same' und 'Bustin' Out' zu einem twofer vereinigt wurden....

'If The Shoe Fits' war überhaupt viele jahre nicht als cd zu bekommen.

von den vielen späteren cds kann man eigentlich keine empfehlen, bis sie sich dann 2006 noch einmal
mit dem von Little Feat zurückkehrenden Craig Fuller zusammentaten um 'All In Good Time'
einzuspielen.
ein ziemlich gelungenes werk, ohne störenden firlefanz; eben wirklich wieder country-ROCK.
Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 15.08.2014 - 20:02 Uhr  ·  #4
Da freu ich mich über die Übereinstimmung, denn ich dachte schon die wären dir generell zu weich.

Die Alben sind die letzten Jahre erst so richtig auf CD erschienen, die Live-Scheibe sogar erst Anfang diesen Jahres.

Das traurige ist einfach, dass es Leute wie Hank Williams doch super vorgemacht haben, wie man Country-Schmacht-Fetzen ohne Schnick-Schnack zustanden bringen kann. Potential hätten sie jedenfalls gehabt.
Naja, gibt ja noch andere Gruppen. Demnächst wird wohl noch ein Bericht zu den Ozark Mountain Daredevils, die konnten ihr Niveau etwas länger halten.
badger
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 16.08.2014 - 11:39 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Rainer The Mage


Naja, gibt ja noch andere Gruppen. Demnächst wird wohl noch ein Bericht zu den Ozark Mountain Daredevils, die konnten ihr Niveau etwas länger halten.


auch eine schöne band, aber auch hier waren die live-auftritte viel besser, als die studio-cds.
mir gefällt wieder mal das frühe zeugs am besten.

sehen wir mal von den Byrds ab, die ja viel mehr als nur country rock gemacht haben,
sind für mich noch wichtig:
- Amazing Rhythm Aces,
- Redwing;
- Poco

mit der Nitty Gritty Dirt Band hab ich nie was anfangen können; die Flying Burrito Brothers
halte ich zwar für gut, aber trotzdem überbewertet (wenn Firebyrd dies liest, wird er mich
aufhängen lassen), aber mein absoluter country rock favorit kann und muß
Michael Nesmith heißen;

der ex-Monkee hat später traumhaft schöne platten gemacht, die das Monkees-publikum
natürlich nicht mehr verstanden und deshalb nicht zur kenntnis genommen hat.

unterstützt wurde er von Red Rhodes an der pedal steel; und den mann MUSS man gehört
haben, z.b. auf scheiben wie:
'Loose Salute', 'Nevada Fighter', 'And The Hits Just Keep On Coming' oder
'From A Radio Engine To The Phonotone Wing'.

die sind kaum zu schlagen und dazu kommt mit
'Pretty Much Your Standard Ranch Stash'
ein absoluter meilenstein des country rock.
Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 16.08.2014 - 17:15 Uhr  ·  #6
Danke für die Tips. Von Poco steht bei mir alles, was ich brauch und die Amazing Rhythm Aces stehen schon länger auf der Liste. Der Rest sagt mir (noch) nichts.
YETI
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 17.08.2014 - 15:11 Uhr  ·  #7
Vielen Dank, für den Overview, Rainer.
Hab schon in verschiedene Tracks der Band reingehört und fand die auch gut.
Leider gibt's, als CD, nur den Twofer-Kram.
Sind eigenlich gute Live Alben bekannt oder gibt es nur die Takin' The Stage?

Zitat geschrieben von badger

.... aber mein absoluter country rock favorit kann und muß
Michael Nesmith heißen;

der ex-Monkee hat später traumhaft schöne platten gemacht, die das Monkees-publikum
natürlich nicht mehr verstanden und deshalb nicht zur kenntnis genommen hat.

unterstützt wurde er von Red Rhodes an der pedal steel; und den mann MUSS man gehört
haben, z.b. auf scheiben wie:
'Loose Salute', 'Nevada Fighter', 'And The Hits Just Keep On Coming' oder
'From A Radio Engine To The Phonotone Wing'.

die sind kaum zu schlagen und dazu kommt mit
'Pretty Much Your Standard Ranch Stash'
ein absoluter meilenstein des country rock.


Endlich kommt auch dieser Meister mal zur Sprache.
weshalb sparst du die Magnetic South aus? Die ist imho besser als Loose Salute.
Nachlegen werde ich bei 'From A Radio Engine To The Phonotone Wing' müssen, ich bin schon bei
'Pretty Much Your Standard Ranch Stash' ausgestiegen.
Auf jeden Fall sind alle genannten ein MUSS!

Zitat geschrieben von badger

Zitat geschrieben von Rainer The Mage


Naja, gibt ja noch andere Gruppen. Demnächst wird wohl noch ein Bericht zu den Ozark Mountain Daredevils, die konnten ihr Niveau etwas länger halten.


auch eine schöne band, aber auch hier waren die live-auftritte viel besser, als die studio-cds.
mir gefällt wieder mal das frühe zeugs am besten.

sehen wir mal von den Byrds ab, die ja viel mehr als nur country rock gemacht haben,
sind für mich noch wichtig:
- Amazing Rhythm Aces,
- Redwing;
- Poco

mit der Nitty Gritty Dirt Band hab ich nie was anfangen können; die Flying Burrito Brothers
halte ich zwar für gut, aber trotzdem überbewertet (wenn Firebyrd dies liest, wird er mich
aufhängen lassen)



Oh, und was ist mit Uncle Charlie & His Dog Teddy oder Will the Circle Be Unbroken?
Die sind doch nicht etwa verzichtbar.

Bzgl. Flying Burrito Brothers plädiere ich auch für: "aufhängen".
Die Wichtigkeit dieser Scheibe messe ich daran, dass ich sie öfter als jede Stones oder Beatles Platte höre.
Sie ist einfach perfekt.
Als alternative bietet sich vielleicht folgende Live-CD an: Gram Parsons Archives Vol.1: Live at the Avalon Ballroom 1969
Needles to say, dass auch die beiden Gram Parsons bei mir High End sind.

Und wenn wir schon bei Referenzscheiben sind:
John Stewart - California Bloodlines
Steve Young - Rock Salt & Nails
Clover - Clover
Rick Nelson - Country Fever
Sea Train - Sea Train (1969)
Muleskinner - Muleskinner
Nicht zu vergessen The Dillards mit den Meisterwerken: Wheatstraw Suite und Copperfields.
Damit kommen wir zu sämtlichen Gene Clark Scheiben, allen voran:
The Fantastic Expedition of Dillard & Clark, White Light und No Other.

Hm, ich weiß jetzt nicht wo das hinführt und mach mal Schluß.

Ach, einen Geheimtipp hätte ich noch und zwar mit Bezug auf PPL.
Country Funk (nicht mit gleichnamigem Sampler zu verwechseln) heißt die Band.
Besonders das hervorragende Debut hat es mir angetan.
Hoher Rockfaktor exzellenter Harmoniegesang, Lap Steel, luftige Produktion.
Der Sänger und Gitarrist der Truppe Adam Tayler hat den Song "Women" geschrieben, den PPL auf ihrem Debut covern.
Es gab auch Querverbindungen zu Craig Fuller.
firebyrd
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 17.08.2014 - 19:03 Uhr  ·  #8
badger
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 17.08.2014 - 21:15 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Guestuser


Und wenn wir schon bei Referenzscheiben sind:
John Stewart - California Bloodlines
Steve Young - Rock Salt & Nails
Clover - Clover
Rick Nelson - Country Fever
Sea Train - Sea Train (1969)
Muleskinner - Muleskinner
Nicht zu vergessen The Dillards mit den Meisterwerken: Wheatstraw Suite und Copperfields.
Damit kommen wir zu sämtlichen Gene Clark Scheiben, allen voran:
The Fantastic Expedition of Dillard & Clark, White Light und No Other.

Hm, ich weiß jetzt nicht wo das hinführt und mach mal Schluß.

Ach, einen Geheimtipp hätte ich noch und zwar mit Bezug auf PPL.
Country Funk (nicht mit gleichnamigem Sampler zu verwechseln) heißt die Band.
Besonders das hervorragende Debut hat es mir angetan.
Hoher Rockfaktor exzellenter Harmoniegesang, Lap Steel, luftige Produktion.
Der Sänger und Gitarrist der Truppe Adam Tayler hat den Song "Women" geschrieben, den PPL auf ihrem Debut covern.
Es gab auch Querverbindungen zu Craig Fuller.


Country Funk mag ich auch und dann könnte ich weitere raritäten aufzählen wie
International Submarine Band - Safe At Home (angeblich die erste reine country-rock-scheibe
überhaupt) oder Cambridge - Share A Song;
aber vielleicht sollte man wirklich erst die arrivierten namen durchhören.

von Michael Nesmith hab ich ja nur ein paar beispiele genannt; kaufen kann man sie alle
(ausnahme: The Prison; davon unbedingt die finger weg).

das ich die FBB nicht schlecht finde, hab ich ja vorausgeschickt; aber nur eben doch ein
wenig überschätzt. mir ist einiges davon zu Rhinestone-Cowboy-artig; ich habs bei vier cds
belassen.
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 18.08.2014 - 19:31 Uhr  ·  #10
Ja, das ist ein wahrlich feines Thema.
Inspiriert durch das, was Gram Parsons mit den Byrds vollzog, war das Ergebnis mit “Sweetheart Of The Rodeo“ wohl auch so etwas wie ein Auslöser für mich, auf diesen Zug aufzuspringen.
Hinzu kam, dass das seinerzeit aus der Taufe gehobene Bremer Label TAXIM Records anfänglich noch viele Platten aus dieser Ecke vorstellte mit Rezensionen, Specials etc., so dass sich mein Interesse und die Sammlung mehrten.

Nach und nach gesellten sich zu der eingangs erwähnten Scheibe jene der Flying Burrito Brothers(obwohl ich auch hier die ersten Scheiben für die besten halte), Namen wie Mason Proffit , International Submarine Band, die Ozark Mountain Daredevil, Pure Prairie League, Gram Parsons etc. tauchten auf nebst der einen oder anderen LP.

Aber auch, nachschauend betrachtet, waren es immer wieder solche Bands und deren Platten, die nie in der vordersten Front standen und noch immer nicht stehen. Und hier ganz besonders sind für mich noch immer immens wichtig:

The Maines Brothers Band

Jay Boy Adams mit seiner Scheibe „“Fork In The Road“, die das unwiderstehliche „“Superkicker“ enthält, die noch immer nicht als CD erhältliche Platte von Michael Dinner – The Pretender, für mich ein Meisterwerk, und dann noch The North Star Band mit „“Tonight“, mit diesem feinen Plattencover.

Ferner sind für mich noch heute unverzichtbar:

Die ersten beiden Scheiben von Gene Parsons, Terry Allan & The Panhandle Mystery Band, Gary P.Nunn mit einer unglaublich starken ersten Scheibe(!), Pinto Bennett & The Famous Motel Cowboys.
Erwähnen sollte man noch Commander Cody, Billy Joe Shaver, The Desert Rose Band, Heartsfield oder Southern Pacific und und und…. (ich muss wohl mal meine alten TAXIM-Hefte wieder rauskramen…)

Wolfgang
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 19.08.2014 - 16:02 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von firebyrd

Ja, das ist ein wahrlich feines Thema.
Inspiriert durch das, was Gram Parsons mit den Byrds vollzog, war das Ergebnis mit “Sweetheart Of The Rodeo“ wohl auch so etwas wie ein Auslöser für mich, auf diesen Zug aufzuspringen.
Hinzu kam, dass das seinerzeit aus der Taufe gehobene Bremer Label TAXIM Records anfänglich noch viele Platten aus dieser Ecke vorstellte mit Rezensionen, Specials etc., so dass sich mein Interesse und die Sammlung mehrten.

Nach und nach gesellten sich zu der eingangs erwähnten Scheibe jene der Flying Burrito Brothers(obwohl ich auch hier die ersten Scheiben für die besten halte), Namen wie Mason Proffit , International Submarine Band, die Ozark Mountain Daredevil, Pure Prairie League, Gram Parsons etc. tauchten auf nebst der einen oder anderen LP.

Aber auch, nachschauend betrachtet, waren es immer wieder solche Bands und deren Platten, die nie in der vordersten Front standen und noch immer nicht stehen. Und hier ganz besonders sind für mich noch immer immens wichtig:

The Maines Brothers Band

Jay Boy Adams mit seiner Scheibe „“Fork In The Road“, die das unwiderstehliche „“Superkicker“ enthält, die noch immer nicht als CD erhältliche Platte von Michael Dinner – The Pretender, für mich ein Meisterwerk, und dann noch The North Star Band mit „“Tonight“, mit diesem feinen Plattencover.

Ferner sind für mich noch heute unverzichtbar:

Die ersten beiden Scheiben von Gene Parsons, Terry Allan & The Panhandle Mystery Band, Gary P.Nunn mit einer unglaublich starken ersten Scheibe(!), Pinto Bennett & The Famous Motel Cowboys.
Erwähnen sollte man noch Commander Cody, Billy Joe Shaver, The Desert Rose Band, Heartsfield oder Southern Pacific und und und…. (ich muss wohl mal meine alten TAXIM-Hefte wieder rauskramen…)

Wolfgang


Taxim haben auch mir den ein oder anderen tip gegeben; hier liegen noch alte hefte ab 1979,
die ich imer mal wieder gerne durchblättere.

die meisten der von dir genannten bands sind mir bekannt und gefallen auch, trotzdem überrascht es, daß du die New Riders nicht aufzählst und Redwing auch nicht.

die Byrds sehe ich außer konkurrenz, sie waren mal folk rock, mal psychedelisch und zum
schluß gar spielten sie acid rock mit langen jams....

mit Mason Proffit habe ich es mehrmals versucht; einiges davon ist gut, anderes aber wieder
zu labberig; am liebsten ist mir wohl 'Bareback Rider'; du kannst es dir sicher schon denken,
denn es ist die erdigste und griffigste von ihnen.

wenn man Commander Cody daneben betrachtet, merkt man, welche bandbreite selbst in
diesem genre besteht.

gerade im counry rock sind sehe ich aber die bands aus der zweiten reihe, die vielleicht auch
nur eine - zwei lps gemacht haben, als zu recht dort stehen; ich sag mal Blue Mountain Eagle,
Stained Glass, Cambridge, Shiloh, International Submarine Band, usw., die kommen eben doch
nicht an die großen favoriten ran (was nicht heißen soll, daß ich sie nicht mag).

man könnte sogar verwegen sein und die Briten mit einbeziehen; Quiver, Cochise, Brinsley
Schwarz, Home oder Glencoe haben ganz tolle sachen eingespielt (wenngleich nicht jedes
ihrer stücke lupenreiner countryrock war).
ein ganz besonderer und persönlicher favorit sind aber Matthews Southern Comfort, die
drei hervorragende scheiben eingespielt haben, natürlich mit Gordon Huntley an der pedal-
steel. Ian Matthews war dann auch solo noch ganz aufregend.

wenn man den zeitrahmen etwas über die 70er ausdehnt, könnte man auch Steve Earle,
Joe Ely, Lucinda Williams oder Mark Olson mit seinen verschiedenen formationen nennen.

es hat mit dem country gerocke bis heute nicht ganz aufgehört, allerdings würde ich die
neueren sachen eher unter der überschrift 'Americana' diskutieren.
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 19.08.2014 - 18:27 Uhr  ·  #12
Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 22.08.2014 - 16:18 Uhr  ·  #13
Ist doch kein Problem, dass passt doch alles gut zusammen und ich finde es toll, wenn sich in einem Thread ordentlich was rührt. Natürlich besonders, wenn er von mir erstellt wurde :whistle: :bandit: :happy:
Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 22.08.2014 - 16:29 Uhr  ·  #14
Einige erwähnte stehen bei mir auch hoch im Kurs: Mason Proffit, Blue Mountain Eagle oder Home.

Die neuen Americana-Sachen haben es noch schwer, wie auch Steve Earle und Kollegen.
firebyrd
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 22.08.2014 - 20:04 Uhr  ·  #15
sunny
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 25.09.2014 - 21:09 Uhr  ·  #16
wow welch eine Vorstellung, vielen Dank.
Im Brezelthread hast ja oft was eingestellt, somit ist mir die Truppe bekannt. :D
Rainer The Mage
 
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Re: Pure Prairie League

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Gepostet: 26.09.2014 - 20:03 Uhr  ·  #17
Na, da bin ich mal gespannt, ob das was für dich wäre 🅰
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