Die vormalige garagencombo Underground Cinema wurde 1967 von Eric Lorber, dem nicht ganz unumstrittenen manipulator des Bosstown Sounds neu entdeckt und als gallionsfigur für das MGM-label aufgebaut (damals das heimatlabel fast aller wichtigen bands der bosstown-szene).
zu manipulationen mag man stehen, wie man will, unstrittig aber ist, daß Eric ein händchen für das auffinden wirklich hervorragender bands hatte und auch die von ihm initiierte umbenennung in Ultimate Spinach war ein genialer zug, der fast selbsterklärend für die gebotene mucke war.
Die band entstand um den sänger, organist und songschreiber Ian Bruce-
Douglas; unterstützt von Barbara Hudson (gesang; gitarre); Keith Latheinen (gesang; drums, percussion); Richard Nese (bass) und Geoffrey Winthrop (gesang; lead gitarre; elektr. sitar).
Obwohl sie zunächst noch stücke wie das damals unvermeidliche Hey Joe
oder Get Together spielten, wurde aus den West Coast Klonen bald etwas
sehr eigenständiges: immer wieder von Ian's gespenstischer orgel vorangetrieben, legten sie eine mischung hin, die von den stilelementen der studentischen Kaffeehäuser Boston's geprägt war; also viel folk und beatnick-jazz; jedoch stark verfremdet durch verhaltene spielweise; verträumt, manchmal heimlich, manchmal gar un-heimlich; immer auch wieder mit starker fuzz-gitarre; aber genauso gibt es hier glöckchen und im wind klingelnde metallplättchen als untermalung.
Barbara's stimme sollte wohl das gegenstück zu Grace Slick darstellen,
tatsächlich ist ein sehr eigener gesang; verträumt und beschwörend; feenhaft und auch wieder verhext; immer wieder durch unterstützt durch
den harmoniegesang anderer bandmitglieder.
Auf dem debut von SAME (1968) tropft es nur so von psychedelisch verfremdeten stücken; schon die titel lassen ahnen, was sich die band bei der einspielung so nebenbei reingepfiffen haben muß;
Your Head Is Reeling; Hung Up Minds; Funny Freak Parade.
das lieblingsstück der fans aber ist das 8-minütige (Ballad Of) The Hip
Death Goddess; eine anderweltliche hymne auf die glasigen augen, tote haut und kalte lippen der angesagten göttin des todes; natürlich paßt dazu diese von minor chords überfließende orgel.
diese nach innen blickende abgehobensein war so völlig anders als das,
was man von der Westküste kannte; es kam sehr gut ohne das lockrig-schnoddrige der Elevators oder der Dead aus; besaß andererseits aber eine gewisse seelenverwandtschaft mit den dämonischen Doors.
auch noch 1968 erschien das zweitwerk Behold & See;
es war quasi eine direkte fortsetzung des debuts; Mind Flowers nahm hier den platz von Hip Death Goddess ein (ist ähnlich gestrickt) und in stücken wie Fragmentary March Of Green oder Fifth Horseman Of The Apocalypse war man noch kryptischer und mystischer geworden.
Wenn sie die Gilded Lamp Of The Cosmos besangen, konnte der
zuhörer nurmehr seine eigene lampe anzünden... und dabei tüchtig
einatmen.
Den großen Hitparadenerfolg brachte das alles natürlich nicht; zwar konnte man damals durchaus intellektuelle mucke in den charts unterbringen, aber US schrieben keine richtigen singles; viele ihrer stücke waren zu lang fürs radio. außerdem war Bruce-Douglas ein bißchen zu sehr introvertiert; nach ein paar acid-tabs zuviel verlies er die band und ohne den großen songschreiber blieb eigentlich nur die auflösung.
ein jahr später kehrte Barbara Hudson schon mit einer neuen besetzung zurück; kein einziges originalmitglied war darunter, dafür aber der später noch sehr bekannt gewordene bassist Skunk Baxter (Doobies, Steely Dan).
trotz des sehr schönen covers sind die enthaltenen sounds absolut 3. wahl. sie machten hier nur noch durchschnittlichen rock; es läßt sich kein stück hervorheben.
dann war erneut schluß; diesmal endgültig. eine reunion hat es nie gegeben, da Bruce-Douglas unauffindbar ist. von Barbara Hudson soll es solo-material geben; ich habe es allerdings nie gehört und da es auf keiner psychedelischen sammlerliste auftaucht, kann man sich denken, wie wichtig es ist.
Wie die band live klang, kann man auf dem einzigen mir bekannten boot nachhören:
Mind Flowers; angeblich von 1967 Live At Unicorn Coffee House, Boston, hat natürlich nicht den klang, den digitale sound-fetischisten im jahre 2008 erwarten; aber für mich ists gut genug, um zu hören, was US damals direkt linear ins mikro spielten.
hier kommt zunächst nochmal die frühe power von Hey Joe oder Get Together; aber auch Hip Death Goddess und Mind Flowers sind schon vertreten; ein paar unveröffentlichte stücke gibts auch noch.
es existieren kaum live-dokumente der psych bands jener tage,
dieser hier ist für mich unverzichtbar, denn er erhält die zeit und stimmung am leben.
Trotz ihrer nur 2 lps gehören Ultimate Spinach zu den großen psychedelikern der 60s und damit in die sammlung einschlägig interessierter. Abzuraten sei nur jenen, die unanfällig gegenüber dem psychedelischen virus sind.
zu manipulationen mag man stehen, wie man will, unstrittig aber ist, daß Eric ein händchen für das auffinden wirklich hervorragender bands hatte und auch die von ihm initiierte umbenennung in Ultimate Spinach war ein genialer zug, der fast selbsterklärend für die gebotene mucke war.
Die band entstand um den sänger, organist und songschreiber Ian Bruce-
Douglas; unterstützt von Barbara Hudson (gesang; gitarre); Keith Latheinen (gesang; drums, percussion); Richard Nese (bass) und Geoffrey Winthrop (gesang; lead gitarre; elektr. sitar).
Obwohl sie zunächst noch stücke wie das damals unvermeidliche Hey Joe
oder Get Together spielten, wurde aus den West Coast Klonen bald etwas
sehr eigenständiges: immer wieder von Ian's gespenstischer orgel vorangetrieben, legten sie eine mischung hin, die von den stilelementen der studentischen Kaffeehäuser Boston's geprägt war; also viel folk und beatnick-jazz; jedoch stark verfremdet durch verhaltene spielweise; verträumt, manchmal heimlich, manchmal gar un-heimlich; immer auch wieder mit starker fuzz-gitarre; aber genauso gibt es hier glöckchen und im wind klingelnde metallplättchen als untermalung.
Barbara's stimme sollte wohl das gegenstück zu Grace Slick darstellen,
tatsächlich ist ein sehr eigener gesang; verträumt und beschwörend; feenhaft und auch wieder verhext; immer wieder durch unterstützt durch
den harmoniegesang anderer bandmitglieder.
Auf dem debut von SAME (1968) tropft es nur so von psychedelisch verfremdeten stücken; schon die titel lassen ahnen, was sich die band bei der einspielung so nebenbei reingepfiffen haben muß;
Your Head Is Reeling; Hung Up Minds; Funny Freak Parade.
das lieblingsstück der fans aber ist das 8-minütige (Ballad Of) The Hip
Death Goddess; eine anderweltliche hymne auf die glasigen augen, tote haut und kalte lippen der angesagten göttin des todes; natürlich paßt dazu diese von minor chords überfließende orgel.
diese nach innen blickende abgehobensein war so völlig anders als das,
was man von der Westküste kannte; es kam sehr gut ohne das lockrig-schnoddrige der Elevators oder der Dead aus; besaß andererseits aber eine gewisse seelenverwandtschaft mit den dämonischen Doors.
auch noch 1968 erschien das zweitwerk Behold & See;
es war quasi eine direkte fortsetzung des debuts; Mind Flowers nahm hier den platz von Hip Death Goddess ein (ist ähnlich gestrickt) und in stücken wie Fragmentary March Of Green oder Fifth Horseman Of The Apocalypse war man noch kryptischer und mystischer geworden.
Wenn sie die Gilded Lamp Of The Cosmos besangen, konnte der
zuhörer nurmehr seine eigene lampe anzünden... und dabei tüchtig
einatmen.
Den großen Hitparadenerfolg brachte das alles natürlich nicht; zwar konnte man damals durchaus intellektuelle mucke in den charts unterbringen, aber US schrieben keine richtigen singles; viele ihrer stücke waren zu lang fürs radio. außerdem war Bruce-Douglas ein bißchen zu sehr introvertiert; nach ein paar acid-tabs zuviel verlies er die band und ohne den großen songschreiber blieb eigentlich nur die auflösung.
ein jahr später kehrte Barbara Hudson schon mit einer neuen besetzung zurück; kein einziges originalmitglied war darunter, dafür aber der später noch sehr bekannt gewordene bassist Skunk Baxter (Doobies, Steely Dan).
trotz des sehr schönen covers sind die enthaltenen sounds absolut 3. wahl. sie machten hier nur noch durchschnittlichen rock; es läßt sich kein stück hervorheben.
dann war erneut schluß; diesmal endgültig. eine reunion hat es nie gegeben, da Bruce-Douglas unauffindbar ist. von Barbara Hudson soll es solo-material geben; ich habe es allerdings nie gehört und da es auf keiner psychedelischen sammlerliste auftaucht, kann man sich denken, wie wichtig es ist.
Wie die band live klang, kann man auf dem einzigen mir bekannten boot nachhören:
Mind Flowers; angeblich von 1967 Live At Unicorn Coffee House, Boston, hat natürlich nicht den klang, den digitale sound-fetischisten im jahre 2008 erwarten; aber für mich ists gut genug, um zu hören, was US damals direkt linear ins mikro spielten.
hier kommt zunächst nochmal die frühe power von Hey Joe oder Get Together; aber auch Hip Death Goddess und Mind Flowers sind schon vertreten; ein paar unveröffentlichte stücke gibts auch noch.
es existieren kaum live-dokumente der psych bands jener tage,
dieser hier ist für mich unverzichtbar, denn er erhält die zeit und stimmung am leben.
Trotz ihrer nur 2 lps gehören Ultimate Spinach zu den großen psychedelikern der 60s und damit in die sammlung einschlägig interessierter. Abzuraten sei nur jenen, die unanfällig gegenüber dem psychedelischen virus sind.
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