Derek Sherinians - Mythology

 
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Derek Sherinians - Mythology

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Gepostet: 28.03.2025 - 20:14 Uhr  ·  #1
Derek Sherinians - Mythology
(2004)



Mit Derek Sherinians drittem Soloalbum "Mythology" liefert im Herbst 2004 ein weiterer ehemaliger Tastenmann der amerikanischen Progmetaller Dream Theater seine aktuelle Arbeit ab. Während Kevin Moore sich fernab aller Dream Theater Gefilde mittlerweile befindet, zeigt sich Derek Sherinian etwas konventioneller. Was aber nichts schlechtes bedeutet.

Nun sind Soloalben von Keyboardspielern manchmal so eine Sache. Allzu gerne schwelgen sie in ihren synthetischen Klängen, vergessen dabei aber gerne mal, daß es auch noch andere Instrumente gibt, die durchaus ihren Sinn und Zweck haben. Derek Sherinian unterscheidet sich wohltuend davon. "Mythology" bietet keine Keyboardorgien in Endlosschleife, sondern wirkt wie eine abgerundete Gruppenarbeit. Sherinian schart auch eine Riege illustrer Mitstreiter um sich herum: u.a. Steve Lukather, Simon Phillips, Steve Stevens (ehedem Gitarrist bei Billy Idol), Jerry Goodman vom Mahavishnu Orchestra oder Allan Holdsworth von UK. Wie man sieht, reichen sich gleich mehrere Gitarristen bei Sherinian die Hand. Das Klischee, daß Keyboarder alles tun, um Gitarren zu verdrängen und wegzumischen (Tony Banks leidet an dieser Krankheit), erfüllt Sherinian auf keinen Fall. Ganz im Gegenteil: die vielseitigen Stücke auf "Mythology" bieten reichlich Spielraum sowohl für Keyboards als auch für Gitarren oder, wenn John Goodman an der Reihe ist, für Geigen.

Die durchgängig instrumentale Musik auf "Mythology" ist am ehesten dem Progressive Metal und Hardrock zuzuordnen. Stücke wie "Day Of The Dead" dürften auch Anhänger von Dream Theater begeistern, doch Derek Sherinian begeht nicht den Fehler, ein Stück auf dem Rest des Albums lediglich zu variieren. So überrascht bei "Goin' To Church" ein peppiger Flamenco, der von Steve Stevens gespielt wird, "Trojan Horse" ist eine Tour de Force für Geige und Keyboards, die gegenseitig um die Wette zu spielen scheinen, während "A View From The Sky" entspannte und sehr romantische Klänge bietet, erneut von Steve Stevens exzellent auf der E-Gitarre zelebriert.

"Mythology" ist eines dieser Alben, die einfach Spaß machen. Derek Sherinian gelingt es, Hardrockkracher mit progressiven Elementen aufzuwerten und findet dabei noch genug Platz rechts und links des Weges, um zahlreiche andere Stilelemente aufzusammeln und einzubinden.

Sicherlich ist "Mythology" kein progressives Abenteuer, keine Keyboardextravaganz oder elektronische Spielerei. Experimente und allzu anspruchvolles sucht man hier vergeblich. Derek Sherinian konzentriert sich darauf, den Zuhörer zu unterhalten und beweist sich als talentierter Komponist und Bandleader, der es versteht, Musik zu spielen, die sofort den Weg ins Ohr findet, ohne dabei beliebig zu wirken.

11 Punkte

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