Herr der Ringe Trilogie - da gehts mir ähnlich wie audioklaus. Hingefiebert auf den ersten Teil, hin und völlig weg und meine Frau konnte mich danach sicher ne halbe Stunde nicht ansprechen (was bei mir die Ewigkeit bedeutet das ich so lange nix sage). Ich war so absolut weggetaucht in diese Welt weil Jackson die Atmosphäre für mich haargenau umgesetzt hat wie ich sie beim Lesen empfand. So gings mir beim zweiten und so gings mir beim dritten Teil.
Und da Jackson den "Hobbit" verfilmt erhoffe ich mir solch ein viertes Erlebnis
Die fabelhafte Welt der Amelie - Ich bin frankophil und dieser herrlich romantisch verrückte Film packt mich immer wieder. Nicht nur dass ich da Paris so sehe wie ich es am liebsten sehe, auch die Art und Weise der filmischen Umsetzung liebe ich durch und durch. Die Zooms in die Bilder, Farbverfremdungen, Phantasien, Realität, ungewöhnliche Kamerafahrten, die Stimme aus dem Off die dir über das Gefühlsleben von Amelie und anderen Personen des Films erzählt etc. und natürlich die Geschichte die mich einfach schon beim ersten Mal berührt hatte. Ganz zu schweigen von der phantastisch schönen Musik von Yann Tiersen, der ebenso einige Stücke da dabei hat wo mir immer und immer die Tränen runterlaufen.
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran - nicht nur ist das Buch ein Kleinod, der Film ist es ebenso. Die Geschichte eines jüdischen Pariser Jungen, dessen Vater sich umbringt und ihn alleine zurückläßt. Der alte arabische Ladenbesitzer (Omar Sharif) den er immer beklaut hat, nimmt sich daraufhin des Jungen an und erklärt ihm das Leben. Wunderbares Statement in Zeiten des religiösen Fanatismus. Ein Film der zu Herzen geht und ebenso zu Tränen rührt.
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde - natürlich die alte Verfilmung von 1959. Der und Die Zeitmaschine waren wohl meine ersten filmischen Begegnungen mit Science-Fiction. Und diese phantasievoll gemachten Filme schlagen noch heute jede Special Effect Orgie die sie einem so heutzutage als Science Fiction andrehen.
Samsara - Das Rad des Lebens - ein tibetischer Film über einen buddhistischen Mönch, der nach langer Askese fernab jeder Zivilisation nun zum Priester geweiht werden soll. Kurz vor diesem Zeitpunkt lernt er ein junges Mädchen kennen, verliebt sich und will daraufhin "erst das Leben kennenlernen" bevor er dem weltlichen lebewohl sagen will.
Er heiratet sie, gründet eine Familie, wird Bauer und hat scheinbar sein Glück gefunden. Doch es kommt der Tag an dem er sich in eine junge Erntehelferin verguckt, eine Affäre mit ihr beginnt und damit seine Familie zerstört. Diese Affäre die ihm nicht wirklich etwas bedeutet endet natürlich und hinterläßt ihn mit innerer Leere. Daraufhin flüchtet er zu seinem alten Meister und möchte nun doch zum Priester geweiht werden, wird von ihm aber abgewiesen da er nun weiter denn je weg ist vom Weg des Geistlichen. Seine Leere vergrößert sich und er versucht den Kontakt zu seiner Frau, die ihn verlassen hat, wieder aufzunehmen. Diese ist jedoch wesentlich klüger als er und läßt ihn in einer letzten Szene des Films mit einem freundlich, doch traurigem Lächeln zurück, denn sie weiß das er auch nie mehr richtig bei ihr sein wird.
Ein überwältigender Film für mich. Unglaublich schöne Bilder der tibetanischen Bergwelt in intensivsten Farben. Dazu diese so lebenskluge Geschichte die einen noch lange zurückläßt mit den Gedanken darüber, was man im Leben wirklich will und wirklich braucht. Wer sich immer nur seinen Impulsen hingibt treibt durchs Leben und hat am Ende vielleicht gar nichts mehr, nicht einmal sich selbst. Für mich auch ein Statement zu Süchten überhaupt, ohne dass das Thema hier dabei ist.
Before Sunrise / Before Sunset - Mein definitiv liebster Liebesfilm in bisher 2 Teilen. Celine und Jesse, eine junge Französin und ein junger Amerikaner treffen sich im Zug von Budapest nach Paris, plaudern und flirten miteinander, finden sich sympathisch und steigen beide spontan in Wien aus. Er muß einen Flug nach USA von Wien erwischen, sie wollte heim nach Paris. Sie verbringen einen ganzen Tag in Wien und erzählen sich gegenseitig über ihr Leben, ihre Gefühle, ihre Träume, Wünsche, Ängste. Wollen möglichst viel in diesen Tag unterbringen, denn es ist ja evtl. ihr einziger Tag. Der Zuschauer spürt aber immer mehr, wie die beiden auch, dass diese zwei füreinander gemacht sind, das aus Sympathie Verliebtheit wird, Liebe werden könnte. Und so bangt man mit, verfolgt ihr Kennenlernen und erlebt wie sie sich am Ende trennen und sich versprechen sich genau in einem Jahr am selben Tag wieder am Wiener Hauptbahnhof zu treffen.
9 Jahre später beginnt der zweite Film. Jesse ist inzwischen ein Buchautor geworden, hatte eine Lesung und Autogrammstunde in einer Pariser Buchhandlung. Plötzlich steht Celine vor ihm. Sie hatte von der Lesung erfahren und wollte sehen wie es ihm geht. Er wirft sein Programm über den Haufen um den Resttag wieder mit ihr zu verbringen. Und hier beginnt der Film für mich wirklich groß zu werden (und man bedenke es ist tatsächlich ein US Film). Im typischen US-Kino würden sie sich jetzt aufeinander stürzen, begeistert wie eh und je und alles wäre in Butter. Nicht so hier. Sie fremdeln, fühlen sich angezogen voneinander und hegen doch jeder Groll gegen den anderen. Denn sie haben sich eben nicht getroffen in Wien vor 8 Jahren. Wie aus dieser Ambivalenz ihrer Gefühle dann nach vielen Gesprächen die Gefühle füreinander sich wieder herausschälen, wie sie ihr Leben bisher verbracht haben, wie sie sich ihrer großen Angst vor diesen Gefühlen nähern und wie es ausgeht müßt ihr dann selbst gucken.
Der schönste, weil realistischste Film über Liebe den ich kenne. Hier ist nix Kitsch, hier ist viel Angst, viel Hoffen, viele Wünsche und viele Hürden des Lebens die so oft zwischen dem was wir wollen und dem was wir bekommen stehen. Und wer zwischen den Zeilen hören und denken kann wird auch verstehen was die beiden falsch gemacht haben und wird vielleicht ein kleines Echo aus seinem eigenen Leben verspüren.
All diese Filme waren sofort ohne großes Nachdenken da. Wenn mir weitere einfallen gibts Nachschlag.
Jerry