Jefferson Airplane – Crown of Creation
Ein Album, das ich aus 2 verschiedenen Gesichtspunkten rezensieren kann, einmal aus der damaligen Sicht eines “Hippies” und aus der heutigen eines „Alt-Hippies“....
Jefferson Airplane, eine der Bands, die die Musik und das Lebensgefühl San Franciscos der 60er Jahre auch in unsere Gefilde transportierte.
Als sich auch hier in der Provinz solche Begriffe wie „summer of love“, „flower power“ etablierten, war das fast schon alles wieder vorbei, jedoch nicht das mitschwingende Gefühl jener Ära.
Diese Platte aus 1968 lernte ich auch erst ein Jahr später kennen und lieben, war ich 1968 doch noch mehr mit der auslaufenden Zeit der Single-Hits und der Charts beschäftigt und meine Liebe zum Blues erwacht war.
Doch 1969 – das war schon ein anderes Jahr, ein Wendepunkt, Türen öffneten sich weit und so wurden auch Jefferson Airplane hinein gelassen, hatte Donovan sie doch bereits im Jahre empfehlend erwähnt in seinem 1966 auf seinem Album „Sunshine Superman“ entstandenen Stück „The Fat Angel“, wo ich erstmalig auf diese Band aufmerksam wurde.(Jefferson Airplane nahm dieses Stück übrigens 3 Jahre später für das Live-Album „Bless Its Pointed Little Head“ selbst auf.)
(“He will bring happiness in a pipe,
He'll-a ride away on his silver bike
And apart from that he'll be so kind
In consenting to blow your mind.
Fly Jefferson Airplane, get you there on time”)
Doch , noch stark der Single verhaftet, war mein Augenmerk hinsichtlich der Band allenfalls auf “Somebody to love” oder “White rabbit“ gerichtet.
Nach „Takes off“, „Surrealistic pillow“ und „After Bathing at Baxter’s“ nun das vierte Album der Band.
Folgende Musiker waren beteiligt:
· Grace Slick – vocals, piano, organ
· Marty Balin – vocals, rhythm guitar
· Paul Kantner – rhythm guitar, vocals
· Jorma Kaukonen – lead guitar, electric chicken, vocals
· Jack Casady – Yggdrasil bass
· Spencer Dryden – drums, piano, organ, steel balls, vocals
·
und als Gäste:
· Gary Blackman – nose solo
· Charles Cockey – guitar, vocals
· David Crosby – guitar
· Tim Davis – congas
· Bill Goodwin – talking drums
· Dan Woody – bongos
· Gene Twombly – sound effects
Dieses Album war für mich damals ein Knaller, waren doch so richtig aus damaliger Sicht “abgefahrene” Tracks wie „Chushingura“ oder „The House At Pooneil Corners“ darunter, meine „Hits“ jedoch waren eindeutig „If you feel“ und „Crown of creation“(mit dieser unverkennbaren Gitarre von Kaukonen!).
Mir heute sehr wichtige Titel habe ich mehr oder wenig übersehen, z.B. sind es heute „Lather“, das wunderschöne „Triad“, das David Crosby noch zu Byrds-Zeiten geschrieben hatte und das jene auch einst aufnahmen, „Share A Little Joke“ oder das dramatisch klingende „Greasy Heart“, die mir sehr zusagen, zusätzlich zu den übrigen genannten Titeln, versteht sich...
Waren die Vorgänger noch stärker mit Folkelementen versehen, so schien sich hier ein Richtungswechsel im Stil der Band anzubahnen, die Stücke schienen durchdachter, konstruierter zu werden.
Doch wohl letzte Folk-Spuren finden sich auch hier noch.
Der typische Sound von Jefferson Airplane , bereits mit den ersten Anklängen an die Nachfolger, Jefferson Starship, schien sich hier zu etablieren, die Band bekam hier noch mehr Profil, so sehe ich es heute.
Unabhängig vom Gruppensound gab es jedoch stark hervortretende Vorträge aller stilprägenden Musiker, man achte auf die jeweiligen Komponisten der einzelnen Songs. So vermochte jeder seine Individualität in die Songs einzubringen.
Dazu dieser typische Gitarrensound Jorma Kaukonen’s, der es vermochte, anders zu klingen als andere und seinen persönlichen Stil zu pflegen, ein Stil mit Wiedererkennungswert, wie es heute nicht mehr in dem Masse üblich ist. Grace Slick pflegte hier ihre exzentrische Art, Balin kehrte den Romantiker heraus, und Kantner war eher der „Rocker“ in der Band.
Und Jack Casady’s Bass-Spiel hatte mittlerweile auch einen Grad von Unverwechselbarkeit erreicht, er war ein wichtiges bestimmendes Element in der Band geworden.
Mit diesem Album war der Band im Verhältnis zum Vorgänger eine Platte gelungen, zu der man leichter Zugang finden konnte.
Gleichwohl gibt es auch hier eine Anhäufung von Skurrilitäten , z.B. auf „Lather“, „Greasy Heart“ oder „House at Pooneil Corners“, wo hier in der Trickkiste gewühlt wird.
Letztlich werden sich auch an dieser Platte wieder „Geister scheiden“, einige werden frühere Scheiben , andere spätere besser finden..., Ansichtssache eben.
Jedenfalls ist mir diese die liebste Airplane-Platte gewesen und geblieben....
Die Titel:
1.Lather - (Slick) 2:55
2.In Time - (Balin/Kantner) 4:10
3.Triad - (Crosby) 4:50
4.Star Trek - (Kaukonen) 3:08
5.Share A Little Joke - (Balin) 3:07
6.Chushingura - (Dryden) 1:16
7.If You Feel - (Balin/Blackman) 3:21
8.Crown Of Creation - (Kantner) 2:53
9.Ice Cream Phoenix - (Cockey) 3:02
10.Greasy Heart - (Slick) 3:19
11.The House At Pooneil Corners -(Balin/Kantner) 5:48
Die CD brachte folgende Bonustracks:
"Ribump Ba Bap Dum Dum" (Dryden, William Goodwin) – 1:32
"Would You Like a Snack?" (Frank Zappa, Slick) – 2:40
"Share a Little Joke" (mono single version) (Balin) – 3:09
"The Saga of Sydney Spacepig" (Dryden) – 7:55
"Candy Man" (Rev. Gary Davis) (hidden track) - 2:25
Wolfgang :roll:
Ein Album, das ich aus 2 verschiedenen Gesichtspunkten rezensieren kann, einmal aus der damaligen Sicht eines “Hippies” und aus der heutigen eines „Alt-Hippies“....
Jefferson Airplane, eine der Bands, die die Musik und das Lebensgefühl San Franciscos der 60er Jahre auch in unsere Gefilde transportierte.
Als sich auch hier in der Provinz solche Begriffe wie „summer of love“, „flower power“ etablierten, war das fast schon alles wieder vorbei, jedoch nicht das mitschwingende Gefühl jener Ära.
Diese Platte aus 1968 lernte ich auch erst ein Jahr später kennen und lieben, war ich 1968 doch noch mehr mit der auslaufenden Zeit der Single-Hits und der Charts beschäftigt und meine Liebe zum Blues erwacht war.
Doch 1969 – das war schon ein anderes Jahr, ein Wendepunkt, Türen öffneten sich weit und so wurden auch Jefferson Airplane hinein gelassen, hatte Donovan sie doch bereits im Jahre empfehlend erwähnt in seinem 1966 auf seinem Album „Sunshine Superman“ entstandenen Stück „The Fat Angel“, wo ich erstmalig auf diese Band aufmerksam wurde.(Jefferson Airplane nahm dieses Stück übrigens 3 Jahre später für das Live-Album „Bless Its Pointed Little Head“ selbst auf.)
(“He will bring happiness in a pipe,
He'll-a ride away on his silver bike
And apart from that he'll be so kind
In consenting to blow your mind.
Fly Jefferson Airplane, get you there on time”)
Doch , noch stark der Single verhaftet, war mein Augenmerk hinsichtlich der Band allenfalls auf “Somebody to love” oder “White rabbit“ gerichtet.
Nach „Takes off“, „Surrealistic pillow“ und „After Bathing at Baxter’s“ nun das vierte Album der Band.
Folgende Musiker waren beteiligt:
· Grace Slick – vocals, piano, organ
· Marty Balin – vocals, rhythm guitar
· Paul Kantner – rhythm guitar, vocals
· Jorma Kaukonen – lead guitar, electric chicken, vocals
· Jack Casady – Yggdrasil bass
· Spencer Dryden – drums, piano, organ, steel balls, vocals
·
und als Gäste:
· Gary Blackman – nose solo
· Charles Cockey – guitar, vocals
· David Crosby – guitar
· Tim Davis – congas
· Bill Goodwin – talking drums
· Dan Woody – bongos
· Gene Twombly – sound effects
Dieses Album war für mich damals ein Knaller, waren doch so richtig aus damaliger Sicht “abgefahrene” Tracks wie „Chushingura“ oder „The House At Pooneil Corners“ darunter, meine „Hits“ jedoch waren eindeutig „If you feel“ und „Crown of creation“(mit dieser unverkennbaren Gitarre von Kaukonen!).
Mir heute sehr wichtige Titel habe ich mehr oder wenig übersehen, z.B. sind es heute „Lather“, das wunderschöne „Triad“, das David Crosby noch zu Byrds-Zeiten geschrieben hatte und das jene auch einst aufnahmen, „Share A Little Joke“ oder das dramatisch klingende „Greasy Heart“, die mir sehr zusagen, zusätzlich zu den übrigen genannten Titeln, versteht sich...
Waren die Vorgänger noch stärker mit Folkelementen versehen, so schien sich hier ein Richtungswechsel im Stil der Band anzubahnen, die Stücke schienen durchdachter, konstruierter zu werden.
Doch wohl letzte Folk-Spuren finden sich auch hier noch.
Der typische Sound von Jefferson Airplane , bereits mit den ersten Anklängen an die Nachfolger, Jefferson Starship, schien sich hier zu etablieren, die Band bekam hier noch mehr Profil, so sehe ich es heute.
Unabhängig vom Gruppensound gab es jedoch stark hervortretende Vorträge aller stilprägenden Musiker, man achte auf die jeweiligen Komponisten der einzelnen Songs. So vermochte jeder seine Individualität in die Songs einzubringen.
Dazu dieser typische Gitarrensound Jorma Kaukonen’s, der es vermochte, anders zu klingen als andere und seinen persönlichen Stil zu pflegen, ein Stil mit Wiedererkennungswert, wie es heute nicht mehr in dem Masse üblich ist. Grace Slick pflegte hier ihre exzentrische Art, Balin kehrte den Romantiker heraus, und Kantner war eher der „Rocker“ in der Band.
Und Jack Casady’s Bass-Spiel hatte mittlerweile auch einen Grad von Unverwechselbarkeit erreicht, er war ein wichtiges bestimmendes Element in der Band geworden.
Mit diesem Album war der Band im Verhältnis zum Vorgänger eine Platte gelungen, zu der man leichter Zugang finden konnte.
Gleichwohl gibt es auch hier eine Anhäufung von Skurrilitäten , z.B. auf „Lather“, „Greasy Heart“ oder „House at Pooneil Corners“, wo hier in der Trickkiste gewühlt wird.
Letztlich werden sich auch an dieser Platte wieder „Geister scheiden“, einige werden frühere Scheiben , andere spätere besser finden..., Ansichtssache eben.
Jedenfalls ist mir diese die liebste Airplane-Platte gewesen und geblieben....
Die Titel:
1.Lather - (Slick) 2:55
2.In Time - (Balin/Kantner) 4:10
3.Triad - (Crosby) 4:50
4.Star Trek - (Kaukonen) 3:08
5.Share A Little Joke - (Balin) 3:07
6.Chushingura - (Dryden) 1:16
7.If You Feel - (Balin/Blackman) 3:21
8.Crown Of Creation - (Kantner) 2:53
9.Ice Cream Phoenix - (Cockey) 3:02
10.Greasy Heart - (Slick) 3:19
11.The House At Pooneil Corners -(Balin/Kantner) 5:48
Die CD brachte folgende Bonustracks:
"Ribump Ba Bap Dum Dum" (Dryden, William Goodwin) – 1:32
"Would You Like a Snack?" (Frank Zappa, Slick) – 2:40
"Share a Little Joke" (mono single version) (Balin) – 3:09
"The Saga of Sydney Spacepig" (Dryden) – 7:55
"Candy Man" (Rev. Gary Davis) (hidden track) - 2:25
Wolfgang :roll: