Black Jester - The Divine Comedy

 
hmc
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Black Jester - The Divine Comedy

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Gepostet: 07.10.2024 - 10:56 Uhr  ·  #1
Black Jester - The Divine Comedy

(1997 - D'Este, Masiero, Prete, Teso, Viani)



Die italienischen Progmetaller Black Jester präsentieren dem Hörer mit "The Divine Comedy" ein bombastisches Konzeptalbum, das auf "Die göttliche Komödie" von Dante Alighieri basiert.

Das Album bietet auf 72 Minuten Länge drei große, überlange Epen: "Inferno", "Purgatorio" und "Paradiso" - der geneigte Progfan wird also praktisch sofort hellhörig.

Black Jester spielen orchestral-bombastischen Progressive Metal höchster Güte. Es gibt opulente Keyboards, romantische Episoden mit Klavier, Cembalo oder Akustikgitarre, genauso aber dynamische Hochgeschwindigkeitseinlagen für E-Gitarre und Keyboard und demzufolge eine Vielzahl instrumentaler Ausflüge, die schlichtweg begeistern.

"The Divine Comedy" könnte angesichts der exzellenten und abwechslungsreichen Kompositionen von Gitarrist Paolo Viani ein absolutes Meisterwerk sein, wenn… ja wenn da nicht der Sänger Alexis D'Este wäre. Es ist beinah schon tragisch zu nennen, daß D'Este im Vergleich zu seinen Kollegen an den Musikinstrumenten allenfalls Amateurniveau aufweist. Ich habe selten ein Album gehört, das deshalb einen so zwiespältigen Eindruck hinterläßt. Auf der einen Seite die mehr als ausgezeichnete Musik, auf der anderen Seite der zu dünne Gesang von Alexis D'Este, dessen Stimme, die in den höheren Lagen seltsam schräg daneben liegt, einfach nicht zum epischen Umfang der Musik passen will. Hinzu kommt noch, daß D'Estes Englisch nicht gerade sehr akzentfrei rüberkommt.

Was soll man also mit "The Divine Comedy" anfangen? Letztlich muß jeder für sich selbst entscheiden, ob er den sehr mittelmäßigen Gesang von D'Este in Kauf nimmt, um dafür ein grandioses Progmetalkonzeptwerk hören zu können, das vor allem Ideengeber Paolo Viani und Keyboarder Rocco Prete ausreichend Spielraum und Variationsmöglichkeiten bietet. Die Musik hat gewiß 14 Punkte verdient, der Gesang maximal 6, in den ruhigen Momenten wird es allerdings besser. Alexis D'Este liegen mehr die sanfteren und leisen Töne, doch sobald es dynamisch klingen soll versagt ihm die Stimme. Ich würde jedem Fan bombastischer Progmetalepen deshalb definitiv empfehlen, irgendwie in "The Divine Comedy" reinzuhören. Wer mit dem Gesang leben kann bekommt dafür großartige Stücke geboten, die Anhängern melodischen und vielseitigen Progmetals alles bieten, was man sich wünschen kann.

Musik: 14 Punkte
Gesang: 6-8 Punkte
Gesamt: 11 Punkte
frimp
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Re: Black Jester - The Divine Comedy

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Gepostet: 07.10.2024 - 12:21 Uhr  ·  #2
Danke, auch hier reingehört, da fiel mir auf dass ich das Album schon kannte. Der Gesang fällt wirklich ab, im Vergleich zur Musik, die manchmal schon fast Richtung Dream Theater geht. Mit ähnlichem Problem, nämlich dem Gesang, wobei im Direktvergleich James Labrie gewinnen würde.
caramel
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Re: Black Jester - The Divine Comedy

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Gepostet: 08.10.2024 - 19:38 Uhr  ·  #3
Wieder eine Band, von der ich nie gehört habe. Danke für die Vorstellung.

Was du geschrieben hast, kann ich alles gut nachvollziehen. Die dünne, teils schräge Stimme passt überhaupt nicht zu der bombastischen Instrumentierung und geht voll unter. Aber lies mal, was auf den BBS in Abs. 1 und 4 dazu geschrieben wurde. So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein.
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