Tangerine Dream : Jeanne d'Arc
Hörprobe bei Amazon
Hörprobe bei Amazon
Dieses Album, erschienen 2005, hat viele Elemente, die Tangerine Dream ausmachen. Es sind schnelle und entspannende Teile darin und die CD macht insgesamt einen hörenswerten Eindruck, auch wenn gelegentliche Phasen etwas schleppend und einfallslos wirken, wird der Hörer dann und wann mit dem einen oder anderen Leckerchen entschädigt.
Mein persönlicher Favorit ist das zweite Stück "La Joie". Das kann ich mir stundenlang als Dauerwiederholung anhören.
Mein persönlicher Favorit ist das zweite Stück "La Joie". Das kann ich mir stundenlang als Dauerwiederholung anhören.
- La Vision {12:19 Min} Kling am Anfang ein wenig danach, als ob die Schallplatte verkehrt herum gedreht würde. Nur die Tatsache, dass es sich hier um eine CD handelt, läßt den geneigten Zuhörer diesbezüglich gelassen im Sessel verharren. Schnell noch ein Blick in die Runde, ob's der Katze gut geht und dann gespannt auf Besserung warten ... zu Recht : nach ca. 1 Minute fängt dann eine gemütliche, nicht uninteressante Chill-Out Musik à la TD an, das Ohr für die erlittenen Qualen der ersten Minute um Entschuldigung zu bitten.
La Joie {5:16 Min} Fängt gleich schön chillig an und hat eine melancholische Seite, die in manchen Stimmungslagen einfach nur gut kommt. Mit den richtigen Ohren an seinen Seiten und der richtigen Konzentration, die dieser Track wirklich wert ist, kann man erleben, wie es die Hitzewallungen den Rücken rauf und runter pflügt. Vorstellbar ist ein Einsatz zum Entré besinnlicher Stunden.
La Force du Courage {8:37 Min} Insgesamt schön langsam, jedoch mit einem ordentlichen Rhythmus im Hintergrund, der das Bein zwingt, gelegentlich mitzuwippen. Ein nettes Saxophon (oder nehmen wir mal an, es sei eines) in der zweiten Hälfte würzt den ruhigen Fluss des Sounds, so wie die Süss&Sauer-Sauce die Chicken-Nuggets bei McDonalds.
La Solitude dans l´Espoir {7:32 Min} Dieses Stück fängt sehr ruhig und besinnlich an. Ein melancholisches Klavier, das versucht, sich langsam in eine fröhlich-leichte Stimmung zu bringen, begleitet von einem zurückhaltenden Synthesizer, der - wie ein guter Freund - dem Klavier nicht die Schau stiehlt. Gegen Mitte des Stückes ist es aber eher umgekehrt und der Sythesizer tritt mehr in den Vordergrund und bringt einen ordentlichen Drum-Effekt mit, der dem Stück fast etwas kraftvolles gibt. Zum Ende geht's dann wieder etwas ruhiger zu und das Klavier darf nochmal zum Abschied winken.
La Marche {8:36 Min} Hier wird dem Zuhörer wieder einmal mehr bewußt, dass die Wurzeln von TD u.a. in Klaus Schulze liegen. Es erinnert sehr an seine Stücke der "alten Zeit", in der er spartanisch-puristisch aus wenigen Tönen ein plattenfüllendes Event gestaltete. Dennoch versucht der Synthesizer den Eindruck zu vermitteln, dass TD seinen eigenen Stil mit hineinzubringen versteht.
La Sagesse Du Destin {7:50 Min} Es beginnt im Lounge-Style der 90'er Jahre und bringt eine angenehme Stimmung mit sich, mit vielen Höhen und Tiefen, was das Stück insgesamt nicht uninteressant macht - als Hintergrundmusik zumindest absolut legitim ist. Die letzten drei Minuten verlaufen dann zwar im gleichen Thema, werden aber stilistisch durch die beiden Freunde "Klavier" und "Synthesizer" neu akzentuiert.
Le Combat Du Sang {10:17 Min} Hier bleibt es bei einem mittelmäßigen Einheitsbrei aus Synthesizergeleier, anfangs recht ruhig, später dann hektisch und zum Ende ein beruhigendes Outro.
Le Combat des Épées {14:02 Min} Das längste Stück dieser CD pflügt sich gelassen, fast heiter jedoch ohne besondere Highlights durch die Laufzeit. Wie üblich wird das letzte Drittel genutzt, um dem Zuhörer Gelegenheit zu geben das hektische Herzklopfen, das sich im Laufe des Stückes einstellt, loszuwerden und um in die richtige Stimmung für das folgende Klangerlebnis zu kommen.
La Libération {4:39 Min} Den Abschluß der CD bringt ein in sich konsistentes und gelassenes Stück, in dem auch das Saxophone am Ende nochmal zum Abschied zwitschert. Stellt man sich dieses Lied vor, wenn man an einem menschenleeren, sauberen Sandstrand den Blick auf dem Sonnenuntergang ruhen läßt und der Tag nochmal revuepassiert, dann kann man auch dem leichten Pathos, der hier mitschwingt - und nebenbei bemerkt, ein wenig an Jean-Michel Jarre's "Industrial Revolution" erinnert - eine gewisse Bereicherung abgewinnen, mit der Vorstellung, dass uns die Nacht vom Tage befreit...