Als sich die Prunes 2001 überraschend zurückmeldeten, waren die tragenden Bandmitglieder und Songschreiber aus den Anfangstagen wieder mit dabei;
James Lowe - vocals, guitar, harmonica,
Mark Tulin - bass guitar;
Ken Williams - lead guitar,
unterstützt durch:
Joe Dooley - drums, Mark Moulin -rhythm guitar und James' Sohn Cameron Lowe - keyboards.
Zusätzlich half das ex-Moby Grape Mitglied Pete Lewis an den Gitarren aus.
Der erste große Auftritt beim Vintage Gear Expo & Music Festival, Riverside verlief so erfolgreich, daß man sich entschloß, eine CD nachzuschieben.
Das auf dem bandeigenen erschienene Artifact war aber von vorneherein limitiert und nur als Sammlerstück gedacht.
15 Stücke gibt es und die Überraschung gleich vorweg, die Prunes langen darauf noch um einiges psychedelischer, als zu ihrer besten Zeit; verzerrte Gitarren (und zwar jede Menge davon), wabernde
Keyboards, lange Intros, dichte Rhythmen und die leicht überdreht nörgelnde Stimme von James prägen diese 65 Minuten.
Mit Lost Dream geht es los, als seien die (20 Jahre jüngeren) Fuzztones diesmal der Ideenegeber gewesen, was übrigens gut möglich wäre, denn: Rudi Potrudi gehörte zu den großen Unterstützern der Prunes-Reunion. Ob man das viel zu oft gecoverte 7 & 7 Is hier nocheimal verbraten mußte, sei dahingestellt (es ist recht nett gespielt), aber schon mit einer quasi-Fortsetzung ihres größten Hits,
The Dream I Had Last Night hebt man wieder in die Fuzz-Sphären ab. Garagenhaften Einflüsse im Sinne der 60s findet man wenig (Bullet Through The Backseat), selbst hier aber entsteht durch den
Einsatz moderner Keyboards und digitaler Instrumente ein sehr jetztzeitiger Sound.
Immer wieder
geht man den Zeitlupengang (Phone Won't Ring) mit langanhaltenden Gitarrennoten, zwecks Erzeugung einer intensiv verfremdeten Atmosphäre, kann jedoch auch immer noch losrocken (All About Wires).
Unterm Strich Artifact als das bis dato psychedelischste Werk der Prunes zu bezeichnen.
Drei Jahre später wurden sie mit California (PruneTwang 2004) sogar noch eine Spur deutlicher.
Auf 13 Stücken (58 Minuten) lassen sie sich mit gebührender Entrücktheit aus zum Thema 'so spielt man zeitgemäße Psychedelia'. Auch hier wieder viel, sehr viel Gitarre in den üblichen fuzz und verzerrten Varianten, auch mit jeder Menge schräger Keyboards (leider auch manchmal mit Synthies) und erneut mit dieser völlig abgefahrenen Stimme James Lowes. Der ebenfalls sehr abgefahrene Pete Lewis gehört jetzt zum
festen Ensemble.
Gleich mit Sideshow Charade wird der erste Trip eingeworden,
49 Songs ist dann eine von psychedelischen Refrain-Chören unterstützte Perle, wie man sie von Plasticland erwarten würde.
Soll heißen, die Prunes haben all jene Einflüsse ab der Mid-80er aufgenommen und IHR Ding draus gemacht. Jeder Song ist noch etwas intensiver als das Pendant auf Artifact es gewesen wäre, ist auch intensiver, als die Neo-Gragen und Neo-Psych Vorbilder es hinbekommen hätten; wieder wechseln sich Zeitlupensongs (Ocean Blue) mit guten Rockern (I Never Knew What You Wanted, I'll Drag You Home) ab.
Es gibt hier keine schwache Stelle, nicht mal eine einzige. California ist der perfekte neuzeitliche Trip.
Man hätte die Prunes in diesem Stadium unbedingt live erleben müssen, aber sie spielten nur ganz wenige Konzerte hier in Europa (darunter im legendären Paradiso, Amsterdam).
Für alle, die nicht dabeisein konnten, hinterließen sie eine DVD mit Konzertausschnitten, Interviews und Hintergrundinformationen.
Rewired (Snapper, 2003) mischt Songs der Frühphase mit Stücken von Artifact und ist ein schier unglaublicher Trip geworden. Natürlich gestattet ihnen die digitale Technik, hier allerlei psychedelische Effekte einzubauen; es gibt sehr viel Farbe, das Bühnenbild ist super, der Klang kann nicht mehr verbessert werden, es stimmt alles.
Tracklisting:
01 Lost Dream 02 You Never Had It Better 03 The Great Banana Hoax
04 Ain't It Hard 05 I Had Too Much to Dream (Last Night)
06 I Happen To Love You! Got My Mojo Workin' 07 Little Olive
08 Long Days Flight (Till Tomorrow) 09 Devil's Candy
10 Bullet Thru The Backseat 11 Hideaway 12 Castaway
13 Get Me To The World On Time
Während beide cds mittlerweile gestrichen sind und laut Angaben der Band eine Neuauflage nicht geplant ist, kann man die DVD immer noch leicht bei Amazon einkaufen (und sollte es als Fan der Band unbedingt
tun).
Ob die Prunes an einem neuen Werk arbeiten, ist derzeit noch strittig, daß Prolem ist natürlich, daß man
im fortgeschrittenen Alter noch viele Dinge plant, aber nicht immer die Kraft zur Umsetzung hat. Wir werden
uns gedulden müssen.
James Lowe - vocals, guitar, harmonica,
Mark Tulin - bass guitar;
Ken Williams - lead guitar,
unterstützt durch:
Joe Dooley - drums, Mark Moulin -rhythm guitar und James' Sohn Cameron Lowe - keyboards.
Zusätzlich half das ex-Moby Grape Mitglied Pete Lewis an den Gitarren aus.
Der erste große Auftritt beim Vintage Gear Expo & Music Festival, Riverside verlief so erfolgreich, daß man sich entschloß, eine CD nachzuschieben.
Das auf dem bandeigenen erschienene Artifact war aber von vorneherein limitiert und nur als Sammlerstück gedacht.
15 Stücke gibt es und die Überraschung gleich vorweg, die Prunes langen darauf noch um einiges psychedelischer, als zu ihrer besten Zeit; verzerrte Gitarren (und zwar jede Menge davon), wabernde
Keyboards, lange Intros, dichte Rhythmen und die leicht überdreht nörgelnde Stimme von James prägen diese 65 Minuten.
Mit Lost Dream geht es los, als seien die (20 Jahre jüngeren) Fuzztones diesmal der Ideenegeber gewesen, was übrigens gut möglich wäre, denn: Rudi Potrudi gehörte zu den großen Unterstützern der Prunes-Reunion. Ob man das viel zu oft gecoverte 7 & 7 Is hier nocheimal verbraten mußte, sei dahingestellt (es ist recht nett gespielt), aber schon mit einer quasi-Fortsetzung ihres größten Hits,
The Dream I Had Last Night hebt man wieder in die Fuzz-Sphären ab. Garagenhaften Einflüsse im Sinne der 60s findet man wenig (Bullet Through The Backseat), selbst hier aber entsteht durch den
Einsatz moderner Keyboards und digitaler Instrumente ein sehr jetztzeitiger Sound.
Immer wieder
geht man den Zeitlupengang (Phone Won't Ring) mit langanhaltenden Gitarrennoten, zwecks Erzeugung einer intensiv verfremdeten Atmosphäre, kann jedoch auch immer noch losrocken (All About Wires).
Unterm Strich Artifact als das bis dato psychedelischste Werk der Prunes zu bezeichnen.
Drei Jahre später wurden sie mit California (PruneTwang 2004) sogar noch eine Spur deutlicher.
Auf 13 Stücken (58 Minuten) lassen sie sich mit gebührender Entrücktheit aus zum Thema 'so spielt man zeitgemäße Psychedelia'. Auch hier wieder viel, sehr viel Gitarre in den üblichen fuzz und verzerrten Varianten, auch mit jeder Menge schräger Keyboards (leider auch manchmal mit Synthies) und erneut mit dieser völlig abgefahrenen Stimme James Lowes. Der ebenfalls sehr abgefahrene Pete Lewis gehört jetzt zum
festen Ensemble.
Gleich mit Sideshow Charade wird der erste Trip eingeworden,
49 Songs ist dann eine von psychedelischen Refrain-Chören unterstützte Perle, wie man sie von Plasticland erwarten würde.
Soll heißen, die Prunes haben all jene Einflüsse ab der Mid-80er aufgenommen und IHR Ding draus gemacht. Jeder Song ist noch etwas intensiver als das Pendant auf Artifact es gewesen wäre, ist auch intensiver, als die Neo-Gragen und Neo-Psych Vorbilder es hinbekommen hätten; wieder wechseln sich Zeitlupensongs (Ocean Blue) mit guten Rockern (I Never Knew What You Wanted, I'll Drag You Home) ab.
Es gibt hier keine schwache Stelle, nicht mal eine einzige. California ist der perfekte neuzeitliche Trip.
Man hätte die Prunes in diesem Stadium unbedingt live erleben müssen, aber sie spielten nur ganz wenige Konzerte hier in Europa (darunter im legendären Paradiso, Amsterdam).
Für alle, die nicht dabeisein konnten, hinterließen sie eine DVD mit Konzertausschnitten, Interviews und Hintergrundinformationen.
Rewired (Snapper, 2003) mischt Songs der Frühphase mit Stücken von Artifact und ist ein schier unglaublicher Trip geworden. Natürlich gestattet ihnen die digitale Technik, hier allerlei psychedelische Effekte einzubauen; es gibt sehr viel Farbe, das Bühnenbild ist super, der Klang kann nicht mehr verbessert werden, es stimmt alles.
Tracklisting:
01 Lost Dream 02 You Never Had It Better 03 The Great Banana Hoax
04 Ain't It Hard 05 I Had Too Much to Dream (Last Night)
06 I Happen To Love You! Got My Mojo Workin' 07 Little Olive
08 Long Days Flight (Till Tomorrow) 09 Devil's Candy
10 Bullet Thru The Backseat 11 Hideaway 12 Castaway
13 Get Me To The World On Time
Während beide cds mittlerweile gestrichen sind und laut Angaben der Band eine Neuauflage nicht geplant ist, kann man die DVD immer noch leicht bei Amazon einkaufen (und sollte es als Fan der Band unbedingt
tun).
Ob die Prunes an einem neuen Werk arbeiten, ist derzeit noch strittig, daß Prolem ist natürlich, daß man
im fortgeschrittenen Alter noch viele Dinge plant, aber nicht immer die Kraft zur Umsetzung hat. Wir werden
uns gedulden müssen.
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