If wurde 1969 von John Mealing (Keyboards), Terry Smith (Gitarre), Jim Richardson (Bass), Dennis Elliot (Schlagzeug), Dick Morrissey (Saxofon,Querflöte), J. W. Hodkinson (Gesang, Percussion) und Dave Quincy (Saxofon) in London gegründet. Smith und Morrissey hatten bereits zusammen in der Band des Soul-Sängers J.J. Jackson gespielt und If wurde auch von dessen Manager Lew Futterman betreut und produziert. Die beiden waren bereits anerkannte Jazz-Musiker und von ihrer gemeinsamen Leidschaft war auch der musikalische Anfang der Band geprägt. Chris Blackwell, ein Fan erster Stunde, nahm die Jungs für das UK-Label Island Records unter Vertrag, in den USA wurden sie von Capitol Records veröffentlicht.
Im ersten Jahr nach der Gründung erschien das gleichnamige Debut If und stieg auf Anhieb in die Charts in UK und den US ein. Zudem gewann das Cover von CCS Advertising Associates einen Preis für das beste Design. Noch im selben Jahr folge If 2.
Von Anfang an waren If ständig in den United States und Europa am touren. Allein 2 mal ging es im ersten Jahr durch ganz Amerika, wobei sie alle großen Hallen und Festivals spielten, wie z.B. Newport, Reading, Whisky A Go-Go, The Marquee, Fillmore West und die Fillmore East am 10. November 1970 zusammen mit Black Sabbath und den Small Faces.
Unter anderem teilten sie sich mit Miles Davis, Muddy Waters, Willie Dixon und Leon Russell die Bühne, aber auch mit den klassischen Rock-Bands dieser Zeit, darunter auch Traffic, Yes, Grand Funk Railroad, Ten Years After, Kiss, und Lynyrd Skynyrd.
Es folgte das Album If 3 im Jahr 1971 und '72 die beiden Scheiben If 4 (auch Live In Germany) und Waterfall. Auch hier wurde wieder viel getourt, vor allem in G.B. und Deutschland, wobei auch einige TV-Auftritte z.B. BBC’s Top of the Pops/Old Grey Whistle Test und im Beat Club in Bremen, unter anderem mit Canned Heat und Deep Purple. Das 1997 erschienene Europe 1972 ist ein wirklich gelungenes Live-Dokument der starken Formations aus der Zeit.
Nach dem ganzen Tourstress musste die Band mitten in eriner US-Tour pausieren, als Dick Morrissey für einen chirurgischen Eingriff ins Krankenhaus musste. Dieser Abbruch führte dazu, dass sich einige Musiker anderweitig betätigten.
J. W. Hodkinson schloss sich Darryl Way's Wolf an, Terry Smith und Dave Quincy gründeten die Afro-Rock-Gruppe Zzebra, John Mealing ging zu Klaus Doldinger's Passport und danach zu den Strawbs während Jim Richardson wurde Session-Musiker und Dennis Elliott trat den kommerziell erfolgreichem Foreigner bei.
In dieser Übergangsphase war Dave Greenslade (ex-Colosseum) am Keyboard und Dave Wintour am Bass, bis er sich Roger Daltrey auf seinen ersten beiden Solo-Alben anschloss.
Für das sechste Studio-Album Double Diamond (1973) war Dick Morrissey das letzte verbliebene Gründungsmitglied. Die Band bestand zudem noch aus Fi Trench und Pete Arnesen (Keyboards), Steve Rosenthal (Guitar/Vocals), Kurt Palomacki (Bass) und Cliff Davies (Drums). Es wurde in den Manor Studios aufgenommen, wo kurz zuvor Mike Oldfield sein Tubular Bells eingespielt hatte.
Auf den letzten beiden Alben Not Just Another Bunch Of Pretty Faces (1974) und Tea Break Over, Back On Your 'Eads (1975) war die Gruppe dem Rock näher als dem Jazz. Hier waren Geoff Whitehorn (Guitar/Vocals), Gabriel Magno (Keyboards) und Walt Monaghan (Bass/Vocals) neben Cliff Davies und Dick Morrissey mit von der Partie. Hierfür wurde das zuvor kleingeschriebene if in ein rockigeres IF umgewandelt. Der Stil war wie bereits erwähnt eher rocklastig, allerdings mit dem Jazz-Sax angereichtert.
1975 war dann Schluss und Morrissey arbeitete fortan unter anderem mit der Average White Band und Herbie Mann, bevor er Morrissey–Mullen mit Jim Mullen (Brian Auger's Oblivion Express) gründete. Geoff Whitehorn ging zu Crawler und spielte auch mit Procol Harum. Cliff Davies, Walt Monaghan und Gabriel Magno traten Ted Nugents Band bei, welcher auch von Lew Futterman produziert wurde.
Kollegen wie Chicago und Blood, Sweat & Tears schafften den Durchbruch, während If zwar von den Kritikern geliebt wurden und solide Verkäufe hatten, jedoch nicht nach ganz oben durchstoßen konnten.
Die Fusion aus Jazz und Rock war damals was einzigartiges und manches erscheint im heutigen Licht nicht ganz so weltbewegend. Ich für meinen Teil habe jedoch einfach eine große Schwäche für diese Zeit und den Sound. Vor allem der Gesang von Hodkinson sticht auf den ersten Alben im Vergleich zu anderen Gruppen heraus. Ansonsten gibt es einfach kraftvolle, treibende Mischung, welche seines gleichen sucht. Nach dem großen Besetzungswechsel war die Band dann nicht mehr so stark, weil man sich auch mehr auf den Rock konzentrierte, aber die Alben sind keinesfalls schlecht.
Auch das Solo-Album von Terry Smith und die erwähnte Zzebra-Scheibe von 1974 dürften empfehlenswert sein.