Deborah Henson-Conant – Round The Corner

 
firebyrd
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Deborah Henson-Conant – Round The Corner

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Gepostet: 03.11.2009 - 15:38 Uhr  ·  #1
Deborah Henson-Conant – Round The Corner


Hier:
viewtopic.php?t=220&highlight=hensonconant
hatte ich auf die Dame bereits näher verwiesen.

Es wird Zeit, einmal eine CD von ihr vorzustellen.

Ich habe die mir liebste, aus dem Jahre 1993, aufgenommen allerdings bereits 1987, vorgenommen, „Round The Corner“.
Dieses Album ist am ehesten in die „Schublade Jazz“ zu stecken.
So sind dann auch einige Jazztitel zu finden:


1. 'Round the Corner (Henson-Conant ) 5:22
2. Georgia on My Mind (Carmichael, Gorrell ) 6:29
3. Blue Bossa (Dorham ) 4:29
4. Swingin' Shepherd Blues (Koffman ) 4:32
5. Take Five (Desmond ) 6:31
6. Over the Rainbow (Medley from “The Wizard Of Oz) (Arlen, Harburg ) 8:54
7. Summertime (Gershwin, Gershwin, Heyward) 5:20


Eingespielt wurden diese von folgenden Musikern:

Deborah Henson-Conant (harp)
John Lockwood (bass)
Bob Gulloti (drums)

Jazz ist grundsätzlich Musik, der man nachsagt, dass sie swingt, aber geht das auch mit Harfe? Und kann man damit jazzmäßig improvisieren?

Henson-Conant zeigt, das es geht!

Schon der erste Titel, kommt unglaublich entspannt und „cool“, die Band versetzt den Körper in Schwingungen und die Finger möchten mitschnippen, Henson-Conant „groovet“ regelrecht mit ihrem Instrument. Klasse, diese Eigenkomposition!

Aber auch die restlichen Titel vermögen zu begeistern!

„Georgia On My Mind“, sanfte Harfentupfer bringen prickelnde Spannung in dieses „Late Night Feeling“, das hat leichte „Blue Notes“ im Sound.

„Blue Bossa“, ja, auch Lateinamerika kommt nicht zu kurz, sanft schwingend-swingender Rhythmus.

Fast schon im federnden Shuffle-Gewand kommt der „Swingin’ Shepherd Blues“, fein, fein...

Unwiderstehlich auch die Interpretation Desmond’s „Take Five“!

Höhepunkt mag für viele sicher das Medley aus „The Wizard of Oz“ sein, „Over The Rainbow“ führt uns von der Ballade zur improvisatorischen Höhenflügen, bevor die Platte mit einem der schönsten Evergreens der Musikgeschichte, „Summertime“ einen wunderschön betörenden Abschluss erhält.

Die Rhythmusgruppe mit Bass und Schlagzeug legt einen perkussiven Teppich, wobei beide eine sehr wichtige Rolle spielen, sie sind Bestandteil des Sounds, nicht reine Begleiter, So verbindet Lockwood am Bass mit seinem flüssigem Spiel mit dehnenden Tönen den Swing des Schlagzeugers Gulotti mit den Improvisationen der Harfe, die eigentlich ja kein typisches Improvisationsinstrument, und besonders im Jazz, ist.

Doch Henson-Conant vermag es, die Saiten ihrer Harfe wahrhaftig gewaltig ins Schwingen und ins Swingen zu bringen!

Der den Originalstücken innewohnende Ausdruck wird gewahrt und die Titel scheinen auf wundersame Weise neu geboren, als hätte die Musikerin sie selbst verfasst.

Man spürt förmlich den Enthusiasmus, die Energie und die Spielfreude, die die Musiker inspiriert haben. Kreative Impulse scheinen ständig ausgetauscht zu werden und Henson-Conant nutzt ihre improvisatorische Freiheit vor diesem Hintergrund auf magische Weise aus.

Für mich zählt diese Platte auf jeden Fall in den Reigen der ganz besonderen Produktionen, wahrscheinlich dürfte sie sich in einer Auflistung meiner Inselplatten wieder finden!

Wolfgang

Hier mehr gucken:

http://www.hipharp.com/
2066atau
 
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Re: Deborah Henson-Conant – Round The Corner

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Gepostet: 03.11.2009 - 19:58 Uhr  ·  #2
Dieser CD-Vorstellung kann man nur zustimmen, es macht einfach Spaß, diese Jazz-Traditionals auf der Harfe zu hören. Gemessen an dieser CD muss man vor einigen anderen CDs von Deborah fast schon warnen, zumindest wenn man keine electronics-Beimischung oder langweilige Stimme mag.
Ansonsten ist die Harfe bedauernswerter Weise rar im Jazz gesät.
Mehr von der Weltmusik kommend, gibt es so einiges von Rüdiger Oppermann, wobei seine CD "Fragile balance" noch am jazzigsten klingt, übrigens auch mit einer Summertime-Version, die er der oben genannten Deborah gewidmet hat.
Ansonsten fällt mir zur Harfe neben der von firebyrd schon erwähnten Dorothy Ashby nur noch eine 1966er Aufnahme vom David Snell Quintet ein (auch mit einer netten take five und my favourite things Version) ein sowie zwei Aufnahmen des japanischen Harfenisten Tadao Hayashi, eine wie bei Deborah im Trio gespielt, die andere teilweise mit Big-Band bzw. orchestral begleitet, beide ebenfalls mit Jazz-Traditionals (Zen records 1979).
Für weitere Tipps bzgl. Harfe im Jazz wäre ich dankbar.
Ach ja, wem Vollenweider zu kommerziell klingt, die erste Platte (Eine Art Suite in XIII Teilen) ist wirklich zu empfehlen, sie kommt noch ohne elektronische und stimmliche Mäzchen aus, einfach schöne akustische Musik.
Mr. Upduff
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Re: Deborah Henson-Conant – Round The Corner

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Gepostet: 03.11.2009 - 20:21 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von 2066atau

Für weitere Tipps bzgl. Harfe im Jazz wäre ich dankbar.

Hier sind 0:56 Minuten, die mir damals bei DSDSS (...jaja...ich weiß... und da noch besser gespielt...) sehr imponiert haben:
http://www.youtube.com/watch?v=E2eTnaWR1UQ
Tom Cody
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Re: Deborah Henson-Conant – Round The Corner

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Gepostet: 27.05.2025 - 18:28 Uhr  ·  #4
Ab jetzt auch wieder mit Cover.... :-/

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