Kansas

 
Rainer The Mage
 
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Kansas

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Gepostet: 26.01.2012 - 19:42 Uhr  ·  #1
Zeit für eine weitere wichtige Gruppe.

1970 musizierten Dave Hope (Bass), Phil Ehart (Drums, Percussion) und Kerry Livgren (Guitar, Keyboard, Synthesizer) gemeinsam in ihrer Heimatstadt Topeka, Kansas. Steve Walsh (Vocals, Keyboard, Synthesizer, Percussion) aus St. Joseph, Missouri stieß zusammen mit den Sängern Lynn Meredith und Joel Warne sowie den Keyboardern Don Montre und Dan Wright dazu. Als dann noch Saxophonist Larry Baker mit an Bord war gründete man gemeinsam eine Prog-Band.



Meredith, Montre, Wright und Livgren spielten bereits ein Jahr zuvor bei The Reasons Why. Nachdem sich die band in Saratoga umbenannt hatte entschied man sich, Livgrens eigenes Material zu spielen. Hier waren zudem noch Scott Kessler (Bass) und Zeke Lowe am Schlagzeug mit von der Partie. 1970 benannte man sich in Kansas um und verschmolz mit dem Personal von White Clover, einer rivalisierenden Prog-Band aus Topeka. Gerne wird diese Formation auch als Kansas I bezeichnet. Sie hielt allerdings nur bis '71, da Ehart, Hope und einige andere abwanderten, um White Clover wieder zum Leben zu erwecken.

Ehart wurde durch Lowe und später durch Brad Schulz am Schlagzeug ersetzt, Rod Mikinski übernahm den Bass von Hope und Baker überließ das Saxophon und die Flöte John Bolton. Dies war dann also Kansas II, welche sich über 30 Jahre später als Proto-Kaw wiedervereinten und seither unregelmäßig neues fabrizieren und über die Dörfer tingeln.

1972, als Ehart von einem Tripp nach England zurückkehrte, wo er nach anderen Musikern gesucht hatte, formierte er mit Hope, Roddy Steinhardt (Vocals, Violin, Viola, Cello), Steve Walsh und Rich Williams (Guitar) White Clover. Ein Jahr später holte man sich Livegren dazu, was auch das Ende von Kansas II bedeutete. Sie erhielten einen Vertrag bei Don Kirshners nach ihm benannten Label.



Man ging 1973 nach New York um das erste Album aufzunehmen. Das Material darauf wurde zum Großteil von Livgren und Walsh geschrieben und vereinte Material der beiden vorangegangenen Formationen von Kansas und White Clover. Livgrens Nummern waren länger und ausgefeilter als die Stücke von Walsh. Auch waren seine Texte mystischer und geprägt von seinem Interesse für fernöstliche Religionen. Journey From Mariabronn wurde von Herman Hesse's Narcissus und Goldmund inspiriert, während Belexes und Aperçu" durch den pseudo-asiatischen Sound von Giacomo Puccini's Turandot beeinflusst wurden.

Das selbstbetitelte Debut-Album wurde im März 1974, fast ein Jahr nach den Aufnahmen, veröffentlicht. Hier gibt es schond den typischen und einzigartigen Sound der Band, einen Mix aus Boogie Rock und komplexen, symphonischen Kompositionen. Die Violine von Steinhardt sorgte auch für einen hohen Wiedererkennungswert und sorge auch für die Entstehung des Begriffs Heartland Rock.
Auf dem Cover gibts dann noch den Abolitionisten John Brown, welcher von John Steuart Curry in einem Wandgemälde im Kansas State Capitol in Topeka verewigt wurde. Das Cover zeigt nicht mal die Hälfte des Orginal-Bildes.



Die Band entwickelte trotz zuerst mäßigem kommerziellem Erfolg eine loyale Fangemeinde, primär auf das viele Touren zurückzuführen, was sie für die ersten 3 Alben beibehielten. Im Februar '75 veröffentlichte man mit dem Album Songs For America das wohl progressivste und härteste Album der ganzen Diskographie. Wieder waren Walsh und Livgren die Protagonisten beim schreiben der Songs. Manche Luschen behaupten, es würde zuviel aktives Zuhören erfordern :lol:



Mit Masque aus dem selben Jahr wandte man sich vom komplexen Sound zusehens ab, hatte aber interessanterweise einen totalen Flop damit, was die Verkäufe anging.



Der Stilwechsel trug jedoch 1976 erheblich zum Durchbruch der Band bei, denn ihr 4tes Album Leftoverture hatte mit Carry On Wayward Son einen der größten Hits der Band im Programm. Auf dem Nachfolger Point of Know Return gabs mit Dust In The Wind einen weiteren Hit.





Während dieser Zeit wurde die Truppe auch zu einem echten Headliner und füllte riesige Hallen, darunter auch den Madison Square Garden. Mit dem Doppel-Live-Album Two For The Show von '78 gibts auch einen Beleg für die Qualitäten der Performances ;)



Mit Monolith ging es dann schon langsam bergab und auch die Spannungen in der Band führe zum Niedergang der Formation. Nachdem Livgren und Hope ihre christliche Wiedergeburt feierten verließ bald Walsh die Band. Er wurde durch John Elefante, einem weiteren Christen ersetzt und auch die Texte von Livgren drifteten immer mehr in die Richtung. Elefante ließ im Chasting übrigens Sammy Hagar und Doug Pinnick (King's X) hinter sich. Livgren begann es immer mehr zu stören, dass er mit Kansas seine christlichen Texte rausposaunte und so ging er mit Hope von dannen um AD zu gründen. Dabei war auch Warren Ham, seines Zeichens einst für Flöte und Sax bei Bloodrock zuständing, mit im christlichen Boot. Kansas touren mit wechselnden Formationen noch heute und nehmen immer wieder mal Alben auf.



Für mich hat die Band einen sehr hohen Stellenwert, finde diesen Sound der ersten Alben einfach einzigartig. Der Mix aus amerikanischen Wurzeln, ausgefallener Instrumentierung und verpielten Arrangements ist genau meins. Zudem versprühen sie auch häufig ordentlich viel Eneregie. Kansas gelten als Urväter des Prog in Amerika und viele Neo-Proggies, zB Dream Theater, berufen sich auf die Band. Leider ging dass dann wie so oft in eine ganz falsche Richtung, aber immerhin kann man sich über 5-6 gute Studioscheiben und 1-2 tolle Live-Platten freuen.
hmc
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Re: Kansas

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Gepostet: 27.01.2012 - 12:24 Uhr  ·  #2
Wunderbar der Herr. :lol:


Ich vergesse es nie. Ein Freund spielte mit Carry on vor und es war sofort klar, dass mich diese Band immer begleiten würde.

Hier stehen.

Die Box.

THE CLASSIC ALBUMS 1974 - 1983 - 11ER CD BOX - REMASTERED

als Einzel CDs.

LEFTOVERTURE - JAPAN VERSION - REMASTERED
LEFTOVERTURE - REMASTERED
SONG FOR AMERICA
SOMEWHERE TO ELSEWHERE
KING BISCUIT
LIVE AT THE WHISKEY
FREAKS OF NATURE
MASQUE
IN THE SPIRIT OF NIGHT
LEFTOVERTUERE
MONOLITH
KANSAS
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