Deborah Henson-Conant

 
firebyrd
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Deborah Henson-Conant

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Gepostet: 10.05.2006 - 12:23 Uhr  ·  #1
Deborah Henson-Conant

Nach Dorothy Ashby hier eine weitere Exponentin des Spiels auf der Harfe, die sich (auch) mit Jazz beschäftigt.

Wie auch Dorothy Ashby, begann D H-C mit dem Klavierspiel(im Alter von 10) und wandte sich 3 Jahre später der Harfe zu.

Während des Musikstudiums kam sie mit Jazz erstmalig in Berührung und lernte diesen durch Jamsessions kennen.
Als wohl typische „Crossover-Künstlerin“ beschäftigte sie sich neben dem Jazz auch mit klassischer Musik und keltischer Folklore.

In ihr Jazzspiel integriert sie Einflüsse von Gitarristen, Pianisten und Saxofonspielern und diverser musikalischer Kulturen.

Insofern ist sie nicht in eine Schublade zu stecken und man kann ihre Musik als einen Mix aus Folk, Jazz, Blues, Musik aus östlichen und fernöstlichen Kulturkreisen beschreiben. Ferner hat sie Aufnahmen mit Gesang veröffentlicht, die als zusätzliches Element jenes einer Singer/Songwriterin einbringt.

D H-C hat ihre Harfe elektronisch verstärkt und somit im Laufe der Zeit einen eigenen Klang geschaffen.

Auf Liveauftritten benutzt sie zwischenzeitlich auch eine eigens konstruierte „Body Harp“ oder „Streetharp“, die man auch einmal locker umhertragen kann.

Neben der Harfe verwendet sie bei Studioaufnahmen auch Keyboards aller Art.

Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen Alice Coltrane und Dorothy Ashby hat sie die Harfe nicht allein im Umfeld von Jazz benutzt, sondern hat dem Instrument ein ganz anderes Erscheinungsbild gegeben, vielleicht noch umfassender als Andreas Vollenweider es in seinem Bereich vollzogen hat.

So wurde sie auch schon als „wild woman of the harp“ bezeichnet.
Musikalische Grenzen werden einfach umgestoßen, sie hat Türen geöffnet und ist dabei noch immer relativ unbekannt geblieben, vielleicht gerade, weil sie nicht so leicht einzuordnen ist.

Dieses spiegelt sich natürlich auch in ihren Plattenveröffentlichungen wieder, über 10 inzwischen.

Neben reinen Jazzveröffentlichungen gibt es Aufnahmen rein keltischen Materials, Platten mit Gesang im Singer/Songwriter – Umfeld.

Die derzeit lieferbaren CDs werden alle von LAIKA , dem deutschen Label , vertrieben.

Über die dortige website kann man auch einen Überblick über die lieferbaren Titel erhalten.

Als Einsteigerempfehlungen schlage ich vor:

„’Round the corner“ aus 1987, das vielleicht jazzigste Album, eingespielt mit John Lockwood am Bass und Bob Gullotti am Schlagzeug. Hier interpretiert sie u.a. Standards wie „Georgia on my mind“, „Take Five“ oder „Over the rainbow“. Eine tolle Scheibe, die man sich zumindest einmal anhören sollte!

„Alter Ego“ aus 1996. Hier ist eine ganze Palette verschiedener Stile geboten, und gesungen wird auch. Hier sind es fast ausschließlich Eigenkompositionen, nur „Wild mountain thyme/Summertime/Irene Goodnight“ sind fremde Stücke.

„Budapest“ aus 1992, mit Jazzleuten wie Victor Bailey am Bass, Mark Johnson am Sax, Chieli Minucci, guitar und George Jinda, perc., alles Eigenkompositionen.

„Celtic Album“ aus 2000, wobei hier neben elektrischer Harfe noch keyboards und 2 mal Flöte eingesetzt werden, fast alles traditionelles Material...

Zum Einstieg empfiehlt sich vielleicht noch das „Best of Instrumental Music“-Album.


Zeit, diese ungewöhnliche, sehr sensibel und kraftvoll agierende Künstlerin endlich kennenzulernen!

Wolfgang :D :D :D
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