Soundtrack „The Hot Spot“ (John Lee Hooker,Miles Davis, Taj Mahal u.a.)
Ein Thriller aus dem Jahre 1990, Regie Dennis Hopper, in den Hauptrollen Don Johnson und Virginia Madsen.
Doch nicht Don Johnson singt im von Jack Nitzsche geschaffenen musikalischen Umfeld, sondern bekannte Musiker aus Blues und Jazz sind hierzu verpflichtet worden.
Für mich eines das auf seine Weise obskursten Alben der Musikgeschichte, voller Kontroversen, betrachtet man es ganz einfach einmal losgelöst als reine Begleitung des Filmes.
Denn als reiner Soundtrack entfacht die Musik durchaus eine gewisse Magie.
Doch kann die Musik auch ohne den Film leben und „überleben“?
Da bin ich sehr geteilter Meinung.
Einerseits ein gewagtes und äusserst rares Zusammentreffen zweier Grössen der Musikgeschichte, nämlich von Miles Davis und John Lee Hooker!
Dabei sollte man tunlichst vermeiden, einen weiteren „Helden“ ausser acht zu lassen, denn auch der „multikulturelle“ Blueser Taj Mahal mischt schliesslich mit.
Darüber hinaus noch weitere Musiker, die auf den jeweiligen Stücken unterschiedlich auftreten.
Letztlich dominieren jedoch Davis und Hooker die Musik und bringen auch ihre typischen Spielweisen ein.
Es spielen:
Miles Davis (trumpet); John Lee Hooker, Taj Majal (acoustic & electric guitars, vocals); Roy Rogers (slide guitar); Bradford Ellis (keyboards); Tim Drummond (bass); Earl Palmer (drums).
Aber hier erst einmal die Stücke mit den jeweils beteiligten Musikern:
01 - Coming To Town - John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers (03:07)
02 - Empty Bank - Taj Mahal, Miles Davis, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers (02:24 )
03 - Harry's Philosophy - John Lee Hooker (02:49 )
04 - Dolly's Arrival - Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (01:22 )
05 - Harry And Dolly - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (02:53 )
06 - Sawmill - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers (03:08 )
07 - Bank Robbery - Miles Davis, John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (04:37 )
08 - Moanin' - John Lee Hooker (03:24 )
09 - Gloria's Story - Miles Davis, Bradford Ellis (03:28 )
10 - Harry Sets Up Sutton - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (01:45 )
11 - Murder - John Lee Hooker, Miles Davis, Tim Drummond, Roy Rogers, Bradford Ellis (04:14 )
12 - Blackmail - Miles Davis, John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (02:14 )
13 - End Credits - John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (05:24 )
Andererseits ist hier ein Album entstanden, daß, in puristischem Sinne, weder die Fans von Miles Davis noch von John Lee Hooker oder Taj Mahal ansprechen dürfte.
Denn das, was die hochkarätige Besetzung erahnen lässt, wird hier leider nicht umgesetzt.
Die Musik ist sehr fragmentarisch, die Stücke fliessen mehr dahin als das sie eine bestimmte Songstruktur hätten, eben „filmtauglich“ für jeweilige Szenen aufbereitet.
Die Angabe „vocals“ ist auch nicht zutreffend, den Hooker grummelt hier irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Das sind mehr Vokalfetzen, auch hier filmtechnisch sehr effektiv für diesen „film noir“ eingesetzt, mehr aber auch nicht.
Darüber hinaus kommt es auch nicht zu einer Verschmelzung der wesentlichen Instrumente, nämlich Hooker’s oft aggressiver Gitarre mit Davis’ sanft-einsam geblasener Trompete. Dazu stehen dann noch Mahal’s akustischen Gitarreneinwürfe und Roy Rogers’ Slide.
Diese Anhäufung wichtiger Musiker findet also selten zueinander, Ausnahmen sind selten, ich nenne hier einmal als relativ positives Beispiel „Bank robbery“, da scheint es zu passen!
Ansonsten mag es auch der Umstand sein, dass man John Lee Hooker, der zwar ein beseelter und hervorragender Blueser, jedoch technisch gesehen, nicht einer der besten Musiker war, sehr viel Spielraum gelassen hat, und seine dominierende Rolle wenig Raum für die Entfaltung sich entwickelnder Stücke bietet.
Miles Davis erscheint mir hier so oft als deplatzierter Gast.
Einerseits passt er insofern nicht unbedingt hinein, andererseits wird gerade dadurch ein prickelnder Spannungsbogen aufgebaut, der die Platte eben so ungewöhnlich macht.
So bleibt es jedem selbst überlassen, ob er diese CD in seine Sammlung einreihen möchte.
Ich habe es schon vor langer Zeit getan, denn mich fasziniert diese ungewöhnliche Reibung der Musik!
Es bleibt für mich eine Frage:
Was wäre gewesen, wenn John Lee Hooker, Taj Mahal und Miles Davis zusammen eine reguläre Session aufgenommen hätten? Welch ein famoses und ungewöhnliches Ergebnis hätte das werden können!
Wolfgang
Ein Thriller aus dem Jahre 1990, Regie Dennis Hopper, in den Hauptrollen Don Johnson und Virginia Madsen.
Doch nicht Don Johnson singt im von Jack Nitzsche geschaffenen musikalischen Umfeld, sondern bekannte Musiker aus Blues und Jazz sind hierzu verpflichtet worden.
Für mich eines das auf seine Weise obskursten Alben der Musikgeschichte, voller Kontroversen, betrachtet man es ganz einfach einmal losgelöst als reine Begleitung des Filmes.
Denn als reiner Soundtrack entfacht die Musik durchaus eine gewisse Magie.
Doch kann die Musik auch ohne den Film leben und „überleben“?
Da bin ich sehr geteilter Meinung.
Einerseits ein gewagtes und äusserst rares Zusammentreffen zweier Grössen der Musikgeschichte, nämlich von Miles Davis und John Lee Hooker!
Dabei sollte man tunlichst vermeiden, einen weiteren „Helden“ ausser acht zu lassen, denn auch der „multikulturelle“ Blueser Taj Mahal mischt schliesslich mit.
Darüber hinaus noch weitere Musiker, die auf den jeweiligen Stücken unterschiedlich auftreten.
Letztlich dominieren jedoch Davis und Hooker die Musik und bringen auch ihre typischen Spielweisen ein.
Es spielen:
Miles Davis (trumpet); John Lee Hooker, Taj Majal (acoustic & electric guitars, vocals); Roy Rogers (slide guitar); Bradford Ellis (keyboards); Tim Drummond (bass); Earl Palmer (drums).
Aber hier erst einmal die Stücke mit den jeweils beteiligten Musikern:
01 - Coming To Town - John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers (03:07)
02 - Empty Bank - Taj Mahal, Miles Davis, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers (02:24 )
03 - Harry's Philosophy - John Lee Hooker (02:49 )
04 - Dolly's Arrival - Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (01:22 )
05 - Harry And Dolly - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (02:53 )
06 - Sawmill - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers (03:08 )
07 - Bank Robbery - Miles Davis, John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (04:37 )
08 - Moanin' - John Lee Hooker (03:24 )
09 - Gloria's Story - Miles Davis, Bradford Ellis (03:28 )
10 - Harry Sets Up Sutton - John Lee Hooker, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (01:45 )
11 - Murder - John Lee Hooker, Miles Davis, Tim Drummond, Roy Rogers, Bradford Ellis (04:14 )
12 - Blackmail - Miles Davis, John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Roy Rogers, Taj Mahal (02:14 )
13 - End Credits - John Lee Hooker, Earl Palmer, Tim Drummond, Miles Davis, Roy Rogers, Taj Mahal (05:24 )
Andererseits ist hier ein Album entstanden, daß, in puristischem Sinne, weder die Fans von Miles Davis noch von John Lee Hooker oder Taj Mahal ansprechen dürfte.
Denn das, was die hochkarätige Besetzung erahnen lässt, wird hier leider nicht umgesetzt.
Die Musik ist sehr fragmentarisch, die Stücke fliessen mehr dahin als das sie eine bestimmte Songstruktur hätten, eben „filmtauglich“ für jeweilige Szenen aufbereitet.
Die Angabe „vocals“ ist auch nicht zutreffend, den Hooker grummelt hier irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Das sind mehr Vokalfetzen, auch hier filmtechnisch sehr effektiv für diesen „film noir“ eingesetzt, mehr aber auch nicht.
Darüber hinaus kommt es auch nicht zu einer Verschmelzung der wesentlichen Instrumente, nämlich Hooker’s oft aggressiver Gitarre mit Davis’ sanft-einsam geblasener Trompete. Dazu stehen dann noch Mahal’s akustischen Gitarreneinwürfe und Roy Rogers’ Slide.
Diese Anhäufung wichtiger Musiker findet also selten zueinander, Ausnahmen sind selten, ich nenne hier einmal als relativ positives Beispiel „Bank robbery“, da scheint es zu passen!
Ansonsten mag es auch der Umstand sein, dass man John Lee Hooker, der zwar ein beseelter und hervorragender Blueser, jedoch technisch gesehen, nicht einer der besten Musiker war, sehr viel Spielraum gelassen hat, und seine dominierende Rolle wenig Raum für die Entfaltung sich entwickelnder Stücke bietet.
Miles Davis erscheint mir hier so oft als deplatzierter Gast.
Einerseits passt er insofern nicht unbedingt hinein, andererseits wird gerade dadurch ein prickelnder Spannungsbogen aufgebaut, der die Platte eben so ungewöhnlich macht.
So bleibt es jedem selbst überlassen, ob er diese CD in seine Sammlung einreihen möchte.
Ich habe es schon vor langer Zeit getan, denn mich fasziniert diese ungewöhnliche Reibung der Musik!
Es bleibt für mich eine Frage:
Was wäre gewesen, wenn John Lee Hooker, Taj Mahal und Miles Davis zusammen eine reguläre Session aufgenommen hätten? Welch ein famoses und ungewöhnliches Ergebnis hätte das werden können!
Wolfgang