Musikzeitungen: die englischen Weeklies

 
badger
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Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 10:26 Uhr  ·  #1
schon lange wollte ich etwas zum thema musikzeitungen schreiben
und da ich jetzt seit vielen wochen mitten zwischen stapeln von hunderten,
ja vielleicht tausenden von magazinen sitze und mit allergrößtem
vergnügen durch die seiten blättere und erinnerungen wach werden lasse,
ist der übliche ausschweifende artikel dabei herausgekommen.

als ich anfing, mich für rockmusik (die damals 'beat' hieß) zu
interessieren, gab es noch keinerlei literatur zum thema. 1964/65
brauchte man in keinem zeitungsladen nachzufragen; es gab nichts.
keinerlei information irgendwelcher art;
und wahrscheinlich hätten die erwachsenen es auch nicht toleriert, wenn
über das 'urwaldgeschrei' fachlich berichtet worden wäre.

erst 1966 fand ich zum ersten mal eine ausgabe des Muziek Express,
damals noch auf niederländisch geschrieben und nicht immer leicht zu
verstehen.
es wurden u.a. viele niederländische bands vorgestellt, die uns oft nicht
viel sagten, wir gingen ja zunächst davon aus, daß unsere mucke
unbedingt aus England zu kommen hatte.
etwas später wurde eine deutsche ausgabe Musik Express verlegt.

und dieses holländische monatsblatt war schon alles, was im deutsch-
sprachigen raum zu kriegen war. ab ca. 1968 kam noch die Pop hinzu;
trotz des blöden namens wurden dort (fast) keine herkömmlichen
popbands beschrieben, sondern hauptsächlich progressive bands (wobei
der begriff 'progressive' um 1968 ganz anders belegt war als heute).
aber auch die Pop kam nicht aus deutschland, sondern aus der Schweiz.

in bezug auf rock-magazine lebten wir sehr in der diaspora.

da waren die engländer schon sehr viel anders bestückt. sie hatten nicht
nur monatsmagazine, sondern wochenzeitungen(!), und zwar bis zu
SECHS stück gleichzeitig ! zur besten zeit setzten
die 'weeklies' ca. 1,2 mio ausgaben ab!

nummer eins war der Melody Maker, schon 1926 als fachblatt für
musiker gegründet. als ich 1967 meine erste ausgabe kaufte, war der MM
zwischen 80-120 seiten stark. der haupteil war der rockmusik gewidmet;
außerdem gab es kategorien für jazz, folk und blues; sogar für
instrumente und anlagen war noch platz.
der MM glänzte nicht nur mit vorstellungen von bands und interviews,
genauso gut und wichtig waren die absolut aktuellen nachrichten und
hintergrundinformationen in denen auch das umfeld genau dargestellt
wurden.
man erfuhr auch etwas über das entstehen der musikszene und
das 'innere' der plattenfirmen; dazu wurden clubs und studios vorgestellt.
das war eine ebenso umfassende, wie seriöse berichterstattung;
vor allem auch absol expertise, trotzdem aber immer umgänglich, locker
und oft humorvoll. seichtes geschwafel las man nur selten.



neben dem MM war der 1952 gegründete New Musical Express wichtig;
von der journalistischen qualität lag man gleichauf, allerdings schlug der
NME in späteren jahren gerne einen etwas elitären und sarkastischen ton
an.



ab 1970 kam noch die Sounds hinzu (keine verwandtschaft zum deutschen
mag), die gerne hardrock untersstützte und später entscheidenden
einfluss bei der verbereitung von u.a. Southern Rock, Punk und New
Wave haben sollte.

von nicht ganz so hoher qualität waren weitere wochenzeitungen wie Disk;
Musik Week oder Musik Echo (es gab noch ein, zwei mehr und ich bin mir
bei den titeln nicht mehr ganz sicher). einige dieser zeitungen fusionierten
später.

Ab diesem sommer 1967 sollten mich meine regelmäßigen englische
wochenzeitung fast 3 jahrzehnte begleiten und ein so unverzichtbarer
bestandteil werden, das ich 'ohne' sie entzugserscheinungen bekam.

meine gesamte musikalische 'erziehung' fußt auf diesen weeklies, sie sind
bis heute meine Darwinschen Evolutionsgesetze.

man muß verstehen, daß es nichts vergleichbares gab und (soweit unsere
republik betroffen ist) bis heute nicht gibt.
wärend deutsche magazine bestenfalls re-agieren konnten, haben die
englischen weeklies agiert; sie haben selbsttätig szenen geschaffen, neue
bands aufgebaut und strömungen bestimmt. nicht die plattenfirmen haben
den zeitungen diktiert, was denn nun zu laufen habe, sondern die weeklies
gaben den plattenfirmen den takt vor.

sie entwickelten begriffe und fach- oder genre-bezeichnungen, die in der
ganzen welt übernommen (manchmal leider auch nur nachgeplappert)
wurden, oftmals ohne daß die begriffe verstanden waren
(siehe 'progressive').
ganze musikrichtungen, wie z.b. British Blues Boom, punk oder Oi wurden
von den weeklies konzipiert.
so hat z.b. Gary Bushel von Sounds die Oi-bewegung völlig im alleingang
aufgestellt. 'Oi' war sein wort und er hat sich die dazu passenden
bands ausgesucht, bzw. ihre gründung veranlaßt!


und natürlich sprachen die weeklies nicht nur zufällig die gleiche sprache,
wie die musiker, die journalisten dort hatten auch die gleiche denk- und
ansichtsweise, hatten die gleiche mentalität und instinkte. sie wußten,
was unter 'Rock' oder 'Rock'n'Roll' zu verstehen war und was da nun
absolut nicht hineingehörte. sie mußten nichts übersetzen und nicht
hinterfragen, was schon bestandteil ihrer eigenen kultur war
(übrigens spielten viele journalisten selbst in kleinen bands).

völlig undenkbar, daß ein deutsches magazin eine solche kraft und
wirkung hätte aufbringen könnte.

die weeklies waren immer ganz vorne dabei, wenn irgend etwas neues
auftauchte; wo irgend nötig halfen sie bei der entwicklung; steuerten diese
auch in ihrem sinne. mehr als zwei jahrzehnte galt, das eine rockband nur
dann erfolg haben kann, wenn sie die unterstützung der britischen
weeklies hat.

da wurde pausenlos nach neuen bands gesucht und immer wieder kam es
vor, daß statt Led Zeppelin oder Bob Dylan eine gruppe auf dem titelblatt
war, die noch nicht mal eine platte herausgebracht hatte! aber in 99%
dieser fälle waren sie bald in der ganzen welt bekannt.

oder punk: der begann für die weeklies genau 1973, als die New York
Dolls zum 2. mal in London waren (den ersten besuch hatte man
ignoriert).
bis dato war der begriff ein übles schimpfwort gewesen, jetzt diente er für
eine neue szene!
anschließend schrieb der MM 3 jahre lang über hunderte von ähnlichen
bands aus der new yorker szene; obwohl damit überhaupt kein geld zu
verdienen war, denn eine menge dieser bands sollten nie eine einzige
platte aufnehmen. keine deutsche zeitung hätte sich das leisten können
(schon finanziell nicht); die waren ja völlig abhängig von den von der
industrie gerade gepushten gruppen. aber ein MM betrieb eben field-
studies; die waren tag und nacht am puls der geschichte.




man muß sich an all die vielen hervorragenden journalisten erinnern,
deren meinung und kritik von höchstem belang für uns fans waren.
wenn z.b. ein Chris Welch eine platte lobte, dann lobten sie auch alle
anderen maßgeblichen journalisten und weil dieses lob meistens auch
richtig begründet wurde (durch erklärungen und beispiele), war das dann
eine scheibe, die wir unbesehen haben mußten (es sei denn, die
betreffende musikrichtung war nun überhaupt nicht unser stil).

andererseits, wenn Chris Welch sagte, die platte sei müll, dann
WAR sie müll; dann fiel sie bei allen anderen schreibern
und djs durch.
mit anderen worten: die zustimmung oder ablehnung der fachjournalisten
war ein gütesigel, dem wir ziemlich blind vertrauten.

natürlich haben die sich manchmal vertan, aber eben nur manchmal.

jedenfalls waren die wirklich guten schreiber absolute stars, der namen
uns alte lesern heute noch sehr geläufig sind.

alle wußten, wie wichtig die weeklies waren. egal ob du bei einem PR oder
AR-mann ins büro kamst, da lagen immer NME, Sounds, MM auf dem
tisch; und die hielt man dir unter die nase, wenn du einen artikel über
eine band dieser plattenfirma zu schreiben hattest: das war eine bessere
und glaubwürdigere informationsquelle, als die pressetexte (der
sogenannte 'Blurb'), die übrigens auch manchmal von schreibern von
NME, Sounds oder MM verfaßt worden waren....

auch bei den veranstaltern, booking agents oder radio-leuten;
niemand konnte ohne die weeklies existieren.

meine damaligen freunde und ich konnten das auch nicht und obwohl es
z.b. in bonn nur 2 verkaufstellen gab, mußte einmal in der woche ein blatt
erworben werden; später hat man dann aboniert.
wir teilten uns so auf, daß die einen den MM und andere NME oder Sounds
kauften.

man fuhr ja bei jeder gelengenheit nach london und mußte deshalb immer
auf dem laufenden sein über geile neue bands in angesagten clubs und
über die schärfsten neuen scheiben.

so war ich also jahrzehntelang bei jeder entwicklung dabei; woche für
woche.
hab gelesen, wie aus vorankündigungen und gerüchten tatsachen wurden,
wie sich bands und musiker und stile veränderten, wie neues aufkam und
langsam zu altem wurde.
vielleicht kann man da verstehen, daß ich schon mal fuchsteufelswild
werden kann, wenn im nachhinein geschichte verfälscht und begriffe
zweckentfremdet werden.
was z.b. Southern Rock ist, ich weiß es schon deshalb noch genau,
weil immer noch der artikel aus dem MM im haus ist, in dem der begriff
zum allerersten mal (hier in europa) verwendet wurde, 1973!
also erzähl mir nichts anderes.

die weeklies bestimmten lange zeit die musikszene nicht nur in europa.
noch bis zu beginn der 80er schafften sie es, woche für woche völlig neue
und dennoch sensationelle gruppen aufzutreiben und bekannt zu machen.

aber irgendwann, das ist wie beim untergang des british empire, hat
man wohl den nächsten dampfer verpaßt.
ungefähr um 1985 herum war ein erstes nachlassen festzustellen. die
musik war amerikanischer geworden, z.b. durch den aufkommenden 60s-
psych-sammelboom und der daraus resultierenden neo-garagen-szene.

dafür hatten die briten kaum ein pendant. auch hardcore, americana oder
grunge konnten sie nicht recht bedienen. ihre eigenen bands wurden
immer bedeutungsloser; unter meinen freunden verloren die weeklies
langsam den glorienschein; sie waren nicht mehr die unfehlbaren
experten und außerdem hatten sich viele der alten journalisten-asse längst verabschiedet.
die neuen rotzlöffel überzeugten uns nicht, sie waren jünger als wir und
konnten uns somit nichts mehr erzählen. auch ließ ihr stil zu wünschen
übrig und irgendwie waren wir es satt, den10000. hype und das 10000.
interview mit den irgendwie immer gleich gearteten fragen zu lesen.

der niedergang kam natürlich allmählich. bis in die 90er gab es für mich
immer noch keine woche ohne MM, Sounds oder NME. aber dann ließ
man mal die ein oder andere ausgabe aus..., naja, ihr wißt. wie das endet.

Sounds wurde irgendwann eingestellt, NME und MM fusionierten, haben
aber heute keine bedeutung mehr für uns alte hasen.

die wochenzeitungen sind passe.
aber da wären noch monatsmagazine.

ein nächstes thema.
nobbygard
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 10:53 Uhr  ·  #2
Geil, Jürgen, ich hatte zwar nie eine abonniert, bekam aber ab und zu ein Exemplar von meiner Brieffreundin aus Essex zugeschickt und wenn ich mal irgendwo im Zeitschriftenhandel eine erwischte habe ich sie auch gekauft. Ich bin sicher nie so akribisch gewesen wie Du, aber auch für mich hatten die Weeklies eine ähnliche Bedeutung.

Ende der 60er schickte mir mein Kumpel Brian aus Berkeley Untergrundpostillen rund um's Filmore West, er hat da auch eine Zeitlang gearbeitet (Lightshows).

Leider sind die Sachen alle verschwunden, wenn ich sie heute noch hätte, wären da sicher einige gute Sammlerexemplare zwischen - wot schells

Toller Bericht - bitte mehr!

Nobby
Mr. Upduff
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 20:44 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von badger

...
nummer eins war der Melody Maker, schon 1926 :shock: als fachblatt für
musiker gegründet.
...

So baff wie ich das vernommen habe, so straff hier die MM-Historie:

risou
 
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 21:34 Uhr  ·  #4
Absoluter toller Bericht mit reichlich Fakten und vielen neuen Erkenntnissen (für mich jedenfalls).
Damals in der Sowjetzone gab es...ach vergiss es!
Trurl
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 22:31 Uhr  ·  #5
schöner Bericht,

ich habe es nur zu einer Sammlung der deutschen Sounds und Musik Express gebracht, später kam dann noch das Fachblatt Musikmagazin hinzu. Davon dürfte noch einiges im Keller liegen.

trurl
badger
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 23:20 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Mr. Upduff
Zitat geschrieben von badger

...
nummer eins war der Melody Maker, schon 1926 :shock: als fachblatt für
musiker gegründet.
...

So baff wie ich das vernommen habe, so straff hier die MM-Historie:



ich hab tatsächlich mehr als ein dutzend (vergebliche) versuche unter-
nommen, die obige abbildung in meinen bericht zu kopieren. bei mir hats
leider nicht funktioniert.

jedenfalls kann man bestimmt gut nachvollziehen, warum der MM ein
ganz anderes kaliber hatte, als alles, was uns hier national angeboten
wurde. die haben nicht reagiert, sondern agiert; die schreiben nicht den
plattenfirmen nach dem mund (bzw. nach dem portemonaie), sondern
bestimmten selber die richtung. und das mehr als 7 jahrzehnte (!) bis
dann doch das ende kam.
und für NME und Sounds gilt ähnliches.
badger
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 03.02.2012 - 23:21 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Mr. Upduff
Zitat geschrieben von badger

...
nummer eins war der Melody Maker, schon 1926 :shock: als fachblatt für
musiker gegründet.
...

So baff wie ich das vernommen habe, so straff hier die MM-Historie:



ich hab tatsächlich mehr als ein dutzend (vergebliche) versuche unter-
nommen, die obige abbildung in meinen bericht zu kopieren. bei mir hats
leider nicht funktioniert.

jedenfalls kann man bestimmt gut nachvollziehen, warum der MM ein
ganz anderes kaliber hatte, als alles, was uns hier national angeboten
wurde. die haben nicht reagiert, sondern agiert; die schreiben nicht den
plattenfirmen nach dem mund (bzw. nach dem portemonaie), sondern
bestimmten selber die richtung. und das mehr als 7 jahrzehnte (!) bis
dann doch das ende kam.
und für NME und Sounds gilt ähnliches.
Mr. Upduff
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

 · 
Gepostet: 04.02.2012 - 20:24 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von badger
Zitat geschrieben von Mr. Upduff
Zitat geschrieben von badger

...
nummer eins war der Melody Maker, schon 1926 :shock: als fachblatt für
musiker gegründet.
...

So baff wie ich das vernommen habe, so straff hier die MM-Historie:



ich hab tatsächlich mehr als ein dutzend (vergebliche) versuche unter-
nommen, die obige abbildung in meinen bericht zu kopieren. bei mir hats
leider nicht funktioniert.

jedenfalls kann man bestimmt gut nachvollziehen, warum der MM ein
ganz anderes kaliber hatte, als alles, was uns hier national angeboten
wurde. die haben nicht reagiert, sondern agiert; die schreiben nicht den
plattenfirmen nach dem mund (bzw. nach dem portemonaie), sondern
bestimmten selber die richtung. und das mehr als 7 jahrzehnte (!) bis
dann doch das ende kam.
und für NME und Sounds gilt ähnliches.

...dafür ist sie nun doppeltgemoppelt worden...und dreifachgemoppelt wird`s nun noch mal zitiert...
badger
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 05.02.2012 - 12:49 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Mr. Upduff
[...dafür ist sie nun doppeltgemoppelt worden...und dreifachgemoppelt wird`s nun noch mal zitiert...


jedenfalls danke für die hilfe.

an die abgebildeten ausgaben von 1969 und 1974 kann ich mich noch
erinnern.

aber um 1977 war ich schon auf die Sounds umgestiegen, weil die mir
noch einen klitzekleinen zacken näher an der basis schienen.

das MM titelbild von 1974 sehe ich zu einem zeitpunkt, von ich gerade in
der aktuellen Shindig! einen fetten bericht über Mott The Hoople lese,
auch mit sehr guten photos; aber die info im MM wäre mir trotzdem
lieber, weil zeitnäher und stimmungsintensiver.
YETI
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 05.02.2012 - 20:23 Uhr  ·  #10
äußerst delikater Review, Badger! :daumen:
In den 90ern habe ich oft, als es noch das Prinz Medienhaus in Mannheim gab, in diesen Zeitschriften gewühlt.
Allerdings war mir das irgendwie zu Lifestyle- und Hype-geprägt.
Dieses dämliche Oasis vs. Blur-Zeug und jede Woche wurde eine andere neue Band hochgejubelt die die Rockmusik revolutionieren würde.
Da war/ist mir der lahmarschige deutsche Rolling Stone lieber, auch wenn mir klar ist, dass die Informationen hier nur gefiltert ankommen.
Kein Zweifel, die Rock-Hauptstädte heißen London, New York, Los Angeles früher noch San Francisco, nicht Berlin oder Stuttgart.
Sicher trägt auch der schnelle Musikjournalismus einiges zur Mystifizierung der Rockkultur bei, da sollte man schon differenzieren.
Aber früher war sicher auch das ganz anders!
badger
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 06.02.2012 - 12:40 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von YETI
äußerst delikater Review, Badger! :daumen:
In den 90ern habe ich oft, als es noch das Prinz Medienhaus in Mannheim gab, in diesen Zeitschriften gewühlt.
Allerdings war mir das irgendwie zu Lifestyle- und Hype-geprägt.
Dieses dämliche Oasis vs. Blur-Zeug und jede Woche wurde eine andere neue Band hochgejubelt die die Rockmusik revolutionieren würde.


ja, in den 90ern hatte die qualität schon erheblich nachgelassen und die
jeweils groß angepriesenen neuen sensationen waren kaum der rede
wert.
die damals neuen leser haben sicherlich nicht für möglich gehalten, daß
die qualität der weeklies einmal viel besser war.
vielleicht sollte man einmal eine alte ausgabe bei ebay kaufen, um den
unterschied festzustellen.
Tom Cody
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Re: Musikzeitungen: die englischen Weeklies

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Gepostet: 06.02.2012 - 19:38 Uhr  ·  #12
Da sind Dir ja mal wieder interessante Worte aus der Feder geschlüpft. Kompliment!

Diese englischen "Newspapers" kannte ich nun rein gar nicht. Bin mit den hier erhältlichen "Pop", "Popfoto", "Musikexpress" und auch den "Sounds" aufgewachsen. Klar, die Pop und die Popfoto wegen der schönen "Wandtapeten". Im Musikexpress gab es dann Infos zu den für mich interessanten Bands. Zwar auch nicht in Hülle und Fülle, aber damals hat es gereicht. Die Sounds habe ich nur gelegentlich gekauft. Wenn, dann mußte schon wirklich eine interessante Story drin gewesen sein. Geld war ja auch nicht im Überfluß vorhanden!
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