JOHN COLTRANE – A love supreme
Es gibt so einige Alben, die ich zu meinen liebsten zähle.
Doch hier gilt:
DAS IST MEIN DEFINITIVES INSELALBUM!
Ein Album, über das sicher bereits viel diskutiert und geschrieben wurde, vielleicht am intensivsten in dem Buch von ASHLEY KAHN :“ A Love Supreme, John Coltrane’s legendäres Album.“
Darum will ich hier weitestgehend meine eigenen Eindrücke zu diesem Album schildern.
Ein Album als Wendepunkt eines Musikers zu einem Zeitpunkt, als sich auch der Jazz wieder einmal wendete, oder besser, weiter entwickelte.
Coltrane hatte sich vor Einspielung dieses Albums mit Rhythm ‚n’ Blues beschäftigt, spielte treibenden Bebop, kam mit Miles Davis zusammen in jener Zeit, als Coltrane für seine „sheets of sound“ bekannt war, indem er mit rasend schnellen Läufen auf dem Saxofon einen starken Widerpart zu dem ruhig agierenden Davis bot, und brachte auf seiner ständigen musikalischen Suche Einflüsse aus Afrika und Indien mit in seine Musik. Von jener Spielweise, die sich noch auf Harmoniegerüsten bewegte, war Coltrane mit Davis in jene Richtung vorgedrungen, die sich durch die sogenannte modale Spielweise ausdrückte, wo Akkorde mit Leben gefüllt wurden und sich dadurch eine für den Hörer spürbare Atmosphäre des „Entrückten“ öffnete, als sei die Musik manchmal „nicht von dieser Welt“.
So war 1964 das Jahr, in dem Coltrane den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere mit enormer Popularität erreicht hatte und es war Zeit für etwas Neues.
Und dieses neue, dieses „new thing“, läutete er mit dieser Platte ein.
Nachfolgend sollte er den Weg frei machen für kollektive Improvisation und freie Tonalität, verbunden auch mit personellen Umbesetzungen, Coltrane wurde „free“....
„A Love Supreme“ ist ein Gebet, ein persönlicher Ausdruck zu seiner Hinwendung zu Gott, im Austausch zu Drogen und Alkohol, eingespielt innerhalb einer einzigen Aufnahmesession am 9.12.1964 in den „Van Gelder Studios, Englewood Cliffs, New Jersey“.
„A Love Supreme“, das ist eine vierteilige Suite, „Acknowledgement – Resolution – Pursuance – Psalm“.
In dieser Suite trifft sich die Vergangenheit mit der Zukunft, vielleicht Coltrane’s persönliche „crossroads“.
Hier ist der Musiker, der alle seine Erfahrungen, seine technischen Entwicklungen einbringt, auf dem Boden seiner Spiritualität, mit einer Musik, die die Richtung vorgibt, die da noch kommen sollte, und teilweise leider nicht mehr kam
Eingespielt mit seinem „klassischen Quartett“ mit McCoy Tyner , Jimmy Garrison und Elvin Jones wurde es zu einer der meistverkauften Jazzplatten, die insofern auch ein Highlight im Programm seines damaligen Plattenlabels IMPULSE darstellte.
Die Einleitung der Suite hat dieses berühmte Mantra-Thema, dass Coltrane nachher sogar mit seiner Stimme aufnimmt, und das wohl das einzige Mal ist, dass Coltrane „singt“, wenngleich auch immer nur die repetativen Worte „a love supreme“, aber so eindringlich, das es unter die Haut geht.
Herrlich hier diese „uhrwerkartige“ Schlagzeugbegleitung des großartigen Elvin Jones.
Der Bass (Jimmy Garrison) trägt das Thema und es gibt auch ein Solo .
Coltrane spielt sehr einfühlsam und sehr harmonisch.
Im Part Two geht es dann etwas heftiger zu und die Musik nimmt an Fahrt auf ,McCoy Tyner am Piano setzt deutliche Akzente mit seinem kraftvollem Spiel.
Part Three wird mit einem Solo Elvin Jones’ eingeleitet, bevor es heftig und schnell swingend davonprescht mit hervorragenden Solobeiträgen Coltranes und Tyners.
Coltrane setzt hier bereits erste „freie“ Akzente in seinem Spiel und reißt den Zuhörer förmlich mit.
Jones übernimmt mit seinem Solo wieder, dann Garrison , der in den letzten Teil dieses Gebets überleitet:
„Psalm“ das ist schließlich reinste „Meditation“, einfach nur herrlich und schön, so zuversichtlich, so verträumt und verklärt klingt Trane hier, ein perfekter Ausklang für eine der besten Jazzplatten überhaupt..., und man wünscht sich, dass das Stück nie enden möge, so verzaubert und verzückt es.
Eine mittlerweile erschienene „DeLuxe-Edition“ bietet neben der üblichen CD noch eine komplette Live-Version eines Konzertes aus 1965 vom Festival in Antibes, wo die Weichen, die Trane mit der Studioaufnahme stellte, bereits befahren werden, denn diese Version kommt schon einen Tick wilder und freier.
Dazu noch alternative Takes zur Original-CD , wobei auf Part 1 noch Archie Shepp (tenorsax ) und Art Davis (bass ) dazustoßen, Aufnahmen, die einen Tag später aufgenommen, aber auf Coltrane’s Wunsch nicht verwendet wurden, er bevorzugte letztlich die Quartetteinspielung.
Und auch ich meine: nichts geht über das Original, so schön die Zugabe auch sein mag.
Diese Musik hat viele andere Musiker, aus allen Bereichen der Musik, inspiriert, am bekanntesten wohl jene wie Carlos Santana und John McLaughlin, die letzlich zusammen auch eine Version auf ihrem Album „Love, Devotion and Surrender“ veröffentlichten.
Dieses ist Musik, die mich sehr tief berührt und viel Energie beinhaltet, Energie, die man spürt und die man aufnehmen kann.
Musiker:
John Coltrane – tenor saxophone,
McCoy Tyner – piano
Jimmy Garrison – bass
Elvin Jones – drums
Auf den weiteren Einspielungen:
Archie Shepp – tenor saxophone (CD 2, #6-9)
Art Davis – bass (CD 2, #6-9)
Die Titel:
01.Part 1: "Acknowledgement" – 7:42
02.Part 2: "Resolution" – 7:19
03.Part 3: "Pursuance" - 10:42
04. Part 4: "Psalm" – 7:02
und auf der “DeLuxe-Edition” zusätzlich:
01.Introduction by Andre Francis – 1:13
02.Part 1: "Acknowledgement" [Live] – 6:11
03.Part 2: "Resolution" [Live] – 11:36
04.Part 3: "Pursuance" [Live] – 21:30
05.Part 4: "Psalm" [Live] – 8:49
06.: "Resolution" [Alternate take] –7:24
07.: "Resolution" [Breakdown] – 2:13
08.: "Acknowledgement" [Alternate take] – 9:09
09.: "Acknowledgement" [Alternate take] – 9:22
Wolftrane
Es gibt so einige Alben, die ich zu meinen liebsten zähle.
Doch hier gilt:
DAS IST MEIN DEFINITIVES INSELALBUM!
Ein Album, über das sicher bereits viel diskutiert und geschrieben wurde, vielleicht am intensivsten in dem Buch von ASHLEY KAHN :“ A Love Supreme, John Coltrane’s legendäres Album.“
Darum will ich hier weitestgehend meine eigenen Eindrücke zu diesem Album schildern.
Ein Album als Wendepunkt eines Musikers zu einem Zeitpunkt, als sich auch der Jazz wieder einmal wendete, oder besser, weiter entwickelte.
Coltrane hatte sich vor Einspielung dieses Albums mit Rhythm ‚n’ Blues beschäftigt, spielte treibenden Bebop, kam mit Miles Davis zusammen in jener Zeit, als Coltrane für seine „sheets of sound“ bekannt war, indem er mit rasend schnellen Läufen auf dem Saxofon einen starken Widerpart zu dem ruhig agierenden Davis bot, und brachte auf seiner ständigen musikalischen Suche Einflüsse aus Afrika und Indien mit in seine Musik. Von jener Spielweise, die sich noch auf Harmoniegerüsten bewegte, war Coltrane mit Davis in jene Richtung vorgedrungen, die sich durch die sogenannte modale Spielweise ausdrückte, wo Akkorde mit Leben gefüllt wurden und sich dadurch eine für den Hörer spürbare Atmosphäre des „Entrückten“ öffnete, als sei die Musik manchmal „nicht von dieser Welt“.
So war 1964 das Jahr, in dem Coltrane den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere mit enormer Popularität erreicht hatte und es war Zeit für etwas Neues.
Und dieses neue, dieses „new thing“, läutete er mit dieser Platte ein.
Nachfolgend sollte er den Weg frei machen für kollektive Improvisation und freie Tonalität, verbunden auch mit personellen Umbesetzungen, Coltrane wurde „free“....
„A Love Supreme“ ist ein Gebet, ein persönlicher Ausdruck zu seiner Hinwendung zu Gott, im Austausch zu Drogen und Alkohol, eingespielt innerhalb einer einzigen Aufnahmesession am 9.12.1964 in den „Van Gelder Studios, Englewood Cliffs, New Jersey“.
„A Love Supreme“, das ist eine vierteilige Suite, „Acknowledgement – Resolution – Pursuance – Psalm“.
In dieser Suite trifft sich die Vergangenheit mit der Zukunft, vielleicht Coltrane’s persönliche „crossroads“.
Hier ist der Musiker, der alle seine Erfahrungen, seine technischen Entwicklungen einbringt, auf dem Boden seiner Spiritualität, mit einer Musik, die die Richtung vorgibt, die da noch kommen sollte, und teilweise leider nicht mehr kam
Eingespielt mit seinem „klassischen Quartett“ mit McCoy Tyner , Jimmy Garrison und Elvin Jones wurde es zu einer der meistverkauften Jazzplatten, die insofern auch ein Highlight im Programm seines damaligen Plattenlabels IMPULSE darstellte.
Die Einleitung der Suite hat dieses berühmte Mantra-Thema, dass Coltrane nachher sogar mit seiner Stimme aufnimmt, und das wohl das einzige Mal ist, dass Coltrane „singt“, wenngleich auch immer nur die repetativen Worte „a love supreme“, aber so eindringlich, das es unter die Haut geht.
Herrlich hier diese „uhrwerkartige“ Schlagzeugbegleitung des großartigen Elvin Jones.
Der Bass (Jimmy Garrison) trägt das Thema und es gibt auch ein Solo .
Coltrane spielt sehr einfühlsam und sehr harmonisch.
Im Part Two geht es dann etwas heftiger zu und die Musik nimmt an Fahrt auf ,McCoy Tyner am Piano setzt deutliche Akzente mit seinem kraftvollem Spiel.
Part Three wird mit einem Solo Elvin Jones’ eingeleitet, bevor es heftig und schnell swingend davonprescht mit hervorragenden Solobeiträgen Coltranes und Tyners.
Coltrane setzt hier bereits erste „freie“ Akzente in seinem Spiel und reißt den Zuhörer förmlich mit.
Jones übernimmt mit seinem Solo wieder, dann Garrison , der in den letzten Teil dieses Gebets überleitet:
„Psalm“ das ist schließlich reinste „Meditation“, einfach nur herrlich und schön, so zuversichtlich, so verträumt und verklärt klingt Trane hier, ein perfekter Ausklang für eine der besten Jazzplatten überhaupt..., und man wünscht sich, dass das Stück nie enden möge, so verzaubert und verzückt es.
Eine mittlerweile erschienene „DeLuxe-Edition“ bietet neben der üblichen CD noch eine komplette Live-Version eines Konzertes aus 1965 vom Festival in Antibes, wo die Weichen, die Trane mit der Studioaufnahme stellte, bereits befahren werden, denn diese Version kommt schon einen Tick wilder und freier.
Dazu noch alternative Takes zur Original-CD , wobei auf Part 1 noch Archie Shepp (tenorsax ) und Art Davis (bass ) dazustoßen, Aufnahmen, die einen Tag später aufgenommen, aber auf Coltrane’s Wunsch nicht verwendet wurden, er bevorzugte letztlich die Quartetteinspielung.
Und auch ich meine: nichts geht über das Original, so schön die Zugabe auch sein mag.
Diese Musik hat viele andere Musiker, aus allen Bereichen der Musik, inspiriert, am bekanntesten wohl jene wie Carlos Santana und John McLaughlin, die letzlich zusammen auch eine Version auf ihrem Album „Love, Devotion and Surrender“ veröffentlichten.
Dieses ist Musik, die mich sehr tief berührt und viel Energie beinhaltet, Energie, die man spürt und die man aufnehmen kann.
Musiker:
John Coltrane – tenor saxophone,
McCoy Tyner – piano
Jimmy Garrison – bass
Elvin Jones – drums
Auf den weiteren Einspielungen:
Archie Shepp – tenor saxophone (CD 2, #6-9)
Art Davis – bass (CD 2, #6-9)
Die Titel:
01.Part 1: "Acknowledgement" – 7:42
02.Part 2: "Resolution" – 7:19
03.Part 3: "Pursuance" - 10:42
04. Part 4: "Psalm" – 7:02
und auf der “DeLuxe-Edition” zusätzlich:
01.Introduction by Andre Francis – 1:13
02.Part 1: "Acknowledgement" [Live] – 6:11
03.Part 2: "Resolution" [Live] – 11:36
04.Part 3: "Pursuance" [Live] – 21:30
05.Part 4: "Psalm" [Live] – 8:49
06.: "Resolution" [Alternate take] –7:24
07.: "Resolution" [Breakdown] – 2:13
08.: "Acknowledgement" [Alternate take] – 9:09
09.: "Acknowledgement" [Alternate take] – 9:22
Wolftrane