Abi Tapia - The Beauty In The Ruin

...mit nem Schuss Country

 
firebyrd
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Abi Tapia - The Beauty In The Ruin

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Gepostet: 16.01.2009 - 08:45 Uhr  ·  #1
Abi Tapia - The Beauty In The Ruin

Ein sehr 'sympathischer' Auftakt mit "Another State Line":
Eine Mixtur aus Folk/Singer-Songwriter/Country-Musik empfängt mich auf sehr angenehme Weise, mit leicht rauchiger-rauer Stimme vorgetragen, ein autobiografisches Stück über einen frühen Umzug der Familie. Dazu eine feine Pedal-Steel, so mag ich das!

Diese Atmosphäre zieht sich durch die Platte, immer wieder mit etwas anderer Ausprägung, mal kommt ein leichtes Bluesfeeling hinzu ("Beware"), mal rockt es wieder etwas mehr ("Flying"). Dann dominiert wieder die Pedal Steel, und Texte hören wir, die sich mit dem Alltagsleben befassen, mit all seinen Wandlungen, den guten und den schlechten Dingen, mit Liebe und Überlebenskampf, alles fein beobachtet und in Worte gefasst.

Track zwei, "The Easy Way", erinnert mich mit der eingesetzten Fiddle sogleich an Dylans "Hurricane". Nur, die Dame kann ohne Zweifel besser singen...

"How It All Started" hat eine „Hookline“, die sich auch bald einklinkt, ein Stück mit Hit-Charakter.
"Get It And Go": Da fällt mir sofort die Musik von Mark Knopfler und/oder der Dire Straits ansatzweise ein, ein gut abgehendes und eingängiges Stück.

Einfache Instrumentierung gibt es bei "My Miner", nur Gesang, akustische Gitarre und Dobro, ein sehr verträumtes und romantisches Liebeslied.
Wenn ich solche Musik höre und versuchen soll, etwas dazu zu schreiben, ziehe ich oft als persönliche Referenz frühe Alben von Nancy Griffith hinzu.
Sie hat im Gegensatz eine oftmals schneidende Stimme, in den Balladen ein oft 'kindliches und unschuldiges' Element.
Tapia klingt da 'erwachsener', die Musik von Griffith ist mir jedoch zündender und zugänglicher, sie geht sofort ins Blut. Bei Tapia dauert es etwas bis zum 'Anfreunden'.
Sie wirkt für mich sehr introvertiert und dadurch auch mitunter distanziert. Dies soll jetzt nicht die Beschreibung eines möglichen Makels sein, es fällt mir nur auf.

Diese Platte ist bereits die dritte der Sängerin, und wie ein Faden zieht sich ein gewisses melancholisches Element durch die Musik, aber nicht in depressiver Ausprägung, sondern da ist „das Türchen für die gute Welt“ doch noch offen.

Ich muss gestehen, fernab der teils eingefahrenen Schiene dieses Genres hat Tapia hier ein überzeugendes Album mit sehr abwechslungsreichen Stücken vorgelegt. Ich gönne ihr etwas Erfolg und dass sie dann auch das, was sie hier singt, so beibehalten möge.

Ach ja, mein erklärter Lieblingssong ist das letzte Stück , "The Last Waltz", ein Tanz zum Abschied des Liebsten, verbunden mit dem Wunsch, die Band möge nie aufhören zu spielen. Das ist mit so viel Gefühl vorgetragen - das wäre dann der klassische „Tear Jerker“, und wenn zum Schluss noch einmal die Fiddle und die Steel zum Ausklang ansetzen, dann kann einem schon warm ums Herz werden. (ach...)

Die Musiker:


Abi Tapia (vocals, background vocals, acoustic guitar)
Chris Gage (guitars, keyboards, mandolin, dobro, percussion, background vocals)
Glenn Fukunaga (bass)
Bruce Logan (drums)
Eleanor Whitmore (violin)
Buzz Evans (pedal steel guitar)


Und die Titel:


1:Another State Line (4:53)
2:The Easy Way (3:16)
3:How It All Started (4:00)
4:My Miner (3:51)
5:Let The Lover Be (2:53)
6:Flying (4:03)
7:Beware (3:19)
8:Just Let Me Go (3:42)
9:Get It And Go (4:30)
10:Sorry (4:38)
11:Born Again (3:52)
12:The Last Waltz (4:40)

Wolfgang
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