Dann bring ich euch mal Lee Morgan näher, genauer sein 1963 Album The Sidewinder, welches inzwischen zu den klassischen Aufnahmen des Soul Jazz zählt. Besonders das Titelstück war eines der definitiven Stücke dieses Genres und wurde zu einem viel gespielten Jazzstandard.
Der in Philadelphia Lee Morgan galt als ausgesprochenes Wunderkind, man traute ihm mit einigem Recht zu, der legitime musikalische Erbe des 1956 bei einem Autounfall umgekommenen Clifford Brown zu werden.
Tatsächlich war Morgan schon mit 18 Jahren prominentes Mitglied der Big Band von Dizzy Gillespie. Bei einem Konzert der Gillespie-Band wurden Alfred Lion und Francis Wolff, die Besitzer des aufstrebenden Plattenlabels Blue Note Records, auf den jungen Virtuosen aufmerksam und nahmen ihn unmittelbar darauf unter Vertrag.
1958 verließ Morgan Gillespies Band, um sich den Jazz Messengers von Art Blakey anzuschließen. Die Messengers-Besetzung mit Morgan wird allgemein zu den besten in der über dreißigjährigen Geschichte dieses stilbildenden Ensembles gerechnet, und mit Sicherheit stammt eines der bekanntesten Solos der Bandgeschichte von Morgan: am 30. Oktober 1958 spielten die Messengers die Studio-Version von Bobby Timmons’ Komposition Moanin’ ein. Morgans Solo wurde in seiner kompromisslosen Eindringlichkeit mit dem epochemachenden, fast genau 30 Jahre älteren West End Blues von Louis Armstrong verglichen.
Wie so viele junge Jazzmusiker jener Jahre verfiel auch Morgan der Heroinsucht, von der er sich bis zu seinem Lebensende trotz vieler Entziehungsversuche nie vollständig befreien konnte. 1961 musste er deswegen für zwei Jahre aus Blakeys Band aussteigen und wurde dort durch den jungen Freddie Hubbard ersetzt. Für zwei Jahre schien Morgans Karriere auf dem absteigenden Ast – er musste New York verlassen und sich in seine Heimatstadt Philadelphia zurückziehen.
1963 kehrte Morgan nach New York zurück und stieg für kurze Zeit wieder bei den Messengers ein (1964/1965), mit denen er auch in Deutschland tourte. Von besonderer Tragweite erwies sich aber die Einspielung von The Sidewinder, wiederum bei Blue Note im selben Jahr. Das Titelstück sollte Morgans größter kommerzieller Erfolg werden. Mit den nachfolgenden Alben bei Blue Note versuchte Lee Morgan den Erfolg von "The Sidewinder" zu wiederholen, was ihm jedoch nicht gelang. Er profitierte jedoch im großen und ganzen von seiner nunmehr gewonnenen Popularität und es gelang ihm, mit seinem zusehends abstrakteren, modal orientierten Avantgarde-Hard Bop eine verhältnismäßig große Zuhörerschaft anzusprechen.
Er nutzte diese relative Breitenwirkung, um sich im Rahmen der Bürgerrechtsbewegung als einer der führenden Köpfe des Jazz And People’s Movement zu engagieren. Dagegen war er außerstande, seine privaten Drogen- und Beziehungsprobleme dauerhaft in den Griff zu bekommen. Während eines Eifersuchtsdramas erschoss ihn seine Frau Helen Morgan am 19. Februar 1972 während eines Auftritts im New Yorker Jazzclub Slug’s.
Wichtigster Musiker war neben Morgan der damals 26jährige Tenorsaxophonist Joe Henderson, der gerade erst aus Philadelphia nach New York zurückgekommen war. Alle Titel wurden von Lee Morgan geschrieben. Das Album wurde von Rudy Van Gelder aufgenommen; die Linernotes stammen von Leonard Feather.
Ich kann mich dem ganzen Wiki/usw-Geschreibsel nur anschließen, für mich eines der besten Jazz-Alben schlechthin, es swingt munter vor sich hin und macht einfach Spaß.
Band
Lee Morgan - Trumpet
Joe Henderson - Tenor Saxophone
Billy Higgins - Drums
Barry Harris - Piano
Bob Cranshaw - Bass
Songs:
1 -- "The Sidewinder" – 10:21
http://www.youtube.com/watch?v=yf1Eo-6sDIE
2 -- "Totem Pole" – 10:11
http://www.youtube.com/watch?v=XqpycEyKN9o
3 -- "Gary's Notebook" – 6:03
http://www.youtube.com/watch?v=VZrw59WAqYI
4 -- "Boy, What A Night" – 7:30
http://www.youtube.com/watch?v=tYjNFM4Wpag
5 -- "Hocus Pocus" – 6:21
http://www.youtube.com/watch?v=EFTf6bGGarE
Der in Philadelphia Lee Morgan galt als ausgesprochenes Wunderkind, man traute ihm mit einigem Recht zu, der legitime musikalische Erbe des 1956 bei einem Autounfall umgekommenen Clifford Brown zu werden.
Tatsächlich war Morgan schon mit 18 Jahren prominentes Mitglied der Big Band von Dizzy Gillespie. Bei einem Konzert der Gillespie-Band wurden Alfred Lion und Francis Wolff, die Besitzer des aufstrebenden Plattenlabels Blue Note Records, auf den jungen Virtuosen aufmerksam und nahmen ihn unmittelbar darauf unter Vertrag.
1958 verließ Morgan Gillespies Band, um sich den Jazz Messengers von Art Blakey anzuschließen. Die Messengers-Besetzung mit Morgan wird allgemein zu den besten in der über dreißigjährigen Geschichte dieses stilbildenden Ensembles gerechnet, und mit Sicherheit stammt eines der bekanntesten Solos der Bandgeschichte von Morgan: am 30. Oktober 1958 spielten die Messengers die Studio-Version von Bobby Timmons’ Komposition Moanin’ ein. Morgans Solo wurde in seiner kompromisslosen Eindringlichkeit mit dem epochemachenden, fast genau 30 Jahre älteren West End Blues von Louis Armstrong verglichen.
Wie so viele junge Jazzmusiker jener Jahre verfiel auch Morgan der Heroinsucht, von der er sich bis zu seinem Lebensende trotz vieler Entziehungsversuche nie vollständig befreien konnte. 1961 musste er deswegen für zwei Jahre aus Blakeys Band aussteigen und wurde dort durch den jungen Freddie Hubbard ersetzt. Für zwei Jahre schien Morgans Karriere auf dem absteigenden Ast – er musste New York verlassen und sich in seine Heimatstadt Philadelphia zurückziehen.
1963 kehrte Morgan nach New York zurück und stieg für kurze Zeit wieder bei den Messengers ein (1964/1965), mit denen er auch in Deutschland tourte. Von besonderer Tragweite erwies sich aber die Einspielung von The Sidewinder, wiederum bei Blue Note im selben Jahr. Das Titelstück sollte Morgans größter kommerzieller Erfolg werden. Mit den nachfolgenden Alben bei Blue Note versuchte Lee Morgan den Erfolg von "The Sidewinder" zu wiederholen, was ihm jedoch nicht gelang. Er profitierte jedoch im großen und ganzen von seiner nunmehr gewonnenen Popularität und es gelang ihm, mit seinem zusehends abstrakteren, modal orientierten Avantgarde-Hard Bop eine verhältnismäßig große Zuhörerschaft anzusprechen.
Er nutzte diese relative Breitenwirkung, um sich im Rahmen der Bürgerrechtsbewegung als einer der führenden Köpfe des Jazz And People’s Movement zu engagieren. Dagegen war er außerstande, seine privaten Drogen- und Beziehungsprobleme dauerhaft in den Griff zu bekommen. Während eines Eifersuchtsdramas erschoss ihn seine Frau Helen Morgan am 19. Februar 1972 während eines Auftritts im New Yorker Jazzclub Slug’s.
Wichtigster Musiker war neben Morgan der damals 26jährige Tenorsaxophonist Joe Henderson, der gerade erst aus Philadelphia nach New York zurückgekommen war. Alle Titel wurden von Lee Morgan geschrieben. Das Album wurde von Rudy Van Gelder aufgenommen; die Linernotes stammen von Leonard Feather.
Ich kann mich dem ganzen Wiki/usw-Geschreibsel nur anschließen, für mich eines der besten Jazz-Alben schlechthin, es swingt munter vor sich hin und macht einfach Spaß.
Band
Lee Morgan - Trumpet
Joe Henderson - Tenor Saxophone
Billy Higgins - Drums
Barry Harris - Piano
Bob Cranshaw - Bass
Songs:
1 -- "The Sidewinder" – 10:21
http://www.youtube.com/watch?v=yf1Eo-6sDIE
2 -- "Totem Pole" – 10:11
http://www.youtube.com/watch?v=XqpycEyKN9o
3 -- "Gary's Notebook" – 6:03
http://www.youtube.com/watch?v=VZrw59WAqYI
4 -- "Boy, What A Night" – 7:30
http://www.youtube.com/watch?v=tYjNFM4Wpag
5 -- "Hocus Pocus" – 6:21
http://www.youtube.com/watch?v=EFTf6bGGarE
![](http://ecx.images-amazon.com/images/I/5141D6qf4YL._SS400_.jpg)