Don "Sugar Cane" Harris - Fiddler on the rock
1972 auf MPS erschienen, und gerade mit Bonustracks wiederveröffentlicht, zählt diese Scheiben für mich zu einer der ungewöhnlichsten der Musikgeschichte.
1971 trafen John Mayall und Harris zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zusammen. Mit Mitgliedern dieser Formation, nämlich Harvey Mandel an der Gitarre und Larry Taylor am Bass sowie Paul Lagos am Schlagzeug nahm Harris diese wunderbare Platte auf.
Allein das erste Stück, diese Interpretation des Beatles-Stückes "Eleanor Rigby" ist ein Volltreffer, gerade dann, wenn Harris zu einem ausdrucksstarken Solo abhebt, nur vom Drummer begleitet. Das geht ab!
Danach setzt Mandel mit einem seiner typischen Soli (spielt er eigentlich rückwärts?) wesentliche Akzente. Und über Larry Taylor's Qualitäten als Bassist brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Er rundet das Stück wunderbar atmosphärisch ab und bildet ein hervorragendes Rhythmusgerüst mit Lagos.
Darüber singt Harris mit klagender Stimme über "all the lonely people".... Und das alles dauert dann 9:36.
Und so richtig klagen und schluchzen kann Harris dann auch schon im nächsten Stück, "I'm gonna miss you". "Till the day I die", so bekräftigt er seine Liebeserklärung, in der Art einer feinen Soulballade vorgetragen. Das rührt das Herz! (4:50)
"The Buzzard's Cousin" heißt es dann für 6:05, in einer jazzig-leger-swingenden Ausführung.Hier zeigt Harris, daß er viele Spielarten beherrscht, sei es der "alte" Stil á la Stuff Smith, oder auch den "neueren" á la Ponty.
Mandel kommt mit einem Solo und holt das Stück auf bluesig-rockigen Boden. Mitunter hört er sich an wie eine Orgel. Wahrlich, ein ungewöhnlicher Gitarrist.
Dann darf Mr.Taylor nach einem erneuten Zwischenruf Harris' ("it's the buzzard's cousin..")und bringt eines dieser Soli, wie wir sie bereits von Canned Heat oder John Mayall kennen. Präzise gespielt.
Dann wieder zurück zum von der Geige bestimmten Thema.
Mit pluckernder Geige, holprigem Schlagzeug und Bassthema, von Mandel ausgemalt, beginnt leicht schleppend das 6:31 lange "The Pig's Eye".
Harris soliert über längere Zeit mit viel Gefühl, sehr soulvoll und bluesig im Ausdruck, bis Mandel dann wieder anhebt. Und Taylor knarzt im Hintergrund.
Das Stück hat eigentlich kein richtiges Thema, es ist wie ein Jamsession angelegt, instrumental.
Nächstes Stück, Harris singt wieder , nein, er klagt, "So alone", und das kann man ihm abnehmen, so überzeugend bringt er, "my baby's gone..".
Da beschwört er die schöne Vergangenheit voller Versprechungen, aber nun ist er allein und seine Geige schluchzt uns dieses trüb entgegen.Fein zurückgehalten im Ausdruck, kommt diese Ballade plötzlich in Schwung, wird jazzmäßig und Harris streicht all' den Kummer heraus...
Dann wieder Ruhe, Harris beklagt seinen Verlust weiter, bis das Stück nach 7:06 zu Ende ist.
Zugabe : 4:00 lang das funkende Stück "No inspiration". Auch hier wieder der Verlust als Thema, "no inspiration since you've been gone".
Bluesig kommt uns Mr. Harris hier, leicht shuffelnd. Ein gefühlvoll gestrichenes Harris-Solo, dann übernimmt Mandel sehr schön, und bald ist eine außergewöhnliche Scheibe zu Ende. (repeat....!!!!!)
Die neue Ausgabe kommt mit Bonustracks, mit diversen Liveaufnahmen.
Doch der Kern der originalen Platte allein ist es, der sie , zumindestens für mich, unverzichtbar macht, und wenn es auch nur für "Eleanor Rigby" ist!
Wolfgang
1972 auf MPS erschienen, und gerade mit Bonustracks wiederveröffentlicht, zählt diese Scheiben für mich zu einer der ungewöhnlichsten der Musikgeschichte.
1971 trafen John Mayall und Harris zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zusammen. Mit Mitgliedern dieser Formation, nämlich Harvey Mandel an der Gitarre und Larry Taylor am Bass sowie Paul Lagos am Schlagzeug nahm Harris diese wunderbare Platte auf.
Allein das erste Stück, diese Interpretation des Beatles-Stückes "Eleanor Rigby" ist ein Volltreffer, gerade dann, wenn Harris zu einem ausdrucksstarken Solo abhebt, nur vom Drummer begleitet. Das geht ab!
Danach setzt Mandel mit einem seiner typischen Soli (spielt er eigentlich rückwärts?) wesentliche Akzente. Und über Larry Taylor's Qualitäten als Bassist brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Er rundet das Stück wunderbar atmosphärisch ab und bildet ein hervorragendes Rhythmusgerüst mit Lagos.
Darüber singt Harris mit klagender Stimme über "all the lonely people".... Und das alles dauert dann 9:36.
Und so richtig klagen und schluchzen kann Harris dann auch schon im nächsten Stück, "I'm gonna miss you". "Till the day I die", so bekräftigt er seine Liebeserklärung, in der Art einer feinen Soulballade vorgetragen. Das rührt das Herz! (4:50)
"The Buzzard's Cousin" heißt es dann für 6:05, in einer jazzig-leger-swingenden Ausführung.Hier zeigt Harris, daß er viele Spielarten beherrscht, sei es der "alte" Stil á la Stuff Smith, oder auch den "neueren" á la Ponty.
Mandel kommt mit einem Solo und holt das Stück auf bluesig-rockigen Boden. Mitunter hört er sich an wie eine Orgel. Wahrlich, ein ungewöhnlicher Gitarrist.
Dann darf Mr.Taylor nach einem erneuten Zwischenruf Harris' ("it's the buzzard's cousin..")und bringt eines dieser Soli, wie wir sie bereits von Canned Heat oder John Mayall kennen. Präzise gespielt.
Dann wieder zurück zum von der Geige bestimmten Thema.
Mit pluckernder Geige, holprigem Schlagzeug und Bassthema, von Mandel ausgemalt, beginnt leicht schleppend das 6:31 lange "The Pig's Eye".
Harris soliert über längere Zeit mit viel Gefühl, sehr soulvoll und bluesig im Ausdruck, bis Mandel dann wieder anhebt. Und Taylor knarzt im Hintergrund.
Das Stück hat eigentlich kein richtiges Thema, es ist wie ein Jamsession angelegt, instrumental.
Nächstes Stück, Harris singt wieder , nein, er klagt, "So alone", und das kann man ihm abnehmen, so überzeugend bringt er, "my baby's gone..".
Da beschwört er die schöne Vergangenheit voller Versprechungen, aber nun ist er allein und seine Geige schluchzt uns dieses trüb entgegen.Fein zurückgehalten im Ausdruck, kommt diese Ballade plötzlich in Schwung, wird jazzmäßig und Harris streicht all' den Kummer heraus...
Dann wieder Ruhe, Harris beklagt seinen Verlust weiter, bis das Stück nach 7:06 zu Ende ist.
Zugabe : 4:00 lang das funkende Stück "No inspiration". Auch hier wieder der Verlust als Thema, "no inspiration since you've been gone".
Bluesig kommt uns Mr. Harris hier, leicht shuffelnd. Ein gefühlvoll gestrichenes Harris-Solo, dann übernimmt Mandel sehr schön, und bald ist eine außergewöhnliche Scheibe zu Ende. (repeat....!!!!!)
Die neue Ausgabe kommt mit Bonustracks, mit diversen Liveaufnahmen.
Doch der Kern der originalen Platte allein ist es, der sie , zumindestens für mich, unverzichtbar macht, und wenn es auch nur für "Eleanor Rigby" ist!
Wolfgang
