die 1968 gegründeten Manal gelten als die 3. große säule der
argentinischen rock-szene und zwar deshalb, weil sie einen
harten, spanisch gesungenen blues-rock kreierten, ohne sich dabei
lange mit ewigen cover-versionen aufzuhalten; nein, sie schrieben ihre
eigenen stücke, bei denen sie sich allerdings von Cream inspirieren
ließen.
die band bestand aus dem singenden drummer Javier Martinez;
bassist Alejandro Medina und dem unvermeidlichen gitarren-
helden Claudio Gabis. wie schon bei Almendra hatten alle
vorher in beatbands gespielt und alle sollten sie auch nach Manal weiter
gute musik machen.
Manal legten in ihrer glanzzeit nur zwei lps und eine handvoll singles
vor; aber im gegensatz zu anderen bands wars es nicht die junta, die
sie zum aufgeben zwang, sondern der wunsch, neue und eigene
projekte zu machen.
in den anfangstagen wurden Manal oft von Pappo (ja, der schon
wieder) begleitet; diesmal allerdings auf dem klavier!
zunächst spielten sie 1970 das album S/T (Mandioca) ein;
7 originale; man hört harten, sehr bluesigen rock mit ganz
hervorragenden gitarrenläufen. Gabis konnte sich eine Gibson Les Paul
leisten und ich behaupte mal, man hört diesen (im gegensatz zur Fender)
volleren und kräftigeren klang heraus, und dieser klang ist gewollt; denn
Manal machten sehr druckvolle mucke.
ihre themen waren sehr lokaler art'; Avenida Rivadavia besang die
längste straße Buenos Aires; der sehr ungewöhnliche tango-blues(!)
Avellaneda Blues die vorstädte.
man würde Manal also noch besser verstehen, wenn man die
lebensumstände des Buenos Aires der damaligen zeit miterlebt hätte;
es muß trotz aller diktaturen eine äußerst lebendige und lebensfrohe
stadt gewesen sein; vielleicht das San Francisco südamerikas.
und man würde dann auch verstehen, was es mit meinem lieblings-
stück, Juego De Tomato ('Tomatenspiel') auf sich hat. Was ist ein
'tomatenspiel'? ich weiß es nicht; aber Claudios satter gitarrenton
und die ganz hervorrangende rhythmusarbeit von bass und drums,
die kann ich bewerten.
die platte ist ein muß.
El Leon (RCA 1971) ist härter und ansonsten ebenso gelungen.
wieder ragen ein paar etwas heftigere stücke heraus; Blues De La
Amenaza Nocturna; Paula; Si No Hablo De Mi; aber man muß
eigentlich keine qualitätsunterschiede machen.
wer ein bißchen wah-wah und fuzz mag, der wird von Claudio bestens
bedient.
meine cd-wiederveröffentlichung von El Leon hieß dann
Cronologia, weil sie zusätzlich noch ein paar singlestücke als
willkommene zugabe enthielt.
auch dieses werk ist ein muß für den entsprechend interessierten
fan.
ganz anders als so viele europäische bluesrocker schufen Manal
einen wirklich eigenen stil, der sich nie an abgedroschenen Chicago-
Blues-Phrasen vergriff. obwohl sie das 1970 noch hätten tun dürfen,
denn all diese stilmittel waren ja damals noch nicht bis zum
abwinken totkopiert worden. trotzdem; das hier ist was eigenes;
das entwickelt identität; das hat zwar verwandtschaft zum blues rock
im allgemeinen, aber es ist sicher nicht die mucke, die euch sofort
an die *opie-der-*opie-der-*opie irgendeiner anderen band erinnert.
Medina und Gabis fanden sich später bei La Pesada wieder, einer
losen blues-rock-aggregation, die u.a. auch mit Billy Bond ein paar
lps einspielte. La Pesada, d.h. ungefähr Die Druckmachenden Jungs
und das kann man vor allem auf den mit Bond und Gabis eingespielten
platten deutlich spüren.
Claudio Gabis legte noch ein paar solo-werke vor, die beide den
stil von Manal pflegen und von eminenter wichtigkeit sind:
Claudio Gabis Y La Pesada (Microfon 1972) und
S/T (Talent 1974).
wenn dir die beiden Manal-scheiben gefallen, wirst du auch die
Gabis-soloprojekte im haus haben wollen.
in den 80ern kam es zur Manal-reunion; einige weitere lps wurden
eingespielt. ich habe sie nie gehbört, da sie von meinen argentinischen
freunden als lahm und langweilig bezeichnet wurden.
die meisten der o.a. cds gibt es bei amazon und auch bei vielen anderen
händlern.
argentinischen rock-szene und zwar deshalb, weil sie einen
harten, spanisch gesungenen blues-rock kreierten, ohne sich dabei
lange mit ewigen cover-versionen aufzuhalten; nein, sie schrieben ihre
eigenen stücke, bei denen sie sich allerdings von Cream inspirieren
ließen.
die band bestand aus dem singenden drummer Javier Martinez;
bassist Alejandro Medina und dem unvermeidlichen gitarren-
helden Claudio Gabis. wie schon bei Almendra hatten alle
vorher in beatbands gespielt und alle sollten sie auch nach Manal weiter
gute musik machen.
Manal legten in ihrer glanzzeit nur zwei lps und eine handvoll singles
vor; aber im gegensatz zu anderen bands wars es nicht die junta, die
sie zum aufgeben zwang, sondern der wunsch, neue und eigene
projekte zu machen.
in den anfangstagen wurden Manal oft von Pappo (ja, der schon
wieder) begleitet; diesmal allerdings auf dem klavier!
zunächst spielten sie 1970 das album S/T (Mandioca) ein;
7 originale; man hört harten, sehr bluesigen rock mit ganz
hervorragenden gitarrenläufen. Gabis konnte sich eine Gibson Les Paul
leisten und ich behaupte mal, man hört diesen (im gegensatz zur Fender)
volleren und kräftigeren klang heraus, und dieser klang ist gewollt; denn
Manal machten sehr druckvolle mucke.
ihre themen waren sehr lokaler art'; Avenida Rivadavia besang die
längste straße Buenos Aires; der sehr ungewöhnliche tango-blues(!)
Avellaneda Blues die vorstädte.
man würde Manal also noch besser verstehen, wenn man die
lebensumstände des Buenos Aires der damaligen zeit miterlebt hätte;
es muß trotz aller diktaturen eine äußerst lebendige und lebensfrohe
stadt gewesen sein; vielleicht das San Francisco südamerikas.
und man würde dann auch verstehen, was es mit meinem lieblings-
stück, Juego De Tomato ('Tomatenspiel') auf sich hat. Was ist ein
'tomatenspiel'? ich weiß es nicht; aber Claudios satter gitarrenton
und die ganz hervorrangende rhythmusarbeit von bass und drums,
die kann ich bewerten.
die platte ist ein muß.
El Leon (RCA 1971) ist härter und ansonsten ebenso gelungen.
wieder ragen ein paar etwas heftigere stücke heraus; Blues De La
Amenaza Nocturna; Paula; Si No Hablo De Mi; aber man muß
eigentlich keine qualitätsunterschiede machen.
wer ein bißchen wah-wah und fuzz mag, der wird von Claudio bestens
bedient.
meine cd-wiederveröffentlichung von El Leon hieß dann
Cronologia, weil sie zusätzlich noch ein paar singlestücke als
willkommene zugabe enthielt.
auch dieses werk ist ein muß für den entsprechend interessierten
fan.
ganz anders als so viele europäische bluesrocker schufen Manal
einen wirklich eigenen stil, der sich nie an abgedroschenen Chicago-
Blues-Phrasen vergriff. obwohl sie das 1970 noch hätten tun dürfen,
denn all diese stilmittel waren ja damals noch nicht bis zum
abwinken totkopiert worden. trotzdem; das hier ist was eigenes;
das entwickelt identität; das hat zwar verwandtschaft zum blues rock
im allgemeinen, aber es ist sicher nicht die mucke, die euch sofort
an die *opie-der-*opie-der-*opie irgendeiner anderen band erinnert.
Medina und Gabis fanden sich später bei La Pesada wieder, einer
losen blues-rock-aggregation, die u.a. auch mit Billy Bond ein paar
lps einspielte. La Pesada, d.h. ungefähr Die Druckmachenden Jungs
und das kann man vor allem auf den mit Bond und Gabis eingespielten
platten deutlich spüren.
Claudio Gabis legte noch ein paar solo-werke vor, die beide den
stil von Manal pflegen und von eminenter wichtigkeit sind:
Claudio Gabis Y La Pesada (Microfon 1972) und
S/T (Talent 1974).
wenn dir die beiden Manal-scheiben gefallen, wirst du auch die
Gabis-soloprojekte im haus haben wollen.
in den 80ern kam es zur Manal-reunion; einige weitere lps wurden
eingespielt. ich habe sie nie gehbört, da sie von meinen argentinischen
freunden als lahm und langweilig bezeichnet wurden.
die meisten der o.a. cds gibt es bei amazon und auch bei vielen anderen
händlern.
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