Tasavallan Presidentti - Same (Love 1970)
Die zweite Scheibe der Finnen wurde ursprünglich nur in Schweden veröffentlicht und erhielt mit zwei von neun Stücken Wiederholungen des 1969 (ebenfalls auf Love) erschienenen Debuts.
Die Besetzung bestand aus Mans Groundstroem (bass), Pekka Poyry (Saxes & Flöte), Fran Robson (Gesang), Jukka Tolonen (Gitarre) und Vesa Aaltonen (drums).
Jeder dieser Musiker war ein Ass, man weiß fast nicht, wenn man als
prominentesten nennen soll.
Pekka Poyry hatte nach dem Jurastudium ein viel besseres Metier entdeckt und sollte zu einer der führenden Figuren im finnischen Jazz, bzw. Jazz-Rock werden, man kann ihn vielleicht mit Dick Heckstall-Smith vergleichen; wenn überhaupt war er noch besser, weil noch einen kleinen
Zacken ausdrucksstärker als der Brite.
Robson stammte ursprünglich aus Bradford/England und er brachte nicht nur eine gesunde Tieffrequenz ans Mikrophon, sondern schrieb Texte dazu, die von surreal bis auf-den-Punkt reichten und somit immer wieder zum reinen Zuhören verleiten.
Jukka Tolonen ist einer der brilliantesten Gitarristen, nicht nur in Skandinavien, sondern weltweit, dem es gelingt sowohl äußerst
komplexe jazz-akkorde mit pursten rock'n'roll-griffen zu verbinden, darüber hinaus kann er aber auch jederzeit eine Fuzzgitarre hinlegen, daß einem die Sinne schwinden und, man kann es in Worten kaum erklären, er hat es geschafft, die weltliche Stimmung seiner karelischen Heimat ebenfalls in die Musik einfließen zu lassen, ohne dabei auf Folk-Akkorde zurückzugreifen (was er allerdings auch beherrscht).
Schon dieses Trio genießt (heute noch) in Finland ein kaum noch
zu steigerndes Ansehen.
Vesa Altonen (meine liebe Aal-Tonne) liebte das schwergewichtige Schlagwerk eines Ginger Bakers und seine Rhythmen sind dementsprechend versiert. Wie seine Mitstreiter könnte er allerdings im
Handumdrehen (schönes Wortspiel) zum puren, gesteichelten Jazz (mit Besen und so) überwechseln.
Der Multiinstrumentalist Mans Groundstroem hat nicht nur die meisten Stücke mitkomponiert, er gilt darüber hinaus als einer der solostärksten Bassisten seiner Zeit.
Man wird lange suchen müssen, um eine ähnliche Ansammlung von fünf dermaßen überrangenden Musikern zu finden.
Auch dieses zweite Werk kann mit den besten Beispielen des hier gebotenen Genres auf eine Stufe stellen: progressiver Rock mit reichlich jazzigen Anklängen, durchgehend locker, aber nie simplizistich;
nie bemüht, nie verkrampft, sondern immer vorausdenkend in musikalischen Strukturen, die zum damaligen Zeitpunkt überall auf der Welt eine Novität bildeten. Das klingt hier sehr britisch (nicht nur
wegen Fran Robson); man hört, daß sie Colosseum oder Blodwyn Pig kannten, dennoch ist man weit davon entfernt, eine *opie dieser Bands zu sein. Immer wieder wechseln die Akzentgeber; mal bedient
uns Pekka per Saxophon oder Flöte, dann tritt wieder Jukkuas Gitarre in den Vordergrund und die Rhythmusgruppe ist eben weit mehr als nur ein gelungener Hintergrund.
Das ist Prog, der trotzdem gut abgeht, der lebt, vibriert, voran geht.
Man kommt hier in der Regel noch mit 3 - 4 Minuten aus, um eine stilistische Aussage zu machen, dann gehts ab zur nächsten Nummer und dem nächsten Thema.
Deep Thinker und I Love You Teddy Bear kennt man vom Debut, warum sie hier übernommen wurden ist nicht nachvollziehbar, denn die Band sprudelte ja weiterhin über vor Ideen und hätte sicherlich noch
zwei weitere neue Nummern einspielen können. Aber auch so bleibt dieses Werk eine einzige, uneingeschränkte Empfehlung.
Nach einer Umbesetzung sollte Tasavallan Presidentti dann ein durch und durch finnisch gefärbtes Jahrhunderwerk abliefern, Lambert Land und dem gleich noch ein zweites (fast genauso brilliantes)
Meisterwerk nachschieben, Milky Way Moses, aber das ist dann eine andere Geschichte für einen anderen Tag.
- Introduction;
- Deep Thinker;
- I Love You Teddy Bear;
- Struggling For Freedom;
- Tease Me, Tease You;
- Waether brightly;
- Sinking;
- I'm Going Home Once Again;
- Tell Me More
Die zweite Scheibe der Finnen wurde ursprünglich nur in Schweden veröffentlicht und erhielt mit zwei von neun Stücken Wiederholungen des 1969 (ebenfalls auf Love) erschienenen Debuts.
Die Besetzung bestand aus Mans Groundstroem (bass), Pekka Poyry (Saxes & Flöte), Fran Robson (Gesang), Jukka Tolonen (Gitarre) und Vesa Aaltonen (drums).
Jeder dieser Musiker war ein Ass, man weiß fast nicht, wenn man als
prominentesten nennen soll.
Pekka Poyry hatte nach dem Jurastudium ein viel besseres Metier entdeckt und sollte zu einer der führenden Figuren im finnischen Jazz, bzw. Jazz-Rock werden, man kann ihn vielleicht mit Dick Heckstall-Smith vergleichen; wenn überhaupt war er noch besser, weil noch einen kleinen
Zacken ausdrucksstärker als der Brite.
Robson stammte ursprünglich aus Bradford/England und er brachte nicht nur eine gesunde Tieffrequenz ans Mikrophon, sondern schrieb Texte dazu, die von surreal bis auf-den-Punkt reichten und somit immer wieder zum reinen Zuhören verleiten.
Jukka Tolonen ist einer der brilliantesten Gitarristen, nicht nur in Skandinavien, sondern weltweit, dem es gelingt sowohl äußerst
komplexe jazz-akkorde mit pursten rock'n'roll-griffen zu verbinden, darüber hinaus kann er aber auch jederzeit eine Fuzzgitarre hinlegen, daß einem die Sinne schwinden und, man kann es in Worten kaum erklären, er hat es geschafft, die weltliche Stimmung seiner karelischen Heimat ebenfalls in die Musik einfließen zu lassen, ohne dabei auf Folk-Akkorde zurückzugreifen (was er allerdings auch beherrscht).
Schon dieses Trio genießt (heute noch) in Finland ein kaum noch
zu steigerndes Ansehen.
Vesa Altonen (meine liebe Aal-Tonne) liebte das schwergewichtige Schlagwerk eines Ginger Bakers und seine Rhythmen sind dementsprechend versiert. Wie seine Mitstreiter könnte er allerdings im
Handumdrehen (schönes Wortspiel) zum puren, gesteichelten Jazz (mit Besen und so) überwechseln.
Der Multiinstrumentalist Mans Groundstroem hat nicht nur die meisten Stücke mitkomponiert, er gilt darüber hinaus als einer der solostärksten Bassisten seiner Zeit.
Man wird lange suchen müssen, um eine ähnliche Ansammlung von fünf dermaßen überrangenden Musikern zu finden.
Auch dieses zweite Werk kann mit den besten Beispielen des hier gebotenen Genres auf eine Stufe stellen: progressiver Rock mit reichlich jazzigen Anklängen, durchgehend locker, aber nie simplizistich;
nie bemüht, nie verkrampft, sondern immer vorausdenkend in musikalischen Strukturen, die zum damaligen Zeitpunkt überall auf der Welt eine Novität bildeten. Das klingt hier sehr britisch (nicht nur
wegen Fran Robson); man hört, daß sie Colosseum oder Blodwyn Pig kannten, dennoch ist man weit davon entfernt, eine *opie dieser Bands zu sein. Immer wieder wechseln die Akzentgeber; mal bedient
uns Pekka per Saxophon oder Flöte, dann tritt wieder Jukkuas Gitarre in den Vordergrund und die Rhythmusgruppe ist eben weit mehr als nur ein gelungener Hintergrund.
Das ist Prog, der trotzdem gut abgeht, der lebt, vibriert, voran geht.
Man kommt hier in der Regel noch mit 3 - 4 Minuten aus, um eine stilistische Aussage zu machen, dann gehts ab zur nächsten Nummer und dem nächsten Thema.
Deep Thinker und I Love You Teddy Bear kennt man vom Debut, warum sie hier übernommen wurden ist nicht nachvollziehbar, denn die Band sprudelte ja weiterhin über vor Ideen und hätte sicherlich noch
zwei weitere neue Nummern einspielen können. Aber auch so bleibt dieses Werk eine einzige, uneingeschränkte Empfehlung.
Nach einer Umbesetzung sollte Tasavallan Presidentti dann ein durch und durch finnisch gefärbtes Jahrhunderwerk abliefern, Lambert Land und dem gleich noch ein zweites (fast genauso brilliantes)
Meisterwerk nachschieben, Milky Way Moses, aber das ist dann eine andere Geschichte für einen anderen Tag.
- Introduction;
- Deep Thinker;
- I Love You Teddy Bear;
- Struggling For Freedom;
- Tease Me, Tease You;
- Waether brightly;
- Sinking;
- I'm Going Home Once Again;
- Tell Me More
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