Terje Rypdal – Bleak House

früher Rypdal

 
firebyrd
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Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 16.07.2008 - 13:50 Uhr  ·  #1
Terje Rypdal – Bleak House

Nach der an den Shadows orientierten Beatband “The Vanguards” und dem psychedelischem Projekt “The Dream” nun ein weiterer Schritt mit wieder anderer Musik, Spuren beider Vorläufer hinterlassend und bereits anklingend an das, was noch kommen sollte.
Das ist hier überwiegend im Big Band-Charakter arrangierte Musik, mit einem Rypdal, der sowohl noch rockt als auch schon swingt, aber noch nicht so spielt, wie wir ihn heute mehr kennen, mit diesem sphärischen Ausdruck von Weite, Fläche und Tiefe.

Zunächst die Besetzungsangaben:

Terje Rypdal, Guitar, Flute, Vocals
Terje Venaas (tracks: 2-5) Bass -
Christian Reim (tracks: 1-5) Piano, Organ -
Jon Christensen (tracks: 2-5) Drums -
Tom Karlsen (tracks: 1)Drums
Carl Magnus Neumann (tracks: 2-5) Saxophone [Alto], Flute -
Hans Knudsen (2) (tracks: 2,5 Saxophone [Baritone]
Knut Riisnæs (tracks: 3) Saxophone [Tenor] -
Jan Garbarek (tracks: 2-5) Saxophone [Tenor], Flute, Bells
Frode Thingnæs (tracks: 4,5) Trombone -
Kjell Haugen (tracks: 2,4,5,) Trombone -
Tore Nilsen (tracks: 2) Trombone -
Øivind Westby (tracks: 2) Trombone
Ditlef Eckhoff (tracks: 2) Trumpet -
Jarl Johansen (tracks: 2-5) Trumpet - ,
Kåre Furuholmen (tracks: 2,5) Trumpet -
Frode Thingnæs (tracks: 4,5,) Tuba -
Frøydis Ree Hauge (tracks: 5,6, Horns [Horn] ,
Odd Ulleberg (tracks: 5,6,) Horns [Horn]

Arranged By - Knut Riisnæs

Aufgenommen wurden die Stücke am 7.,8. und 22.10. 1968, (at Roger Arnhoff Lydstudio, Oslo, Norway)

Alle Stücke sind von Rypdal komponiert, bei Nummer 3 handelt es sich um eine „free form composition“ von Rypdal, in 3 Sätzen:

1. Dead Man´s Tale (7:03)
[Solo] - Christian Reim
2. Wes (4:15)
3. Winter Serenade (6:04)
.a Falling Snow
.b Snow Storm
.c Melting Snow -
4. Bleak House (7:05)
[Solo] - Jan Garbarek
5. Sonority (5:21)
[Solo] - Jan Garbarek
6. A Feeling Of Harmony (2:29)


Stück 1 ist ein noch von “alten Zeiten” geprägt, vorgetragen mit vordergründiger Hammondorgel und etwas „steifem“ Gesang.

Das 2 Stück ist eines von den im Stil einer Big Band arrangierten Titel und – wie der Name andeutet(Wes) von Rypdal im Gitarrenstil von Wes Montgomery gespielt.

Die „Winter Serenade“, die kleine Suite ist vielseitig und fällt mitunter durch vom Klavier getragenes impressionistische Klangbilder.

Beim Titelstück steht die rockende Gitarre in einem interessantem Kontrast zum swingenden Big Band-Arrangement, bei „Sonority“ wiederum handelt es sich um ein ruhiges fließendes Stück mit Gitarrentupfern.

Zum Schluß wieder eine Reminiszenz an frühere Zeiten, es klingt aber auch so, als würde es prima auf einen damaligen Sampler der Firma HARVEST passen, folkiges Gewand mit Flöteneinsatz, mit wortlosem verträumten Gesangsbeitrag, leicht psychedelisch das Ganze....

Insgesamt sicher ein großartiges Album in der Geschichte der Entwicklung der norwegischen Musikszene, so denke ich.

Rypdal verstand es hier, auf einzigartige Art Einflüsse auf Jazz, Pop, Klassik, Rock und Blues miteinander zu verknüpfen.

Auffällig hierbei die gewaltige „Horn Section“, die einen prägenden Einfluß ausübt, dazu als weitere wichtige Instrumente die Hammond –Orgel und natürlich Rypdal’s Gitarre, die hier einen Spagat schlägt zwischen Rock und Jazz, mitunter klingt er wie Hank Marvin von den Shadows.....

Also noch ein frühes Jazz-Rock-Album???

Das kann man durchaus so sehen, doch ist dieses Album damals außerhalb Norwegens wohl nicht so beachtet worden und wohl erst später, als 2 der Bandmitglieder, Rypdal und Garbarek, auch international bekannt wurden.

Wolfgang

Wer noch mehr lesen möchte:

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hmc
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 16.07.2008 - 15:42 Uhr  ·  #2
Ich habe die "LUX AETERNA" und die finde ich grandios.
Ein toller Musiker, der ja selbst bei Ruphus mitgewirkt hat.
firebyrd
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 16.07.2008 - 15:45 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von hmc
Ich habe die "LUX AETERNA" und die finde ich grandios.
Ein toller Musiker, der ja selbst bei Ruphus mitgewirkt hat.


Dieses Frühwerk ist jedoch völlig anders als "Lux Aeterna"!
freaksound
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 16.07.2008 - 16:18 Uhr  ·  #4
hab nur die "What Comes After" auf LP.
Deiner Beschreibung nach dürfte die aber auch ganz anders sein.

Klingt auf alle Fälle interessant.

Irgendwie ist mir jetzt wieder der "Nachbar" Jukka Tolonen durch den Kopf geschossen.

Dessen selbstbetietelte Soloscheibe von 74 steht auch noch rum und gefällt auch ganz gut.

Wäre der auch mal eine der hochwertigen Firebyrd- Rezis wert? :D
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 25.06.2009 - 12:24 Uhr  ·  #5
Ein ganz feines Album und ebenso die Rezi. :daumen: Früher Jazzrock auf jeden Fall, jedoch verneheme ich noch deutlich psychedelische Einflüsse, oder liege ich da falsch? Das LP Cover gefällt mir um Welten besser als das der CD.
firebyrd
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 25.06.2009 - 12:39 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von michi1985
Ein ganz feines Album und ebenso die Rezi. :daumen: Früher Jazzrock auf jeden Fall, jedoch verneheme ich noch deutlich psychedelische Einflüsse, oder liege ich da falsch? Das LP Cover gefällt mir um Welten besser als das der CD.


genau, es hat diesen Hauch von Hitchcock's "PSYCHO"! :twisted:
Tom Cody
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Re: Terje Rypdal – Bleak House

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Gepostet: 04.04.2025 - 17:18 Uhr  ·  #7
Und hier kommt der Bilderdienst..... :D

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