The Assemble Head In Sunburst Sound - Manzanita
Erneut wird für mich das Thema 'Zeitreise' aufgegriffen, denn auf einer solchen scheine ich mich zu befinden, wenn ich die ersten Takte dieser CD höre - Klänge aus einer Zeit, als es noch keine CDs gab.
Die Band aus San Francisco hat aber offensichtlich auch alles aufgesogen, wenn ich das richtig deute. Da schwirren mir spontan Moby Grape, die psychedelischen Byrds, Strawberry Alarm Clock und alles, was damals so rund um die Bay Area aktiv war, im Kopf herum. Dazu als britische Beigabe die ganz frühen Pink Floyd.
Ja, und angesichts dessen bin ich ganz schnell positiv voreingenommen und muss erst einmal wieder herunterkommen mit der Begeisterung, um einen klaren Kopf für eine möglichst objektive Betrachtung zu erhalten.
Satt orgelnde Fuzz-Gitarren, vorwärts preschendes Schlagzeug, leicht verhallt-verwaschener Gesang, der gar nicht so wichtig zu sein scheint, geht er im Mix doch schon fast unter - das ist im Schnellverfahren das, was ich höre.
Wenn dann bei "(Gone) 'round The Corner" die Gitarre zerrt, kommt mir noch die Band Gun ("Race With The Devil") in den Sinn, um schon im nächsten Moment wieder ein wenig nach Grateful Dead zu klingen. Das ist ein irrer Trip, der meine Blutbahn durchrast, die Gefühle werden entfacht, lösen sich, lassen ganz los und fliegen durch den Kosmos. Das ist so perfekt umgesetzt, dass es erschreckend ist: Ein E-Piano, das klingt, als wäre es aus einem Titel der Seeds ("Pushin' Too Hard") entsprungen, immer mehr öffnet sich der Katalog progressiver Musik der Sixties und offeriert feinste Klangbeispiele - auch The Who bleiben nicht verschont.
Darüber habe ich gar nicht bemerkt, dass mich bereits der vierte Titel umkreist. Ja, eine einheitliche Masse ist dieses Gebräu. Dabei verstehen es die Musiker, die Musik relativ 'weich', also nicht aggressiv, vorzutragen, und genau das ist es wohl, was das treibende Element ausmacht. Hier erinnert sie mich in Teilen an die australischen Church , zum Beispiel sehr stark auf "Green Meadow Slowdown", das auf eine beschauliche Reise mitnimmt, die auf luftigen Wolken gebettet zu sein scheint. 'Entrückt' - das würde die glückselig machenden Harmonien sicher gut und treffend beschreiben.
"Manzanita" ist eine brillante Kombination aus psychedelischem Sound der Sixties mit dem Indie Pop der heutigen Zeit. Dabei ergänzt sich dieses noch um die Lockerheit von Jam-Bands und unter diesem Aspekt wäre es interessant, die Band live zu erleben, um zu hören, ob das dort in langen Stücken auch so ausgestrahlt werden würde.
Für mich ist das ein persönlicher Volltreffer geworden. Interessant ist für alle anderen vielleicht diese Mischung von Elementen aus verschiedenen Epochen und eine individuelle Entdeckungsreise durch die Musikgeschichte - vielleicht als Teil des eigenen Lebens. Handwerklich ist alles solide und sicher keine absolute Meisterleistung, aber wer erwartet das angesichts dieser emotional geprägten Musik auch? Hier heißt es einfach, fallen lassen und mittreiben, wahnwitzige Solovorträge würden da nur stören und so sind es kurze Ausflüge von Orgel und Gitarre, die die Würze in diesem leckeren Klangbrei darstellen.
Die Band:
Jefferson Marshall (guitar, bass instrument, percussion)
Camilla Saufley (vocals, flute, keyboards, bass instrument)
Charlie Saufley (vocals, guitars, tamboura, bass instrument, percussion)
Michael Lardas (drums)
Die Titel:
01:L.A. Sacrifice (4:12)
02:(Gone) 'round The Corner (4:30)
03:Blue Wire (6:42)
04:Sunshine (4:26)
05:Ghost String (3:53)
06:Slithery Thing (3:37)
07:Green Meadow Slowdown (4.39)
08:The Flume (4:35)
09:Low Island Blues (3.57)
http://www.myspace.com/theassembleheadinsunburst
Wolfgang
Erneut wird für mich das Thema 'Zeitreise' aufgegriffen, denn auf einer solchen scheine ich mich zu befinden, wenn ich die ersten Takte dieser CD höre - Klänge aus einer Zeit, als es noch keine CDs gab.
Die Band aus San Francisco hat aber offensichtlich auch alles aufgesogen, wenn ich das richtig deute. Da schwirren mir spontan Moby Grape, die psychedelischen Byrds, Strawberry Alarm Clock und alles, was damals so rund um die Bay Area aktiv war, im Kopf herum. Dazu als britische Beigabe die ganz frühen Pink Floyd.
Ja, und angesichts dessen bin ich ganz schnell positiv voreingenommen und muss erst einmal wieder herunterkommen mit der Begeisterung, um einen klaren Kopf für eine möglichst objektive Betrachtung zu erhalten.
Satt orgelnde Fuzz-Gitarren, vorwärts preschendes Schlagzeug, leicht verhallt-verwaschener Gesang, der gar nicht so wichtig zu sein scheint, geht er im Mix doch schon fast unter - das ist im Schnellverfahren das, was ich höre.
Wenn dann bei "(Gone) 'round The Corner" die Gitarre zerrt, kommt mir noch die Band Gun ("Race With The Devil") in den Sinn, um schon im nächsten Moment wieder ein wenig nach Grateful Dead zu klingen. Das ist ein irrer Trip, der meine Blutbahn durchrast, die Gefühle werden entfacht, lösen sich, lassen ganz los und fliegen durch den Kosmos. Das ist so perfekt umgesetzt, dass es erschreckend ist: Ein E-Piano, das klingt, als wäre es aus einem Titel der Seeds ("Pushin' Too Hard") entsprungen, immer mehr öffnet sich der Katalog progressiver Musik der Sixties und offeriert feinste Klangbeispiele - auch The Who bleiben nicht verschont.
Darüber habe ich gar nicht bemerkt, dass mich bereits der vierte Titel umkreist. Ja, eine einheitliche Masse ist dieses Gebräu. Dabei verstehen es die Musiker, die Musik relativ 'weich', also nicht aggressiv, vorzutragen, und genau das ist es wohl, was das treibende Element ausmacht. Hier erinnert sie mich in Teilen an die australischen Church , zum Beispiel sehr stark auf "Green Meadow Slowdown", das auf eine beschauliche Reise mitnimmt, die auf luftigen Wolken gebettet zu sein scheint. 'Entrückt' - das würde die glückselig machenden Harmonien sicher gut und treffend beschreiben.
"Manzanita" ist eine brillante Kombination aus psychedelischem Sound der Sixties mit dem Indie Pop der heutigen Zeit. Dabei ergänzt sich dieses noch um die Lockerheit von Jam-Bands und unter diesem Aspekt wäre es interessant, die Band live zu erleben, um zu hören, ob das dort in langen Stücken auch so ausgestrahlt werden würde.
Für mich ist das ein persönlicher Volltreffer geworden. Interessant ist für alle anderen vielleicht diese Mischung von Elementen aus verschiedenen Epochen und eine individuelle Entdeckungsreise durch die Musikgeschichte - vielleicht als Teil des eigenen Lebens. Handwerklich ist alles solide und sicher keine absolute Meisterleistung, aber wer erwartet das angesichts dieser emotional geprägten Musik auch? Hier heißt es einfach, fallen lassen und mittreiben, wahnwitzige Solovorträge würden da nur stören und so sind es kurze Ausflüge von Orgel und Gitarre, die die Würze in diesem leckeren Klangbrei darstellen.
Die Band:
Jefferson Marshall (guitar, bass instrument, percussion)
Camilla Saufley (vocals, flute, keyboards, bass instrument)
Charlie Saufley (vocals, guitars, tamboura, bass instrument, percussion)
Michael Lardas (drums)
Die Titel:
01:L.A. Sacrifice (4:12)
02:(Gone) 'round The Corner (4:30)
03:Blue Wire (6:42)
04:Sunshine (4:26)
05:Ghost String (3:53)
06:Slithery Thing (3:37)
07:Green Meadow Slowdown (4.39)
08:The Flume (4:35)
09:Low Island Blues (3.57)
http://www.myspace.com/theassembleheadinsunburst
Wolfgang
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