Mozes & Kaltenecker - Sub Rosa
Öfter mal was Neues, es klingt wie Vertrautes und Bekanntes, aber es ist nicht, wie es ist. Nun gut, die in Ungarn geborene Tamara Mozes singt und spielt Piano, doch welche Instrumente sind denn weiter involviert? Tatsächlich nur eines, und das wird von dem ebenfalls aus Ungarn stammenden Zsolt Kaltenecker bedient: ein Seaboard. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Tasteninstrument, mit dem man das das Gleiten und Modulieren von Tönen sowie eine breite Palette an Klangfarben erzeugen kann. Eigentlich scheint es nichts weiter zu sein als ein Verwandter des Synthesizers. Jedenfalls werden mit dem Instrument Klänge unterschiedlicher und verschiedener Klänge produziert, das geht in Richtung E-Bass, mitunter auch wie ein Kontrabass klingend, Cembalo und E-Gitarre könnten es noch sein.
Zusammen bedienen sich Beide noch zusätzlich einiger Effekte (fx), die den Sound wesentlich bestimmen. So startet "Sub Rosa2 recht zackig und wild, das hier bass-ähnliche Seaboard und der ebenso mit furiosem Ausdruck belegte Gesang bringen mit "Inspirational Herbivore" einen sehr nervös klingenden Sound, Seaboard und Gesang vereinen sich dazu, hierbei stellt sich die Flexibilität der Stimme von Tamara Mozes eindrucksvoll zur Schau.
Zwei Fremdkompositionen unterbrechen die ansonsten gemeinsam komponierten Songs, und das sind "Come To Me" von Björk sowie "Summertime" von Gershwin/Heyward/Gershwin. Doch wie ordnet man diese komplexe Musik letztlich ein? Jazz ist es eigentlich nicht, kein Pop, kein Rock. Auffällig ist, dass keine klaren Rhythmen die Songs bestimmen. So gesehen passt es am besten in jene Richtung, als sich Bands mit ausschließlicher Synthesizer-Musik einbrachten. Es schwebt oft daher eher, als dass es rockt oder swingt.
Insofern genießt "Sub Rosa" eine Alleinstellung auf weiter Flur, aber aus welchem "Lager" soll diese sehr ungewöhnliche Musik Zuspruch erhalten? Wenn dann "Come To Me" ertönt, wird der Song durch den klaren Sound eines akustischen Basses eingeleitet, hier swingt es gar ein wenig jazzig, und erstaunlich, wie nahe das Seaboard dem hölzernen Klang eines Kontrabasses nahe kommt. Und wenn sich dann Tamara Mozes mit dem Piano dazugesellt, dann atmet der Song doch tatsächlich eine Spur Jazz, kann sie doch gesanglich entsprechend überzeugend klingen. Später im Song erscheint dann eine imaginäre E-Gitarre, die in eine ganz andere Richtung entführt. Ein wenig erinnert mich Kaltenecker nun auch an Jan Hammer, den tschechischen Keyboarder. Auf jeden Fall ist dieser Song ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man auch heute noch Neues gestalten kann, und das über die Spieldauer von etwas über acht Minuten.
"80s" simuliert den Sound einer Gitarre, dazu ein Basslauf, bis es plötzlich "einschlägt" und Tamara Mozes sich gesanglich anpasst, bis der Song wieder in die ruhige Schiene zurückläuft. Bei etwa fünfeinhalb Minuten schwillt die Stimmung wieder an und steigert sich mit einem recht befremdlich und unwirklich klingenden Sound, ein wenig surrealistisch. "Bye Bye My Love", hier wird das akustische Piano erneut eingesetzt, ein Gegenpol zum Seaboard, das im Laufe des Songs wieder stärker präsent wird mit seinen diversen Spielarten. Doch wie gestalten die Beiden nun den Klassiker "Summertime", darauf war ich recht gespannt. Rückwärtsschleifen zu Beginn, recht skurril, dann wieder der künstliche Kontrabass, der, kombiniert mit dem akustischen Piano erneut in Richtung Jazz schwenkt. Und so klebt man sich nicht zwingend an den Ausdruck des Originals, auch wird der Text recht lasziv vorgetragen mit recht individuellem Ausdruck, so gefällt mir das.
Letztlich stellt sich mir die Frage, ob all' diese unterschiedlichen Soundbearbeitungen nicht auch durch einen herkömmlichen Synthesizer hätten erzeugt werden können, also inwiefern dieses Seaboard mehr an Ausdrucksmöglichkeiten bereit hält und ob man das nur durch dieses Instrument so hat erzeugen können. Egal, das Ergebnis ist schließlich, was zählt. Und hier haben die beiden Akteure auf jeden Fall etwas ganz Besonderes geschaffen, und tatsächlich fällt auch gar nicht so spontan auf, dass ein Schlagzeug fehlt, denn die Musik trägt sich von selbst... , und - es klingt richtig schön voll, nun, das Label BMC ist bekannt für seinen guten Sound...
Tamara Mozes (vocals, piano, fx)
Zsolt Kaltenecker (seaboard, fx)
1 Inspirational Herbivore (3:27)
2 Yellowstone (4:48)
3 Come To Me (8:15)
4 The Riddle (3:09)
5 80s (7:11)
6 Positively (4:19)
7 Bye Bye My Love (5:42)
8 Read Your Eyes (4:21)
9 Summertime (5:16)
Öfter mal was Neues, es klingt wie Vertrautes und Bekanntes, aber es ist nicht, wie es ist. Nun gut, die in Ungarn geborene Tamara Mozes singt und spielt Piano, doch welche Instrumente sind denn weiter involviert? Tatsächlich nur eines, und das wird von dem ebenfalls aus Ungarn stammenden Zsolt Kaltenecker bedient: ein Seaboard. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Tasteninstrument, mit dem man das das Gleiten und Modulieren von Tönen sowie eine breite Palette an Klangfarben erzeugen kann. Eigentlich scheint es nichts weiter zu sein als ein Verwandter des Synthesizers. Jedenfalls werden mit dem Instrument Klänge unterschiedlicher und verschiedener Klänge produziert, das geht in Richtung E-Bass, mitunter auch wie ein Kontrabass klingend, Cembalo und E-Gitarre könnten es noch sein.
Zusammen bedienen sich Beide noch zusätzlich einiger Effekte (fx), die den Sound wesentlich bestimmen. So startet "Sub Rosa2 recht zackig und wild, das hier bass-ähnliche Seaboard und der ebenso mit furiosem Ausdruck belegte Gesang bringen mit "Inspirational Herbivore" einen sehr nervös klingenden Sound, Seaboard und Gesang vereinen sich dazu, hierbei stellt sich die Flexibilität der Stimme von Tamara Mozes eindrucksvoll zur Schau.
Zwei Fremdkompositionen unterbrechen die ansonsten gemeinsam komponierten Songs, und das sind "Come To Me" von Björk sowie "Summertime" von Gershwin/Heyward/Gershwin. Doch wie ordnet man diese komplexe Musik letztlich ein? Jazz ist es eigentlich nicht, kein Pop, kein Rock. Auffällig ist, dass keine klaren Rhythmen die Songs bestimmen. So gesehen passt es am besten in jene Richtung, als sich Bands mit ausschließlicher Synthesizer-Musik einbrachten. Es schwebt oft daher eher, als dass es rockt oder swingt.
Insofern genießt "Sub Rosa" eine Alleinstellung auf weiter Flur, aber aus welchem "Lager" soll diese sehr ungewöhnliche Musik Zuspruch erhalten? Wenn dann "Come To Me" ertönt, wird der Song durch den klaren Sound eines akustischen Basses eingeleitet, hier swingt es gar ein wenig jazzig, und erstaunlich, wie nahe das Seaboard dem hölzernen Klang eines Kontrabasses nahe kommt. Und wenn sich dann Tamara Mozes mit dem Piano dazugesellt, dann atmet der Song doch tatsächlich eine Spur Jazz, kann sie doch gesanglich entsprechend überzeugend klingen. Später im Song erscheint dann eine imaginäre E-Gitarre, die in eine ganz andere Richtung entführt. Ein wenig erinnert mich Kaltenecker nun auch an Jan Hammer, den tschechischen Keyboarder. Auf jeden Fall ist dieser Song ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man auch heute noch Neues gestalten kann, und das über die Spieldauer von etwas über acht Minuten.
"80s" simuliert den Sound einer Gitarre, dazu ein Basslauf, bis es plötzlich "einschlägt" und Tamara Mozes sich gesanglich anpasst, bis der Song wieder in die ruhige Schiene zurückläuft. Bei etwa fünfeinhalb Minuten schwillt die Stimmung wieder an und steigert sich mit einem recht befremdlich und unwirklich klingenden Sound, ein wenig surrealistisch. "Bye Bye My Love", hier wird das akustische Piano erneut eingesetzt, ein Gegenpol zum Seaboard, das im Laufe des Songs wieder stärker präsent wird mit seinen diversen Spielarten. Doch wie gestalten die Beiden nun den Klassiker "Summertime", darauf war ich recht gespannt. Rückwärtsschleifen zu Beginn, recht skurril, dann wieder der künstliche Kontrabass, der, kombiniert mit dem akustischen Piano erneut in Richtung Jazz schwenkt. Und so klebt man sich nicht zwingend an den Ausdruck des Originals, auch wird der Text recht lasziv vorgetragen mit recht individuellem Ausdruck, so gefällt mir das.
Letztlich stellt sich mir die Frage, ob all' diese unterschiedlichen Soundbearbeitungen nicht auch durch einen herkömmlichen Synthesizer hätten erzeugt werden können, also inwiefern dieses Seaboard mehr an Ausdrucksmöglichkeiten bereit hält und ob man das nur durch dieses Instrument so hat erzeugen können. Egal, das Ergebnis ist schließlich, was zählt. Und hier haben die beiden Akteure auf jeden Fall etwas ganz Besonderes geschaffen, und tatsächlich fällt auch gar nicht so spontan auf, dass ein Schlagzeug fehlt, denn die Musik trägt sich von selbst... , und - es klingt richtig schön voll, nun, das Label BMC ist bekannt für seinen guten Sound...
Tamara Mozes (vocals, piano, fx)
Zsolt Kaltenecker (seaboard, fx)
1 Inspirational Herbivore (3:27)
2 Yellowstone (4:48)
3 Come To Me (8:15)
4 The Riddle (3:09)
5 80s (7:11)
6 Positively (4:19)
7 Bye Bye My Love (5:42)
8 Read Your Eyes (4:21)
9 Summertime (5:16)
