Gov't Mule - High & Mighty (Blue Rose)
Eine neue CD des Regierungsesels kann eigentlich nie früh genug kommen, schließlich ist es zwei Jahre her, daß wir zuletzt das Vergnügen hatten (Deja Voodoo). Bei ihrer Sommer-Europatournee hatte die neben den Allman Brothers derzeit beste Band der Welt zwar einen großen Bogen um die teutschen Lande gemacht, aber auch der Besuch ihrer anderen Shows (z.B. Weert, Niederlande) lieferte keine Indizien auf das zu Erwartende. Maultiere sind halt von Geburt an störrisch und außerdem wollte man den Bootleggern nicht in die Hände spielen;
jedenfalls gab es kein Probehören der neuen Stücke.
Dabei hätten sie sich wirklich nicht zu schämen brauchen, denn wie nicht anders zu erwarten, stimmt auch diesmal wieder alles bis aufs I-Tüpfelchen. Und da ist zunächst einmal der Klang, der so ungeheuer dicht, kompakt und in die Tiefe gehend ist, wie es wohl nur US-Bands bringen können. Einen volleren Klang, quasi Wand-zu-Wand und drei Etagen in den Boden hinunterreichend, kann ich mir derzeit von keiner anderen Band vorstellen. Das ist natürlich der absolut fette und satte Gitarrenklang; diese raumgreifenden Akkorde, die wohl nur Warren Haynes auf solch überzeugende Weise darbringen kann.
Er benötigt wenig schreiende Töne, sondern bleibt gerne im tieferen Bereich; immer angenehm langsam und bedächtig greifend; erzeugt so die wirkliche, die einzig wahre Heavyness.
Wie immer beweist er seine Kunst, indem er verschiedene Stile zwischen Blues, Rock, Jazz und sogar Reggae vorführt; wie immer sitzt jeder Griff, ist jeder Akkord perfekt.
Dazu natürlich immer die kräftig, sonore Stimme, die so beruhigend auf uns einwirkt. Denn er ist eben nicht nur der aktuell beste Gitarrist dieses Planeten, er ist auch ein Geschichtenerzähler, bzw. -sänger, der sich spürbar auch in dieser Rolle wohlfühlt. Ganz logo, Warren hat wieder einmal alle Stücke geschrieben und getextet.
Aber dann ist da natürlich auch noch Matt Abts, den ich für den größten derzeit aktiven Rock'n'Roll Drummer halte. Matts beherrscht jede Form des Rhythmus, von der verhaltenden Hintergrundbegleitung bis zum stakkatoartigen Heavy Metall-Gewitter, vom leichten Fellestreicheln
bis zum ultraharten Reintreten in die Basstrommeln; und dabei gibt er jeder Nummer einen pur-individuellen Anstrich; er hat immer den richtigen Schlag am Leibe . Ob er einmal pro Sekunde schlägt, oder ein 8-taktiges Heavy Metall Gewitter losläßt, es paßt immer genau zum jeweiligen Stück.
Danny Louis hat sich unerwartet gut als DER keyboarder eingespielt. Die zunächst befürchteten Schmierigkeiten hat er sich vollends verkniffen; in der Tat nutzt er hauptsächlich fette Hammond B3-oder Piano-Modi und damit paßt er sich perfekt dem Stil Warren's an, ja, es gelingt ihm
sogar, hier und da eigene Solo-Akzente zu setzen, mit soulig-triefenden
Läufen, wie sie eigentlich nur der tiefste Süden hervorbringen kann.
Bassisten haben einen undankbaren Job, man hört sie oft nicht und auch bei Andy Hess ist es nicht gerade so, daß man nur wegen seines Mitwirkens eine CD kaufen würde. Aber es muß festgehalten werden,
daß Andy auf jeden Schlag Matt's eingeht, um ihm ein fehlerfreies Kontra zu geben. Das erzeugt ein sehr nervenberuhigendes dumpfes Donnern und Grummeln.
Von ihrer ursprünglichen Allman Brothers-Lastigkeit entfernen sich G.M. natürlich immer weiter (soll heißen, daß Warren für die A.B.B. ganz andere Stücke schreibt). Trotzdem sind die SloMo Rocker (Mr. High & Mighty) immer noch ein wenig southern rockig gefärbt, erinnern in Passagen aber auch wieder an Mountain, gar an Led Zepp (ca. Houses Of The Holy). Mit Unring The Bell gibts einen weißen Reggae, ansonsten finden sich viele Slow Blues (Endless Parade), die oftmals Gitarre und Orgel Gelegenheit geben, sich in Szene zu setzen.
Schwache Nummern gibt es auf diesem voll überzeugendem Werk nicht, allerdings versteht es sich fast von selbst, daß hier erneut eher jene Hörer angesprochen sind, die konservative und traditionelle Musikwerte
bevorzugen.
Von mir kommt, wie nicht anders zu erwarten, ein Sehr Gut.
1. Mr. High & Mighty
2. Brand New Angel
3. So Weak, So Strong
4. Streamline Woman
5. Child Of the Earth
6. Like Flies
7. Unring The Bell
8. Nothing Again
9. Million Miles From Yesterday
10. Brighter Days
11. Endless Parade
12. 3 String George (bonus track)
Eine neue CD des Regierungsesels kann eigentlich nie früh genug kommen, schließlich ist es zwei Jahre her, daß wir zuletzt das Vergnügen hatten (Deja Voodoo). Bei ihrer Sommer-Europatournee hatte die neben den Allman Brothers derzeit beste Band der Welt zwar einen großen Bogen um die teutschen Lande gemacht, aber auch der Besuch ihrer anderen Shows (z.B. Weert, Niederlande) lieferte keine Indizien auf das zu Erwartende. Maultiere sind halt von Geburt an störrisch und außerdem wollte man den Bootleggern nicht in die Hände spielen;
jedenfalls gab es kein Probehören der neuen Stücke.
Dabei hätten sie sich wirklich nicht zu schämen brauchen, denn wie nicht anders zu erwarten, stimmt auch diesmal wieder alles bis aufs I-Tüpfelchen. Und da ist zunächst einmal der Klang, der so ungeheuer dicht, kompakt und in die Tiefe gehend ist, wie es wohl nur US-Bands bringen können. Einen volleren Klang, quasi Wand-zu-Wand und drei Etagen in den Boden hinunterreichend, kann ich mir derzeit von keiner anderen Band vorstellen. Das ist natürlich der absolut fette und satte Gitarrenklang; diese raumgreifenden Akkorde, die wohl nur Warren Haynes auf solch überzeugende Weise darbringen kann.
Er benötigt wenig schreiende Töne, sondern bleibt gerne im tieferen Bereich; immer angenehm langsam und bedächtig greifend; erzeugt so die wirkliche, die einzig wahre Heavyness.
Wie immer beweist er seine Kunst, indem er verschiedene Stile zwischen Blues, Rock, Jazz und sogar Reggae vorführt; wie immer sitzt jeder Griff, ist jeder Akkord perfekt.
Dazu natürlich immer die kräftig, sonore Stimme, die so beruhigend auf uns einwirkt. Denn er ist eben nicht nur der aktuell beste Gitarrist dieses Planeten, er ist auch ein Geschichtenerzähler, bzw. -sänger, der sich spürbar auch in dieser Rolle wohlfühlt. Ganz logo, Warren hat wieder einmal alle Stücke geschrieben und getextet.
Aber dann ist da natürlich auch noch Matt Abts, den ich für den größten derzeit aktiven Rock'n'Roll Drummer halte. Matts beherrscht jede Form des Rhythmus, von der verhaltenden Hintergrundbegleitung bis zum stakkatoartigen Heavy Metall-Gewitter, vom leichten Fellestreicheln
bis zum ultraharten Reintreten in die Basstrommeln; und dabei gibt er jeder Nummer einen pur-individuellen Anstrich; er hat immer den richtigen Schlag am Leibe . Ob er einmal pro Sekunde schlägt, oder ein 8-taktiges Heavy Metall Gewitter losläßt, es paßt immer genau zum jeweiligen Stück.
Danny Louis hat sich unerwartet gut als DER keyboarder eingespielt. Die zunächst befürchteten Schmierigkeiten hat er sich vollends verkniffen; in der Tat nutzt er hauptsächlich fette Hammond B3-oder Piano-Modi und damit paßt er sich perfekt dem Stil Warren's an, ja, es gelingt ihm
sogar, hier und da eigene Solo-Akzente zu setzen, mit soulig-triefenden
Läufen, wie sie eigentlich nur der tiefste Süden hervorbringen kann.
Bassisten haben einen undankbaren Job, man hört sie oft nicht und auch bei Andy Hess ist es nicht gerade so, daß man nur wegen seines Mitwirkens eine CD kaufen würde. Aber es muß festgehalten werden,
daß Andy auf jeden Schlag Matt's eingeht, um ihm ein fehlerfreies Kontra zu geben. Das erzeugt ein sehr nervenberuhigendes dumpfes Donnern und Grummeln.
Von ihrer ursprünglichen Allman Brothers-Lastigkeit entfernen sich G.M. natürlich immer weiter (soll heißen, daß Warren für die A.B.B. ganz andere Stücke schreibt). Trotzdem sind die SloMo Rocker (Mr. High & Mighty) immer noch ein wenig southern rockig gefärbt, erinnern in Passagen aber auch wieder an Mountain, gar an Led Zepp (ca. Houses Of The Holy). Mit Unring The Bell gibts einen weißen Reggae, ansonsten finden sich viele Slow Blues (Endless Parade), die oftmals Gitarre und Orgel Gelegenheit geben, sich in Szene zu setzen.
Schwache Nummern gibt es auf diesem voll überzeugendem Werk nicht, allerdings versteht es sich fast von selbst, daß hier erneut eher jene Hörer angesprochen sind, die konservative und traditionelle Musikwerte
bevorzugen.
Von mir kommt, wie nicht anders zu erwarten, ein Sehr Gut.
1. Mr. High & Mighty
2. Brand New Angel
3. So Weak, So Strong
4. Streamline Woman
5. Child Of the Earth
6. Like Flies
7. Unring The Bell
8. Nothing Again
9. Million Miles From Yesterday
10. Brighter Days
11. Endless Parade
12. 3 String George (bonus track)
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