MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

Welsh Wizzards At Their Best

 
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MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 13.10.2006 - 23:40 Uhr  ·  #1
MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

Lieblingsgruppe (okay, ich hab viele) mit einer Lieblingsscheibe von mir.

1972 waren MAN auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angelangt (okay, auf einem der vielen Höhepunkte ihres Schaffens...), sie hatten eine für mehrere Jahre stabile Besetzung gefunden (okay, halbwegs stabil) und beschlossen, die Qualität dieser Gruppe live zu demonstrieren.
Ihre besten Platten machten sie immer zu Hause und live am besten
waren Man immer in den heimatlich walisischen Bergen und Tälern.
Penarth ist zwar nur ein kleines Kaff im Süden dieses kleinen
Landes, aber da man hier unter eigenen Leuten war, mit denen man auch den gleichen Sinn für Unsinn und andere Späßchen teilte, kam eine ungeheuer familiäre Stimmung auf.
MAN brauchten sich hier nicht groß zu erklären, man war ja en familie.
Deke Leonard & Michael Jones (Gitarren), Martin Ace (Bass) und Terry Williams (drums) legten an diesem Abend einen langen feurigen Set hin, aus dem sie 3 lange Jams für uns auswählten.

1. Many Are Called,But Few Get Up
2. Daughter Of The Fireplace
3. H. Samuel (Jam)

Gesungen wird wenig, dafür gibt es diese typischen Gitarrenausflüge von Deke und Micky;
wie in dieser Schaffensphase der Band üblich, steuert Micky z.B. seine Gitarre irgendwo nach rechts, ganz weit raus ins Universum, während Deke sich z.B. nach links entfernt; immer weiter weg und noch weiter und weiter, genau bis zu dem Punkt, wo Du denkst, hey, die können ja gar nicht weiter auseinander sein; hier paßt ja überhaupt nichts mehr übereinander, die spielen ja nicht mal mehr in der selben Gruppe!

Und genau in diesem Moment begreifst Du, daß da doch irgendwas zusammenpaßt, ja eigentlich paßt sogar eine Menge zusammen; nein, Du mußt Dich nochmal korrigieren, plötzlich geht Dir auf, daß beide Gitarren 100% zusammen- und übereinander passen; Deke und Micky haben sich
mit 1000facher Lichtgeschwindigkeit aus den Tiefen des Universums zurückgespielt und jetzt komplementiert jede Note die nachfolgende; es ist perfekt.
Gleichzeitig kehrt die Rhythmusgruppe von ihrem Ausflug nach Cardiff (McBrains Brauerei, wohin sonst) zurück und schaukelt sich mitten
zwischen beide Klampfen, als wenn man nie weggewesen wäre.

Es gibt auf diesem Planeten nur eine Band, die solches zustande bringt/brachte; MAN, natürlich.

Neben dem, sagen wir mal, ge-jammten Boogie Many Are Called.. liegen hier noch zwei recht psychedelisch (im Sinne von UK 1972, nicht im Sinne von USA 1967) angehauchte Exkursionen in die tieferen Dimensionen des Kleinhirns vor.
Insgesamt sind das nur 40 Minuten eines Sets, der an jenem Abend wohl 3-mal so lang war.

Ursprünglich als streng limitierte LP veröffentlicht (hat mich damals ein hübsches Sümmchen gekostet), wurde dieses so zentrale Schaffenswerk von BGO schon 1997 wiederveröffentlicht.

Waren die Waliser MAN die beste (San Francisco) Westcoast-Band von allen?
Vielleicht ja, vielleicht nein; sicher ist, sie waren zumindest auf Augenhöhe mit den Dead und Quicksilver; und bessere Rugbyspieler
waren sie sowieso.
Der an diesem Beitrag angefügte Anhang ist entweder nur im eingeloggten Zustand sichtbar oder die Berechtigung Deiner Benutzergruppe ist nicht ausreichend.
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 14:55 Uhr  ·  #2
Ganz feine Scheibe ohne jeden Zweifel. Nicht umsonst nannte man MAN die walisischen Grateful Dead. Dieses traumhaft sichere improvisatorische Zusammenspiel von Jones und Leonard ist allerhöchstens noch mit Weir und Garcia zu vergleichen. Nur wo Weir und Garcia eher die reine Westcoast-Schiene als Grundlage hatten, Countryzitate einflochten und ein Schüßchen Psychedelia dazumengten (zumindest ab 1971) waren MAN rockiger, wilder, immer den Bluesrock unter den Füßen. Trotzdem hoben sie ab ins All, und kamen doch immer wieder zurück.

Mein Liebling aber auf ewig "Spunk Rock" von der Greasy Truckers Party. Aber die stell ich beim Man-Porträt vor an dem ich schon schreibe.

Jerry
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 15:42 Uhr  ·  #3
@jerry,
ich möchte jetzt nicht besserwisserisch und schulmeisterlich klingen, aber
die vergleichsband waren nicht die Dead, sondern Quicksilver.

Man, d.h. vor allem Deke und Micky haben Quicksilver und hier vor allem John Cipollina angehimmelt und wollten 'immer so sein wie die'. sie haben jahrelang versucht, mit den Quicksilverleuten ins gespräch zu kommen und irgendwann hat es dann tatsächlich geklappt; Cipollina kam nach europa um eine längere tour mit ihnen zu spielen.
ein dokument davon gibts auf der Maximum Darkness cd (du, lieber jerry, weißt das, ich sags auch nur für andere leser).

leider konnte john dem dope-konsum von Man nicht bewältigen, so daß seine musikalischen leistungen auf dieser tour eher mäßig waren. Deke und Micky habens ihm verziehen.

auf dein MAN-Portrait freue ich mich schon.
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 15:55 Uhr  ·  #4
@Badger: Da hab ich mich mißverständlich ausgedrückt. Mich erinnert diese traumhafte Spielweise an die Dead. Die kenne ich halt auch sehr gut (im Gegensatz zu Quicksilver). Dass MAN sich von Quicksilver inspiriert fühlten ist mir, wie du sagst, bekannt.

Ich finde die Maximum Darkness aber keineswegs ne schlechte Platte zu der sie die Kritiker so gerne machen wollen. Cippo hat da sicher nicht die Glanzmomente die ich von ihm kenne, aber dafür sind ja noch Micky und Deke da :D

und besserwisserisch empfinde ich sowas sowieso nicht. Ich hab die Weißheit ja auch nicht intravenös bekommen und bin nur Fan. Und so ne gegenseitige Ergänzung halte ich da immer (egal bei welcher Band) für sinnvoll.

Jerry
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 16:23 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Jerry Garcia
@Ich finde die Maximum Darkness aber keineswegs ne schlechte Platte zu der sie die Kritiker so gerne machen wollen. Cippo hat da sicher nicht die Glanzmomente die ich von ihm kenne, aber dafür sind ja noch Micky und Deke da :D
Jerry


ABSOLUT, jerry, ABSOLUT, muß ich da rufen! die Maximum Darkness
ist absolut großartig, eben eine w-e-i-t-e-r-e tolle platte
einer band, die weder im studio noch live auf der bühne je mit qualität gegeizt hätte.

zugegeben, ich bin fan (es ist halt eine meiner vielen lieblingsgruppen)
und als solcher nicht ganz objektiv (obgleich auch ich die ganz späten
platten der gruppe nicht mehr als gut bezeichnen würde). meine erste
Man-Show datiert so in die Zeit von Padget Rooms und, Junge, Junge, hat mich das umgehauen (ich wollt jetzt eigentlich 'weggeblasen' schreiben, aber das paßt jetzt wegen deinem gestrigen posting nicht mehr so recht).
deinen vergleich mit den Dead kann ich jetzt nachvollziehen; und jawohl,
auch Jerry's Jungs stehen in meiner ewigen Championsleague und sind
'unabsteigbar'. und, zu guter letzt, das tun Quicksilver auch. wenn sich kein anderer findet und nachdem du mal dein Man-Portrait vorgelegt hast, erstelle ich vielleicht mal eins von herrn 'Zwiebelchen' und seinen
mitlärmern.
green-brain
 
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 18:19 Uhr  ·  #6
Die ersten beiden Man-Alben, damals auch in Form des "Man Twice"-Albums wiederveröffentlicht, gehören zu meinen absoluten Lieblingsalben. Seit fast 35 Jahren faszinieren mich diese Alben bei jedem Anhören aus Neue.
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 14.10.2006 - 18:35 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von green-brain
Die ersten beiden Man-Alben, damals auch in Form des "Man Twice"-Albums wiederveröffentlicht, gehören zu meinen absoluten Lieblingsalben. Seit fast 35 Jahren faszinieren mich diese Alben bei jedem Anhören aus Neue.


damit wären wir dann auf einer wellenlänge. für mich wars ein beweis,
daß auch aus GB gute psychedelia kam; sie war so ganz anders als amerikanische, aber saugut!
freaksound
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 16.10.2006 - 13:50 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Badger
..... dafür gibt es diese typischen Gitarrenausflüge von Deke und Micky;
wie in dieser Schaffensphase der Band üblich, steuert Micky z.B. seine Gitarre irgendwo nach rechts, ganz weit raus ins Universum, während Deke sich z.B. nach links entfernt; immer weiter weg und noch weiter und weiter, genau bis zu dem Punkt, wo Du denkst, hey, die können ja gar nicht weiter auseinander sein; hier paßt ja überhaupt nichts mehr übereinander, die spielen ja nicht mal mehr in der selben Gruppe!

Und genau in diesem Moment begreifst Du, daß da doch irgendwas zusammenpaßt, ja eigentlich paßt sogar eine Menge zusammen; nein, Du mußt Dich nochmal korrigieren, plötzlich geht Dir auf, daß beide Gitarren 100% zusammen- und übereinander passen; Deke und Micky haben sich
mit 1000facher Lichtgeschwindigkeit aus den Tiefen des Universums zurückgespielt und jetzt komplementiert jede Note die nachfolgende; es ist perfekt.
Gleichzeitig kehrt die Rhythmusgruppe von ihrem Ausflug nach Cardiff (McBrains Brauerei, wohin sonst) zurück und schaukelt sich mitten
zwischen beide Klampfen, als wenn man nie weggewesen wäre.

Es gibt auf diesem Planeten nur eine Band, die solches zustande bringt/brachte; MAN, natürlich.
.


Oh jaaaaa,
durfte die Mans in den mittleren/Späten 90ern zweimal live erleben. Traumhaft - deine Beschreibung trifft es voll (und das ca. 25 Jahre später!).

Man waren ja immer eine Live-Band. Will ihre Studioscheiben nicht schlecht machen, aber live gefallen sie mir noch besser :

Greasy Truckers Party
Live at the `Rainbow` 1973
Live at the padget rooms penarth
Brazilian Cucumber Meet´s Deke´s New Nose (London Januar 74)
The 1999 party tour - Live in chicago, april 1974
Live in london 1975
Maximum Darkness
All´s Well That Ends Well
At the Star Club 1998
BBC Radio 1 Live in Choncert (Split, Man + Deke Leonhards Iceberg)
Christmas at the patty

Jede der CDs war ihr Geld wert, lediglich auf der Star Club 98 waren sie ein bischen holzig unterwegs aber trotzdem gut. Insgesammt keine Ausfälle - 25 Jahre Live vom feinsten! Damit schlagen sie sogar eine andere meiner Lieblingsbands: Deep Purple.
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 16.10.2006 - 17:15 Uhr  ·  #9
@freaksound,
dann werden wir also gemeinsam auf die volle MAN-story von jerry warten; mal gespannt darauf, was er denn zu dieser super truppe loslassen wird.

die um die Söhne von Micky und Martin verjüngten MAN spielen übrigens
im nächsten jahr auf Bad Herzberg (und wohlmöglich auch sonstwo im lande). es wird interessant sein, zu sehen, wie sich die neue generation
entwickelt hat. kiffen können werden sie wahrscheinlich wie ihre Alten.
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 17.02.2008 - 13:40 Uhr  ·  #10
Eine geniale Livescheibe! Die remastered Doppel CD Neuauflage auf Esoteric Recordings bietet feinsten Klang und 3 weitere Tracks, die bisher nicht veröffentlicht wurden.
Tom Cody
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Re: MAN - LIVE AT THE PADGET ROOMS, PENARTH

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Gepostet: 09.05.2012 - 20:59 Uhr  ·  #11
Hoch damit! :8)
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