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Künstler: Fish
Datum: 15. November
Ort: FZW Dortmund
Delegation vom Zirkus: Negerhalle (leider kurzfristig erkrankt) und Stattmeister
Bye, bye Fish. Das letzte Konzert, welches er in Deutschland spielte, und ich war dabei. Bereits vor einiger Zeit hatte Derek William Dick angekündigt, dass er 2024 letztmalig auf große Tour gehen würde. Diese „Road to the isles“ genannte Tour führte ihn im Herbst noch einmal für zehn Auftritte nach Good Old Germany. Ein Land für das er durchaus Sympathien hegt, wie er in Dortmund verriet. Schließlich ist seine Frau Deutsche und er berichtete (in seiner sympathisch eigenwilligen Sprachmelange aus Schottisch und Deutsch), dass bei der Wahl des Altersruhesitzes Schottland und Deutschland in der engeren Wahl waren. Letztlich entschieden die beiden sich aber für das schottische Landleben mit insgesamt 13 Schafen.
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Damit jeder sofort sieht wer jetzt gleich die Bühne betritt
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Aufhören, bevor man selbst zur Karikatur seines eigenen Ichs wird, so lautet sein Motto. Und wies während seiner launigen Ansprachen mit verschmitztem Lächeln daraufhin, dass er nicht Elton John oder Status Quo sei, die ja beide irgendwie kein Ende finden würden. Außerdem wäre sein Bett im Tourbus nicht sehr bequem; aber er sei schließlich nicht Mick Jagger der nach dem Konzert in ein Fünf-Sterne-Hotel einchecken könne.
Ein weiteres Motto seiner Karriere, so ließ er uns wissen, wäre stets gewesen „I’m a writer who sing songs, not a singer who writes songs“. Und, ja, seine Songs transportieren durchaus wichtige Botschaften und sind tiefgründig. So auch der 1999 veröffentlichte Longtrack „Plague of ghosts“ der stets am Ende jeder Setlist stand. Darin heißt es unter anderem „In the end I see beginnings“. Absolut zutreffend für diese Tour.
Seine Plattenkarriere hatte er bereits 2020 mit dem Doppel-Album „Weltschmerz“ beendet, ein Album, welches ihn noch einmal auf dem Höhepunkt seines Schaffens gezeigt hatte.
In Dortmund zeigte er sich dann auch live noch einmal von seiner besten Seite. Hatte er in der Vergangenheit durchaus mal Probleme mit seiner Stimme, was den Konzertgenuss erheblich schmälerte, so schien er sich diesmal exzellent vorbereitet zu haben. Tee mit Honig statt Whisky habe es im Tourbus gegeben, berichtete er augenzwinkernd.
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Der Einstieg in das Konzert war bei allen europäischen Auftritten gleich – „La Gazza Ladra (The thieving magpie)“ von Rossini, wie bei den Marillion-Shows in den 80ern. Danach aber variierte er durchaus die Setlist, wobei stets der Schwerpunkt auf seinem ersten (und erfolgreichsten) Soloalbum „Vigil in the wilderness of mirrors“ lag. Gleich fünf Songs dieses Albums wurden geboten, während von „Weltschmerz“ lediglich der Titeltrack auf der Setlist stand. In einem Interview hatte er berichtet, dass sie insgesamt 25 Songs, die allesamt wichtige Meilensteine seiner Karriere gewesen seien, eingeübt hätten und somit flexibel reagieren könnten.
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Die Marillion-Phase darf natürlich nicht fehlen und wird von den beinharten Fans stets lautstark gefordert. In Dortmund wurden dafür „Incubus“ (von „Fugazi“) sowie die Trilogie „Kayleigh-Lavender-Heart of Lothian“ (von „Misplaced Childhood“) ausgewählt und selbstverständlich stimmgewaltig mitgesungen.
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Die Band um seine langjährigen Weggefährten Mickey Simmonds (Keyboards), Steve Vantsis (Bass) und Robin Boult (Gitarre) ist perfekt eingespielt und Schlagzeuger Gavin Griffiths und Backgroundsängerin Liz Troy Antwi fügen sich nahtlos in das Altherren-Quartett ein. Troy Antwi überzeugt nicht nur als seine Duettpartnerin in „Just good friends“, sie unterstützt Fish auch in höheren Stimmlagen und gibt vielen Songs eine interessante Facette hinztu.
Und so erlebten die knapp 1300 Zuhörer im ausverkauften FZW (welches ich im übrigen erstmalig aufsuchte, bin aber nicht nur ob der Akustik von dieser Halle sehr angetan) ein sehr dynamisches und natürlich auch emotionales Abschiedskonzert in Deutschland, welches nach zwei Zugabenblöcken und rund 140 Minuten unter frenetischem Jubel zu Ende ging. Slainte, Fish, du wirst uns fehlen.
Info: Am 10. März 2025 wird dann mit einem Abschlußauftritt in Glasgow endgültig alles vorbei sein.
Setlist:
Vigil
Credo
Big Wedge
Pipeline
Shadowplay
Weltschmerz
A Feast of Consequences
Just Good Friends
Cliché
Incubus
Plague of Ghosts, Part 1: Old Haunts
Plague of Ghosts, Part 2: Digging Deep
Plague of Ghosts, Part 3: Chocolate Frogs
Plague of Ghosts, Part 4: Waving at Stars
Plague of Ghosts, Part 5: Raingods Dancing
Plague of Ghosts, Part 6: Wake-up Call (Make It Happen)
Encore:
A Gentleman's Excuse Me
Kayleigh
Lavender
Heart of Lothian
Encore 2:
The Company