Frumious Bandersnatch - Golden Sons Of Libra [The Studio Outtakes]
(1968) (Winkelmann)
Wen interessiert schon eine band, die in San Francisco in der Dritten Liga
spielte und die es in ihrer kurzen, zweijährigen Lebensdauer nur auf eine
ep brachte?
Aber gemach; um 1967 gab es in San Francisco ca. 250 professionelle
rockbands (mit plattenverträgen)! Dritte Liga hieß hier zumeist nicht, daß
die band schlechte musik machte, sondern daß sie hinter anderen, etwas
glücklicheren gruppen zurückstand.
(glück gehört ja immer dazu).
als man in europa zum ersten mal von ihnen hörte (1982, auf dem
sampler Endless Journey Pt. III), gab es die Bandersnatchs schon
seit 14 jahre nicht mehr.
aber:
betrachtet man alte konzertposter und liest man alte konzertberichte,
dann fällt der name Frumious Bandersnatch immer positiv ins auge.
sie hatten schon einige jahre unter anderem namen in
Lafayette/California zusammen gespielt, bevor sie ins Mekka Frisco
aufbrachen.
ein neuer, nach San Francisco Sound klingender name mußte her und
wurde einem kindergedicht entnommen.
die besetzung wechselte ein wenig, aber der kern dieses quintetts lautete:
David Denny & Jimmy Warner (lead-gitarren);
Jack King (drums);
Bobby Winkelmann (rhythmus-gitarre);
Ross Valory (bass).
musikalisch paßten sie voll in den S.F.-rahmen; es gab west coast rock
mit viel, ja sehr viel gitarre; teilweise sehr fuzzy; teilweise mit
psychedelischen elementen der zeit; aber bei allem harten gerocke
konnten sie nicht leugnen, daß sie im grunde vom folk-rock beeinflußt
waren.
stell dir die besten teile der Jefferson Airplane (allerdings ohne Grace),
Quicksilver und Big Brothers (ohne Janis) vor und du bist ungefähr da.
ihre sets waren lang; ihre stücke waren länger; jammen wie Dead und
konsorten konnten sie schon lange.
ihr meisterstück war das 16-minütige 'Can-A-Bliss' (es wäre ratsam, sich
vor dem anhören etwas einzurauchen):
2mal lead und einmal rhythmus und dazu eine sich total schaffende
rhythmusgruppe; du glaubst wirklich, daß jeden augenblick John Cipollina
das spiel unterbrechen lassen wird; in den händen hält er eine einstweilige
verfügung, die den frumiosen verbietet, weiterhin solch grandiose mucke
zu machen, wie sie doch eigentlich mit nur meister Cipo-himself assoziiert
wurde (spaß beiseite, Cipo hätte natürlich nie eine einstweilige verfügung
erwirkt, wenn überhaupt sprang er sich bei solchen bands gleich mit
auf die bühne).
'Chain Reaction' wiederum hätte die Airplane dazu bringen können, das
stück ins eigene repertoire aufzunehmen; es hätte gut zu ihrer frühen
phase gepaßt und enthält noch einige follkige melodien (und trotzdem
jede menge lead-gitarre).
'Hearts To Cry' war ein furioser öffner, auch auf ihrer einzigen ep zu
finden; es ist eines jener stücke, beik denen man nach 2 akkorden genau
weiß, aus welcher gegend das kommt;
so saftig und kräftig, das ist einfach west coast pur; das hätten auch
Big Brother gerne gespielt
Tracks: :
01 Hearts To Cry • alternate version
02 Chain Reaction
03 Pulpit Hough
04 Cheshire • full-length version
05 Woodrose syrup
06 Can-A-Bliss • full-length version
Valory war später gründungsmitglied bei Journey; zusammen mit
Winkelmann, Denny & King spielte er auch in der Steve Miller Band.
wiederveröffentlicht von Bobby Winkelmann himself, zu haben nicht nur
bei allen einschlägigen versänden, sondern sogar bei amazon.
es gibt noch eine weitere, ebenfalls empfehlenswerte cd;
A Young Man 's Song (Big Beat); mit teilweisen überschneidungen.
(1968) (Winkelmann)
Wen interessiert schon eine band, die in San Francisco in der Dritten Liga
spielte und die es in ihrer kurzen, zweijährigen Lebensdauer nur auf eine
ep brachte?
Aber gemach; um 1967 gab es in San Francisco ca. 250 professionelle
rockbands (mit plattenverträgen)! Dritte Liga hieß hier zumeist nicht, daß
die band schlechte musik machte, sondern daß sie hinter anderen, etwas
glücklicheren gruppen zurückstand.
(glück gehört ja immer dazu).
als man in europa zum ersten mal von ihnen hörte (1982, auf dem
sampler Endless Journey Pt. III), gab es die Bandersnatchs schon
seit 14 jahre nicht mehr.
aber:
betrachtet man alte konzertposter und liest man alte konzertberichte,
dann fällt der name Frumious Bandersnatch immer positiv ins auge.
sie hatten schon einige jahre unter anderem namen in
Lafayette/California zusammen gespielt, bevor sie ins Mekka Frisco
aufbrachen.
ein neuer, nach San Francisco Sound klingender name mußte her und
wurde einem kindergedicht entnommen.
die besetzung wechselte ein wenig, aber der kern dieses quintetts lautete:
David Denny & Jimmy Warner (lead-gitarren);
Jack King (drums);
Bobby Winkelmann (rhythmus-gitarre);
Ross Valory (bass).
musikalisch paßten sie voll in den S.F.-rahmen; es gab west coast rock
mit viel, ja sehr viel gitarre; teilweise sehr fuzzy; teilweise mit
psychedelischen elementen der zeit; aber bei allem harten gerocke
konnten sie nicht leugnen, daß sie im grunde vom folk-rock beeinflußt
waren.
stell dir die besten teile der Jefferson Airplane (allerdings ohne Grace),
Quicksilver und Big Brothers (ohne Janis) vor und du bist ungefähr da.
ihre sets waren lang; ihre stücke waren länger; jammen wie Dead und
konsorten konnten sie schon lange.
ihr meisterstück war das 16-minütige 'Can-A-Bliss' (es wäre ratsam, sich
vor dem anhören etwas einzurauchen):
2mal lead und einmal rhythmus und dazu eine sich total schaffende
rhythmusgruppe; du glaubst wirklich, daß jeden augenblick John Cipollina
das spiel unterbrechen lassen wird; in den händen hält er eine einstweilige
verfügung, die den frumiosen verbietet, weiterhin solch grandiose mucke
zu machen, wie sie doch eigentlich mit nur meister Cipo-himself assoziiert
wurde (spaß beiseite, Cipo hätte natürlich nie eine einstweilige verfügung
erwirkt, wenn überhaupt sprang er sich bei solchen bands gleich mit
auf die bühne).
'Chain Reaction' wiederum hätte die Airplane dazu bringen können, das
stück ins eigene repertoire aufzunehmen; es hätte gut zu ihrer frühen
phase gepaßt und enthält noch einige follkige melodien (und trotzdem
jede menge lead-gitarre).
'Hearts To Cry' war ein furioser öffner, auch auf ihrer einzigen ep zu
finden; es ist eines jener stücke, beik denen man nach 2 akkorden genau
weiß, aus welcher gegend das kommt;
so saftig und kräftig, das ist einfach west coast pur; das hätten auch
Big Brother gerne gespielt
Tracks: :
01 Hearts To Cry • alternate version
02 Chain Reaction
03 Pulpit Hough
04 Cheshire • full-length version
05 Woodrose syrup
06 Can-A-Bliss • full-length version
Valory war später gründungsmitglied bei Journey; zusammen mit
Winkelmann, Denny & King spielte er auch in der Steve Miller Band.
wiederveröffentlicht von Bobby Winkelmann himself, zu haben nicht nur
bei allen einschlägigen versänden, sondern sogar bei amazon.
es gibt noch eine weitere, ebenfalls empfehlenswerte cd;
A Young Man 's Song (Big Beat); mit teilweisen überschneidungen.
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