John Gorka - So Dark You See

folkig und warmherzig

 
firebyrd
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John Gorka - So Dark You See

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Gepostet: 18.02.2010 - 09:29 Uhr  ·  #1
John Gorka - So Dark You See

Diese von Rob Genadek und John Gorka produzierte Platte aus dem Jahr 2009 ist die 11.Veröffentlichung des Singer/Songwriters.
Er ist einer der Musiker, der nun bereits seit 1987 regelmäßig Platten veröffentlicht und dem offensichtlich noch immer nicht der Stellenwert zuteil wurde, der ihm eigentlich gebührt.

Denn Gorka hat bewiesen, dass er ein ernst zu nehmender Künstler mit einer eigenen Note ist, einer mit Wiedererkennungswert, seine Musik hat ihren eigenen Stil und Ausdruck.

Mit seinem ersten Album, "I Know", hat er dieses bereits eindrucksvoll bewiesen, für mich ist das bis heute eines der besten Debütalben schlechthin. (*)
So war er einer der Hoffnungsträger der neuen Folkbewegung der jungen 80erJahre. Diese Erwartungen hat er meiner Meinung nach auch nicht enttäuscht.

Seine über die Jahre entstandenen Alben waren grundsätzlich gut, doch gab es für mich einige bessere und auch einige nicht so gute.
Zu den besten möchte ich die neue Veröffentlichung nicht zählen, da liegen mir andere Alben mehr. Das nun ist zunächst einmal meine subjektive Einschätzung und soll die Qualität der aktuell gebotenen Musik nicht mindern.

'Business as usual', so könnte die Überschrift zu diesem Album lauten.
Nun - so ganz nicht, denn hier stammen nur zehn Titel allein aus Gorkas Feder, bei zwei Stücken hat er den Texten eine eigene Melodie geschenkt und der Rest sind reine Fremdkompositionen.

Track 06, das ist auch lediglich eine von Utah Phillips gesprochene Einleitung zu Track 07, Gorka möge doch einen Titel von ihm spielen, und das tut er dann ja auch, wahrscheinlich so, wie sich der Song sicher auch original anhört, nämlich sehr folkig, und zweimal werden nur kurze instrumentale Einschübe vorgelegt ("Fret One" und "Fret Not").

Insgesamt etwas folkiger im Ausdruck als die vorherigen Platten, hat der Musiker hier auch einen 'Block' eingebaut, bestehend aus drei hintereinander folgenden Tracks, auf denen er nur singt und akustische Gitarre spielt (# 12 - 14). Seine ruhige und melancholische Baritonstimme ist mittlerweile ein Markenzeichen, und auch hier wieder sorgt sie für eine entsprechende Atmosphäre.

Subtil-filigranes Gitarrenspiel, der stets verträumt wirkende Gesang, jedoch gleich beim ersten Stück scheint mir Gorka etwas anders als bekannt zu klingen. Ist die Stimme rauer, schon einen Tick brüchiger? Etwas heiser hört er sich schon an. Und etwas kraftloser als sonst wirkt der Einstieg auch, es fehlt mir etwas die Leidenschaft, das, was ich an Gorka immer geschätzt habe.
Vielleicht liegt es auch daran, das dieses kein eigenes Lied ist, sondern, zumindest der Text, vom schottischen Dichter Robert Burns stammt.

Das nächste Titel zieht zwar leicht im Tempo an, nun mit voller Bandbegleitung, aber auch hier fällt mir eine Veränderung der Stimme auf.
Erst - und das ist merkwürdig - bei Nummer drei ist alles wieder wie früher. "Can't Get Over It", das hat für mich dieses alte Feeling, diese unglaubliche melancholisch-gemütliche Wärme, ein Stück, bei dem sich die Gänsehaut einstellt, das Sonnengeflecht strömt hier warm, und wenn dann auch noch das Akkordeon treffend einsetzt, dann ist das schon jetzt eines der Lieblingsstücke der Platte.

Und so wechseln sich mir nicht so liebe ("Live By The Sword") mit sehr lieben ("The Dutchman") ab.

Mit "Trouble In Mind" versucht sich Gorka dann auch mit einem Country Blues. Grundsätzlich klingt das ja auch gut, doch strahlt das Ganze für mich kein so rechtes Bluesfeeling aus.
Für sehr gut gelungen halte ich dann wieder 'den typischen Gorka' mit "That Was The Year", auch wieder mit Akkordeonbegleitung. Auch der letzte Titel, mit Mandolinenbegleitung, ist dann noch so ein Stück mit 'Kaminfeueratmosphäre", und wieder wie schon so oft von Lucy Kaplansky trefflich mit 'Harmony Vocals' versehen.


Insofern hat der Künstler auch mal etwas anderes als üblich ausprobiert, nicht immer sehr gelungen, denn, wie ich meine; jene Titel, die 'typisch Gorka' sind, halte ich noch immer für die gelungensten.

Die Besetzung:


John Gorka (vocals, guitar, harmonium - #1, V-Station - #1, percussion - #2, keyboard - #11)
Dean Magraw (acoustic guitar - #2, electric guitar - #8)
Marc Anderson (percussion - #2, 5, 7, 15)
Rob Genadek (percussion - #2)
Elizy Gilkyson (supporting vocals - #2, harmony vocals - #5)
Jeff Victor (keyboard - #2, 7, 16 eim OB8 - #3)
Dave Chouinard (accordion - #3, 15)
Enrique Toussaint (electric bass - #5)
Dirk Freymuth (electric guitar - #5, 9)
Lucy Kaplansky (harmony vocals - #7, 9, 16)
Joel Sayles (upright bass - #7, 11, harmony vocals - #15)
Peter Ostroushko (fiddle - #9, mandolin - #16)

Die Titel:


01:A Fond Kiss (lyrics Robert Burns, music John Gorka) 3:31
02:Whole Wide World (Gorka) 2:52
03:Can't Get Over It (Gorka) 3:30
04:Fret One (Gorka) 2:08
05:Ignorance And Privilege (Gorka) 4:22
06:Utah (spoken intro by Bruce 'Utah' Phillips) 0:07
07:I Think Of You (Bruce 'Utah' Phillips) 3:34
08:Where No Monument Stands (lyrics William Statford, music John Gorka) 2:21
09:Night Into Day (Gorka) 3:42
10:Fret Not (Gorka) 1:18
11:Live By The Sword (Gorka) 2:12
12:Trouble In Mind (Richard M.Jones) 3:00
13:The Dutchman (Michael Smith) 4:46
14:Mr. Chambers (Gorka) 2:55
15:That Was The Year (Gorka) 2:44
16:Diminishing Winds (Gorka) 4:09


website:

http://johngorka.com/

Wolfgang


looka here (*):

viewtopic.php?t=1705&highlight=gorka
hmc
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Re: John Gorka - So Dark You See

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Gepostet: 18.02.2010 - 10:03 Uhr  ·  #2
I Know kenne ich inzwischen und finde das Album gut.
Hier werde ich, nicht zuletzt durch deine Rezi, erst einma reinhören statt sofort zu kaufen.
35 years after
 
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Re: John Gorka - So Dark You See

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Gepostet: 18.02.2010 - 12:19 Uhr  ·  #3
Ich habe in dieses Album schon reingehört ,und es hat mich nicht allzu sehr beeindruckt.Da ich erst drei Alben von John Gorka besitze ,und es noch soviele gute Alben von ihm gibt ,steht dieses ganz am Ende der Wunschliste.

Hier stehen :
Old futures gone
Windham hill
Out of the valley

Danke, Firebyrd für deine Rezi!
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