Das erste mal, dass ich was über ein Miles-Album schreibe, wird langsam auch Zeit. Für mich ist es schon merkwürdig, dass die Scheibe selten bis garnicht erwähnt wird, wenn man von den Großtaten des Meisters berichtet :? , da ich finde, dass hier ein sehr schönes Dokument für den wechsel vom klassischen Jazz-Sound hin zum Fusion vorliegt.
[rainbow]Miles In The Sky[/rainbow] wurd Anfang '68 in den Columbia Studios in New York eingespielt, genauer am 16.1. und vom 15-17.5.. Es handelt sich hierbei um das fünfte und letzte Album des zweiten Quintets. Das Personal ist ja einfach über jeden Zweifel erhaben, die Namen spar ich mir hier vorerst mal, stehen ja nochmal etwas weiter unten ;)
Bei den Aufnahmen kamen erstmals elektrische Versionen einiger Instrumente zum Einsatz, speziell Bass, Piano und Gitarre, die Vorboten für die folgenden Highlights. Trotz der Tatsache, dass die Platte kurz nach den letzten Aufnahmen veröffentlich wurde, kann man sehr gut erkennen, welchen Unterschied es schon in diesen 5 Monaten in der Herangehensweise von Davis gab, vom akustischen Jazz hin zum Fusion. Zu verdanken hat man dies mit Sicherheit auch Betty Mabry, einem jungen Model, welches Davis komplett den Kopf verdrehte und ihm Sly And The Family Stone, James Brown und Jimi Hendrix näher brachte. Die im September '68 geschlossene Ehe hielt zwar nur ein Jahr, aber es war ein entscheidender Impuls für die Kreativität und Evolution von Davis und seinem Sound.
Stuff, am letzten Tag aufgenommen, ist vielleicht der stärkste Hinweis für den weiteren Weg in der musikalischen Entwicklung der Jazz-Ikone. Hier gehts atmosphärisch los, Bläser und Fender Rhodes Piano harmonieren gut, der Rhythmus lässt einen vor sich hin treiben.
Paraphernalia wurde am 16.1.1968 mit George Benson als Gast an der E-Gitarre aufgenommen, ist bis auf die Instrumentierung noch ein eher konservatis gehaltenes Stück. Es ist das einzige Stück des Albums, welches auch Live gespielt wurde. Das Tempo geht gut ab, Williams streut immer wieder den ein oder anderen Wirbel ein. Die Solos der einzelnen Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt, jeder bekommt seine Bühne ohne dass der Fluss des Songs verloren geht.
Black Comedy und Country Son vom 15 und 16 Mai sind 2 der letzten Stücke von Mr. Davis im klassischen Quintet-Format. Bei Black Comedy wird alles von einem freien Rhythmus getragen, an welchem sich die Band orientiert und die Solos anlehnt. Der Spannungsbogen wird meiner Meinung nach einfach sehr gut gehalten und es zeigen sich hier einfach die Stärken dieser Formation.
Country Son ist eine Fortsetzung davon, da hier die Ordnung immer wieder zu zerfließen scheint. Chaotische Solos und Pausen lösen sich hier gekonnt ab.
Insgesamt finde ich, dass man in dieser Platte sogar ein Spiegelbild dessen sehen kann, was in der Gesellschaft vorging :arrow: pure Veränderung.
Für mich ein absoluter Knaller und vielleicht sogar das meistgespielte Album von Miles in meiner Sammlung. Zudem liebe ich das Cover. Leider sind
dank Columbia keine ordentlichen Hörproben möglich...
Band
Miles Davis — Trumpet
Wayne Shorter — Tenor Saxophone
Herbie Hancock — Piano, Electric piano on "Stuff"
George Benson — Electric Guitar on "Paraphernalia"
Ron Carter — Bass, Electric Bass on "Stuff"
Tony Williams — Drums
Album
1. - "Stuff" (Miles Davis) -- 17:03
2. - "Paraphernalia" (Wayne Shorter) -- 12:42
3. - "Black Comedy" (Tony Williams) -- 7:31
4. - "Country Son" (Davis) -- 13:56
Bonüsse auf dem 98er Reissue
5. - "Black Comedy [Alternate Take]" (Williams) -- 6:26
6. - "Country Son [Alternate Take]" (Davis) -- 14:38
[rainbow]Miles In The Sky[/rainbow] wurd Anfang '68 in den Columbia Studios in New York eingespielt, genauer am 16.1. und vom 15-17.5.. Es handelt sich hierbei um das fünfte und letzte Album des zweiten Quintets. Das Personal ist ja einfach über jeden Zweifel erhaben, die Namen spar ich mir hier vorerst mal, stehen ja nochmal etwas weiter unten ;)
Bei den Aufnahmen kamen erstmals elektrische Versionen einiger Instrumente zum Einsatz, speziell Bass, Piano und Gitarre, die Vorboten für die folgenden Highlights. Trotz der Tatsache, dass die Platte kurz nach den letzten Aufnahmen veröffentlich wurde, kann man sehr gut erkennen, welchen Unterschied es schon in diesen 5 Monaten in der Herangehensweise von Davis gab, vom akustischen Jazz hin zum Fusion. Zu verdanken hat man dies mit Sicherheit auch Betty Mabry, einem jungen Model, welches Davis komplett den Kopf verdrehte und ihm Sly And The Family Stone, James Brown und Jimi Hendrix näher brachte. Die im September '68 geschlossene Ehe hielt zwar nur ein Jahr, aber es war ein entscheidender Impuls für die Kreativität und Evolution von Davis und seinem Sound.
Stuff, am letzten Tag aufgenommen, ist vielleicht der stärkste Hinweis für den weiteren Weg in der musikalischen Entwicklung der Jazz-Ikone. Hier gehts atmosphärisch los, Bläser und Fender Rhodes Piano harmonieren gut, der Rhythmus lässt einen vor sich hin treiben.
Paraphernalia wurde am 16.1.1968 mit George Benson als Gast an der E-Gitarre aufgenommen, ist bis auf die Instrumentierung noch ein eher konservatis gehaltenes Stück. Es ist das einzige Stück des Albums, welches auch Live gespielt wurde. Das Tempo geht gut ab, Williams streut immer wieder den ein oder anderen Wirbel ein. Die Solos der einzelnen Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt, jeder bekommt seine Bühne ohne dass der Fluss des Songs verloren geht.
Black Comedy und Country Son vom 15 und 16 Mai sind 2 der letzten Stücke von Mr. Davis im klassischen Quintet-Format. Bei Black Comedy wird alles von einem freien Rhythmus getragen, an welchem sich die Band orientiert und die Solos anlehnt. Der Spannungsbogen wird meiner Meinung nach einfach sehr gut gehalten und es zeigen sich hier einfach die Stärken dieser Formation.
Country Son ist eine Fortsetzung davon, da hier die Ordnung immer wieder zu zerfließen scheint. Chaotische Solos und Pausen lösen sich hier gekonnt ab.
Insgesamt finde ich, dass man in dieser Platte sogar ein Spiegelbild dessen sehen kann, was in der Gesellschaft vorging :arrow: pure Veränderung.
Für mich ein absoluter Knaller und vielleicht sogar das meistgespielte Album von Miles in meiner Sammlung. Zudem liebe ich das Cover. Leider sind
dank Columbia keine ordentlichen Hörproben möglich...
Band
Miles Davis — Trumpet
Wayne Shorter — Tenor Saxophone
Herbie Hancock — Piano, Electric piano on "Stuff"
George Benson — Electric Guitar on "Paraphernalia"
Ron Carter — Bass, Electric Bass on "Stuff"
Tony Williams — Drums
Album
1. - "Stuff" (Miles Davis) -- 17:03
2. - "Paraphernalia" (Wayne Shorter) -- 12:42
3. - "Black Comedy" (Tony Williams) -- 7:31
4. - "Country Son" (Davis) -- 13:56
Bonüsse auf dem 98er Reissue
5. - "Black Comedy [Alternate Take]" (Williams) -- 6:26
6. - "Country Son [Alternate Take]" (Davis) -- 14:38