The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More

 
firebyrd
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The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More

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Gepostet: 22.12.2010 - 08:49 Uhr  ·  #1
The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More


Eine Band, deren Namen möglicherweise viele nie so richtig kannten/kennen, aber ein Stück von ihr haben sicher fast alle schon gehört: "Peter Gunn".
1966 als Single erschienen, in Deutschland auf dem Star-Club-Label, erreichte dieser Titel von Henry Mancini so manchen Hörer. Auch im Beatclub von Radio Bremen stellte die Band den Song im gleichen Jahr vor.

Doch das war nicht die erste Single der Band, denn bereits 1963 erschien "Lies" bzw "On The Horizon". Die Gruppe nannte sich seinerzeit jedoch Johnny Sandon & The Remo Four.
1958 wurde die Band in Liverpool gegründet, das war das Geburtsjahr des Remo Quartets (ab 1960 Remo Four). Bis 1962 blieb es bei einer gleichbleibenden Besetzung: Keith Stokes, Colin Manley, Don Andrew und Harry Prytcherch. Der erste und der letzte wurden anschließend durch Phil Rogers und Roy Dyke ausgetauscht. Nachdem auch Andrews die Gruppe verließ, erschien Tony Ashton auf der Bildfläche.

Als Begleitband vieler regionaler Musiker erspielten sie sich bald einen guten und verlässlichen Ruf. Brian Epstein schloss 1965 mit ihnen einen Vertrag.

Im Jahre 1967 erschien dann die erste und einzige Langspielplatte, "Smile!". Diese enthielt neun Tracks. "Peter Gunn" war nicht dabei, findet sich auf dieser vorzüglichen Edition von Bear Family Records jedoch selbstverständlich als erster Bonustrack, nebst der B-Seite.
Daneben gibt es noch sieben weitere Boni, darunter drei alternative Fassungen von Stücken sowie die letzte Single der Gruppe aus dem Jahr1967.

Die Original-LP enthält allesamt Fremdkompositionen, auch aus den Bereichen Soul und Jazz, was insofern den Einfluss hinsichtlich seiner Bandbreite dokumentiert. Im Gegensatz zu anderen damaligen Zeitgenossen war der Sound flexibler und weniger rau, mehr soul- und R&B-orientiert.
Wie es später bei Ashton, Gardner & Dyke noch der Fall werden sollte, ist auch hier die Orgel stark vordergründig und das bestimmende Instrument. Der Sänger weist eine leichte 'R&B - Färbung' auf, was den meist leicht groovenden Titeln zupass kommt. Über der Orgel erhebt sich gelegentlich die Gitarre mit nicht unbedingt vordergründig virtuosen Einwürfen, aber recht solide. Auch beim bluesig interpretierten "No Money Down" ist die Orgel soundbestimmend und der Titel erinnert mich an die Animals, als Alan Price dort orgelte. Natürlich kommt noch ein kurzes Gitarrensolo, das jedoch recht dünn erscheint.
"Rock Candy" von Jack McDuff hat auch den Hauch von Soul Jazz, wie man es vom Original her gewohnt ist. Hier glänzt Phil Rogers an den sechs Saiten; möglicherweise war das eher sein Metier. Auf dem ebenfalls jazzigen "Jive Samba" haben jedoch wieder Ashton und auch Dyke ihren großen Auftritt. Dafür ist die Gitarre sicher mit dem unwiderstehlich arrangierten Riff von "Peter Gunn" längst unsterblich geworden.

Unter den Boni sind außerdem die einzigen Eigenkompositionen, einmal von Manley und einmal von der Band, zu finden. "Live Like A Lady" fällt im Gegensatz zu den anderen Stücken etwas beatmäßig aus dem Rahmen, ist aber durchaus sehr interessant und "Dancing And Singing" geht auch in die Richtung und lässt die Feinheiten der Songs der LP etwas missen.

Insgesamt ein wunderbares Kleinod, das hier wieder zugänglich gemacht wurde, nachdem die einst von Repertoire aufgelegte Ausgabe auch wieder bald vom Markt verschwunden war. Dazu gibt es im vorzüglichen Booklet viel Wissenswertes über die Band, erzählt durch ein Interview mit Roy Dyke.

Diese Produktion entstand übrigens in Zusammenarbeit mit dem Magazin Good Times, siehe Aufdruck auf dem Cover.


Musiker:

Colin Manley (vocals, guitar)
Phil Rogers (guitar)
Tony Ashton (keyboards)
Roy Dyke (drums)



Titel:


01:Heart Beat [John] (4:13)
02.The Skate [Parrish] (3:53)
03:No Money Down [Berry] (4:22)
04:Rock Candy [McDuff] (3:38)
05:The 7th Son [Allison] (2:43)
06:Roadrunner [Walker] (3:30)
07:Brother Where Are You [Brown] (4:33)
08:Jive Samba [Adderley] (6:56)
09:Nothin's Too Good For My Baby [Wonder] (2:41)

Bonustracks:
10:Peter Gunn [Mancini] (2:27)
11:Mickey's Monkey [Holland-Dozier-Holland] (2:12)
12:Live Like A Lady [Manley] (2:33)
13:Sing Hallelujah [Settle] (3:39)
14:Dancing And Singing [Remo Four] (2:13)
15:Sing Hallelujah (alternate take) [Settle] (4:07)
16:Live Like A Lady (alternate take) [Manley] (2:32)
17:Live Like A Lady (instrumental) [Manley] (2:26)



Wolfgang
stanweb
 
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Re: The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More

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Gepostet: 22.12.2010 - 09:33 Uhr  ·  #2
Ha- wie es der Zufall so will, habe ich gestern grad meine DVD vom 1994er Radio Bremen Auftritt von Ashton & Dyke in der Hand gehabt.

Die Remo Four fallen mir auch rückblickend positiv auf weil sie, im Gegensatz zu vielen anderen Beatbands, ihre Instrumente auch Live beherrschten.
Man schaue sich nur mal die alten Beatclubs an...

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hier ein Reinschmecker in die CD:

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Toll das es endlich eine CD mit Remo Four Sachen gibt.
Schade das es anscheinend "I'm gonna stop drinking" nicht auf Scheibe gibt.
badger
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Re: The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More

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Gepostet: 22.12.2010 - 11:38 Uhr  ·  #3
musikalisch waren sie ja ganz kompetent, aber ihr größtes manko waren
die fehlenden eigenen ideen.

ich weiß nicht, ob sie seitens der plattenfirma keine eigenen stücke
schreiben durften oder nicht dazu fähig waren (was mich gerade bei
Tony Ashton doch verwundern würde.

andere bands aus ihrem umfeld machten eigene sachen und zogen
an Remo 4 vorbei, denn wie es so schön heißt:
'wer schreibt, der bleibt'
ForbiddenPlanet
 
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Re: The Remo Four - Smile!, Peter Gunn… And More

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Gepostet: 22.12.2010 - 11:45 Uhr  ·  #4
Habe von Remo Four die "Pye Singles" mit 21 Stücken, 1991 ebenfalls bei Repertoire erschienen. Keine Ahnung, ob da alles Hörenswerte abgedeckt wird, sind jedenfalls klasse Nummern drauf.
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