Jack Elliott - At Lansdowne Studios, London
Einige werden den Namen des Künstlers schon gehört haben, aber mit einem Zusatz, nämlich als Ramblin' Jack Elliott.
Der Musiker wurde am 01.08.1931 in Brooklyn, NY unter dem Namen Elliott Charles Adnopoz geboren.
Anstatt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und nach Vorstellungen der Eltern Arzt zu werden, riss er mit 15 von zu Hause aus, um sich einer Rodeoshow anzuschließen, weil er vom Leben der Cowboys fasziniert war.
Zurück nach Hause geholt, brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei, sein Haupteinfluss war seinerzeit Woody Guthrie, dessen Stil er anfänglich auch nachahmte. Später sollte er jedoch selbst Vorbild für andere Musiker werden, so für Phil Ochs, Bob Dylan und auch auf Pete Seeger übte er einen Einfluss aus.
In den 50ern bereiste er die Vereinigten Staaten mit Woody Guthrie und in Großbritannien hatte er zusammen mit Derroll Adams viel Erfolg auf Tourneen.
Dort, auf der Insel, erschien auch sein erstes eigenes Album. Von diesem und nachfolgenden befinden sich auf dieser Kollektion von Bear Family Records auch Titel, ebenso wie frühe Aufnahmen mit Derroll Adams. Enstanden sind die Stücke zwischen 1958 und 1960.
Nein, das ist nicht Bob Dylan mit einer besseren Stimme, so mag man meinen, wenn man den ersten Titel dieser Kompilation hört: "Talking Guitar Blues", hier in der Version aus 1958. Dylan klang so ähnlich, 1962, mit "Talkin' New York" und 1963, mit seinem "Talking World War III Blues".
Wir haben es hier nahezu durchgehend mit Folk zu tun, Elliott wird auf einigen Songs begleitet von Derroll Adams und spielt u.a. mit Alexis Korner (Mandoline) als Trio und als Sextett, mit zusätzlichen Bläsern.
So jedenfalls verspricht das Booklet, doch irgendwie höre ich die Blasinstrumente nicht. Ein Hinweis über Unstimmigkeiten bei den Sessions findet sich jedoch als Fußnote.
Jedenfalls begleiten alle fünf aufgeführten Musiker den jodelnden Elliott auf dem lasziv swingenden "Whippin' That Old T.B.", mit einem feinen gestopften Trompetensolo - ein tolles, aussergewöhnliches Stück, irgendwie eine Mischung aus Western Swing und dem sich andeutenden British Blues Boom.
Adams, der 'Banjoman', begleitet also auf dem Banjo, und bringt so etwas mehr Druck in die Songs. Irgendwie lustig, dass einer der späteren 'Godfather Of British Blues', Korner, hier als relativ zaghafter Begleiter auf der Mandoline zu hören ist.
Aber nicht nur Dylan hat sich hier 'bedient', nein, auch Donovan hat den Song "Riding In My Car" (1959) später interpretiert, und es hört sich fast genau so an wie vorliegende Version, die jedoch etwas mehr Humor aufweist.
Auf einigen Tracks scheint in der Diskografie übersehen worden zu sein, dass noch String Bass und Fiddle zu hören sind - konkret auf den Tracks 14 bis 20, hier jodelt Elliot gar.
Diese Stücke sind sehr im Stile alter Countrymusik, im folkigen Umfeld eine willkommene Abwechslung, denn "Rocky Mountain Belle" zum Beispiel atmet so richtig das 'Old Timey Feeling' früher Countrytitel. Hier scheint sich die frühe Vorliebe des Knaben Jack wieder durchzusetzen.
Für Folkfans eine sehr sehr wichtige Veröffentlichung.
Wer den frühen Dylan mag, sollte einmal ein Ohr riskieren.
Auch für Freunde traditioneller Countrymusik findet sich der eine oder andere Titel, an dem Gefallen gefunden werden könnte.
Abermals Dank an die Bärenfamilie für die hervorragende Ausgabe mit den ganzen Informationen über die Entstehung dieser Sessions, liebevoll zusammengestellt von Hank Reineke, inklusive vieler Schwarzweiß-Bilder, 40 Seiten insgesamt.
Musiker:
Jack Elliott (vocals, guitar)
Alexis Korner (mandolin - #8-13, 26-33)
Jack Fallon (string bass - #8-13, 26-33)
Danny Levan (fiddle - #26-33)
Sandy Brown (clarinet - #26-33)
Alistair 'Al' Fairweather (trumpet - #26-33)
Derroll Adams (vocals, banjo - #3-7)
Titel:
01:Talking Guitar Blues (3:20)
02:San Francisco Bay Blues (1:56)
03:Roll In My Sweet Baby's Arms (3:03)
04:East Virginia Blues (2:38)
05:Ain't It A Shame (2:16)
06:Muleskinner Blues (4:21)
07:Ain't It A Shame [comic version] (2:14)
08:Howdido (1:46)
09:My Daddy (2:06)
10:Why Oh Why (2:18)
11:The Fox (2:19)
12:Riding In My Car (2:03)
13:Old Rattler (1:54)
14:Rusty Jiggs And Sandy Sam [The Sierry Petes] (2:56)
15:Git Along Little Dogies (2:00)
16:My Little Lady [Sadie Brown] (2:08)
17:Night Herding Song (2:40)
18:The Old Chisholm Trail (2:14)
19:Fifteen Cents And A Dollar (2:48)
20:Rocky Mountain Belle (2:02)
21:Talking Blues (2:13)
22:Diamond Joe (3:17)
23:Down In The Willow Garden (3:16)
24:I Ride An Old Paint (2:17)
25:Jack O'Diamonds (2:22)
26:Pretty Boy Floyd (3:49)
27:Do-Re-Me (2:29)
28:Dead Or Alive (3:20)
29:Grand Coulee Dam (2:37)
30:Dust Storm Disaster (3:23)
31:I Ain't Got No Home (2:14)
32:So Long, It's Been Good To Know You (3:49)
33:Whippin' That Old T.B. (3:41)
website:
http://ramblinjack.com/
Wolfgang
Einige werden den Namen des Künstlers schon gehört haben, aber mit einem Zusatz, nämlich als Ramblin' Jack Elliott.
Der Musiker wurde am 01.08.1931 in Brooklyn, NY unter dem Namen Elliott Charles Adnopoz geboren.
Anstatt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und nach Vorstellungen der Eltern Arzt zu werden, riss er mit 15 von zu Hause aus, um sich einer Rodeoshow anzuschließen, weil er vom Leben der Cowboys fasziniert war.
Zurück nach Hause geholt, brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei, sein Haupteinfluss war seinerzeit Woody Guthrie, dessen Stil er anfänglich auch nachahmte. Später sollte er jedoch selbst Vorbild für andere Musiker werden, so für Phil Ochs, Bob Dylan und auch auf Pete Seeger übte er einen Einfluss aus.
In den 50ern bereiste er die Vereinigten Staaten mit Woody Guthrie und in Großbritannien hatte er zusammen mit Derroll Adams viel Erfolg auf Tourneen.
Dort, auf der Insel, erschien auch sein erstes eigenes Album. Von diesem und nachfolgenden befinden sich auf dieser Kollektion von Bear Family Records auch Titel, ebenso wie frühe Aufnahmen mit Derroll Adams. Enstanden sind die Stücke zwischen 1958 und 1960.
Nein, das ist nicht Bob Dylan mit einer besseren Stimme, so mag man meinen, wenn man den ersten Titel dieser Kompilation hört: "Talking Guitar Blues", hier in der Version aus 1958. Dylan klang so ähnlich, 1962, mit "Talkin' New York" und 1963, mit seinem "Talking World War III Blues".
Wir haben es hier nahezu durchgehend mit Folk zu tun, Elliott wird auf einigen Songs begleitet von Derroll Adams und spielt u.a. mit Alexis Korner (Mandoline) als Trio und als Sextett, mit zusätzlichen Bläsern.
So jedenfalls verspricht das Booklet, doch irgendwie höre ich die Blasinstrumente nicht. Ein Hinweis über Unstimmigkeiten bei den Sessions findet sich jedoch als Fußnote.
Jedenfalls begleiten alle fünf aufgeführten Musiker den jodelnden Elliott auf dem lasziv swingenden "Whippin' That Old T.B.", mit einem feinen gestopften Trompetensolo - ein tolles, aussergewöhnliches Stück, irgendwie eine Mischung aus Western Swing und dem sich andeutenden British Blues Boom.
Adams, der 'Banjoman', begleitet also auf dem Banjo, und bringt so etwas mehr Druck in die Songs. Irgendwie lustig, dass einer der späteren 'Godfather Of British Blues', Korner, hier als relativ zaghafter Begleiter auf der Mandoline zu hören ist.
Aber nicht nur Dylan hat sich hier 'bedient', nein, auch Donovan hat den Song "Riding In My Car" (1959) später interpretiert, und es hört sich fast genau so an wie vorliegende Version, die jedoch etwas mehr Humor aufweist.
Auf einigen Tracks scheint in der Diskografie übersehen worden zu sein, dass noch String Bass und Fiddle zu hören sind - konkret auf den Tracks 14 bis 20, hier jodelt Elliot gar.
Diese Stücke sind sehr im Stile alter Countrymusik, im folkigen Umfeld eine willkommene Abwechslung, denn "Rocky Mountain Belle" zum Beispiel atmet so richtig das 'Old Timey Feeling' früher Countrytitel. Hier scheint sich die frühe Vorliebe des Knaben Jack wieder durchzusetzen.
Für Folkfans eine sehr sehr wichtige Veröffentlichung.
Wer den frühen Dylan mag, sollte einmal ein Ohr riskieren.
Auch für Freunde traditioneller Countrymusik findet sich der eine oder andere Titel, an dem Gefallen gefunden werden könnte.
Abermals Dank an die Bärenfamilie für die hervorragende Ausgabe mit den ganzen Informationen über die Entstehung dieser Sessions, liebevoll zusammengestellt von Hank Reineke, inklusive vieler Schwarzweiß-Bilder, 40 Seiten insgesamt.
Musiker:
Jack Elliott (vocals, guitar)
Alexis Korner (mandolin - #8-13, 26-33)
Jack Fallon (string bass - #8-13, 26-33)
Danny Levan (fiddle - #26-33)
Sandy Brown (clarinet - #26-33)
Alistair 'Al' Fairweather (trumpet - #26-33)
Derroll Adams (vocals, banjo - #3-7)
Titel:
01:Talking Guitar Blues (3:20)
02:San Francisco Bay Blues (1:56)
03:Roll In My Sweet Baby's Arms (3:03)
04:East Virginia Blues (2:38)
05:Ain't It A Shame (2:16)
06:Muleskinner Blues (4:21)
07:Ain't It A Shame [comic version] (2:14)
08:Howdido (1:46)
09:My Daddy (2:06)
10:Why Oh Why (2:18)
11:The Fox (2:19)
12:Riding In My Car (2:03)
13:Old Rattler (1:54)
14:Rusty Jiggs And Sandy Sam [The Sierry Petes] (2:56)
15:Git Along Little Dogies (2:00)
16:My Little Lady [Sadie Brown] (2:08)
17:Night Herding Song (2:40)
18:The Old Chisholm Trail (2:14)
19:Fifteen Cents And A Dollar (2:48)
20:Rocky Mountain Belle (2:02)
21:Talking Blues (2:13)
22:Diamond Joe (3:17)
23:Down In The Willow Garden (3:16)
24:I Ride An Old Paint (2:17)
25:Jack O'Diamonds (2:22)
26:Pretty Boy Floyd (3:49)
27:Do-Re-Me (2:29)
28:Dead Or Alive (3:20)
29:Grand Coulee Dam (2:37)
30:Dust Storm Disaster (3:23)
31:I Ain't Got No Home (2:14)
32:So Long, It's Been Good To Know You (3:49)
33:Whippin' That Old T.B. (3:41)
website:
http://ramblinjack.com/
Wolfgang