ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

 
hmc
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ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 04.07.2009 - 23:11 Uhr  ·  #1


Sternenzeit 007.2009, Biest, Erna, Else, TM Bues und HMC begaben sich auf eine Reise in das Ungewisse das da hieß „Oberhausen“.

Die im Jahr 1938 besiegten Wilma’ s, Quatsch, ULLA’ s“ sind zurück!



„The chances that anything coming from Mars is million to one“

Denkste, “but still they come” und das am 3. Juli 2009 in der Arena zu Oberhausen.

Selbst die „MuZi Heroen“ Biest, Erna, Else, TM Blues und HMC“ waren zu keiner Zeit in der Lage den musikalisch begabten Invasoren die Stirn zu bieten.
Allein die Eckdaten der „Marsianer“ zeigen auf, warum eine Gegenwehr (Hatschie) kaum möglich scheint.

15 Millionen verkaufte Tonträger und 330 Wochen ununterbrochen in den Charts sprechen eine eindeutige Sprache.
Erst der Kauf und Verzehr einiger Alkoholhaltigen Getränke und Riesenkrakauer (von Hobby und Nachwuchskellnern zubereitet und serviert) entspannten die Lage.
Nun aber zum Wesentlichen:
Es begann mit dem Einlauf der „ULLAHdubULLA“ Strings und der „Black Smoke Band“.
Die allesamt hübsch anzusehenden Erdenbürger, (ok, die Percussionistin stach etwas hervor, was aber nicht weiter verwunderte, da sie Gerüchten nach aus der Nähe der „Beteigeuze“ stammen soll) waren in der Lage, die bekritzelten Blätter die vor ihnen lagen mit merkwürdig aussehenden Gerätschaften in eine Art Geräusch umzusetzen, Man nennt das wohl Musik.

Da war zum Beispiel eine Art Gartentor mir sehr vielen eng beieinander liegenden Stäben, das, wenn es von der Blondgelockten Dame gestreichelt wurde wunderbare Töne offenbarte. Oder viele fast achteckige Holzgebilde die mit einem Stock bestrichen ebenfalls schöne Klänge erzeugten.

Es war alles sehr ungewöhnlich für uns „Sauerländer“.

Nachdem wir alles soweit einsortiert hatten, konnten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und das war das Musical.

Das „Holodeck“ sah sensationell aus. Eine 30 Meter breite und ca. 3 Meter hohe helle Fläche zeigte bunte „Etwasse“, die eine Geschichte vermittelten.

Es drängte sich der Verdacht auf, dass hier merkwürdig aussehende Gestalten Böses vorhatten.
Auf der rechten Seite des Holodecks befanden sich viele Wesen, die mit den schon erwähnten Gegenständen Töne erzeugten und auf der links eine kleine, aber wohl wesentlich weiter fortgeschrittene Rasse, denn sie waren in der Lage mit deutlich weniger „Gegenständen“ lauter und aggressiver zu sein.

Nach wenigen Zyklen hatten wir uns an das tonale Ungleichgewicht gewöhnt, was aber auch ein Verdienst von „Scotty Digital“ war, da er, nachdem er bunte Knöpfe und Regler verschob, ein gewisses Lautstärkengleichgewicht herstellen konnte.
Dank modernster Hologramm Technik war es möglich das der Ex Lover von Liz Tayler in die Geschehnisse eingreifen konnte.
Seine Projektion erschien am linken Hangarrand, von der er beschrieb ws auf der hellen Fläche ablief.

Noch ein Wort zum Ablauf und den eigentlich Helden, lässt man die MuZi Abordnung einmal außen vor.

Die Ouvertüre und ein erster Einsatz des „Night in white satin“ Barden war umwerfend.
Natürlich konnte seine über viele Jahre Phasergeprägte Stimme nicht mit der aus 1978 mithalten, aber sie war auch nach 30 Jahren ebenso ergreifend wie auch die eines „Dave is on the road again“ Sängers.
Justin Hayward und Chris Thompson waren Garanten für eine perfekte Zeitreise, auf der wir nicht zu altern schienen.

Die, ich nenne es ab sofort Musik, scheint simplen Kompositionsgemüt, aber der Mix aus Prog, Rock, Pop und klassisch literaririschen Elementen bedarf keiner Zeitreise, da sie schlichtweg Zeitlos gut ist.
Aber es würde nicht allen Besatzungsmitgliedern gerecht werden, wenn der Abend auf zwei Protagonisten begrenzt würde.
Sie lebten die Story dermaßen emotional und künstlerisch wertvoll, dass es uns Sauerländern nicht schwer fiel in die Geschichte und deren Geschehnissen einzutauchen.
Es war ein schaurig schönes Gefühl musikalisch in fremde, wenn auch bedrohliche Welten, eintauchen zu können.
Daran konnten auch die ständigen „ULLAH“ Rufe aus allen Ecken des Hangars nichts ändern.
Die Marsianer und ihre Laser Waffen waren überall zu vernehmen, und teilweise flatterten diverse Kleidungsstücke, wenn wieder ein Eifelturm oder der „Big Ben“ zerstört wurden.
Die mittlerweile auf dem Holodeck erschienene 15 Meter hohe Kampfmaschine versprühe, auch wenn sie optisch ein wahres Highlight war, Unbehagen.



Hatschi, Entschuldigung.

Plötzlich wurde ohne Vorwarnung eine Brücke vom Hangardach herabgelassen, um einem „fast“ Durchgeknallten Soldaten eine Plattform für seine Erzählungen, Pläne und Wünsche zu bieten.
Er lief ohne Pause hin und her und sang dermaßen genial das es vielen einen Schauer bereitete.
Dramaturgie, Melancholie, Emotionen und Hingabe pur, Wahnsinn.

Es gab nicht einen Schwachpunkt in der Besa(e)tzung, lediglich der Solo Gitarrist (so heißt das tatsächlich) fiel leicht ab.
Ob er bei seinem Hypersprung einige Gliedmaßen verloren hat, konnten wir nicht in Erfahrung bringen, aber Fakt ist, dass er hakelig und Ton für Ton spielte.
Der „Schusch“, Quatsch „Wah Wah“ Typ ganz links konnte die Schwächephase des Gitarristen aber gut kompensieren und hat wahrlich toll musiziert.
„Nathaniel“ nebst Gattin waren ebenfalls grandios und spielten die ungleichen Charaktere sehr überzeugend und glaubwürdig.

Nach 2:15 Minuten wurde es Zeit den Invasoren den Garaus zu machen.
Penizillin & Co wurden versteckt und so rafften simple Bakterien die Unholde dahin.
Pfiffig gell.
Hatschi.

Nachdem wir unseren geliebten Planeten zurück erhalten hatten, gab es noch eine letzte Lagebesprechung außerhalb des Hangars.

Teilnehmer waren „Biest, Erna, Else, TM Blues, seine Liebste, HMC und sein depressiver Begleiter Marvin.
Wir ließen den wunderbaren Abend durch Raum und Zeit noch einmal Revue passieren und verabschiedeten uns mit dem Versprechen uns wieder zu sehen.

Anmerkung:
Marvin durfte nicht mit in den Hangar, da er dazu neigt alles grässlich zu finden.

Euer Gucky für den Musikzirkus.
stanweb
 
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 07:22 Uhr  ·  #2
Marvin, da hat Dein stehts optimistischer Begleiter hmc aber einen gar prächtigen Bericht geschrieben.

Am Fiesesten stelle ich mir die Stellen vor, wo der Solo Gitarrist in die Seiten griff.
Aber Dank verstecktem Penicillin hat es ihn ja glücklicherweise dahin gerafft.
dan
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 09:10 Uhr  ·  #3
Schön - erst gestern deine persönliche Schilderung, jetzt dieser detaillierte schriftliche Konzertbericht: Besser geht's nicht! :daumen:
TmBlues
 
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 10:14 Uhr  ·  #4
So... mittlerweile bin ich auch wieder im lieblichen Schwarzwald angekommen und gebe meine kurzen Eindrücke zu Protokoll. Nicht so blumig wie hmc, eher knochentrocken.

a) der junge Leadgitarrist war suboptimal besetzt (ok, da hatte ich mich mit hmc abgesprochen. "Wer wird verrissen?" "Komm, wir nehmen den jungen Gitarristen, der kann sich nicht wehren")

b) Alexis James als Artillerist war alleine das Eintrittsgeld wert. Der Kerl ist so ein guter Schauspieler und so ein guter Sänger... nicht zu fassen. Der hat übrigens sogar ne eigene MySpace-Seite: http://www.myspace.com/102010631

c) der Sound war sehr gut, wenn auch etwas hallig

d) die Show war bombastisch. Wer jedoch die DVD gesehen hat, wusste natürlich, was alles so kommt. Während und nach dem Konzert war ich ja der Meinung, dass die Computeranimationen auf der riesigen Leinwand gegenüber der DVD überarbeitet seien. Nach weiterer Sichtung der DVD bin ich da nicht mehr so sicher. Auf der DVD wird doch öfters mal eine Nahaufnahme gezeigt und dadurch von der Leinwand abgelenkt. Tja, beim Konzert hat die Leinwand dann doch eher von den Musikern abgelenkt. Man kann es mir halt nicht recht machen. :-)

e) ich bin immer noch am Schwanken, ob die Gesangsstimmen in den schwierigen - meist hohen - Passagen nicht vom "Band" kamen. Egal ob Justin Hayward's, Chris Thompson's oder Alexis James' Stimme. Die waren mir doch zu perfekt. Ich denke, da kann man technisch schon einiges tricksen. Aber ich will ihnen nicht Unrecht tun, eventuell liege ich komplett falsch.

f) das Publikum war seeeeehr zurückhaltend. Vielleicht wirkte das auch so, weil die Arena bei weitem nicht ausverkauft war?

Mein Fazit: Sehr sehr schöner Abend. Hätte ich die Show nicht schon von der DVD gekannt, dann hätte es mich vermutlich komplett umgeblasen. So waren die Erwartungen extrem hoch und wurden dennoch nicht enttäuscht. Was will man mehr?
badMoon
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 18:35 Uhr  ·  #5
Hoie, Sefe,

feiner Kurzbericht. Bedankt for the Maloche.

Hätte mir das Spektakel auch liebend gerne angesehen, zumal ich von der DVD bereits invasioniert war. Vorbereitende Maßnahmen, die den Heimatmikrokosmos WE-Schatz in Kürze, konkret morgen, zu einem eigenen kleinen Schlachtfeld werden lassen, hinderten daran. So hab ich wohl ein tolles Event verpasst.

Macht aber nix - irgendeins folgt immer.

:mrgreen:
Tom Cody
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 20:34 Uhr  ·  #6
Schöne Lageberichte. Danke HMC und TmBlues.
Guestuser
 
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 05.07.2009 - 22:10 Uhr  ·  #7
Schöne Berichte und die Hauptsache war doch, dass ihr alle nicht enttäuscht wurdet.
Schade, dass die Arena nicht ausverkauft war (obwohl Wochen vorher auf Eventim nur noch wenige freie Plätze angezeigt wurden), da wäre die Lanxess Arena in Köln wohl doch besser gewesen? Ich finde die hat auch eine bessere Akustik, als die Arena in Oberhausen.
hmc
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 06.07.2009 - 10:06 Uhr  ·  #8
Den Herren habe ich im Parkhaus kennengelernt.



Das war ein ehemaliges Les Humphrey Mitglied.
Floyd Pink
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 06.07.2009 - 10:38 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von hmc
Den Herren habe ich im Parkhaus kennengelernt.



Das war ein ehemaliges Les Humphrey Mitglied.



Und der lebt jetzt im Parkhaus? Naja, wer's mag.


Sehr schöne Berichte, Sefe und TMB!!
dan
God's Monkey
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 06.07.2009 - 16:20 Uhr  ·  #10
Wie's der Zufall so wollte lief gestern abend auf ARTE eine Spielfilmversion von 1953!
Else
 
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Re: ULLAH, eine schräge Betrachtung des Konzerts

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Gepostet: 07.07.2009 - 10:26 Uhr  ·  #11
Ich habe selten (außer bei Pink Floyd) so eine Gänsehaut bekommen.

Auch mit fielen die eventuelle digitale Nachbesserung einiger Gesagspassagen auf, möchte es aber nicht hoch aufhängen.
Unter dem Strich bleibt ein tolles Erlebnis (bis auf das irre Gewitter vorher).
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