Roy Orbison - The Last Concert
Ich bin ja nun ein Liebhaber der Musik Roy Orbisons, aber hier bin ich nicht immer zufrieden.
Ungeachtet des historischen als auch tragischen Hintergrunds dieses letzten Konzerts vom 4. Dezember 1988 in Highland Heights, Akron, Ohio, denn 2 Tage später starb Roy an einem Herzinfarkt, sind für mich aber Klang und musikalische Umsetzung nicht ohne Tadel.
Wie ich nachforschen konnte, existierte dieser Livemitschnitt bereits seit geraumer Zeit als Bootleg. Einige Fans hatten hier bereits darauf hingewiesen, dass Roys Gesang dort sehr im Hintergrund war und äußerten die Hoffnung, dass bei dieser offiziellen Veröffentlichung nun Abhilfe geschaffen werden möchte.
Wenn ich dann den ersten Titel höre, erschrecke ich mich, denn hier sind nur Background vocals und eine Gitarre zu hören, die in weiter Ferne erklingt. Doch dieses scheint nur die Einleitung von "Only The Lonely" zu sein, denn nach einiger Zeit erscheint der Meister auf der Bühne zu und stimmt den Song mit typischer Stimme an. Zwar weist diese nicht mehr die frühere Frische auf, doch intoniert er eindrucksvoll wie eh und je.
Mein persönlicher Wermutstropfen, und davon sind viele Titel auf der Platte, ist dieser mitunter grässliche Keyboardsound, der so richtig fies nach Plastikorgel klingt. Ach, hätte man den doch wegmischen können. Aber da der Sound insgesamt relativ dünn ist, wäre er dann wohl noch dünner gewesen.
Noch etwas schade ist für mich, dass hier ausschließlich die alten Hits vorgetragen werden, gerade, wo Roy doch darüber hinaus und in jüngster Zeit vor diesem Konzert noch viele starke Kompositionen ablieferte, gerade auch mit den Traveling Wilburys.
Auch sind leider die Musiker nicht aufgeführt und so müssen wir uns ans Raten begeben, wenn sich Roy, wie im Booklet abgedruckt, bei »Benny, Bob, Fred, Tommy, Lisa, Gwen, Terry, Mike, Bob, Bruce, Turbo, and especially, Tom Dills!« bedankt.
Dafür sind sie alle noch einmal zu hören, seine Top Ten-Hits wie "Oh, Pretty Woman", "Crying" oder "Only The Lonely".
Meiner Meinung nach wird die Band nicht immer den Eigenheiten der jeweiligen Songs gerecht, wenn ich z.B. den alten Titel "Ooby Dooby" nehme, dann ist hier nichts mehr vom einstigen swingenden Rockabilly-Titel zu vernehmen. Und bei den Balladen ist es das nervende Keyboard (ganz schlimm empfinde ich das unter anderem bei "Blue Bayou" und "Crying", ja, das lässt mich wirklich weinen), das mich lieber zu den jeweiligen Originalversionen greifen lässt.
Alles in allem sicher kein schlechtes Konzert, doch irgendwie denke ich, es hätte besser sein können. Der Gitarrist hat, z.B. auf "Mean Woman Blues", einige gute und flüssige Soli zu bieten. Aber auf jeden Fall Roy ist es allein, der mich mit seinem Gesang berührt wie bei all seinen Aufnahmen, egal, was er auch immer vorgelegt hat.
Bis auf einige ’dünne’ Passagen ist der restaurierte Klang einigermaßen passabel geworden. Ich denke, in erster Linie ist das eine Veröffentlichung für Fans.
Die Tragik dieses Konzerts besteht sicher darin, dass seine Verabschiedung vom Publikum seine letzte sein sollte, ein letztes 'Goodbye' und so hinterließ er hier unbeabsichtigt sein Vermächtnis.
Die Titelfolge:
01:Only The Lonely (4:32)
02:Leah (3:16)
03:Dream Baby (2:56)
04:In Dreams (3:28)
05:Mean Woman Blues (3:17)
06:Blue Bayou (3:27)
07:Candyman (3:45)
08:Crying (5:43)
09:Ooby Dooby (5:57)
10:Go, Go, Go (Down The Line) ( 5:52)
11:It's Over (3:29)
12:Working For The Man (1:50)
13:Lana (2:48)
14:Oh, Pretty Woman (5:22)
Wolfgang
Ich bin ja nun ein Liebhaber der Musik Roy Orbisons, aber hier bin ich nicht immer zufrieden.
Ungeachtet des historischen als auch tragischen Hintergrunds dieses letzten Konzerts vom 4. Dezember 1988 in Highland Heights, Akron, Ohio, denn 2 Tage später starb Roy an einem Herzinfarkt, sind für mich aber Klang und musikalische Umsetzung nicht ohne Tadel.
Wie ich nachforschen konnte, existierte dieser Livemitschnitt bereits seit geraumer Zeit als Bootleg. Einige Fans hatten hier bereits darauf hingewiesen, dass Roys Gesang dort sehr im Hintergrund war und äußerten die Hoffnung, dass bei dieser offiziellen Veröffentlichung nun Abhilfe geschaffen werden möchte.
Wenn ich dann den ersten Titel höre, erschrecke ich mich, denn hier sind nur Background vocals und eine Gitarre zu hören, die in weiter Ferne erklingt. Doch dieses scheint nur die Einleitung von "Only The Lonely" zu sein, denn nach einiger Zeit erscheint der Meister auf der Bühne zu und stimmt den Song mit typischer Stimme an. Zwar weist diese nicht mehr die frühere Frische auf, doch intoniert er eindrucksvoll wie eh und je.
Mein persönlicher Wermutstropfen, und davon sind viele Titel auf der Platte, ist dieser mitunter grässliche Keyboardsound, der so richtig fies nach Plastikorgel klingt. Ach, hätte man den doch wegmischen können. Aber da der Sound insgesamt relativ dünn ist, wäre er dann wohl noch dünner gewesen.
Noch etwas schade ist für mich, dass hier ausschließlich die alten Hits vorgetragen werden, gerade, wo Roy doch darüber hinaus und in jüngster Zeit vor diesem Konzert noch viele starke Kompositionen ablieferte, gerade auch mit den Traveling Wilburys.
Auch sind leider die Musiker nicht aufgeführt und so müssen wir uns ans Raten begeben, wenn sich Roy, wie im Booklet abgedruckt, bei »Benny, Bob, Fred, Tommy, Lisa, Gwen, Terry, Mike, Bob, Bruce, Turbo, and especially, Tom Dills!« bedankt.
Dafür sind sie alle noch einmal zu hören, seine Top Ten-Hits wie "Oh, Pretty Woman", "Crying" oder "Only The Lonely".
Meiner Meinung nach wird die Band nicht immer den Eigenheiten der jeweiligen Songs gerecht, wenn ich z.B. den alten Titel "Ooby Dooby" nehme, dann ist hier nichts mehr vom einstigen swingenden Rockabilly-Titel zu vernehmen. Und bei den Balladen ist es das nervende Keyboard (ganz schlimm empfinde ich das unter anderem bei "Blue Bayou" und "Crying", ja, das lässt mich wirklich weinen), das mich lieber zu den jeweiligen Originalversionen greifen lässt.
Alles in allem sicher kein schlechtes Konzert, doch irgendwie denke ich, es hätte besser sein können. Der Gitarrist hat, z.B. auf "Mean Woman Blues", einige gute und flüssige Soli zu bieten. Aber auf jeden Fall Roy ist es allein, der mich mit seinem Gesang berührt wie bei all seinen Aufnahmen, egal, was er auch immer vorgelegt hat.
Bis auf einige ’dünne’ Passagen ist der restaurierte Klang einigermaßen passabel geworden. Ich denke, in erster Linie ist das eine Veröffentlichung für Fans.
Die Tragik dieses Konzerts besteht sicher darin, dass seine Verabschiedung vom Publikum seine letzte sein sollte, ein letztes 'Goodbye' und so hinterließ er hier unbeabsichtigt sein Vermächtnis.
Die Titelfolge:
01:Only The Lonely (4:32)
02:Leah (3:16)
03:Dream Baby (2:56)
04:In Dreams (3:28)
05:Mean Woman Blues (3:17)
06:Blue Bayou (3:27)
07:Candyman (3:45)
08:Crying (5:43)
09:Ooby Dooby (5:57)
10:Go, Go, Go (Down The Line) ( 5:52)
11:It's Over (3:29)
12:Working For The Man (1:50)
13:Lana (2:48)
14:Oh, Pretty Woman (5:22)
Wolfgang