
Thomas Kraft beschäftigt sich in seinem 2024 erschienenen Buch einleitend mit dem Zustand der amerikanischen Gesellschaft im Spiegel ihrer Musik. Die beiden ersten Kapitel Country und Politik und Das zerrissene Land schildern die USA als ein gespaltenes Land. Es werden die politischen Auseinandersetzungen beschrieben und deutlich gemacht, dass diese gesellschaftliche Spaltung auch vor der amerikanischen Musik nicht Halt macht.
Es wird auf den allgegenwärtigen Rassismus in Bezug auf afro-amerikanische und indigene Menschen eingegangen. Die Rolle der Frauen in der Countrymusik wird besprochen. Einige Seiten werden queeren Menschen gewidmet und wie diese im Laufe der Zeit in der Countrymusik eine größere Sichtbarkeit erlangt haben.
Im dritten Kapitel Americana schließlich wird auf die schwarzen Wurzeln des Country eingegangen sowie auf die vielen Abzweigungen, die diese Musik im Laufe der Jahre genommen hat und so zahlreiche Subgenres entstehen ließ. Unzählige für mich bekannte aber auch unbekannte Künstler werden genannt.
„Man kann den Menschen in den USA nur wünschen, dass sie sich nicht von Leuten verführen lassen, die nur ihre Ängste schüren. Amerika sollte das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das Land der Freiheit, sein und bleiben.“
Mit diesen Sätzen - die sich nicht nur auf die amerikanische Gesellschaft anwenden lassen - endet der dritte Teil des Buches.
Diese ersten drei, reich bebilderten Kapitel benötigen ca. 200 Seiten.
Auf weiteren 100 Seiten werden ca. 500 Musikalben mit wirklich kurzen, knackigen Kommentaren vorgestellt. Hier beginnt dann wohl nun die eigentliche "Arbeit" für mich, nämlich in die 500 Alben starke Diskografie wenigstens einmal reinzuhören.
Von mir eine dicke Empfehlung, dieses Buch zu lesen.