Steven Wilson, Alte Feuerwache Mannheim - 3.5.12

 
YETI
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Steven Wilson, Alte Feuerwache Mannheim - 3.5.12

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Gepostet: 20.02.2013 - 22:04 Uhr  ·  #1
An evening with STEVEN WILSON

Dass es ein Leckerbissen werden würde, war mir schon vorher klar, aber mit einem solchen Konzerthighlight habe ich nicht gerechnet.
Mir fällt momentan keine Band ein, die derartig vertrackte und verschachtelte Komposition mit einer solchen spielerischen Leichtigkeit vorträgt.
Trotz vielfacher Retroelemente wirkt nichts abgedroschen, sondern voller frischer Ideen.
Steven Wilsons Longtracks sind einfach besser komponiert als die vieler anderen, aktueller Progbands.
Es werden nicht einfach nur Songfragmente aneinander gereiht, sondern die Stücke bauen sich auf, entwickeln sich, bilden Spannungsbögen und entladen sich.
In diesem Sinne war, der noch unveröffentlichte, Song Luminol, einer meiner absoluten Favoriten.


Hier ein sehr treffender Bericht (auszugsweise)

Review vom 04.05.2012 | mit freundlicher Genehmigung von Daniel Nagel
Steven Wilson begeisterte sein überwiegend männliches Publikum in der Alten Feuerwache in Mannheim mit einem Konzert, das alle Charakteristika des ProgRock voll auslebte.
Dass Wilsons epische, komplexe Kompositionen vollauf zu überzeugen wussten, lag an seiner herausragenden Band, die seine Musik mit Leidenschaft und Leichtigkeit zu präsentieren wusste und Langeweile gar nicht aufkommen ließ.
So war der zweistündige Auftritt ein erfreulich kurzweiliges Erlebnis.

Die Band erzeugt einen dichten, mitreißenden Bandsound, der die komplexen, schweren Kompositionen von Steven Wilson mit überraschender Leichtigkeit darbietet.
Wilson selbst singt, spielt Gitarre, Keyboards und den wild über die Bühne wirbelnden Zeremonienmeister.
Seine Gesten sind als Ausdrucksform fast genauso wichtig wie sein Gesang, er zeigt, reckt die Hand zur Decke, spielt Air-Keyboards, akzentuiert das Schlagzeug und lebt seine musikalische Leidenschaft mit vollem Einsatz aus.

Man kann viele Elemente der Musik von Robert Fripp & Co. in Steven Wilsons Kompositionen wiederfinden, namentlich die verschachtelten Strukturen, die abrupten Wandlungen von Rhythmik, Dynamik und Tempo – einschließlich der Brüche.
Es passt, dass Wilsons Stücke ebenfalls im Stil von King Crimson gehalten sind: es handelt sich nicht wirklich um Songs im klassischen Sinn, sondern um Kompositionen, bestehend aus einzelnen, durchaus unterschiedlichen Teilen, die sich nur in der Gesamtschau verbinden.
Musikalisch kann und will Steven Wilson seine Verbundenheit zu Heavy Metal nicht ganz verleugnen, aber diese Momente zeichnen sich durch eine für Metal ungewöhnliche maßvolle Zurückhaltung aus.
Wilson will seine Zuhörer nicht akustisch in Grund und Boden bomben, sondern sorgt dafür, dass selbst die lauten Ausbrüche sich in den Gesamtcharakter der Stücke einfügen.

So bildete das zweistündige Konzert eigentlich eine konzeptuelle Einheit.
Geformt aus Wilsons letztem Soloalbum (acht Stücke), vier Songs von Insurgentes und einer neuen, natürlich epischen Komposition (Luminol) ergab sich ein dramaturgisch außerordentlich unterhaltsamer Abend, der trotz aller Komplexität und Vielfalt immer erfreulich zugänglich blieb.
Dass Wilson, wenn er wollte, noch mehr Popelemente in seine Musik einbauen könnte, deutete er nur in Deform To Form A Star an, dem eingängigsten Song des Abends.
Das Publikum, die versammelten Prog-Nerds der Region zwischen 16 und 61, wird das nicht wollen.
Sie möchten Steven Wilson weiterhin als Zeremonienmeister des ProgRock erleben.


Hier der komplette Bericht: -episch und kurzweilig- Steven Wilson live in der Alten Feuerwache Mannheim

Setlist:
01. No Twilight Within The Courts Of The Sun
02. Index
03. Deform To Form A Star
04. Sectarian
05. Postcard
06. Remainder The Black Dog
07. Harmony Korine
08. Abandoner
09. Like Dust I Have Cleared From My Eye
10. Luminol
11. No Part Of Me
12. Raider II

Zugabe: Get All You Deserve

Band:
Marco Minnemann: Schlagzeug
Nick Beggs: Bass, Gesang
Adam Holzman: Keyboards
Niko Tsonev: Gitarrie
Theo Travis: Flöte, Saxophone und Klarinette














Scoot
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Re: Steven Wilson, Alte Feuerwache Mannheim - 3.5.12

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Gepostet: 21.02.2013 - 15:04 Uhr  ·  #2
Ein sehr schöner Bericht, wie er treffender nicht hätte sein können, darüber, wie Konzerte von SW auf das Publikum wirken...
Ich habe ihn ja letztes Jahr mit meinem Sohn in DO erleben dürfen.

Im Übrigen bleibt nur noch positiv hinzu zufügen, das diese Art transparente "Gardine" vor der Bühne zum Publikum hin den ganzen Abend hing.
Darauf entstanden wunderbare visuelle Effekte....
Heavym
 
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Re: Steven Wilson, Alte Feuerwache Mannheim - 3.5.12

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Gepostet: 28.02.2013 - 23:10 Uhr  ·  #3
wie ich dich beneide... :alien:
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