Hannibal Marvin Peterson

Die Kraft der Trompete!

 
firebyrd
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Hannibal Marvin Peterson

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Gepostet: 24.10.2006 - 12:29 Uhr  ·  #1
Hannibal Marvin Peterson

Einer der kraftvollsten und kreativsten Trompetenspielern des modernen Jazz.
Vom Stil her oft mit Don Cherry verglichen, ist Peterson jedoch der bessere Techniker, der kraftvollere Bläser, mit sehr starkem Ausdruck.

Am 11.11.1948 wurde Marvin Peterson geboren.
Als Jugendlicher erlernte er das Spielen auf dem Kornett und Schlagzeug.

Im Jahre 1970 tauchte er in der Jazzszene New Yorks auf und tourte zunächst mit Rahsaan Roland Kirk. Weitere Stationen waren Gil Evans und Pharoah Sanders, wo er auch auf einigen Platten zu hören ist.

Die ersten Tondokumente finden sich auf Einspielungen von Elvin Jones (1968 – Live at the Village Vanguard),Roy Haynes (1970 – Equipoise), Gil Evans (1971 – Where Flamingos Fly), Pharoah Sanders (1971 – Live at the East , Black Unity und Village of the Pharoahs).

1974 dann die erste Soloveröffentlichung , die auf dem kleinen SUNRISE – Label veröffentlichte (und gottlob letztes Jahr wiederveröffentlichte) Platte „Children of the fire“. Mit diesem , seinem Sunrise Orchestra, brachte er auch ein Novum in den modernen Jazz, die Hinzunahme einer Cellisten, Deidre Murrray. Die Musik Petersons war nahe am freien Jazz, gleichwohl er einer derjenigen war, die die Tradition nie verleugneten.

Weitere wichtige Einspielungen erfolgten für MPS (leider auch noch nicht auf CD erhältlich) und für das Münchener ENJA-Label, hier hervorzuheben die fantastische Veröffentlichung, „The angels of Atlanta“, sowie für INNER CITY.

Hannibal Marvin Peterson’s Musik atmet den Geist John Coltranes, wir hören Spuren des Spirituals.
Neben dem Einsatz des Cellos kommen immer wieder Instrumente wie der japanische Koto, afrikanische Perkussion und Gospelchöre zum Einsatz.

Eine unglaubliche vielseitige und vielschichtige, inhaltvolle Musik ist das!

Nach einer schweren, eigentlich unheilbaren Erkrankung entschloß sich Hannibal, in die Heimat seiner Vorfahren zurückzukehren, nach Afrika. Dort suchte er sein „Heimatdorf“ auf und begab sich in die Hände dortiger Medizinmänner. Und was niemand mehr für möglich gehalten hatte, er kehrte geheilt in die USA zurück, jetzt als Hannibal Lokumbe.

Im Jahre 1995 kam es zur Aufführung seines Monumentalwerkes, „African Portraits“, eine Reise durch die entbehrungsreiche Geschichte seines Volkes von Afrika in die Sklaverei bis hin zur Befreiung und Jetztzeit. Ein großartiges Werk, dieses Oratorium, das von TELDEC auf Platte veröffentlicht wurde.

Wir hören hier beginnend von afrikanischen Klängen die ganze Geschichte der Sklaverei, musikalisch untermalt durch Trommler, Gospelgesänge und Bluessänger sowie Hannibal selbst mit seiner Band.

Die großartige Gospelsängerin Jevetta Steele ist dabei (ergreifend ihr Beitrag – Gänsehaut pur!) und der Bluessänger David „Honeyboy“ Edwards.

Diskografie:

Children of the fire (1974)
Hannibal & The Sunrise Orchestra (1975)
Live in Lausanne (1976)
Hannibal in Berlin (1977)
Hannibal in Antibes (1977)
The Light (1978)
Naima (1978)
Tribute (1979)
The Angels of Atlanta (1981)
Poem Song (1981)
Visions of a new world (1989)
Kiss on the bridge (1990)
Crossings (1990)
One with the wind (1993)
African Portraits (1995)

Musiker wie Hannibal sind es, die das Jazzgeschehen bunt und lebendig halten, und ich wünschte mir, er ware präsenter und die alten Platten endlich wieder erhältlich!

Wolfgang
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Betreff:

Re: Hannibal Marvin Peterson

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Gepostet: 24.10.2006 - 14:48 Uhr  ·  #2
Da machst mich mal wieder auf nen interessanten Herrn aufmerksam. Black Unity und Village of the Pharoahs hab ich, Live in the East ist ja schier nicht aufzutreiben, aber von Peterson selbst hab ich noch nix. Werde mal die Children of fire suchen.

Jerry
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