Johnny Young – Mandolinenblues

from Mississippi to Chicago

 
firebyrd
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Johnny Young – Mandolinenblues

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Gepostet: 05.12.2007 - 14:09 Uhr  ·  #1
Johnny Young – Mandolinenblues

Typischerweise Gitarre und Piano, mit Hop Wilson und Freddie Roulette hatte ich ja bereits Interpreten vorgestellt, die auch andere Instrumente im Bereich des Blues nutzten.

Hier also wieder einmal etwas „exotisches“, nämlich die Mandoline.

Dabei war es in den 20erJahren bereits der Bluesmusiker Yank Rachell, der dieses Instrument im Blues populär machte.
Der nur etwa 7 Jahre jüngere Young ist im Gegensatz zu Rachell dem typischen Chicago-Blues hinzuzurechnen.
Im „Vorfeld“ der berühmt-berüchtigten 50erJahre spielte er bereits mit Muddy Waters und John Lee „Sonny Boy“ Williamson zusammen, schon in Chicago.

In Vicksburg, Mississippi , wurde Young im Jahre 1917 geboren.
Neben der Mandoline spielte er ebenfalls Gitarre.

In Chicago gab es für das Label ORA NELLE RECORDS Plattenaufnahmen im Jahre 1947.
Das war rauer ungehobelter und elektrischer Blues, noch verknüpft mit der Tradition der String Band aus dem Delta, hier wieder auf die Musik Rachell’s aufbauend, und dem rechten „downhome-feeling“.
Ein weitere großer Einfluß waren die berühmten Mississippi Sheiks um die Chatmon-Familie.

Musiker, mit denen er zusammen arbeitete, waren Snooky Pryor, Otis Spann, Walter Hawkins und später dann auch mit dem noch jungen Jimmy Dawkins.

Richtig bekannt wurde Young als Bestandteil der berühmten Szene in der Maxwell Street, wo Chicago’s Bluesgrößen wie Robert Nighthawk, Big Walter Horton, John Brim und andere regelmäßig auf der Straße ihre Konzerte gaben. (ach, hätte man eine Zeitmaschine...)

Neben mäßigem Erfolg waren es dann die 60er, die ihm im Zuge des allgemeinen Bluesbooms etwas Anerkennung verschafften. Plattenaufnahmen für ARHOOLIE und BLUE HORIZON zeugen davon.
Hier wurde dann dieser klassische 60erJahre Chicagoblues geboten, der nicht mehr die Rauheit der 50er Jahre innehatte, sondern schon feinfühliger zur Sache ging, aber : „what a feeling“!!!
Das war der Blues von Leuten wie Otis Spann, Little Walter, Walter Horton, James Cotton, die allesamt mit ihm spielten, teilweise agierte Young mit der kompletten Muddy Waters-Band.

Auch für TESTAMENT, JOB, VANGUARD, MILESTONE, BLUESWAY gab es Einspielungen.

Im Jahre 1969 schloß er sich dann, bis zu seinem Tode im Jahre 1974 , einer festen Band an, der BOB RIEDY CHICAGO BLUES BAND.(wer deren Scheibe „Lake Michigan Ain't No River“ auftreiben sollte – zugreifen, eine starke BLUESSCHEIBE der frühen 70er!)

1972 konnte man ihn auch als Teilnehmer des American Folk Blues Festival in Europa erleben.

Als Plattentipps nenne ich :

Auf ARHOOLIE : „Chicago Blues“ und „“Johnny Young and his friends“, auf BLUE HORIZON :
Die “Blues Masters, Vol. 9” oder zwischenzeitlich auch “The complete Blue Horizon Sessions”.

Wolfgang
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