Gene Clark - Some Misunderstanding
Dieser Song hat sich in meine Seele eingeschlichen, dort haftet er und wird wohl immer bleiben. Warum? Was hat dieser Song so Besonderes an sich? Nun, zuerst ist es natürlich meine besondere "Beziehung" zu Gene Clark, daher ist wohl diese "Vorgeschichte" nötig:
Ich hatte Clark kennen gelernt durch The Byrds, klar, bevor später das Eine oder Andere veröffentlicht wurde, was vor der Formation der Band geschah, war das natürlich zunächst die LP "Mr. Tambourine Man" aus dem Jahre 1965. "Aufhänger" war mit Sicherheit der Titelsong, den hatte auch ich als Single im Bestand. Die B-Seite war "I Knew I'd Want You".
Später, als ich mir die LP leisten konnte, eröffnete sich mir eine wunderbare Welt voller wundervoller Musik. Der Song "Mr. Tambourine Man" war irgendwie "gegessen", und so verliebte ich mich ganz besonders in bestimmte Songs des Albums. Und genau diese waren alles solche, die Gene Clark geschrieben hatte: "I'll Feel A Whole Lot Better", "Here Without You", "I Knew I'd Want You".
Nicht anders erging es mir mit dem Nachfolgealbum "Turn! Turn! Turn!". Hier begeisterten mich vor Allem diese Songs: "Set You Free This Time" und "If You're Gone". Bei Erscheinen von "Fifth Dimension" hatte sich Clark dann leider von den Byrds verabschiedet, lediglich bei "Eight Miles High" war er noch als Co-Author dabei. Das sollten allerdings nicht die letzten Aufnahmen mit The Byrds sein, spielte er 1970 mit ihnen noch diese Songs ein: "She's The Kind Of Girl" und "One in a Hundred". Drei Jahre später folgte das Reunion- und Abschiedsalbum der Band, Clark war verantwortlich für "Full circle" und "Changing heart". Zwischendurch hinterließ er noch Spuren mit zwei Alben als Dillard and Clark, 1968 und 1969 gemeinsam mit Doug Dillard.
1974, und nun kommen wir langsam auf die Spur, erschien das Album "No Other". Mit dem damaligen Label, Asylum, gab es Differenzen und auch fehlende Promotion, und das mündete schließlich in einem absolut kommerziellen Misserfolg der Platte. Clark soll das wohl damals sehr getroffen haben und er soll sich davon wohl nicht mehr wirklich erholt haben. Dass "No Other" schließlich viel später zu einem Kult-Album avancierte, soll der Musiker wohl nicht mehr erlebt haben. Aber für mich war es von Beginn an bereits ein wichtiges Album, gekauft hatte ich es 1975. Hinzu kommt, dass dieses Jahr bei mir einherging mit Veränderungen negativer wie positiver Art, eine Zeit der Enttäuschungen, einer Wende, aber auch mit neuen Impulsen.
Und da kam ein Song wie "Some Misunderstanding" genau richtig! Hinzu kommt, dass er wohl Clark's am meisten autobiografischer Song gewesen sein soll. So scheint es, als würde er seinen ganzen Schmerz hineinbringen, das berührt mich immer wieder sehr stark. Wahrscheinlich konnte ich das nachfühlen, nachvollziehen und Einiges auf mich beziehen. Ich zitiere an dieser Stelle den Blog des Under The Radar-Magazins:
"Clark’s confession about the cost of fame, his sorrowful struggle and suffering, this eight-minute, elegiac epic is surrounded by the biggest choir on the entire album, moaning sadly while the guitars of Buzzy Feiten and Steve Bruton, the Rheem organ of Bill Cuomo, and the violin of Richard Greene exquisitely express Clark’s pain while his voice trembles with world weariness."
Voll getroffen! So spüre ich immer wieder eine große Tragik in diesem Song, und es überfällt mich regelrecht eine Gänsehaut, ich muss gestehen, dass bei mir beim Hören auch schon der berühmte "Kloss im Hals" stecken blieb und sich die Schleusen öffneten.
Und dennoch, es steckt Hoffnung darin, es kommt darauf an, wie man es interpretiert.
Textzeilen wie :
"There's been some misunderstanding,
And I'd like to make it right,
Both of us need inspiration,
And the timing must be right"
Oder, in Bezug darauf, seine Seele zu verkaufen, um dafür im hellen Licht zu stehen:
"But I know if you sell your soul to brighten your role
You might be disappointed in the lights"
...steht dann eine Menge Hoffnung gegenüber, der für mich wichtige Kernsatz des Textes:
"We all need a fix at a time like this.
But doesn't it feel good to stay alive?"
Ja, auch Gene blieb "alive", bis er dann leider am 24.Mai 1991 im Alter von 46 Jahren verstarb. Aber durch "Some Misunderstanding" lebt er für mich weiter.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=W1oGyxLtqok
Dieser Song hat sich in meine Seele eingeschlichen, dort haftet er und wird wohl immer bleiben. Warum? Was hat dieser Song so Besonderes an sich? Nun, zuerst ist es natürlich meine besondere "Beziehung" zu Gene Clark, daher ist wohl diese "Vorgeschichte" nötig:
Ich hatte Clark kennen gelernt durch The Byrds, klar, bevor später das Eine oder Andere veröffentlicht wurde, was vor der Formation der Band geschah, war das natürlich zunächst die LP "Mr. Tambourine Man" aus dem Jahre 1965. "Aufhänger" war mit Sicherheit der Titelsong, den hatte auch ich als Single im Bestand. Die B-Seite war "I Knew I'd Want You".
Später, als ich mir die LP leisten konnte, eröffnete sich mir eine wunderbare Welt voller wundervoller Musik. Der Song "Mr. Tambourine Man" war irgendwie "gegessen", und so verliebte ich mich ganz besonders in bestimmte Songs des Albums. Und genau diese waren alles solche, die Gene Clark geschrieben hatte: "I'll Feel A Whole Lot Better", "Here Without You", "I Knew I'd Want You".
Nicht anders erging es mir mit dem Nachfolgealbum "Turn! Turn! Turn!". Hier begeisterten mich vor Allem diese Songs: "Set You Free This Time" und "If You're Gone". Bei Erscheinen von "Fifth Dimension" hatte sich Clark dann leider von den Byrds verabschiedet, lediglich bei "Eight Miles High" war er noch als Co-Author dabei. Das sollten allerdings nicht die letzten Aufnahmen mit The Byrds sein, spielte er 1970 mit ihnen noch diese Songs ein: "She's The Kind Of Girl" und "One in a Hundred". Drei Jahre später folgte das Reunion- und Abschiedsalbum der Band, Clark war verantwortlich für "Full circle" und "Changing heart". Zwischendurch hinterließ er noch Spuren mit zwei Alben als Dillard and Clark, 1968 und 1969 gemeinsam mit Doug Dillard.
1974, und nun kommen wir langsam auf die Spur, erschien das Album "No Other". Mit dem damaligen Label, Asylum, gab es Differenzen und auch fehlende Promotion, und das mündete schließlich in einem absolut kommerziellen Misserfolg der Platte. Clark soll das wohl damals sehr getroffen haben und er soll sich davon wohl nicht mehr wirklich erholt haben. Dass "No Other" schließlich viel später zu einem Kult-Album avancierte, soll der Musiker wohl nicht mehr erlebt haben. Aber für mich war es von Beginn an bereits ein wichtiges Album, gekauft hatte ich es 1975. Hinzu kommt, dass dieses Jahr bei mir einherging mit Veränderungen negativer wie positiver Art, eine Zeit der Enttäuschungen, einer Wende, aber auch mit neuen Impulsen.
Und da kam ein Song wie "Some Misunderstanding" genau richtig! Hinzu kommt, dass er wohl Clark's am meisten autobiografischer Song gewesen sein soll. So scheint es, als würde er seinen ganzen Schmerz hineinbringen, das berührt mich immer wieder sehr stark. Wahrscheinlich konnte ich das nachfühlen, nachvollziehen und Einiges auf mich beziehen. Ich zitiere an dieser Stelle den Blog des Under The Radar-Magazins:
"Clark’s confession about the cost of fame, his sorrowful struggle and suffering, this eight-minute, elegiac epic is surrounded by the biggest choir on the entire album, moaning sadly while the guitars of Buzzy Feiten and Steve Bruton, the Rheem organ of Bill Cuomo, and the violin of Richard Greene exquisitely express Clark’s pain while his voice trembles with world weariness."
Voll getroffen! So spüre ich immer wieder eine große Tragik in diesem Song, und es überfällt mich regelrecht eine Gänsehaut, ich muss gestehen, dass bei mir beim Hören auch schon der berühmte "Kloss im Hals" stecken blieb und sich die Schleusen öffneten.
Und dennoch, es steckt Hoffnung darin, es kommt darauf an, wie man es interpretiert.
Textzeilen wie :
"There's been some misunderstanding,
And I'd like to make it right,
Both of us need inspiration,
And the timing must be right"
Oder, in Bezug darauf, seine Seele zu verkaufen, um dafür im hellen Licht zu stehen:
"But I know if you sell your soul to brighten your role
You might be disappointed in the lights"
...steht dann eine Menge Hoffnung gegenüber, der für mich wichtige Kernsatz des Textes:
"We all need a fix at a time like this.
But doesn't it feel good to stay alive?"
Ja, auch Gene blieb "alive", bis er dann leider am 24.Mai 1991 im Alter von 46 Jahren verstarb. Aber durch "Some Misunderstanding" lebt er für mich weiter.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=W1oGyxLtqok